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 Sisilias Geheimnis Teil 5

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Sisilia
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BeitragThema: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:38 pm

Das große Finale
Oder Krieg beginnt




Vier Wochen später:
Sisilia wurde durch einen sehr lauten Knall aufgeweckt und schreckte aus dem Schlaf auf. Senkrecht setzte sie sich im Bett auf und sah sich erschrocken um. Severus war ebenfalls aufgewacht und blickte sie nur fragend an.
Mit einem Gefühl, als wäre das ganze Schloss in seinen Grundmauern erschüttert worden, starrten sie sich an.
„Oh mein Gott, was war das“, sie hauchte es mehr, als dass sie es sagte und sah entsetzt zu Severus, der sie ebenso ahnungslos ansah, wie sie ihn.
„Keine Ahnung“, antwortete er, sprang sogleich aus dem Bett und zog sich in Windeseile an. Auch Sisilia stand auf, nahm ihr Kleid, welches sie über den Stuhl gelegt hatte und schlüpfte hinein.
„Ich werde nachsehen gehen“, brummte Severus und ging durch sein Büro in Richtung Gemeinschaftsraum der Slytherin. Doch noch bevor er dort ankam, hörte er das aufgebrachte Reden und Gemurmel einiger Schüler, die den Gemeinschaftsraum verlassen hatten, im Flur herum standen und sich ängstlich umblickten.
„Haben Sie irgendetwas gesehen?“, fragte Severus, als er auf sie zutrat. Doch die Schüler schüttelten ihre Köpfe und sahen ihn unsicher an.
„Gehen Sie alle zurück in den Gemeinschaftsraum und warten Sie da, ich werde nachsehen, was los ist“, forderte er die Slytherins auf und machte sich dann selber auf den Weg nach oben in die Eingangshalle.
Mittlerweile hatte sich Sisilia ebenfalls angezogen und war die Stufen nach oben in den Wohnraum gegangen.
Als sie laute Stimmen draußen in den Fluren vernahm, trat sie ebenfalls hinaus. Dort fand sie Firenze, den Zentauren und Filch, die lauthals miteinander diskutierten. Sisilia erreichte die beiden im selben Augenblick, als Severus die Treppe vom Kerker im schnellen Schritt nach oben kam.
„Was ist geschehen?“ Es war Sisilia, welche diese Frage an Filch und Firenze stellte.
„Ich weiß es nicht genau, ich war draußen. Firenze meinte, es habe wohl irgendwo eine Explosion, oder so etwas, gegeben“, antwortete Filch mit finsterster Mine und sah sich gehetzt um. Dann hörten sie Peeves schreien, der auf dem Rücken liegend die Treppe herunter geschwebt kam und sich dabei amüsiert den Bauch hielt.
„Eine Explosion in der Bibliothek,.... Feuer, ....es brennt, ....alles steht in Flammen“, rief er laut, lachte immer wieder dabei schadenfroh und hüpfte durch die Luft auf und ab.
Filch hob drohend seine Fäuste gegen Peeves und begann wütend auf ihn zu schimpfen.
„Oh nein“, stöhnte Sisilia und startete gleichzeitig mit Severus, um sich auf den Weg nach oben zu machen. Severus nahm immer mehrere Stufen auf einmal, rannte schnell an Sisilia vorbei und erreicht lange vor den anderen, den ersten Stock. Sisilia konnte natürlich nicht mithalten und musste, als sie die Stufen hinter sich gelassen hatte, kurz stehen bleiben durchatmen, bevor sie weiter gehen konnte. Filch hatte sie ebenfalls unterwegs überholt und erreichte kurz nach Severus die Bibliothek und als der das Feuer sah, begann dieser lauthals wild zu gestikulieren.
Severus, der sofort in die Bücherei geeilt war sah, dass er nicht der Erste war, welche die Bücherei erreicht hatten. Professor McGonagall und Remus waren schon dabei das Feuer zu löschen. Mit der linken Hand presste er sich den Stoff seines Umhangs vor dem Mund, um nicht so viel Rauch einzuatmen, dabei zog er ebenfalls seinen Zauberstab und half den beiden nun dabei, die Flammen zu ersticken.
Sisilia kam schweratmend am Eingang zur Bücherei an, aus der dicker Rauch und Qualm trat. Sie hatte inzwischen gewaltige Probleme in ihrer schon weit vorangeschrittenen Schwangerschaft und sie konnte sich nur noch relativ schwerfällig und unter großer Anstrengung bewegen und kam immer gleich außer Atem. Natürlich war sie froh, dass es bald soweit sein würde mit der Geburt, denn inzwischen fiel ihr jede kleinste Anstrengung schon schwer.
Hinter Filch betrat Sisilia den Raum, der immer noch neben der Türe stand und mit entsetzten Augen auf das Feuer starrte und jammerte.
„Die Bücher, oh beim Barte von Merlin, die ganzen Bücher“, er starrte fassungslos in den Raum und wusste nicht, was er tun sollte.
Sisilia beobachtete Minerva, Remus und Severus, wie sie dabei waren das Feuer zu löschen. Zuerst wollte sie ihnen zur Hilfe kommen, doch als ihr klar wurde, dass das Feuer schon so gut wie aus war, blieb sie in der Türe stehen.
Als sie aus Versehen zuviel Qualm einatmete, der inzwischen aus dem Raum quoll, musste sie ziemlich heftig Husten und Tränen quollen aus ihren Augen.
Minerva McGonagall richtete ihren Zauberstab nun in die Luft, machte einen kreisende Schlenker damit und der Rauch in dem Raum begann sich zu Drehen, wie ein kleiner Wirbel und zog sich langsam zusammen zu einer engen Spirale, die sich dann knapp über dem Boden, in Nichts auflöste.
Remus ging zu den Fenstern und riss einige von ihnen auf, um frische Luft herein zu lassen. Langsam ging Sisilia nun in den Raum hinein und sah sich entsetzt um. Überall lagen umgeworfenen Regale und Bücher verstreut auf dem Boden herum, teilweise zerrissen oder angekohlt. Zwischendrin Buchseiten und unkenntliche Papierfetzten. Die Wände auf der rechten Seite und hinten im Raum waren Ruß geschwärzt. Es sah fürchterlich hier aus. Ihr Blick wanderte zu Minerva und dann zu Severus.
„Was ist denn nur passiert?“, sie schüttelt fassungslos den Kopf und ein erneuter Hustenreiz überfiel sie.
Remus trat nun zu der kleinen Gruppe dazu und zuckte kopfschüttelnd mit den Schultern.
„Keine Ahnung Sil, als wir hier ankamen, sahen wir nur noch die Flammen, die uns entgegen geschlagen sind“, entgegnete er ihr ebenfalls hustend und räuspernd. Er war teilweise schwarz im Gesicht vom Ruß und als er sich mit der Hand über seine verschwitzte Stirn fuhr, verschmierte er den Dreck noch mehr, so dass er nun aussah wie ein Kaminkehrer. Sein grauer Morgenmantel, den er über seinen Schlafanzug geworfen hatte, der mittlerweile schief auf ihm hing und teilweise offen stand, war ebenfalls verräuchert und hatte schwarze Rußflecken.
Minerva sah nicht viel besser aus, ihr Morgenmantel, der ein grünes Schottenmuster trug, war ebenfalls dreckig und hatte an einigen Stellen sogar kleine Brandlöcher. Ihr normalerweise immer ordentlich zu einem Knoten gebundenes Haar, hing ziemlich zerzaust von ihrem Kopf.
In dem Moment vernahmen sie laute Stimmen und Fußgetrappel von draußen und sahen, dass noch mehr Leute die Bibliothek betraten. Sisilia drehte sich zur Türe um und sah in die teilweise entsetzten Gesichter einiger Lehrer, aber auch Schüler schauten verängstigt in den Raum. Sie wichen aber sofort zur Seite, als Albus Dumbledore durch die Gruppe trat, um die Bibliothek zu betreten.
„Was beim Barte des Merlin ist hier geschehen?“, fragte er und sah sich entsetzt nach allen Seiten um.
„Wir wissen es nicht genau, Albus“, antworte Minerva ihm und hob erschüttert die Arme.
„Es hat einen fürchterlichen Knall gegeben und als wir hier ankamen, stand alles in Flammen. Gott sei Dank konnten wir“, sie sah kurz zu Remus und Severus, „das Feuer schnell löschen“. Sie deutete dann auf die Bücher, oder besser gesagt, auf das, was von vielen noch übrig geblieben war.
„Wer könnte denn um Himmelswillen ein Interesse daran haben, die Bücher zu zerstören?“ fragte sie nun fassungslos. Albus Dumbledore sah sie erschüttert an.
„Ich weiß es nicht Minerva, ich verstehe es auch nicht“, sagte er und stieg dann über die Bücher hinweg, um in den hinteren Teil der Bibliothek zu kommen und sah sich dort genauer um.
In dem Moment erreichte Hermine gehetzt den Raum und als sie sah, was hier geschehen war, stieß einen Entsetzensschrei aus und schlug sie die Hände vor den Mund.
„Oh nein, die ganzen wunderbaren Bücher“, rief sie entsetzt und deutete auf die zum Teil zerstörten Exemplare. Professor McGonagall ging auf Hermine zu und legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie beruhigend an.
„Es ist nicht so schlimm wie es aussieht, Miss Granger, ich denke die meisten Bücher werden wir retten können“, beruhigte sie Hermine und schob sie dann Richtung Türe.
„Aber bitte sorgen Sie, als Schulsprecherin, doch dafür, dass die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume zurück kehren und auch dort bleiben“, trug sie dieser nun auf.
Hermine sah Professor McGonagall einen Moment lange an, doch dann nickte sie und tat was sie ihr aufgetragen hatte.
„Alle Schüler bitte sofort zurück in ihre Gemeinschaftsräume!“ rief sie dann und schob ein paar Drittklässler von der Tür weg. Obwohl es ihr sichtlich schwer fiel und der Schock ihr immer noch in den Gliedern steckte, schaffte sie es ohne Probleme die Schüler in Ihre entsprechenden Häuser zu schicken.
In dem Augenblick schoss Peeves über die Köpfe der Schüler und Lehrer hinweg in die Bibliothek hinein. Er sauste über die Anwesenden, schwebte hüpfend in der Bibliothek herum und deutete immer wieder glucksend auf den Schaden, den das Feuer angerichtet hatte.
Severus sah wütend zu dem Poltergeist hinauf.
„Wenn du nicht augenblicklich hier verschwindest, werde ich den Blutigen Baron holen, Peeves“, rief er ihm drohend zu. Peeves hielt mitten in einer Pirouette inne, sah Severus entgeistert an, streckte ihm die Zunge heraus und verschwand dann mit einem hohlen Gekicher.
Severus sah ihm noch hinterher und dann fiel sein Blick auf Sisilia. Er trat zu ihr und sah sie besorgt an.
„Alles in Ordnung?“, fragte er sie leise, legte eine Hand auf ihren Arm und rieb leicht darüber. Sisilia nickt und erwiderte seinen Blick.
„Mir geht es gut“, sie legte ihre Hand auf die seine und strich kurz darüber.
Dumbledore, der sich inzwischen im hinteren Teil der Verbotenen Abteilung umgesehen hatte, wo die Explosion am schlimmsten gewütet hatte, trat wieder zu der kleinen Gruppe, die noch immer mitten im Chaos stand.
In dem Moment betrat Madam Pince die Bücherei, sie sah noch sehr verschlafen aus, doch weiteten sich ihre Augen, als sie das Schlachtfeld hier sah und schlug dann entgeistert die Hände vor das Gesicht, so als würde sie hoffen, wenn sie ihre Hände wieder runternehmen würde, wäre das Schreckensbild, das sich ihr bot, verschwunden.
Professor McGonagall ging zu ihr, legte einen Arm um ihre Schultern und versuchte sie zu beruhigen. Sie redete auf sie ein und versuchte ihr zu erklären, dass es bei weitem nicht so schlimm war, wie es im Moment aussah und sie machte ihr die Hoffnung, dass in kürzester Zeit die Bibliothek wieder so aussehen würde, wie vorher. Doch diese wollte sich nicht so recht beruhigen lassen, immer wieder jammerte sie erneut los.

Dumbledore sah die anderen nun mit ernstem Gesicht an.
„Was ist Onkel, hast du etwas gefunden?“, fragte Sisilia, der das sofort aufgefallen war.
Er nickte unmerklich und hielt ein kaputtes Blechteil hoch, dass er wohl dort hinten gefunden hatte. Es befanden sie viele kleine Drähte darauf und Sisilia ahnte was das gewesen sein könnte.
„Es ist sehr seltsam, aber ich glaube, nein ich bin mir sogar sicher, dass das, was diese Explosion verursacht hat, eine von Muggelhand, oder zumindest von Muggelidee gebaute Bombe oder sogar Zeitbombe war“, erklärte er mit finsterer Mine.
„Ich schließe es aus, dass dieses Teil von einem Schüler hier rein gebracht worden ist, denn es befand sich ganz hinten in der Verbotenen Abteilung, zu der nur Lehrer Zugang haben. Und die hatte ich, wir ihr alle wisst, nach den letzten Vorkommnissen, besonders geschützt. Ein Schüler wäre da niemals reingekommen“, sagte er und sah seine Kollegen fragend an.
„Aber wer könnte denn so etwas tun?“, flüsterte Remus nun leise.
„Ich weiß es nicht, ich könnte es mir eigentlich bei keinem der hier Arbeitenden im Schloss vorstellen“, gab Albus zurück und schüttelte nachdenklich den Kopf.
„Und wenn es eine der Elfen war“, Sisilia sah ihren Großonkel nachdenklich an. Sie wusste, er hatte nie so recht an die Vermutung von ihr geglaubt, dass einige der Elfen sich Voldemort angeschlossen haben könnten und so schüttelte er auch diesmal wieder den Kopf.
„Das kann ich mir nicht vorstellen, Sisilia. Ich denke, das werden wir heute Nacht sowieso nicht mehr klären“, dann drehte er sich um und sprach so laut, dass alle ihn hören konnten.
„Ich denke, es ist wohl das Beste, wir gehen alle wieder zu Bett. Wir können jetzt sowieso nichts mehr tun. Wir werden uns morgen darum kümmern. Die Hauslehrer bitte ich noch, kurz die Schüler zu informieren, aber nur über den Vorfall selbst, keine Einzelheiten, und diese dann auch wieder in ihre Betten zu schicken, denn morgen wird wieder ein ganz normaler Schultag sein.“ Er sagte dies sehr bestimmt, so dass keiner wiedersprach oder auch nur etwas dazu sagte.
So verließen sie alle die Bibliothek, Albus Dumbledore verschloss die Türe magisch, so dass keiner mehr hinein konnte, wartete bis sich alle auf den Weg in ihre Zimmer gemacht hatten und stieg dann ebenfalls hinauf in seinen Turm.
Severus ging mit Sisilia wieder hinunter in die Eingangshalle.
„Ich gehe kurz in den Gemeinschaftsraum und rede mit den Schülern. Ich bin gleich zurück“, erklärte er ihr und wendete sich zur Treppe.
„Soll ich mitkommen?“, fragte Sisilia und sah ihn an, doch er schüttelte den Kopf.
„Ich mach das schon, du solltest dich ausruhen“, sagte er besorgt und stieg dann hinunter in den Kerker.
Sisilia sah ihm noch nach und ging dann zurück in ihren Wohnraum. Sie war aber überhaupt nicht mehr müde und würde mit Sicherheit nicht mehr einschlafen können. Zumindest im Moment noch nicht. So beschloss sie, sich erstmal etwas zu trinken zu nehmen, um das schreckliche Kratzen aus dem Hals zu bekommen. Mit einem Glas Wasser in der Hand setzte sie sich dann auf das Sofa. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch, als sie spürte, wie das Kind in ihrem Bauch leichte Tritte gegen die Bauchdecke ausführte.
„Ist ja schon gut“, sagte sie beruhigend in Richtung ihres Bauches und versuchte sich zu entspannen.
So saß sie eine ganze Weile da und überlegte, wer ein Interesse daran haben könnte die Bücher zu zerstören. Doch sie fand keine Lösung, es war einfach so absurd.


Zuletzt von Sisilia am Fr Aug 01, 2008 5:26 pm bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:40 pm

Dann hörte sie plötzlich erneut einen lauten Knall, ein Krachen und splittern, doch diesmal nicht so weit entfernt wie zuvor. Sisilia erschrak so, dass sie ihr Glas fallen gelassen hatte, wo es am Boden in tausend kleine Scherben zersprang. Doch sie achtete in dem Moment nicht darauf, sondern rappelte sich hoch, griff in ihren Umhang, zog ihren Zauberstab, während sie nach draußen lief, in die Richtung wo der Krach hergekommen war.
Als sie die Eingangshalle erreichte, hatte das Gefühl, ihr Herz würde stehen bleiben. Die schwere große Türe, war einfach aufgesprengt worden. Überall lagen Holz- und Metallteile verstreut auf dem Boden, nur noch ein kleiner Rest der Türen hing in den Angeln. Und gerade in dem Moment, als Sisilia die Halle betrat, schritten zwei mächtige Trolle, die gute drei Meter groß waren, durch die kaputte Türe. Sie hatten beide kurze Hörner auf ihren Köpfen und ihre Körper waren merkwürdig behaart. Sie grunzten sich beide zu und sahen sich mit grimmigen Gesichtern um. Sisilia erkannte sofort, dass es sich um Skandinavische Flusstrolle handelte und wunderte sich, wo diese herkamen und vor allem, was sie hier suchten.
Doch dann nahm Sisilia plötzlich links neben sich eine Bewegung war und drehte abrupt den Kopf. Sie sah wie Firenze aus einem anderen Gang angaloppiert kam. Er hatte seinen Bogen und seinen Köcher umgehängt, was Sisilia doch recht merkwürdig fand. Aber sie hatte keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken.
Als Firenze die Trolle sah, wollte er sofort anhalten, was auf dem glatten Boden im Schloss für ihn zur Folge hatte, dass er ins Schlittern geriet, da seine Hufe, ganz und gar nicht für diese glatten Steinböden geschaffen waren. Im letzten Moment schaffte er es noch, sich auf den Beinen zu halten, doch durch diese Aktion hatte er einiges an Zeit verloren, was die Trolle sofort ausnutzen. Der Eine, der als erstes das Schloss betreten hatte, war auf ihn zugestapft und schwang nun seine mächtige Keule über den Kopf, holte aus und schlug mit alle Kraft nach Firenze. Dieser duckte sich gerade noch rechzeitig, so dass der Hieb ihn nur um Haaresbreite verfehlte. Aber die Keule krachte schwer gegen die Wand und riss Putz und Gestein aus dieser. Hätte Firenze dieser Hieb getroffen, wäre er mit Sicherheit nicht mehr am Leben, so kraftvoll war er gewesen.
Der Troll schrie wütend auf, einen ganzen Schwall von Grunzlauten brachte er hervor und stürzte sich dann erneut auf Firenze.
Der Zentaur schlug einen Haken um den Troll herum, schlitterte erneut und krachte dann mit seinem Hinterteil gegen eine Rüstung, die an der Wand aufgestellt worden war und nun in ihren Einzelteilen auf den Boden polterte. Dabei hatte er Glück im Unglück, denn der zweite Troll hatte versucht mit seinem Fuß nach ihm zu treten und ihn aber, weil Firenze weggerutscht war verfehlt.
In dem Moment als Sisilia ihren Zauberstab auf den ersten Troll richtete, sah sie Severus, der die Kerkertreppe hoch gerannt kam und wie vom Donner gerührt stehen blieb. Als der zweite Troll sofort auf Severus einschlagen wollte, brachte sich dieser mit einem Hechtsprung in Sicherheit, er rollte sich über die Schulter ab und kam an der schräg gegenüberliegenden Wand wieder zum stehen. Auch er riss nun seinen Zauberstab aus der Tasche.
Sisilia wusste, dass ein normaler Zauber den Trollen nicht sehr viel ausmachte, so entschloss sie sich, etwas primitivere Mittel anzuwenden. Mit Hilfe des Schwebezaubers, ließ sie eine der Steinfiguren, aus der Eingangshalle über den Kopf des ersten Trolls schweben und als dieser genau darunter war, einfach auf dessen Kopf krachen.
Zuerst schaute der Troll etwas entgeistert und sie hatte schon befürchtet, dass ihr Vorhaben gescheitert war, doch dann verdrehte der Troll die Augen und krachte der Länge nach vor ihr auf den Boden. Sisilia war so mit ihrem Troll beschäftigt gewesen, dass ihr nicht aufgefallen war, dass der zweite Troll nun ebenfalls auf sie losgehen wollte. Er hatte schon seine mächtige mit Dornen versehene Holzkeule über seine Kopf geschwungen, als Sisilia plötzlich von Severus, der das gesehen hatte, zu Seite gestoßen wurde. Sie krachten beide von dem Schwung auf den Boden, wo sie erst mal kurz liegen blieben.
„Alles in Ordnung?“, fragte Severus hektisch und besorgt. Sisilia, die von der Aktion überrascht worden war, musste sich erst wieder fassen, doch dann nickte sie.
Der Troll hatte erstaunlich schnell reagiert und seinen Schlag, den er ausführen wollte, gestoppt, sich wieder zu ihnen gedreht und die Keule jetzt erneut zum Schlag über seinen Kopf erhoben. Sisilia nahm das aus den Augenwinkeln wahr und sah entsetzt zu dem Troll.
„Severus“, rief sie und deutete nach oben. Er erkannte sofort was los war und rollte sich nach rechts weg, während Sisilia sich nach links wegrollte und auf dem Rücken liegen blieb. Die Keule krachte genau an der Stelle auf den Boden, wo sie beide noch Sekunden zuvor gelegen hatten und riss den Steinboden dort auf.
Sisilia sah geschockt auf die Stelle und als der Troll auf sie zukam, versuchte sie rückwärts davon zu robben. Severus war hinter dem Troll wieder auf die Beine gesprungen und hatte seinen Zauberstab auf ihn gerichtet. Er wusste wohl, dass er ihn so nicht besiegen konnte, aber er wollte und musste ihn von Sisilia ablenken.
„STUPOR!“, rief er laut, ein roter Lichtstrahl schoss auf den Troll zu und fuhr ihm in den Rücken. Er brüllte kurz vor Schmerz auf und wirbelte zu Severus herum.
„Sil, lauf, verschwinde!“, rief er, sah kurz zu ihr und dann wieder zu dem Troll, der nun wütend auf ihn zustapfte. Severus richtete erneut seinen Zauberstab auf diesen und schickte ihm einen weiteren Fluch auf den Hals.
Sisilia bemerkte plötzlich, dass drei weitere Trolle in das Schloss stürmten, sie rappelte sich an der Wand abstützend auf.
Als einer der Neuankömmlinge sich auf sie stürzen wollte, rannte sie so schnell sie konnte in den Gang hinein, der zu ihren Zimmern führte. Der Troll, versuchte ihr zu folgen, was aber fast unmöglich war, da dieser Gang nicht sehr hoch und auch nicht sehr breit war und er sich dann hineinzwängen hätte müssen. So stieß er nur heftig mit der Keule in den Gang hinein. Sisilia konnte gerade noch ausweichen und sich hinter einer Ritterrüstung in eine enge Niesche quetschen, als die Keule knapp an ihr vorbeischoss und die Ritterrüstung entzweischlug. Der Helm der Rüstung schoss ganz knapp an ihrem Gesicht vorbei und knallte neben ihr mit einem lauten Klong an die Wand.
Sisilia blieb ganz ruhig stehen und bewegte sich nicht. Sie hörte immer noch das wütende Schauben und Grunzen des Trolls hinter sich und ihre Knie zitterten etwas.
Dann nahm sie weitere Stimmen in der Eingangshalle wahr. Sie erkannte Minervas und Remus’ Stimme, doch es waren noch mehr Leute, die inzwischen dort angekommen sein mussten. Aber es war zu laut, um etwas Genaueres zu verstehen.
Als Sisilia den Troll nicht mehr hören konnte, drehte sie den Kopf vorsichtig um und linste um die Ecke. Nachdem sie festgestellt hatte, dass dieser es aufgegeben hatte, wollte sie wieder nach vorne zu den anderen gehen, als sie plötzlich einen krampfartigen Schmerz in ihrem Unterleib spürte. Sie stützte sich mit einer Hand gegen die Wand und versuchte ganz ruhig zu atmen.
„Oh nein, bitte nicht“, stöhnte sie auf und sog heftig die Luft ein. Es dauerte nicht lange, die Schmerzen ließen nach kurzer Zeit wieder nach und Sisilia entspannte sich wieder.
Sie sah sich noch einmal um und entschloss sich dann aber erst mal ins Wohnzimmer zurück zu gehen, das alles war wohl doch zuviel gewesen. Sie ging schnell schräg über den Gang, öffnet die Türe und schlüpfte in das Zimmer hinein. Als sie die Türe geschlossen hatte, lehnte sie sich von innen dagegen und atmete erst einmal in Ruhe durch. Für einige Sekunden schloss sie die Augen, doch dann beschloss sie, dass sie wieder nach draußen gehen musste, um den anderen helfen, sie drehte sich schon um, als sie ein Getrappel im Flur hörte.
Sie vermutete, dass dies Firenze sein musste und öffnete erneut die Türe einen Spalt und sah hinaus.
Es war tatsächlich Firenze, der ebenfalls in den Gang geflüchtet war. Er sah sie überrascht an, als er vor ihr anhielt.
„Geht es Ihnen gut, Professor?“, fragte er sie besorgt.
„Mir fehlt nichts“, gab Sisilia zurück und sah ihn fragend an. Doch Firenze drehte auf dem Absatz um, nahm seinen Bogen und zog einen Pfeil aus seinem Köcher, er spannte seine Bogen und zielte auf einen der Trolle. Mitten in die Brust traf er ihn und der Troll schrie unter Schmerzen fürchterlich auf. Mit seinen klobigen Händen packte dieser den Pfeil und versuchte ihn sich aus der Brust zu reisen. Doch dabei brach er ihn ab, was den Troll noch wütender machte. Firenze hatte keine Sekunde gezögert und erneut einen Pfeil auf ihn abgeschossen. Dieser traf ihn nur am rechten Arm, weil der Troll so wild herumgefuchtelt hatte. Doch schon der nächste Pfeil steckt wieder in seiner Brust und ließ ihn erneut fürchterlich aufheulen. Langsam geriet der Troll ins Schwanken und kam auf Firenze und Sisilia zu. Da nahm der Zentaur noch einen Pfeil und legte wiederum an. Doch diesmal ließ er sich Zeit mit dem Abfeuern und erst, als er ganz sicher war zu treffen, ließ er den Bogen nach vorne schnellen. Der Pfeil fand ungehindert sein Ziel und traf ihn mitten in der Stirn. Der Troll blieb wie vom Blitz getroffen stehen, verdrehte die Augen und sackte dann tot ins ich zusammen. Es gab einen lauten Rums, als er auf den Steinboden krachte und regungslos liegen blieb.
Firenze nickte zur Bestätigung noch einmal mit dem Kopf und drehte sich dann wieder zu Sisilia um, die ein paar Schritte nach vorne gegangen war.
„Hören Sie Professor. Ich habe schon seit langen in den Sternen gelesen, dass heute Nacht etwas geschehen wir. Doch bisher konnte ich nicht wirklich deuten, was es sein würde. Es war sehr verwirrend, denn ich habe freudiges aber auch tödliches gesehen. Es hat alles nicht zusammenpasst, hatte ich zumindest bisher geglaubt. Doch heute Nacht ist mir klar geworden, was das alles zu bedeuten hat“, erklärte er Sisilia und sah sie ernst an.
„Ich verstehe nicht, Sie sprechen in Rätseln Firenze. Was meinen Sie?“ fragte sie ihn und sah ihn erschüttert an.
„Hören Sie, das was bisher geschehen ist, wird nur der Anfang sein. Fürchterliches steht uns allen heute Nacht noch bevor. Er, dessen Namen nicht genannt werden darf, wird heute noch schreckliches Unheil über uns alle bringen. Sie müssen sich in Sicherheit bringen. Es ist die undenkbar ungünstigste Zeit, aber Sie werden heute neues Leben schenken“, sagte er ehrfurchtsvoll und leise zu Sisilia und sah kurz auf ihren Bauch. Doch noch bevor sie etwas erwidern oder überhaupt reagieren konnte sprach er schon weiter.
„Ich werde zu den Meinen gehen und sie um Hilfe bitten. Ich hoffe sie werden den Menschen helfen gegen IHN, dessen Name nicht genannt werden darf, zu kämpfen. Vorrausgesetzt sie werden mir überhaupt zuhören“, er sah sie mit ernstem zermürbten Gesicht an. Sisilia konnte Angst in seinen Augen sehen, doch auch Entschlossenheit.
„Sie sind sehr mutig, Firenze“, sie legte eine Hand auf seinen Arm und er sah verlegen zu Boden.
In dem Moment, als sie den Zentaur berührte, schossen ihr Bilder in den Kopf. Vor ihrem geistigen Auge konnte sie plötzlich eine gigantische mindestens vier Meter lange Schlange sehen, die sich vor ihr durch einen dunklen Wald schlängelte. Ihr fiel besonders die diamantbesetzte Schwanzspitze des Tieres auf. Sie konnte sehen, wie die Schlange blitzschnell herumfuhr, ihren hässlichen dreieckigen Kopf aufrichtete und laut zischte, bevor sie nach vorn schoss und ... Severus in die Seite biss. Sisilia schrie kurz auf und zuckte zurück.
„Was ist mit Ihnen?“, fragte Firenze erschrocken, doch Sisilia schüttelte ihren Kopf.
„Es ist nichts, schon gut. Warten Sie. Ich hab noch eine Idee“, sagte sie dann, lief zurück in ihr Wohnzimmer und fischte aus dem Umhang hinter der Türe, die kleine Armbrust, die sie vor langer Zeit von Ortano bekommen hatte. Einen Moment schloss sie die Augen und atmete durch, dann ging sie wieder hinaus und reichte Firenze die Armbrust, der sie fragend ansah.
„Diese Armbrust hab ich von Ortano bekommen. Sagen Sie ihnen, ich würde Sie schicken und zeigen Sie sie ihnen. Vielleicht steigt Ihre Chance, dass sie Sie anhören werden. Ich hab ihnen vor einiger Zeit, mal das Leben rettet können, vielleicht zählt das ja etwas bei den Ihren“, sagte sie und sah ihn aufmunternd an.
„Vielen Dank. Ich denke das wird mir sehr helfen“, antwortete Firenze und steckte sie in seinen Beutel. Dann ging Sisilia auf ihn zu, drückte ihn kurz und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er war sehr erstaunt darüber, doch versuchte er es zu verbergen und schaute leicht verlegen zu Boden.
„Viel Glück“, wünschte sie ihm noch, als er sich dann umdrehte und den Flur entlang zur Halle schritt, dann drehte er sich noch einmal kurz um und nickte ihr zu.
„Alles Gute für Ihre Familie“, rief er noch, wendete sich nach vorn und galoppierte um die am Boden liegenden Trolle herum. Dann sprang er mit einem mächtigen Satz hinaus durch die kaputte Türe, in die dunkle Nacht.
Sisilia sah ihm hinterher, sie versuchte, das, was sie gerade gesehen hatte zu verdrängen, schüttelte den Kopf und schlich sich dann die Wand entlang, ebenfalls nach vorn. Doch noch bevor sie ganz vorne war, bekam sie wieder krampfartige Schmerzen in ihrem Leib und presse sich mit dem Rücken gegen die Wand. Sie versuchte so leise und ruhig zu Atmen, wie sie konnte und als die Schmerzen nach vielleicht gut einer Minute wieder nachließen, wartete sie noch einen Augenblick, atmete noch einmal tief durch und ging dann weiter.
Von der Eingangshalle her, konnte sie kein Geschrei mehr hören, nur noch das aufgeregte Reden von ihren Kollegen und als sie vorsichtig um die Ecke schaute, sah sie, dass alle fünf Trolle bewegungslos auf dem Boden lagen. Suchend sah sie sich um und sah Severus immer noch etwas außer Atem und leicht nach vorn gebeugt, sich mit einer Hand auf seinem Oberschenkel abstützend, an der Treppe zum Kerker stehen. Er hatte die andere Hand auf seine Schulter gepresst und sie sah mit Schrecken, dass Blut daraus hervorquoll. So schnell sie konnte lief sie zu ihm und er streckt einen Arm nach ihr aus, als er sie sah und ergriff ihre Hand, als sie ihn erreichte.
„Geht es dir gut?“, fragte er leicht keuchend.
„Mir schon, aber du bist verletzt“, sie sah auf den tiefen Riss an seiner Schulter und bemerkte das Blut, dass seine Kleidung durchdrängte.
„Es ist nichts, nur ein Kratzer“, antwortete er, doch er stöhnte auf, als sie ihm seine Hand von der Wunde wegziehen wollte.
„Sicher, es ist gar nichts“, sie sah ihn böse an. „Madam Pomfrey soll sich das ansehen. Ich hab keine Lust, dass du mir hier noch verblutest“, schimpfte sie und zog ihn mit sich in Richtung Treppen.
Severus folgte ihr ohne Widerworte, denn auch wenn er es nicht zugeben wollte, der Riss, den ihm einer der Trollte mit seiner Keule zugefügt hatte, tat verdammt weh.
Sie kamen an den anderen Lehrern vorbei, die neben der Treppe standen und auf die Trolle deutend diskutierten, wie und warum diese ins Schloss eingedrungen waren. In dem Moment kam Madam Pomfrey auch schon die Treppen herunter. Sie sah das ganze Chaos und schüttelte entsetzt den Kopf.
„Du meine Güte, was ist denn nur hier geschehen?“, rief sie aus und blieb mitten auf der Treppe stehen. Alle verstummten und sahen zu ihr hoch. Doch dann, so als hätte sie jemand angestoßen, ging sie weiter und rief nach unten.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:41 pm

„Ist jemand verletzt?“, sie sah besorgt in die Runde.
„Madam Pomfrey, bitte, wenn Sie sich Severus ansehen könnten, er hat eine böse blutende Verletzung an seiner Schulter“, sagte Sisilia und deutete auf Severus.
„Es ist nicht so schlimm, nur ein kleiner Kratzer“, wehrte er sich gleich wieder, doch als Madam Pomfrey ihm einen warnenden Blick zu warf, verstummte er sofort wieder.
„Männer. Sie meinen immer, sie müssten Helden spielen. Sie denken nie daran, was eine solche Wunde, wenn sie nicht versorgt wird, anrichten kann“, schimpfte sie gleich los.
„Setzten Sie sich hier auf die Stufen“, wies sie Severus nun an, weil sie nicht auf ihn hoch reichte, da er nicht gerade klein war. Mit knappen Worten wies sie ihn an, seine Jacke abzustreifen. Er sah sie an und schaute dann in die Runde, doch als er ihren Blick sah und auch noch merkte, wie Sisilia ihn tadelnd musterte, so als wolle sie sagen ‚stell dich nicht so an’, seufzte er kurz auf und zog seine Jacke über die eine verletzte Schulter aus, ließ sie aber sonst an und deckte mit dem Umhang den Rest seines entblößten Oberkörpers zu. Er warf noch Sisilia einen Blick zu, die kurz schmunzeln musste und ließ sich von Madam Pomfrey dann die Wunde versorgen.
Als Sisilia sah, dass er in guten Händen war, ging sie zu den anderen Lehrern, die heftig darüber diskutierten, wie es den Trollen wohl gelungen war, die Türe zu sprengen und hier einzudringen. Doch noch bevor Sisilia etwas zu ihnen sagen konnte, hörten sie Dumbledore, der gerade die Treppen nach unten gelaufen kam.
„Beim Barte Merlin, was ist geschehen?“ er sah sich entsetzt um und schaute auf die Trolle. Dann stieg er die Stufen weiter nach unten und als er an Severus vorbei kam, blieb er kurz stehen und sah ihn an.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte er ihn geschockt.
„Halb so wild, Albus“, antwortete er mit einem kurzen Blick auf Madam Pomfrey, die gerade begann ihm einen Verband umzulegen. Dumbledore nickte kurz und stieg die restlichen Stufen nach unten und trat dann zu den Kollegen.
„Onkel, kann ich dich kurz sprechen?“ hielt Sisilia ihn gleich auf, noch bevor er etwas zu den anderen sagen konnte. So nickte er kurz und ging mit Sisilia ein Stück zur Seite.
„Ich habe vorhin kurz mit Firenze geredet, er meinte er hätte etwas in den Sternen gelesen und er sei sich nun sicher, dass Voldemort heute Abend noch einiges vorhätte. Er meinte auch, er würde hinter dem allem stecken“, sprudelte es aus ihr nun heraus. Albus sah sie ein paar Sekunden lang an und schien zu überlegen und sagte nichts. Doch dann begann er ruhig und doch mit einem leichten Zittern in der Stimme zu sprechen.
„Ich weiß mein Kind. Die Aussage von Firenze ist nur noch eine Bestätigung dessen, was ich sowieso schon vermutet habe. Ich komme gerade aus London zurück, deshalb hab ich vom Angriff dieser Trolle auch nichts mitbekommen. Wo ist Firenze jetzt?“, er sah sich im Raum um und legte, als er Sisilias ängstlichen Blick sah, seine Hand auf ihre Schulter.
„Er ist in den Verbotenen Wald, um mit den Zentauren zu reden und sie um ihre Hilfe zu bitten. Onkel, wenn er sich nicht sicher wäre, dass das, was bisher geschehen ist, nicht alles ist, wäre er bestimmt nicht in den Wald gegangen“, sie sah ihn besorgt an.
„Ich weiß mein Kind. Ich denke wir werden jede Hilfe brauche, die wir bekommen können“, antwortete er zu ihrer großen Überraschung. Er zog sie mit sich zu den anderen.
„Ich denke, es sollten alle erfahren, was los ist“, sagte er dann zu ihr und stieg ein paar Stufen nach oben, so dass er von allen gesehen werden konnte.
„Ich bitte um Aufmerksamkeit, bitte hört mir einen Moment zu“, er erhob seine Stimme und alle verstummten und blickten ihn an.
Severus, der gerade seine Jacke wieder überstreifte, nachdem Madam Pomfrey ihn verbunden hatte, trat zu Sisilia, die sich leicht erschöpft an ihn lehnte.
Albus Dumbledore sah von einem zum anderen. Seine Augen blickten ernst und seine Hand fuhr nervös durch seinen Bart.
„Ich fürchte heute Nacht ist es soweit. Heute Nacht wird sich wohl entscheiden, wie die Zukunft unserer Welt aussehen wird, der gesamten Welt“, sagte er leise, doch jeder verstand seine Worte. Minerva wurde blass und sie presste ihre Lippen so fest zusammen, dass sie fast gar nicht mehr zu sehen waren. In dem Moment war es so ruhig in der Eingangshalle, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
„Wir alle haben gewusst, dass der Tag einmal kommen wird. Doch wie auch ich, haben wohl alle immer wieder versucht, diese Tatsache zu verdrängen“, er machte eine Pause und erntete stummes Kopfnicken.
„Doch wir haben einen Vorteil, diesmal sind wir vorbereitet. Wir haben einige Verbündete, die uns helfen werden. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Chance haben werden“, er nickte allen aufmunternd zu.
Sisilia bewunderte ihren Großonkel, wie er in so einer Situation und in so einer Zeit soviel Optimismus ausstrahlen konnte. Sie hatte das Gefühl, er würde ihnen Kraft geben, sie konnte sehen, wie viele, die gerade noch mit hängenden Schultern dagestanden hatten, ihren Rücken durchdrückten und mit geballten Fäusten, bereit zum Kampf, ihn ansahen.
„Remus, du gehst bitte zu Hagrid und sage ihm, er soll die Riesen benachrichtigen, wir brauchen sie hier beim Schloss und dann bitte ich dich, Harry beizustehen“, trug er Remus auf, der ihm zunickte und sich sofort auf den Weg machte.
„Sicher, Professor Dumbledore“, antwortete er ihm. Sisilia konnte seinen eisernen Blick sehen, als er sich umwendete und das Schloss verließ. So hatte sie Remus noch nie zuvor gesehen, er hatte fast immer einen kleinen Schalk im Blick, selbst wenn er ernst war, doch dieser war nun vollkommen verschwunden und hatte einem anderen Gefühl Platz gemacht, ... der Angst!
„Ich denke, die Schüler sind vorerst in ihren Häusern am sichersten, doch werde ich alle Passwörter ändern und nur noch die jeweiligen Hauslehrer werden sie erfahren.“
Professor Sprout, Professor Flitwick, Minerva und Severus nickten kurz zum Schulleiter, als er sie ansah.
„Leider können wir sie nicht mit Flohpulver heimreisen lassen, denn ich fürchte die Kamine könnten überwacht werden und das Risiko gehe ich nicht ein. Und um für alle Schüler Portschlüssel einzurichten, haben wir im Augenblick nicht die Zeit“, fuhr Dumbledore fort.
Ein leises Murmeln kam auf, als die Professoren miteinander zu reden begannen, doch als Albus seine Hände erneut hob, wurde es wieder vollkommen still.
„Dann würde ich sagen, sollten wir diese Trolle hier wegschaffen und die Türe wieder reparieren.“
Professor McGonagall erklärte sich bereit die Türe wieder in Ordnung zu bringen, während Severus, Madam Hooch und Professor Vector sich um die Trolle kümmern wollten.
„Professor Vector, wenn Sie dann anschließend bitte die Eingangstüre bewachen würden, und wenn jemand versucht einzudringen, geben sie bitte Alarm“, trug er der Arithmantiklehrerin auf, welche nickte.
„Natürlich, Professor Dumbledore“, sie sah ihn mit ernster Miene an und machte sich dann daran Snape und Hooch zu helfen.
Professor Trelawney und Professor Sinistra schickte er auf den Astronomie Turm mit der Aufgabe Ausschau zu halten, ob sich irgendjemand oder irgendetwas Hogwarts nähern würde.
„Ich werde Fawks losschicken, er soll den Orden und die Auroren informieren und Harry nehme ich mit zu mir in mein Büro“, erklärte er, drehte sich um und stieg die Stufen nach oben. Sisilia rannte so schnell sie konnte hinter ihm her und holte ich mitten auf der Treppe schweratmend ein.
„Onkel warte! Ich denke, es ist nicht gut, wenn Harry bei dir im Büro ist. Dort werden sie als erstes nach ihm suchen“, sagte Sisilia besorgt und ihr Blick zeigte ihm, dass sie auch große Angst hatte. Er dachte kurz nach und nickte dann sehr langsam und kaum merklich.
„Ich denke, du hast Recht. Ich werde Harry zu euch in den Kerker schicken, da werden sie ihn zuletzt vermuten“, sagte er dann leise.
„Schick seine Freunde auch, ich denke, die wird er jetzt brauchen“, flüsterte sie ihm zu. Er nickte und ging dann weiter nach oben. Sisilia sah ihm hinterher und sie konnte erkennen, wie müde er trotz der Kraft, die er vorhin ausgestrahlt hatte, doch war. Sie ging langsam wieder nach unten, sah Severus, Madam Hooch und Professor Vectra kurz dabei zu, wie sie die Trolle, teilweise als Pakete verschnürt, sie vermutete, dass diese noch lebten und teilweise auch so, hinaus schweben ließen, dann ging sie erst mal zurück in ihr Wohnzimmer, wo sie sich auf dem Sofa niederließ und ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. Sie spürte wie ihre Hände von ihren Tränen feucht wurden, dann zog sie ein Taschentuch aus ihrer Tasche und wischte sich das Gesicht damit ab.
„Sisilia, du darfst jetzt nicht aufgeben, hörst du“, sagte sie leise zu sich selber und versuchte sich wieder zu sammeln. Einige Minuten starrte sie auf die Wand ihr gegenüber und als sie ein Klopfen hörte, zuckte sie erneut zusammen.
„Ja, bitte“, rief sie und schaute zur Tür. Als diese aufging, sah sie, wie Harry unsicher den Kopf herein steckte.
„Harry! Komm rein“, forderte sie ihn und die andern, die hinter ihm standen auf. Harry betrat etwas unsicher das Zimmer, den Tarnumhang über den Arm gelegt und sah sich um, als ob er etwas oder jemanden suchen würde.
„Professor Dumbledore schickt uns, er meinte wir sollen zu Ihnen kommen“, erklärte er leise und ging in den Raum hinein.
Nach Harry betraten noch Ron, Hermine, Ginny, Luna und Neville das Zimmer.
„Ich weiß, es war meine Idee. Alles in Ordnung, Harry?“ fragte Sisilia und sah ihn besorgt an.
„Nein“, brummte er, blieb mitten im Raum stehen und sah Sisilia mit einem Blick an, der ihr durch und durch ging. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, was sie da eigentlich gefragt hatte.
„Es tut mir leid Harry, das war eine dumme Frage, ich...“
„Ist schon gut. Ist eben nicht so einfach, zu wissen, dass es einem bald an den Kragen gehen soll“, sagte Harry sarkastisch und versuchte ein Grinsen, was ihm aber vollkommen misslang.
„Sag so was nicht Harry“, entfuhr es Hermine und sah ihn entsetzt an.
„Ach nein, warum sollte ich nicht? Voldemort ist irgendwo da draußen und wartet nur auf einen geeigneten Moment, um mich zu töten. Warum sollte ich dann so etwas nicht sagen dürfen?“, er lachte nun laut auf, doch es klang irgendwie irr und Sisilia sah zum ersten Mal die pure Angst in Harrys Augen aufleuchten. Doch noch bevor Sisilia aufstehen konnte, war Ginny zu ihm gegangen und hatte ihre Hand auf seinen Arm gelegt.
„Harry, bitte du machst mir Angst“, sagte sie zu ihm und sah ihn eindringlich an.
„Es tut mir leid, Ginny“, sagte er leise und senkte seinen Blick auf den Boden.
„Ich verstehe dich, Harry. Es ist verdammt hart. Aber du weißt, du bist nicht alleine, wir alle...“
In dem Moment ging die Türe auf und Severus trat herein. Er stockte kurz und sah erstaunt auf die kleine Gruppe, die sich im Wohnzimmer versammelt hatte und dann zu Sisilia.
„Albus und ich sind der Meinung, dass Harry im Kerker vorerst am sichersten ist, weil sie ihn da zuletzt suchen werden“, erklärte sie ihm kurz und er nickte dann, ohne ein Wort dazu zu sagen.
„Harry, wie gesagt, du bist nicht alleine, wir alle werden dir helfen und dich beschützen. Wir stehen dir zur Seite und du hast etwas, was der Dunkle Lord nicht besitzt. Wahre Freunde, die dich lieben, Harry und das ist dein großer Vorteil“, führte sie ihre Erklärung zu Ende und sah Harry an, der ihrem Blick stand hielt, doch dann zu Severus schaute, als dieser sich auf die Sofalehne neben Sisilia setzte. Severus öffnete kurz seinen Mund, doch dann schloss er ihn wieder und sah Harry nur stumm an. Sisilia bemerkte dies und sah Severus fragend an, doch dieser schüttelte unmerklich den Kopf.
„Ich denke, es ist das Beste, wir gehen jetzt nach unten in die Kerker, vielleicht ins Klassenzimmer? Von dort haben wir zwei Fluchtmöglichkeiten, für den Fall des Falles“, sagte Severus und erhob sich. Die Schüler nickten stumm und stiegen die Stufen voran nach unten, nachdem Severus auf diese gedeutet hatte.
„Ich komme gleich nach, ich werde auf Remus warten, dass er weiß, wo er uns finden kann“, rief Sisilia ihnen hinterher.
„Gut in Ordnung. Dann sehen wir uns gleich“, antwortete Severus und drehte sich noch mal um und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Zart strich Sisilia ihm noch einmal über die Wange, bevor er den sechsen folgte.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:42 pm

Nachdenklich sah Sisilia ihnen hinterher und erhob sich dann, sie ging zur Eingangshalle, um dort auf Remus zu warten. Die Trolle waren inzwischen alle verschwunden und die Eingangstür wieder da, wo sie hingehörte. Der Rest der Halle sah ganz schön mitgenommen aus. Die Rüstungen lagen in Einzelteilen verstreut an der Wand und einige der Steinfiguren waren komplett zerstört. Auch die Wände hatten einiges abbekommen. Doch noch bevor Sisilia sich genauer umsehen konnte, ging die Tür auf und Remus trat herein und ging gleich, als er Sisilia entdeckte, auf sie zu.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er besorgt und legte seine Hände auf ihre Arme.
„Ja, mir geht es gut. Ich warte nur auf dich, ich will dich zu Harry bringen“, erklärte sie ihn und versuchte ein Lächeln.
„Oh, gut. Wo ist er denn?“, fragte er sie überrascht.
„Komm mit“, antwortete sie ihm und ging voraus. Sie wählte absichtlich nicht den Weg über die Treppen, sondern über ihre kleine Wohnung. Sie wollte vermeiden, dass irgendjemand sie unterwegs sah. Und sie wusste, außer Dobby, betrat keine der Elfen ihre Wohnung. Remus folgte ihr überrascht und schloss hinter sich die Türe, die zum Wohnzimmer führte.
„Er ist bei euch?“, fragte er, als die Türe ins Schloss gefallen war.
„Nein, unten im Kerker. Ich denke im Büro des Schulleiters werden sie wohl als erstes nach ihm suchen“, erklärte sie ihm und ging zur Treppe weiter. Doch plötzlich ohne Vorwarnung, versteifte sie sich wieder, als sich ihr Unterleib wieder schmerzhaft verkrampfte. Remus war sofort bei ihr, als er das sah und hielt sie fest.
„Was hast du?“, fragte er fast gehetzt ängstlich und sah sie besorgt an. Sisilia versuchte langsam und ruhig zu atmen und als der Schmerz etwas nachließ, sah sie Remus an.
„Nichts, es war nur das Kind, ich denke es hat mir einen Nerv eingeklemmt. Schon gut. Es geht schon wieder“, versuchte sie ihn zu beruhigen. Doch sein Blick verriet ihr, dass er ihr nicht so recht glaubte.
„Es ist wirklich alles in Ordnung, großer Bruder, mach dir keine Gedanken“, wiederholte sie und lächelte ihn jetzt an.
„Lass uns nach unten gehen, sie warten sicher schon alle“, fügte sie hinzu und stieg jetzt die Treppen nach unten. Remus ließ sie nicht aus den Augen, das bemerkte Sisilia wohl, doch sie versuchte so zu tun, als würde sie es nicht sehen und als sei alles in bester Ordnung.
Sie betraten den Klassenraum und als Remus Harry sah, ging er gleich zu ihm und drückte ihn kurz. Sisilia beobachtete dies und sie hatte das Gefühl, das war genau das, was Harry jetzt gebraucht hatte. Sein Gesicht hellte sich nun ein wenig auf, als er Remus sah und er lächelte ihn freudig an.
„Ich bin so froh, dass du bei mir bist“, sagte Harry dankbar zu ihm.
„Aber sicher doch, Harry. Ich hab dir versprochen, da zu sein, wenn du mich brauchst und das halte ich auch“, zwinkerte er ihm zu und legte eine Hand auf seine Schulter.
Sisilia ging zu Severus und sah ihm in die Augen. Sie konnte auch in seinen Augen lesen, dass er angespannt war. Sie alle wussten nicht, was die kommenden Stunden bringen würden. Es ging um so viel, das Leben von vielen stand auf dem Spiel und Sisilia hatte Angst, um alle hier. Sie lehnte sich gegen Severus und legte ihre Arme um seine Mitte, auch er schlang seine Arme um sie und hielt sie ganz fest. Er ließ sie erst wieder los, als Neville in die Stille zu sprechen begann.
„Was wird denn jetzt passieren? Ich meine, wir können uns doch nicht ewig hier verstecken?“, er sah von Remus und Harry zu Severus und Sisilia, die sich nur stumm ansahen und ratlos mit den Schultern zuckten.
„Wir haben keine Ahnung Mr. Longbottom. Wirklich nicht, ich denke Professor Dumbledore wird uns informieren, sobald er etwas Neues weiß“, antwortete Sisilia, „Solange werden wir einfach hier warten“, seufzte sie, da sie selber das Warten hasste, ihr war es lieber, wenn sie etwas tun konnte.
Neville nickte zu ihr und setzte sich dann in eine der Bänke. Auch die anderen suchten sich einen Platz, sie schwiegen sich gegenseitig an. Ron hielt Hermines Hand fest und sah diese immer wieder angespannt an. Ginny und Luna hatten sich auch jeweils in eine der Bänke gesetzt und wenn man Luna so ansah, konnte man fast glauben, dass sie in einer anderen Welt war, so abwesend sah sie gegen die Decke des Klassenzimmers.
„Severus?“, fragte Sisilia nun sehr leise.
„Was ist?“, er sah sie fragend an.
„Sag mal, sagt dir der Name Nagini etwas?“, fragte sie in die Stille hinein, in der man die sprichwörtliche Stecknadel hätte fallen hören können und obwohl sie sehr leise gesprochen hatte, konnten es doch alle verstehen. Severus zuckte zusammen, als sie den Namen aussprach und Harry fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch.
„Woher kennen Sie diesen Namen?“, schoss es aus ihm heraus und seine Augen blitzten ängstlich auf, als er ihr diese Frage stellte. Auch Severus sah sie mit einem gewissen Entsetzten in den Augen an.
„Ich habe keine Ahnung, mir spuckt der Name nur andauernd im Kopf herum, ich weiß nicht wieso. Kennt ihr jemanden, der so heißt?“ Sie sah von Harry zu Severus.
„Nicht jemanden, sondern etwas“, antwortete Severus ihr und musterte sie nun genau.
„Ja, das stimmt. Nagini ist die Schlange von Voldemort“, erklärte Harry ihr und sah sie erstaunt an. Sisilias Augen weiteten sich ein wenig und sie versuchte weder Harry noch Severus anzusehen. Dann war das vielleicht die Schlange, die sie vorhin vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte, als sie mit Firenze gesprochen hatte. Sie spürte wie ihr Körper leicht zu zittern begann und ihre Knie weich wurden, sie knickte leicht weg, doch Severus, der das sofort bemerkte fing sie ab und schob sie zu seinem Stuhl, auf den er sie setzte.
„Was hast du? Soll ich Madam Pomfrey holen?“, fragte er sie besorgt, doch Sisilia schüttelte den Kopf.
„Nein es geht mir gut. Es war einfach nur zuviel vorhin“, erklärte sie. Sie schluckte kurz und hob dann wieder den Kopf.
„Vielleicht könntest du etwas Tee machen, ich könnte einen schönen heißen Tee vertragen“, bat sie ihn, „danach geht es mir bestimmt wieder besser“, sie versuchte mit fester Stimme zu reden. Severus nickte und machte sich gleich daran Wasser warm zu machen. Für einen Moment schloss Sisilia die Augen und die Erinnerung an die Vision kam schlagartig wieder zurück. Wieder sah sie diese große Schlange, wie sie auf Severus zukroch und ihm ihre langen scharfen Zähne in die Seiten hieb.
Erschrocken fuhr sie zusammen, als Severus ihr seine Hand auf die Schulter legte.
„Ist wirklich alles in Ordnung?“, seine Stimme klang sehr eindringlich.
„Ja, schon gut. Es ist eben nicht einfach, aber es geht schon“, gab sie jetzt zurück und versuchte erneut das Ganze zu verdrängen.



*




Professor McGonagall machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Sie machte sich große Sorgen und wollte nach ihren Schülern sehen.
Doch in dem Augenblick, als sie vor dem Portrait der Fetten Dame angekommen war, schwang dieses auf und eine ganze Schar Schüler drängte schreiend heraus. Sie blieben abrupt stehen, als sie Professor McGonagall sahen.
Collin Creevey, welcher als erstes den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, rannte auf sie zu.
„Professor! Vampire!“, rief er verstört und deutete in den Gemeinschaftsraum.
„Vampire? Aber wie ist das möglich?“, fragte sie ihn geschockt und sah zu den Anderen, die seine Aussage mit einem Kopfnicken bestätigten.
„Sie haben die Scheiben eingeworfen und sind durch die Fenster gekommen. Sie suchen nach Harry. Immer wieder haben sie seinen Namen gerufen“, die Worte wirbelten panikartig aus Collins Mund und er sah seine Lehrerin ängstlich an.
„Gibt es Verletzte?“, sie versuchte ihn verhältnismäßig ruhig anzusehen. Denn was sie jetzt auf keinen Fall gebrauchen konnte, war Panik.
„Ich weiß es nicht, wir sind weggelaufen, als wir sie gesehen haben, aber einige ältere haben sich ihnen entgegen gestellt“, erklärte er ihr und seine Augen huschten angstvoll hinter sich.
„Gut, ihr werdet alle in meine Klassenzimmer gehen und dort Mucksmäuschenstill auf mich warten, ich werde mich darum kümmern“, sagte sie leise zu ihm und deutete Richtung Treppe. Die Schüler nickten stumm und liefen so schnell sie konnten die Treppen nach unten.
„Leise hab ich gesagt!“, rief sie ihnen verhalten hinterher. Dann richtete sie ihren Zauberstab auf ein Schwert, welches zur Zierde an der Wand hing, welches sich daraufhin sofort in eine brennende Fackel verwandelte. Sie nahm diese Fackel aus ihrer Halterung und betrat, als eine Lücke zwischen den, aus dem Gemeinschaftsraum fliehenden Schülern entstand, den Turm. Sie schob die restlichen Schüler stumm zum Portraitloch hinaus, nickte ihnen aufmunternd zu und ging dann selber weiter in den Raum hinein, als plötzlich von den Schlafräumen lautes Geschrei zu hören war.
Entsetzt wollte sie dort hinlaufen, als sie eine Stimme hinter sich vernahm und sich noch mal umwandte.
„Minerva?“
Es war Professor Dumbledore, der den Gemeinschaftsraum betreten hatte. Als sie sah, dass er eine Platzwunde auf der Stirn hatte, erschrak sie fürchterlich. Blut war an seiner Schläfe nach unten gelaufen und hatte seine Haare ein wenig verklebt.
„Albus, was ist geschehen?“, wollte sie besorgt wissen.
„Vampire. Ich war gerade dabei eine Nachricht an das Ministerium zu schicken, als ein schwerer Stein, den diese Kerle durch mein Fenster geworfen haben, meinen Kopf getroffen hat. Ich bin wohl kurz weggetreten und als ich wieder zu mir kam, waren in meinem Büro drei oder vier dieser Vampire. Sie haben nach Harry gesucht. Ich bin ihnen entkommen, als sie sich auf mich stürzen wollten. Ich vermute sie suchen jetzt hier nach ihm?“, er sah Professor McGonagall über seine Halbmondbrille hinweg an.
„In der Tat“, sagte sie knapp und presste ihre Lippen aufeinander, die einen sehr schmalen Strich bildeten. Dann hörten sie erneut einen lauten Schrei aus den Jungenschlafräumen.
Albus schnipste kurz mit den Fingern und hielt dann ebenfalls, wie Professor McGonagall eine Fackel in seiner Hand. Dann liefen sie los und stiegen, so schnell sie konnten die Stufen nach oben, immer dem Lärm folgend.
Albus hatte den Schlafraum zuerst erreicht und stürzte ins Zimmer. Er sah, wie Dean Thomas mit einem Vampir auf seinem Bett rang, der versuchte ihn in den Hals zu beißen.
Der Schulleiter richtete seinen Zauberstab gegen den Vampir, worauf dieser wie von einer Tarantel gestochen hochschoss, aufbrüllte und sich dann mit wutverzerrter Miene umdrehte.
Albus blieb ganz ruhig stehen und sah ihn an. Der Vampir machte einen Satz und wollte sich mit einem Sprung auf Dumbledore stürzen, als dieser erneut seinen Zauberstab auf ihn richtete und ein sehr grelles Licht aus dessen Spitze schoss. Der Vampir hatte nicht einmal mehr Zeit zu schreien so schnell ging dann alles. Das Sonnenlicht aus Albus Dumbledores Zauberstab sorgte dafür, dass sich der Vampir noch im Sprung, in Asche verwandelte und diese vor seinen Füßen auf den Boden rieselte. Dean sah den Schulleiter mit großen Augen an.
„Sie vertragen kein Sonnenlicht. Es tötet sie“, erklärte er ihm knapp, reicht ihm seine Hand und zog ihn von Bett hoch.
Minerva hatte sich indessen um den zweiten Vampir gekümmert, der mit einem Wasserkrug auf Seamus Finnigan einschlagen wollte. In letzter Sekunde verwandelte sie den Krug in ein weiches Kissen, das dann den Kopf von Seamus traf. Der Vampir schaute irritiert auf das Kissen, was McGonagall sofort ausnutzte und ihm die brennende Fackel gegen den Körper presste. Der Kerl sprang wütend und schreiend auf. Inzwischen hatte die Kleidung des Vampirs Feuer gefangen, so warf er sich zu Boden und versuchte das Feuer zu ersticken, indem er sich herumwälzte. Seamus robbte schnell von dem Vampir weg, bis zu einer Wand, wo er sich aufrappelte und eng an die Wand gepresst stehen blieb. Mit entsetzten Augen starrte er auf das Wesen.
Minerva McGonagall sah mit ekelverzerrtem Gesicht zu dem Vampir und richtete ihren Zauberstab auf ihn.
„Lumos Solem!“, rief sie und auch dieser Vampir verwandelte sich vor den Augen aller in Staub.
Zurück blieb nur ein Häufchen Asche, das durch den Wind, der durch das kaputte Fenster blies im Zimmer unmerklich verteilt wurde.
„Geht es Ihnen gut“, fragte Professor McGonagall die beiden und musterte sie sorgfältig.
„Dean nickte nur, immer noch auf die Stelle blickend, an der der Vampir gerade gelegen hatte.
„Ja, uns ist nichts passiert. Sie haben nach Harry gesucht, sie wollten von uns wissen, wo er ist“, erklärte Seamus Finnigan und blickte nun fragend von McGonagall zu Dumbledore.
„Er ist in Sicherheit“, antwortete Dumbledore knapp, der Seamus Blick verstanden hatte.
Seamus fragte auch nicht weiter sondern nickte beruhigt.
Da hörten sie erneut Schreie und sahen sich erschrocken an. Dumbledore war der Erste, der reagierte, er wendete sich um und stürzte aus dem Raum. Die Schreie kamen von unten vom Gemeinschaftsraum. McGonagall und die beiden Jungs folgten ihm. Als sie unten ankamen, sahen sie ein schreckliches Bild. Sechs oder sieben Vampire hatten eine kleine Schar von Schülerinnen eingekreist. Ihre Gesichter waren entsetzlich verzerrt und ihre toten Augen schrieen nach Blut. Mit der Zunge leckten sie sich über ihre Zähne und auch jemand, der sich nicht mit diesen Geschöpfen auskannte, konnte ahnen, was sie vorhatten. Die Mädchen drängten sich angstvoll in der Mitte zusammen. Sie hielten sich an den Händen fest und pressten die Rücken gegeneinander.
„Zieht eure Zauberstäbe“, rief Dumbeldore ihnen zu, als er die letzten Stufen nach unten rannte. Die Mädchen reagierten nicht sofort, doch durch die eindrucksvolle Stimme von Dumbledore gehorchten sie nach einem kurzen Zögern, fast automatisch griffen sie zitternd in ihre Umhänge. Auch Dean und Seamus hatten ihre Zauberstäbe gezogen und waren nun neben dem Schulleiter stehen geblieben, der seinen Zauberstab auf die Gruppe im Raum richtete.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:43 pm

„Sprecht mir nach“, rief er.
„LUMOS SOLEM!“, rief er laut und deutlich und die anderen taten es ihm nach. Zuerst Professor McGonagall und dann Dean und Seamus.
Ein leuchtend grelles Licht entstand und die Vampire wichen, mit vor das Gesicht haltenden Händen zurück. Als die Mädchen das realisierten, taten sie es ihnen nach. Eine Zauberstabspitze nach der anderen leuchtete sonnenhell auf. Sie hörten das Jammern und Schreien der Vampire, auf die sie nun zugingen. Diese hatten keine Chance, einer nach dem anderen zerfiel vor ihren Augen zu Staub.
Dumbledore löschte seinen Zauberstab.
„Nox“, murmelte Minerva hinter ihm und nach und nach verloschen auch die anderen Lichter.
„Das habt ihr sehr gut gemacht“, lobte der Schulleiter sie und sah sie aufmunternd an.
Eines der Mädchen sank nach der Anspannung in die Knie und versenkte ihr Gesicht in ihren Händen. McGonagall ging auf sie zu und sprach beruhigend auf sie ein.
„Es ist alles vorbei. Sie haben es überstanden, beruhigen Sie sich wieder“, sagte sie zu der Viertklässlerin. Dann sah sie zu den anderen.
„Gehen Sie auch hinunter in meinen Klassenraum“, forderte sie die übrig gebliebenen Schüler im Gemeinschaftsraum auf.
„Einen Moment noch, Mr. Thomas und Mr. Finnigan, würden Sie bitte noch kurz hier bleiben“, bat der Schulleiter die beiden jungen Männer. Er wartete, bis die Mädchen und Professor McGonagall den Gemeinschaftsraum verlassen hatten und sah dann zu den Beiden.
„Ich weiß, dass Sie beide mit Harry Potter gut befreundet sind. Und ich wollte Sie fragen, ob Sie vielleicht bereit wären, für und mit ihm zu kämpfen und sich gegen Lord Voldemort zu stellen“, sein ernster Blick wanderte von einem zum andern. Die beiden sahen sich kurz an und nickten dann heftig.
„Sicher, Sir“, antwortete Seamus sofort, doch der Schulleiter hob beschwichtigend seine Hände und fuhr fort.
„Sie dürfen nicht vergessen, dass es eine sehr gefährliche Angeleinheit ist und, dass es bei der Sache um Leben und Tod geht. Sie sollten es sich wirklich gut überlegen. Keiner wird böse oder enttäuscht sein, wenn Sie sich anders entscheiden werden“, erklärte er ihnen weiterhin und seine blauen Augen blickten fragend von einem zum andern.
„Also, ich bin dabei“, erklärte Dean Thomas und richtete sich gerade auf, sein Blick wanderte zu Seamus, der ihn noch unsicher ansah, doch dann nickte er auch und sah den Schulleiter direkt an.
„Mit mir können Sie auch rechnen“, antwortete er, doch man konnte hören, wie seine Stimme leicht zitterte.
„Ihr habt Mut. Das ist gut so, ich weiß schon warum euch der Sprechende Hut nach Gryffindor geschickt hat. Ich bin stolz auf euch, auf euch beide“, erklärte Albus Dumbeldore und legte ihnen jeweils eine Hand auf die Schulter. Stolz über dieses Lob, sahen sich die Beiden an und der Schulleiter nickte ihnen noch einmal aufmunternd zu.
„Gut dann geht hinunter in den Kerker, Harry befindet sich dort mit Professor Snape und Remus Lupin. Aber sagt keinem etwas davon, hört ihr keinem, auch keinem der Lehrer. In dem Fall, dass man euch fragen sollte, ihr habt einen Auftrag von mir“, er warf ihnen eine warnenden Blick zu. Sie nickten stumm, dann verließen sie den Gemeinschaftsraum und marschierten zusammen hinunter, durch das ausgestorben wirkende Schloss, direkt zum Kerker.
Albus Dumbledore sah ihnen nachdenklich hinterher. Seine Gedanken wanderten zu dem, was Harry und seinen Freunden heute Nacht noch bevor stehen würde, seine Gesichtszüge wurden hart und seine Augen unendlich traurig, als er daran dachte, dass er Harry sein Schicksal nicht ersparen oder abnehmen konnte. Er dachte an die Zeit zurück, als er gegen Grindelwald angetreten war. Es war ebenfalls keine einfache Aufgabe gewesen, doch er war damals schon viel älter und erfahrener. Er seufzte schwer, warf noch mal einen Blick durch den Gemeinschaftsraum und ging ebenfalls hinaus. Er hatte Angst vor dem was morgen vielleicht sein konnte. Davor, dass Voldemort siegen könnte.


*



Severus reichte ihr eine Tasse mit Tee und sah dann zu den anderen.
„Möchte sonst noch jemand Tee?“, fragte er in die Runde. Doch alle schüttelten nur den Kopf.
„Keine Angst ich hab nicht vor, irgendjemanden zu vergiften“, erklärte er und blickte sie einzeln an. Remus der in einer Bank neben Harry gesessen hatte fuhr hoch, ging auf Severus einen Schritt zu und zeigte mit dem Finger auf ihn.
„Severus“, fauchte er, „das ist ganz und gar nicht komisch“, fuhr Remus ihn wütend an. Severus sah ihn überrasch an und seine Augen verengten sich, als er Remus so auf sich zukommen sah. Sisilia sah, wie seine Hand im ersten Moment etwas zuckte, so als hätte er kurz überlegt nach seinem Zauberstab zu greifen.
Doch noch bevor Sisilia etwas sagen oder tun konnte, war Harry aufgesprungen und hatte sich zwischen die Beiden gestellt.
„Ich hätte gerne Tee, Sir“, sagte er und sah Severus an, der sich zuerst nicht rührte und weiterhin auf Remus blickte, doch dann drehte sich Remus um und starrte zur Wand.
Mit einem eisigen Blick ging Severus zurück zu dem Tisch, schenkte Harry auch Tee ein und reicht sie ihm die Tasse. Harry bedankte sich und marschierte zurück zu seinem Platz. Severus blickte Remus einen Moment lang an, dann ging er auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Schon gut, wir sind alle angespannt. Remus, vergiss es einfach. In Ordnung?“, sagte er zu ihm und dieser drehte sich um, sah ihn einen Moment lang an, dann reichte er ihm die Hand. „Danke, es tut mir leid, dass ich dich angefahren habe, es ist nur ...“, er warf einen unauffälligen Blick zu Harry, aber so, dass dieser es nicht sehen konnte. Severus nickte als ihm klar wurde, was er meinte und drückte leicht seine Schulter.
„Ich verstehe“, sagte er leise mit einem Blick zu den anderen.
„Ach, weißt du was? Gib mir auch einen Tee“, sagte er dann und ging mit Severus zu dem Tischchen hinüber.
Severus schenkte ihm ebenfalls ein und gab ihm die Tasse.
Sisilia, die das Ganze beobachtet hatte, trank von ihrem Tee und ihre Blicke wanderten durch den Raum. Ron und Hermine saßen zusammen in einer Bank und starrten vor sich hin. Neville sah von einem zum anderen und trommelte nervös mit seinen Fingern auf dem Tisch herum.
Luna machte den Eindruck, sie würde in einer anderen Welt sein.
Da klopfte es plötzlich an der Türe. Alle zuckten merklich zusammen und automatisch griffen sie nach ihren Zauberstäben. Harry stand wie vom Blitz getroffen auf und starrte auf die Türe. Remus packte Harry an der Schulter und stieß Neville leicht an, um ihn auch zum Aufstehen zu bewegen.
Severus winkte alle leise zur Wand, an die sie sich stellen sollten. Selber trat er mit gezogenem Zauberstab auf die Türe zu. Ängstlich stellte sich Sisilia zu Ron und Hermine an ein großes Regal und spähte zur Tür. Severus drehte sich noch einmal um und überprüfte, ob alle außer Sichtweite der Türe waren, bevor er dort hin ging und diese mit einem leichten Ruck öffnete und dem Zauberstab nach draußen richtete.
„Sir. Pro ... Professor Dumbledore sch ... schickt uns zu Ihnen“, hörten sie eine ihnen bekannte Stimme. Dean Thomas hatte leicht zu stottern angefangen, als er Severus Zauberstab erblickte, den er auf ihn gerichtet hatte.
Severus winkte Dean und Seamus ins Klassenzimmer, warf noch mal einen Blick in den Flur und verschloss dann wieder magisch die Türe.
Hermine trat auf die beiden zu, gefolgt von Ron und Harry.
„Seamus! Dean! Wo kommt ihr denn her? Und wie seht ihr aus?“, wollte Hermine wissen, die bemerkt hatte, dass ihre Kleidung etwas ramponiert war.
Die beiden begannen zu erzählen, dass die Vampire in den Gryffindor Turm eingedrungen waren und wie Albus und Minerva diese vernichtet hatten. Die Augen von Severus wurden groß bei ihren Worten, er starrte sie einen Moment nachdenklich an, doch dann presste er seine Lippen aufeinander.
Harry schluckte schwer, als er das hörte und Sisilia lief es einkalt den Rücken hinunter. Sie warf einen Blick zu Severus, der ebenfalls in dem Moment zu ihr sah.
„Jetzt wissen wir, was Alucard damit gemeint hatte“, murmelte er und seine Augen verfinsterten sich.
„Hat es ... ich meine wurde jemand ...?“, begann Sisilia, die nicht recht wusste, wie sie die Frage stellen sollte, doch die beiden verstanden sofort, was meinte.
„Sie haben es nicht geschafft, jemanden zu beißen oder zu verletzten“, antwortete Dean ihr.
Sie konnten hören wie Harry geräuschvoll ausatmete und als alle zu ihm sahen, drehte er sich um und ging ein paar Schritte von den anderen weg. Sisilia wollte ihm nachgehen, doch Remus hielt sie auf, schüttelte den Kopf und folgte dann selber Harry.
Er ging mit ihm nach vorn zum Waschbecken und dort blieben sie beide stehen. Alle starrten ihnen hinterher, bis Severus seine Stimme wieder erhob.
„Möchte vielleicht jetzt noch jemand Tee?“, fragte er, um den beiden die Chance zu geben, in Ruhe miteinander reden zu können.
Hermine nickte und auch Dean und Seamus bejahten seine Frage.
Sisilia setzte sich wieder auf den Stuhl, der etwas abseits von den anderen stand, aber auch so nahe bei Remus und Harry, dass sie einen Teil ihres Gespräches mitverfolgen konnte.
„Sie sind nur wegen mir hier. Ich denke es wäre das Beste, ich würde mich ihm stellen, dann werden sie die anderen alle in Ruhe lassen. Ich will nicht, dass wegen mir noch jemand sterben muss.“ Harrys Worte klangen verzweifelt und verbittert.
„Das stimmt nicht Harry, das weißt du. Voldemort will Macht und Einfluss, er wird versuchen jeden zu töten, der sich ihm in den Weg stellt. Und du bist nur einer von vielen, die er will“, versuchte Remus ihm klar zu machen.
„Aber jetzt hier und heute, bin ich es, den er will. Warum sonst hätte er die Vampire in den Gryffindor Turm geschickt? Dean und Seamus haben doch gesagt, dass sie nach mir gesucht hätten“, er deutete mit der Hand auf seine Brust.
„Vielleicht, bist du im Augenblick sein Hauptziel, aber glaub mir Harry, über kurz oder lang, sind es alle, die nicht auf seiner Seite stehen. Versteh doch, deine Eltern haben sich für dich geopfert, weil sie wollten, dass du weiterlebst. Ich bin mir sicher, sie hatten gewusst, wie wichtig du noch für die Zaubererwelt sein wirst. Genauso wie Sirius. Ich bin mir sicher, er würde nicht wollen, dass du blind in dein Verderben rennst. Wir alle wollen das nicht. Wir wollen dich solange beschützen, wie es uns möglich ist. Es wird deine Zeit kommen Harry, da wirst du auf dich alleine gestellt sein und keiner von uns wird dir dann beistehen können. Aber bis es soweit ist, werden wir alles tun, damit dir nichts geschieht.“ Remus sah ihn eindringlich an, während er redete. Er hatte seine Hände auf seine Schulter gelegt und Sisilia sah, wie verzweifelt er aussah.
Harry erwiderte seinen Blick und nickte leicht.
„Ich weiß, doch es ist alles so verdammt schwer. Ich hab schon viele Nächte wachgelegen und mich immer wieder dasselbe gefragt: Warum ich? Warum bin ich derjenige der gegen Voldemort antreten muss. Wie soll ich das schaffen, ich bin doch nichts Besonderes“, er suchte nach Antworten in Remus’ Gesicht, doch dieser wusste ebenso wenig eine Antwort darauf, wie alle anderen hier. Er schüttelte langsam seinen Kopf.
„Harry, ich weiß es nicht“, antwortete er ehrlich und man konnte sehen, wie hilflos sich Remus in dem Moment fühlen musste. Sie sahen sich noch einen Moment lang an, dann nahmen sie sich kurz in den Arm.
„Harry, du wirst es schaffen, wir alle glauben an dich“, sagte Remus noch leise, bevor er ihn wieder losließ.
„Danke“, hauchte Harry, rieb sich mit seinem Ärmel über die Augen und drehte sich dann wieder um. Remus und Harry kamen zurück zu den anderen. Sisilia warf Remus einen aufmunternden Blick zu, worauf er beim vorbeigehen kurz ihre Hand nahm und diese fest drückte.


*
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:45 pm

Albus Dumbledore traf im zweiten Stock auf Hagrid, der gerade vom Verbotenen Wald zurückgekommen war. In der Hand hielt er seinen Regenschirm fest umklammert und sah sich immer wieder vorsichtig um. Er winkte Albus, als er ihn sah und dieser presste einen Finger auf seinen Mund und forderte Hagrid auf ruhig zu sein. Der Schulleiter dirigierte ihn in ein leeres Klassenzimmer, um dort mit ihm in Ruhe sprechen zu können.
„Was hast du erreicht, Hagrid“, fragte der Schulleiter leise mit ernstem Gesicht und musterte seinen Wildhüter eingehend.
„Professor Dumbledore. Todesser sin auf’m Weg ins Schloss, es sind mindestens zwanzig Stück, wenn nich noch mehr“, sagte er warnend zu dem Schulleiter.
„Das weiß ich bereits, Professor Trelawney und Professor Sinistra haben mich informiert“, erklärte er dem Wildhüter.
„Sie hab’n meine Hütte in Brand gesteckt!“, schimpfte er polternd los. Dumbledore hob beschwichtigend die Hand, damit er leise sein sollte und Hagrid senkte seine Stimme.
„Nachdem ich aus dem Verbotenen Wald zurückkam, bin ich in meine Hütte gegangen, um meine Sachen zu holen, da hab ich plötzlich ein Poltern gehört. Ich hab aus’m Fenster gesehen und konnte viele Gestalten erkennen, sie hatte alle schwarze Umhänge und trugen Masken. Einer von ihnen gab die Anweißung meine Hütte anzuzünden. Sie brannte dann schneller, als ich Quidditch sagen konnte. Ich hatte gerade noch genug Zeit, meine Tiere durch den Hinterausgang aus der Hütte zu bringen. Ich bin entkommen, ohne dass sie mich gesehen hab’n. Vielleicht dachten sie auch, ich wär nich da, da ich mich sehr leise verhalten hab. Ich konnt mich ihnen nich entgegenstellen, es waren einfach zu viele, sonst hätte ich ganz sicher versucht sie aufzuhalten“, er sah Dumbledore mit traurigen und gleichzeitig wütenden Augen an. Hagrids Gesicht war wutverzerrt, er hatte seine mächtigen Pranken zu Fäusten ballte, die er immer wieder aufmachte und schloss.
„Hagrid, keiner kann und wird von dir erwarten, dass du dich alleine gegen so viele stellst. Es war richtig, dass du es nicht getan hast, es wäre Selbstmord gewesen, das weißt du“, er sah Hagrid über seine Halbmondbrille hinweg streng an. Dieser nickte dann und wischte sich mit seinem Ärmel über seine Augen.
„Sie haben sie einfach niedergebrannt“, wiederholte er noch einmal wütend.
„Hagrid, da ist nichts, was wir nicht wieder in Ordnung bringen könnten. Hauptsache, dir ist nichts geschehen“, versuchte er ihn zu beruhigen.
„Was hast du wegen der Riesen erreicht?“, wollte er nun endlich wissen und sah Hagrid, der sich mit einem riesengroßen angegrauten Taschentuch über die Augen wischte eindringlich an.
„Sir, ich war bei Grawp und er is unterwegs, um die Riesen zu holen. Ich hoffe sie werd’n inner halben Stunde da sein. Ich bin wirklich froh, dass sie inzwischen hier in der Nähe angekommen sind. Sie haben bis jetzt in einem kleinen verborgenen Tal im Norden Schottlands gehaust. Sin ja nich besonders viel, ich fürcht’ höchstens vier oder fünf, aber mehr konnt’n wir leider nich überzeugen. Ich hoff nur, dass „Du weißt schon wer“ auch nich mehr Erfolg hatte“, brummte er und fuhr nachdenklich mit der Hand in seinem Bart.

Plötzlich erhellte ein grüner Lichtschein von draußen das Klassenzimmer und Dumbledores Blick fiel unwillkürlich aus dem Fenster. Er erkannte sofort, was der Grund für dieses Licht war. Langsam, mit starren Augen, trat er an das Fenster und sah hinaus.
„Jetzt ist es also doch soweit. Lord Voldemort hat den Kampf aufgenommen“, sagte Dumbledore leise und sah zum Himmel hinauf, auf dem ein gewaltiges schauriges Bild zu sehen war.
Das Bildnis eines Totenschädels, aus dessen Maul eine Schlange kroch.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:46 pm

Das Dunkle Mal!





Hagrid hatte sich hinter Dumbledore gestellt und sah ebenfalls hinauf zum Himmel. Auf seinem Gesicht, das bei dem Schein des Lichtes makaber wirkte, konnte man den Schrecken erkennen, aber auch die Entschlossenheit, zu kämpfen bis zum Tod, wenn es sein musste.
„Das Dunkle Mal. Er soll nur kommen“, knurrte Hagrid.
„Aber bevor er an Harry rankommen will, muss’er ers mal an mir vorbei“, seine Augen funkelten bei diesen Worten und er sah Albus, der sich zu ihm umgedreht hatte ernst an.
Der Schulleiter blickte zu ihm auf und auch in seinen Augen war zu lesen, dass er vorhatte, es Voldemort und seinen Getreuen so schwer wie möglich zu machen.
„Zuerst müssen wir versuchen seine Anhänger auszuschalten und uns um die Schüler kümmern. Das geht vor. Harry ist in guten Händen, glaub mir. Und es wird alles getan, um Harry, solange wie möglich, vor den anderen in Sicherheit zu bringen“, versuchte er Hagrid zu beruhigen. Dieser starrte den Schulleiter an und so etwas wie ein zustimmendes Brummen kam über seine Lippen.
„Gut, dann lass uns nach den Schülern sehen“, sagte Albus entschlossen und ging, nachdem er einen letzen Blick auf das Dunkel Mal geworfen hatte, zur Türe. Er lauschte und als er von draußen nichts hören konnte, öffnete er die Türe und trat in den dunklen Gang hinaus. Hagrid folgte ihm, immer noch seinen Schirm in der Hand, in dem er seinen Zauberstab, den das Zaubereiministerium ihm vor über fünfzig Jahren in zwei Teile gebrochen hatte, als er die Schule verlassen musste, gegeben hatte und mit dem er ab und zu noch, verbotenerweise zauberte. Er hatte ihn mitgenommen, um sich gegen die Todesser einigermaßen wehren zu können. Auch wenn viele der Zauber ihm nicht sehr viel anhaben konnten, aufgrund seines Riesenblutes, dass in seinen Adern floss. Aber sicher war sicher. Denn auch er war nicht unverwundbar.


*



Sie saßen die nächste halbe Stunde stumm da, keiner sprach ein Wort. Severus hatte sich gegen seinen Schreibpult gelehnt und seine Hand auf Sisilias Schulter gelegt. Jeder hing seinen Gedanken nach, als plötzlich mit lautem Gepolter, die Türe, die von Snapes Büro, welche ins Klassenzimmer führte, aufschlug. Erschrocken fuhren alle herum, zogen automatisch ihre Zauberstäbe und starrten auf den Durchgang, in dem plötzlich Dobby aufgetaucht war.
Er sah furchtbar aus. Sein Kissenbezug, den er als Kleidung anhatte, war zerrissen und Blutverschmiert. Er hatte überall dunkle Flecken am Körper und er blutete stark an der Lippe und am Ohr. Eines seiner Augen war dunkelviolett und dick angeschwollen.
Als er in das Klassenzimmer tapste, konnten sie sehen, dass er ein Bein nachzog.
„Dobby?“, rief Harry geschockt, als er ihn erblickte.
Sisilia sprang von ihrem Stuhl auf, ging auf Dobby zu, in die Knie und sah ihn mit entsetztem Blick an. Mit ihren Fingern wollte sie nach seinem Auge tasten, doch der kleine Kerl zuckte zurück. Sie zog ein Taschentuch aus ihrer Tasche und begann, die blutende Lippe von Dobby abzutupfen.
„Was um alles in der Welt ist passiert?“, fragte Sisilia den kleinen Kerl, der wie Espenlaub zitterte und mit dem einen Auge, mit dem er noch sehen konnte zu ihnen blickte.
„Dobby muss Harry Potter warnen, Dobby hat es gesehen, am Himmel draußen“, quiekte er schweratmend und seine sonst so hohe fipsige Stimme klang noch schriller, als sie es normalerweise schon tat. Es klang auch sehr viel Angst in seinen Worten mit.
„Dobby weiß, dass einige der anderen Hauselfen, die Anhänger von „Du weißt schon wem“, in das Schloss gelassen haben“, erklärt er aufgeregt.
Severus versteifte sich, als er das hörte und sah zu Remus, der ebenfalls geschockt in die Runde sah.
„Du hast was gesehen?“, fragte Sisilia und sah Dobby der sehr ängstlich drein blickte an.
„Das Dunkle Mal, Dobby hat das Dunkle Mal gesehen“, stieß er fast verzweifelt hervor.
Remus und Severus sahen sich erschrocken an, denn sie wussten was das bedeutete.
„Was ist mit Professor Vektor?“ fragte Remus ernst an Dobby gewandt, der wusste, dass sie den Eingang hatte bewachen sollen. Dieser senkte den Kopf und schüttelte ihn. Sisilia gab es einen Stich in die Brust und ihr Magen zog sich zusammen, als sie das sah.
„Nein“, stöhnte sie leise auf. Er wollte doch nicht wirklich damit sagen, dass die Elfen Professor Vektor getötet hatten. Als sie zu Remus sah, bemerkte sie, dass ihm die Farbe aus dem Gesicht gewichen war und er starrte weiterhin entsetzt zu Dobby.
„Was ist mit dir passiert?“, fragte Harry und er schluckte hart bei seinen Worten.
„Die anderen Elfen haben Dobby verprügelt und dann in einen Schrank eingesperrt, als Dobby sie aufhalten wollte“, erklärte er leise und sah dann wieder zu ihnen auf.
„Winky hat Dobby wieder rausgelassen, als sie das Dunkle Mal gesehen hat und Dobby ist sofort zu Ihnen gekommen, um Harry Potter zu warnen“, erklärte er aufgeregt und eindringlich. Er zuckte fürchterlich zusammen, als Neville aus Versehen seinen Zauberstab, den er nervös zwischen seinen Fingern gedreht hatte, auf den Boden fallen ließ. Alle sahen zu Neville, der leicht rot wurde.
„Tschuldigung“, sagte dieser dann und hob seinen Zauberstab wieder vom Boden auf.
Besorgt und nachdenklich sah Severus zu den anderen.
„Wenn Dobby uns gefunden hat, werden uns die andern auch finden. Wir müssen weg von hier“, sagte er bestimmt und sah zu Remus und Sisilia, die kurz zustimmend nickten.
„Dann los, wir gehen durch das Büro“, bestimmte er.
Sie ließen die Schüler vorgehen und als Sisilia ebenfalls das Büro betreten wollte, spürte sie wieder diese Schmerzen in ihrem Bauch, sie stöhnte auf, hielt sich am Türrahmen fest und schloss die Augen für einen Moment.
„Sil?“, Severus griff besorgt nach ihr und stützte sie. Remus, der das ebenfalls bemerkt hatte, trat zu ihr und sah sie fragend an.
„Jetzt sag aber nicht, dass es wieder nur ein Nerv ist“.
Sisilia sah ihn an und schüttelte den Kopf. Ihre Lippen hatte sie fest zusammengepresst. Durch die Nase atmete sie tief ein und dann durch den Mund wieder aus, bis der Schmerz nachließ und sie sich wieder entspannen konnte. Severus’ Blick wanderte von Remus zu Sisilia, die jetzt den Kopf senkte.
„Nein, du hast recht, es sind die Wehen“, gestand sie ihnen nun. „Verdammt und das gerade jetzt“, fluchte sie leise und blickte den Beiden schuldbewusst ins Gesicht.
„Seit wann?“, fragte Severus knapp und sah sie ernst an.
„Seit die Trolle ins Schloss eingedrungen sind. Ich dachte aber wirklich zuerst, es wäre nur wegen der Anstrengung“, verteidigte sie sich, als sie Severus vorwurfsvolles Gesicht sah.
Dieser blickte ratlos von Sisilia zu Remus, holte Luft um etwas zu sagen, doch schloss er den Mund wieder.
„Es tut mir leid. Ich hätte es früher sagen sollen, aber ich hatte gehofft, es würde vielleicht wieder ...“, sie seufzte kurz auf und ließ die Arme resigniert sinken.
„Es wäre wirklich besser gewesen, du hättest es gesagt, dann hätten wir dich noch ins St. Mungos bringen können“, unterbrach Severus sie.
„Ich wäre aber nicht hier weggegangen“, protestierte sie und stemmt die Hände in die Hüften, doch dann wurde ihr bewusst, was sie hier eigentlich sagte.
„Du hast Recht, ich bin euch nur im Weg so, ich bringe euch mit meinem Dickkopf immer wieder in Schwierigkeiten. Ich kann euch nicht helfen, wenn die Wehen kommen und ihr müsstet auf mich Rücksicht nehmen. Das Beste ist, ich werde mich woanders verstecken. Ich kann und darf Harry nicht gefährden“, erklärte sie und ihr Gesicht zeigt ihre ganze Entschlossenheit.
„Wo willst du denn hin? Im Augenblick ist es selbst zu gefährlich durch das Schloss zu gehen, du hast gehört die Todesser haben das Schloss schon betreten. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen“, sagte Severus und sie konnte seinen besorgten schon fast ängstlichen Ausdruck auf seinem Gesicht sehen.
„Ich werde versuchen in den Krankenflügel zu kommen und Madam Pomfrey bitten mir etwas zu geben, was die Wehen hinauszögert, wenn das klappt werde ich später wieder zu euch stoßen. Wenn nicht, müsst ihr euch eben alleine um Harry kümmern“, sagte Sisilia mit einem kurzen Blick in das Büro hinein.
„Du kannst doch nicht alleine da raus gehen, sie werden dich töten, wenn sie dich entdecken. Das werde ich nicht zulassen“, protestierte Severus heftig. Sisilia nahm seine Hand und sah ihn eindringlich an.
„Severus, ich werde auf mich aufpassen. Harry ist es, dem ihr helfen und beistehen müsst. Bitte, ich hatte ihm versprochen, dass ich für ihn da bin, wenn es so weit ist. Jetzt kann ich vielleicht mein Versprechen nicht einhalten. Bitte übernehmt es für mich, er braucht jede Hilfe, die er bekommen kann. Ich würde euch so nur im Wege stehen, wenn ich womöglich während eines Angriffs eine Wehe bekommen würde.“, erklärte sie ihnen leise, aber doch sehr eindringlich. Severus blickte sie fast mit einer Art Verzweiflung an. Denn er wusste, dass sie im Grunde Recht hatte, doch wollte er sie nicht alleine weglassen. Sie konnte den inneren Kampf, den er mit sich selber führte, in seinen Augen lesen. Sie sah ihn flehend an und seufzend nickte er dann leicht. Remus ging auf Sisilia zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Ich werde dich nach oben begleiten, so dass du sicher im Krankenflügel ankommst“, bot Remus ihr an, doch Sisilia schüttelte den Kopf.
„Nein Remus, ihr müsst beide bei Harry bleiben. Das werde ich auch alleine schaffen und du weißt, die meisten Flüche können mir im Moment nichts anhaben.“
In dem Moment trat Harry auf die kleine Gruppe zu, der das Gespräch wohl mitangehört hatte. Er hatte seinen Tarnumhang in der Hand und hielt ihn Sisilia hin.
„Nehmen Sie ihn, dann kommen Sie ungesehen nach oben“, bot Harry ihr an, doch Sisilia schüttelte den Kopf.
„Nein Harry, den wirst du selber brauchen, ich kann ihn nicht nehmen“, sie hob abwehrend ihre Hand.
„Nein, nehmen Sie ihn. Voldemort wird mich finden, ob mit oder ohne Umhang. Der kann mich vor ihm nicht schützen. Bitte Professor Sisilia“, er sah sie eindringlich an. Sisilia zögerte, doch Harry hob ihr den Tarnumhang auffordernd und sehr bestimmt hin. Sie sah kurz in die Gesichter von Remus und Severus. Remus nickt leicht. Zögernd nahm sie ihn dann und sah Harry dabei an, der sich ein Lächeln abrang.
„Danke, Harry“, sagte Sisilia, ging einen Schritt nach vorn, nahm Harry kurz in ihre Arme und drückte ihn.
„Ich wünsche dir alles Glück der Welt. Ich weiß, dass du es schaffen kannst. Wenn es wirklich heute so weit sein sollte, dann vergiss nicht, wir stehen alle hinter dir“, sie sah in eindringlich an und strich ihm kurz durch sein wild zerzaustes Haar.
„Keine Sorge, so schnell lasse ich mich nicht unterkriegen“, gab er zurück und versuchte zu lächeln. Doch sie konnte hören, wie seine Stimme leicht zitterte, seine Augen zeigten Furcht und hatten ihr normales Leuchten verloren. Dann drehte er sich um und ging zu den anderen ins Büro zurück. Sisilia sah im einen Moment nachdenklich hinterher. In ihr war ein Kampf ausgebrochen, der Wille Harry zuhelfen, bei ihrem Mann und den anderen zu bleiben, und dann noch die Sorge um ihr Kind und die Befürchtung, alle anderen in Gefahr zu bringen. Sie wusste, es war das Vernünftigste in den Krankenflügel zu gehen, aber ... sie war der Verzweiflung nahe.
Dann sah sie Remus an, der ihr aufmunternd zu nickte, doch auch in seinem Gesicht war die Anspannung zu sehen. Sie nahm ihn kurz in den Arm und drückte ihn fest.
„Remus gib auf dich acht“, sagte sie leise und sie merkte, wie ihre Augen feucht wurden. Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken, dann löste sie sich von ihm, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Wange. Irgendwie glaubte sie zu wissen, dass es ihr nicht gelingen würde wieder zu ihnen zu stoßen, um Harry und die andern zu unterstützen. Firenze hatte es ihr vorhergesagt, dass ihr Kind heute Nacht noch zur Welt kommen würde.
„Du auch kleine Schwester und ganz besonders auf den kleinen Magier hier“, er deutete auf ihren Bauch.
„Das werde, ganz sicher“, beruhigte sie ihn und versuchte ein Lächeln.
„Remus? Ich ...“, sie sah kurz zu Severus und dann wieder zurück, „nein, ich denke ‚wir’ möchten gerne, dass du der Pate von unserem Kind wirst“, sie blickte zu Remus, der sie nun überrascht ansah.
„Sil, ich ...“, begann er, musterte kurz Severus der nun ebenfalls nickte, um Sisilias Bitte zu unterstützen.
„Du musst nicht sofort antworten, denke einfach nur mal darüber nach“, fügte Sisilia hinzu als sie merkte, das Remus nicht wusste, was er sagen sollte.
Er nickt ihr kurz zu, haucht ihr einen Kuss auf die Wange und mit einem kurzen Seitenblick auf Severus, ging er dann zu Harry und seinen Freunden ins Büro, wobei er beim Hineingehen, die Türe hinter sich etwas zuzog. Jetzt waren Severus und Sisilia alleine im Klassenzimmer zurück geblieben und sahen sich an. Severus sah ihr in die Augen und legte seine Hände auf ihre Schulter. Sisilia sah zu ihm auf, in dem Moment wusste sie nicht was sie sagen sollte, sie sah nur in seine Augen. Dann schlang er plötzlich seine Arme um sie und drückt sie fest an sich.
„Ich würde viel lieber bei dir bleiben“, haucht er und Sisilia konnte die Tränen nicht mehr zurück halten, als sie seine Worte hörte.
„Das Schicksal will es anders, Severus. Du musst bei Harry bleiben, er braucht dich jetzt dringender. Es hängt soviel davon ab, dass er überlebt und ... IHN ... besiegt. Ich bitte dich, hilf ihm, so gut du kannst. Tue es für mich und unser Kind. Ich würde es so gerne in einer friedlicheren Zeit aufwachsen sehen“, ihre Augen glänzten, als sie das sagte. Sie lehnte sich gegen ihn und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter.
„Das wollen wir alle“, antwortete er ihr leise an ihr Ohr.
„Wenn Madam Pomfrey mir etwas geben kann, was die Wehen vorerst stoppt, werde ich wieder zu euch kommen, ansonsten bleibe ich auf der Krankenstation“, erklärte sie kurz und löste sich etwas vom ihm. Dann zog sie ihren Ring vom Finger und reichte ihn Severus.
„Bitte nimm ihn. So werde ich dich finden und auch wissen, ob es dir gut geht“, bat sie ihn.
Er zögerte kurz, doch dann nickte er und streifte ihn über seinen kleinen Finger, wo er genau drauf passte. Er sah sie einen Moment lang an, schloss erneut seine Arme um sie und gab ihr einen intensiven Kuss, dann legte er seine Hand auf ihren runden Bauch und strich kurz darüber.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:48 pm

Als sie sich voneinander lösten, spürte Sisilia, wie sich ihr Magen zusammen zog, vor Angst, dass es vielleicht das letzte Mal sein könnte, dass ... sie wollten nicht weiter denken und sie versuchte, diesen schrecklichen Gedanken sofort wieder aus ihrem Gehirn zu verbannen.
„Pass auf dich auf, hörst du. Ich brauche dich noch“, flüsterte sie, hauchte ihm erneut einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, den er erwiderte. Dann löste sie sich von ihm und warf den Tarnumhang um ihre Schultern und zog ihn ganz um sich. Er nahm ihre Hand, die er noch einen Moment lang festhielt.
„Gib auf euch beide Acht. Ich werde, sobald es möglich ist, zu dir kommen“, sagte er leise und sie merkte, dass es ihm schwer fiel zu sprechen. Sie brachte ebenfalls keinen Ton mehr heraus und nickte nur, dann entzog sie sich seiner Hand, wandte sich um und ging ohne sich noch einmal umzudrehen zur Tür. Sie wusste, wenn sie noch einmal zurück sehen würde, würde sie die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Er drehte sich ebenfalls um und ging in sein Büro. Sie hörte, wie hinter ihr die Türe ins Schloss fiel. Wahrscheinlich erging es ihm ähnlich wie ihr. Sie wussten beide, dass es sein musste, sie konnte so nicht bei ihnen bleiben, sie wäre für alle nur eine Gefahr.



*




Nach einem tiefen Atemzug, zog sie die Kapuze über ihren Kopf und mit der Hand fuhr sie über das Schloss der Türe.
„Alohomora“, flüstere sie leise. Mit einem leisen Klacken sprang das Schloss auf und sie drücke langsam die Klinke nach unten.
Zuerst warf sie vorsichtig einen Blick hinaus und als sie feststellte, dass keiner im Flur war, verließ sie das Klassenzimmer. Sie verschloss die Türe wieder, ebenfalls magisch, in der Hoffnung, dass die anderen im Notfall so etwas mehr Zeit haben würden. Dann ging sie, so leise sie konnte, zur Treppe, die nach oben in die Eingangshalle führte.
Sie kam, ohne jemanden zu treffen oder zu sehen, bis zur Treppe, die sie vorsichtig nach oben stieg.

Plötzlich hörte sie Stimmen von dort. Ganz langsam schlich sie die Stufen weiter, mit dem Rücken gegen die Wand gepresst und versuch kein Geräusch zu verursachen.
Als sie den obersten Absatz erreicht hatte, konnte sie sehen, dass mindestens zwanzig, wenn nicht mehr Todesser in der Eingangshalle standen und sich leise besprachen.
Starr blickte Sisilia auf die vermummten und maskierten Gestalten, während sie Stufe für Stufe ganz nach oben stieg.
Krampfhaft überlegte sie, wie sie an ihnen vorbei kommen sollte, da diese sich genau vor der einzigen Treppe, die nach oben ging aufgebaut hatten. Oder sollte sie versuchen einige von ihnen auszuschalten? Ein paar würde sie bestimmt schaffen, bevor sie merken würden, was eigentlich los war. Aber dann entschied sie sich doch anders. Sie musste jetzt an ihr Kind denken.
Unwillkürlich griff sie sich mit einer Hand hilfesuchend an ihr Amulett. Als sie dann für einen Moment die Augen schloss, war es ihr, als könnte sie durch die Tür und die Mauern des Schlosses hindurch nach draußen blicken und sie erkannte, wie einige Menschen die Stufen zum Schloss hochkamen. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, als sie erkannte, dass es einige der Ordensmitglieder waren, die Albus wohl informiert und herbeigerufen hatte.
Unwillkürlich würden sie den Todessern direkt in die Arme laufen, wenn sie das Schloss jetzt ohne Vorwarnung betraten. Sisilia dachte fieberhaft nach, was sie tun sollte. Währenddessen ging ihre Hand zu ihrem Zauberstab, den sie auch gleich zog, aber dann hatte sie auch schon eine Idee.
Unauffällig richtete sie unter dem Tarnumhang den Zauberstab auf eine der wenigen noch heilen Steinfiguren, die einen kleinen dicken Magier darstellte und genau neben den Todessern an der Treppe stand. Mit einem lauten Knall ließ sie diese explodieren.
Die Todesser suchten vor Schreck Deckung und spritzten dabei in mehrere Richtungen auseinander.
Keine fünf Sekunden später ging die schwere Eingangstür auf und zwei Männer stürmten geduckt mit gezogenen Zauberstäben in die Halle.
Es waren Kingsley und Arthur, die mit großen Augen auf die Todesser blickten, sofort ihre Zauberstäbe auf diese richteten und ihnen einige Flüche entgegen jagten.
Hinter ihnen betraten noch mehr Ordensmitglieder und auch einige Auroren, die Eingangshalle. Es waren wohl so zwischen 10 und 15 Leute, die in das Schloss stürmten.
Sisilia konnte beobachten wir Bill Weasley, der in das Schoss rannte sich gerade noch vor einem grünen Lichtstrahl, mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen konnte. Er rollte sich ein paar Mal um seine eigene Achse und suchte dann hinter einer Wand Deckung. Immer wieder sah sie, wie er kurz um die Ecke schaute und einen weiteren Fluch auf die Todesser abfeuerte.
Inzwischen zischten Lichtblitze und Flüche nur so in der Eingangshalle herum. Sisilia duckte sich ebenfalls vor einem Fluch der zufällig auf sie zu raste. Als eine kleine Gruppe von maskierten Todessern auf die Treppe zugelaufen kam, an der sie immer noch auf der zweiten Stufe stand, beschloss Sisilia ihren Standort zu wechseln. Nach oben konnte sie nicht, da genau vor der Treppe ein heißer Kampf wütete. Sie überlegte hastig. In dem Moment spürte sie auch schon die nächste Wehe anrollen. Sie fluchte in sich hinein, presste die Faust auf ihren Mund um nicht aufzustöhnen und sich somit vielleicht zu verraten. Sie versuchte die Schmerzen zu ignorieren und ging, leicht gekrümmt, am Rande der Halle auf den Ausgang zu. Die Türe stand immer noch offen und so nutzte sie die Gelegenheit und schlüpfte hinaus. Mit dem Rücken warf sie sich gegen die andere geschlossene Türseite und atmete erst einmal tief durch. Da erblickte sie Molly Weasley, die gerade als letzte, ebenfalls mit gezogenem Zauberstab die Eingangshalle betreten wollte.
Sisilia griff unter dem Tarnumhang hervor und nach Molly, die sie am Arm festhielt. Diese erschrak fürchterlich und stieß einen erstickten Schrei aus, dabei richtete sie ihren Zauberstab in die Richtung aus der Arm auf sie zugekommen war. Sisilia ließ sie gleich wieder los und riss sich die Kapuze vom Kopf.
„Molly, ich bin es“, erklärte sie keuchend, immer noch den Wehenschmerz fühlend.
Molly sah sie erstaunt an, senkte ihren Zauberstab und ging noch näher auf Sisilia zu.
„Du meine Güte, Sisilia. Hast du mich erschreckt. Was ist denn los, was machst du hier?“, fragte Mrs. Weasley besorgt und sah sie mit großen Augen an. Sisilia konnte nicht gleich antworten, aber das war auch gar nicht mehr nötig, denn Molly wurde schlagartig klar, was vor sich ging.
„Du hast Wehen?“, fragte Molly, wobei es weniger eine Frage, sondern eher eine Feststellung war.
Sisilia nickte nur und langsam merkte sie, wie der Schmerz abklang und ihr Atem beruhigte sich wieder.
„In welchen Abständen kommen sie?“, fragte Molly mit besorgtem Ausdruck in ihrem Gesicht.
„Zehn, zwölf Minuten, denke ich. Aber ich will Madam Pomfrey bitten, mir etwas zu geben, was die Wehen aufhält. Ich muss zurück zu Harry, er braucht jede Hilfe die er bekommen kann“, erklärte Sisilia und wollte wieder zurück in die Eingangshalle gehen, doch Molly hielt sie auf.
„Dazu ist es zu spät. Wenn du jetzt noch was nimmst, was die Wehen stoppt, gefährdest du das Leben deines Kindes, dazu ist der Abstand der Wehen schon zu kurz“, erklärte ihr Molly mit ernster bestimmter Miene.
„Aber, ich kann doch nicht...“, versuchte Sisilia ihr zu wiedersprechen, doch Molly schüttelte den Kopf, nahm ihre Hand und sah sie eindringlich an.
„Sisilia, hör zu. Jetzt musst du erst einmal and dich und das Kind denken. Harry ist nicht alleine, es sind viele hier, die ihm helfen. Du hast jetzt erst einmal eine andere Aufgabe, dein Kind braucht dich, und zwar voll und ganz“, erklärte sie und deutete auf ihren Bauch. Resigniert nickte sie, denn im Grunde wusste sie, dass Molly Recht hatte.
„Ja, ich weiß es eigentlich. Ich sollte wirklich zusehen, dass ich in den Krankenflügel komme“, sagte Sisilia resigniert und wollte sich die Kapuze wieder über den Kopf ziehen, als sie plötzlich den hellen Schein am Himmel bemerkte. Er war ihr vorher, wegen der Wehen nicht gleich aufgefallen. Sie sah das Dunkle Mal am Himmel stehen und starrte mit entsetztem Blick darauf. Molly bemerkte ihren Blick. „Es steht schon seit einer halben Stunde da“, erklärte sie missmutig und sah ebenfalls hinauf an den grün erleuchteten Himmel.
„Ich weiß, Dobby hat es erzählt, aber ich habe es seit dem Tod meines Vaters nicht mehr gesehen. Es ist so schrecklich. Ich habe Angst Molly“, ihre Augen blickten verängstigt zum Himmel hoch. Viele schlechte Erinnerungen wurden in ihr wach. Zwar hatte sie es nur einmal in ihrem Leben gesehen, und das war in der Nacht, als Voldemort ihren Vater getötet hatte. Sie schloss die Augen und atmete einen Moment tief durch, dann sah sie Molly wieder an.
„Lass uns nach oben gehen“, sagte sie nun entschlossen.
Molly nickte ihr zustimmend zu und linste durch den offenen Türspalt in die Eingangshalle hinein. Doch sofort zog sie ihren Kopf wieder heraus, als ein Fluch knapp neben ihr in der Tür einschlug und diese an der Stelle schwarz wurde, so als wäre sie angebrannt worden. Sie stellte sich neben Sisilia und atmete pfeifend aus.
„Da kommen wir im Moment nicht durch“, erklärte sie und Sisilia konnte sehen, wie es hinter ihrer Stirn anfing zu arbeiten.
„Liebes, ich denke es ist besser, du versteckst dich woanders, im Schloss ist es sowieso nicht sicher“, erklärte sie und sah über das Gelände.
„Wie wäre es in Hagrids Hütte, da wird dich keiner vermuten“, schlug Molly ihr vor.
„Bitte Molly, lass mich nicht alleine. Komm mit mir“, bat Sisilia, die plötzlich schreckliche Angst bekam. Sie schob ihre Kapuze wieder hinunter und sah Molly flehend an, doch noch bevor diese Antworten konnte, sprang jemand durch die Türe nach draußen. Die beiden Frauen richteten zeitgleich ihre Zauberstäbe auf die Person, doch sie erkannten sofort, dass es nur Arthur war, der sich um Molly Sorgen gemacht hatte, da er sie nirgends hatte sehen können.
„Molly? Merlin sein Dank, da bist du ja, ich hatte schon befürchtet ...“, begann er, als er Sisilia erblickte.
„Was machst du hier? Ich dachte du bist bei Severus?“, fragte er überrascht.
Molly erklärte Arthur knapp die Situation und sah ihn dann kurz nachdenklich an.
„Arthur, ich werde mit Sisilia gehen. Sie braucht meine Hilfe, ich kann sie so nicht alleine lassen“, erklärte sie ihrem Mann, der zu ihrer Verwunderung sofort nickte.
„Selbstverständlich Molly. Geht zu Hagrids Hütte. Wenn es möglich ist, dass ihr zurück ins Schloss kommen könnt, werde ich euch schnellstens Bescheid geben“, sagte er verständnisvoll, legte kurz seine Hand auf die Stelle, wo er Sisilias Schulter vermutete, da sie ja immer noch den Tarnumhang trug und nur ihr Kopf zu sehen war und nickte ihr aufmunternd zu. Dann drehte er sich wieder zu Molly und gab ihr einen Kuss.
„Arthur, pass auf dich auf, hast du verstanden? Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir was passiert“, flehte sie sehr leise. Er nickte nur knapp deutete auf die beiden Frauen.
„Ihr aber auch“, sagte er, drehte sich um und spähte kurz durch den Türspalt.
„Und hab ein Auge auf die Kinder“, rief sie ihm noch hinterher, als er wieder in die Eingangshalle stürmte.
„Mach ich“, könnten sie noch hören und da war Arthur auch schon wieder im Kampfgewimmel verschwunden.
„Danke Molly“, sagte Sisilia nur knapp.
„Schon gut, ich kann dich doch in deinem Zustand nicht alleine lassen, und wenn ich ehrlich bin, so gut im Duellieren war ich noch nie. Komm wir sollten von hier verschwinden, bevor man uns noch entdeckt“, forderte Molly Sisilia auf und streckte ihr die Hand hin, die diese dankbar nahm und ihr dann, nachdem sie noch einen kurzen Blick auf das Schloss geworfen hatte, folgte.


*



Sie liefen, so schnell Sisilia konnte, hinunter zu Hagrids Hütte. Aber als sie ein Stück gegangen waren, bemerkten sie plötzlich einen flackernden Lichtschein vor sich, genau in der Richtung, in der Hagrids Hütte lag.
„Was ist das?“, fragte Molly ängstlich, als sie es ebenfalls bemerkte. Sisilia antwortete nicht, sondern ging langsam näher und dann sahen sie es. Hagrids Hütte war fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Nur noch an wenigen Stellen loderte das Feuer, lediglich die Grundsteine standen noch und die Luft roch sehr verbrannt.
„Oh nein“, stöhnte Sisilia, als sie die ganze Bescherung sah.
„Was machen wir jetzt?“ sie sah Molly, die mit Entsetzten auf die Überreste des Hauses blickte, schon beinahe verzweifelt an.
„Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht“, sie sah überlegend zum Schloss hoch und dann wieder zu Sisilia.
„Ins Schloss können wir auf keinen Fall zurück, da ist es zu gefährlich. Apparieren ist in deinem Zustand auch nicht möglich, selbst wenn wir es noch bis Hogsmeade schaffen würden, was ich bezweifle“ fügte sie an.
Sisilia sah sich fast verzweifelt um und da hatte sie plötzlich eine Idee.
„Wir könnten in den Verbotenen Wald gehen“, begann sie und Molly blickte sie entsetzt an.
„Sisilia, dort ist es doch viel zu gefährlich, da können wir nicht hin, dann können wir doch gleich ins Schloss zurückgehen“, gab sie mit ungläubigem Gesicht zurück.
„Ich kenne einen verborgenen Ort im Wald, er ist sicher. Es ist eine kleine Lichtung, auf der sich die Einhörner immer wieder treffen und dort gibt es auch eine Quelle. Man kommt von dieser Seite aus nur durch einen versteckten Eingang hinein“, erklärte sie Molly, die ihr aufmerksam zuhörte. Sisilia konnte sehen wie sie angestrengt nachdachte, erneut zum Schloss hoch sah und dann doch nickte.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:50 pm

„Gut, Sisilia, wenn du glaubst, dass es dort sicher ist, gehen wir da hin, das ist wohl im Moment unsere einzige Möglichkeit“, erwiderte sie leise und wollte sich schon zum Gehen wenden, als sie etwas hörten. Es klang so, wie ein hallender Donner, der aus dem Wald kam. Erschrocken drehten sie sich um und starrten in die Richtung, aus der das gewaltige Geräusch aufgeklungen war.
Nach einigen Sekunden konnten sie sehen, wie viele Zentauren aus dem Wald rannten, es waren bestimmt an die dreißig von ihnen, wenn nicht noch mehr. Viele hielten ihre Bögen in den Händen und galoppierten in einem wahnsinnigen Tempo auf das freie Feld hinaus.
„Firenze hat es geschafft!“ Sisilias Gesicht leuchtete auf und sie wollte schon auf die Zentauren zugehen, als Molly sie am Arm packte und hinter einen Felsen zog.
„Warte Sisilia. Irgendwas stimmt hier nicht. Sie würden nicht wie die Wilden aus dem Wald rennen, wenn alles in Ordnung wäre“, flüsterte sie und zog Sisilia noch mehr ihn Deckung. Diese starrte sie fragend an und schaute dann vorsichtig über den Rand des gossen Steines, um etwas zu sehen.
In dem Moment hob Molly ihre Hand und deutet erneut in den Wald.
„Sieh doch“, brachte sie gerade noch hervor, bevor sie sich vor Schreck und Abscheu eine Hand auf den Mund presste. Sisilia suchte mit ihren Blicken den Rand des Waldes ab und dann sah sie es auch.
Aus dem Wald kamen zig Spinnen, riesengroße monströse Spinnen, die mit ihren scharfen Zangen klapperten und hinter den Zentauren her waren, welche immer wieder ihre Bogen spannten und Pfeile auf diese achtbeinigen Riesenmonster schossen. Sisilia zuckte entsetzt zusammen. Sie wusste wohl von Aragog, dieser Acromantula und dessen Familie; Hagrid, Harry und Ron hatten über die Spinnen gesprochen welche im Wald hausten. Aber was taten sie hier? Sie waren doch normalerweise sehr tief im Verbotenen Wald und verließen ihn eigentlich nie. Oder war das auch wieder einer von Voldemorts Plänen? Hatte er sie dazu veranlasst, den Wald zu verlassen?
Immer wieder konnten sie beobachten, wie einige von diesen Spinnen tödlich zwischen die Augen getroffen auf den Boden sanken. Doch musste sie auch mit ansehen, wie eine kleine Gruppe von drei Spinnen sich einen der Zentauren geschnappt hatten und versuchten, ihn mit ihren gewaltigen Scheren zu töten. Dieser wehrte sich verzweifelt und nur aufgrund der Hilfe von ein paar anderen Zentauren, gelang ihm im letzten Moment schwer verletzt die Flucht.
Immer mehr Spinnen drangen aus dem Wald und die Zentauren hatten alle Mühe, sie sich vom Hals zu halten. Die Spinnen drängten diese Wesen, die halb Mensch halb Pferd waren, immer weiter Richtung Schloss und somit auch auf Sisilia und Molly zu.
„Verdammt, wir müssen hier weg“, zischte Molly leise neben Sisilia, welche nur kurz nickte und dann wieder unter einer neuen Wehe aufstöhnte. Molly ergriff ihre Hand und hielt diese fest, während sie kurz auf ihre Uhr und dann wieder zu Sisilia sah.
„Das waren aber keine 10 Minuten, Liebes. Es waren höchstens acht wenn überhaupt. Das heißt wir müssen dich endlich hier weg bringen.“ Sisilia konnte in dem Moment nicht antworten und kralle ihre freie Hand in den Felsen vor sich, doch Molly hatte Recht.
Diese blieb noch bei ihr, bis die Wehe wieder abgeklungen war, deutete ihr an, kurz hier zu warten und lief dann wieder ein Stück ungesehen auf Hagrids Hütte zu. Dieser hatte hinter dem Haus ein paar Decken, die er wohl erst heute gewaschen hatte, zum trocken aufgehängt. Diese schnappte sich Molly schnell und rannte zurück zu Sisilia.
„Die können wir gut gebrauchen“, erklärte Molly ihr kurz, reichte Sisilia einen Teil davon und klemmte den Rest unter ihren Arm.
„Was würde ich nur ohne dich machen“, sagte Sisilia dankbar zu ihr, breitete nun den Tarnumhang über sie beide aus, da sie ein Stück über ein offenes Gelände gehen mussten, um den Wald zu erreichen. Die beiden Frauen drückten sich eng unter dem Stoff zusammen und gingen dann vorsichtig, in der Hoffnung, dass sie keiner bemerken würde zum Wald.
Und sie hatten Glück. Ungesehen hatten sie den Wald erreicht und nachdem sie soweit hinein gegangen waren, dass man sie von draußen nicht mehr sehen konnte, streiften sie den Umhang ab und sahen sich um.
„Wo müssen wir hin?“, wollte Molly wissen und Sisilia deutete in die entsprechende Richtung. Sie gingen so schnell Sisilia konnte, durch das Unterholz und erreichten nach ein paar Minuten die Stelle, wo sich der Durchgang zur Lichtung befand.
Sisilia schob schweratmend die langen Äste zur Seite und zeigte Molly den schmalen Pfad, durch den sie sofort auf die Lichtung verschwanden. Sie konnten, schon während sie durch diese große Felsspalte gingen, das Plätschern eines kleinen Wasserfalles hören.
Als sie an der Lichtung angekommen waren, lehnte sich Sisilia kurz gegen die Felsenwand und atmete erst ein paar Mal tief durch, da wieder eine Wehe gekommen war. Molly indessen, die erneut ihre Hand hielt, stand mit offenem Mund da und betrachtete diesen herrlichen Ort mitten in dem düsteren Wald. Sie starrte auf die Quelle, wo, von einer erhöhten Stelle aus, ein kleiner Wasserfall in einen Teich sprudelte. Am Rande dieser Quelle blühten herrliche Blumen in den verschiedensten Farben und es kam den beiden Frauen vor, als wäre es hier heller gegenüber dem Rest des Waldes. Diese Quelle schien irgendein geheimnisvolles Licht zu erzeugen, was den kleinen Platz in einen wunderbaren angenehmen Schein tauchte. Alles schien hier so friedlich zu sein, hier konnte man fast vergessen, was da draußen, außerhalb des Waldes für ein Krieg tobte.
Erst als Sisilia kurz vor Schmerzen aufstöhnte, reagiert Molly wieder. Sie drehte sich zu ihr und legte einen Arm um ihre Schulter, dabei blickte sie sie besorgt an.
„Die Abstände werden immer kürzer“, stöhnte Sisilia unter den Schmerzen, „und die Wehen immer heftiger“, erklärte sie Molly während sie versuchte ruhig zu atmen.
„Das ist das Zeichen, dass es bald losgeht!“, versuche Molly ganz ruhig zu erklären und führte Sisilia zu einem umgefallenen Baumstamm, der am Rande der Lichtung, lag.
„Ich weiß, Molly. Na ja, zumindest theoretisch“, begann sie und Molly sah sie fragend an.
„Meine Tante ist Hebamme und einige Male durfte ich zu einer Hausgeburt mitgehen und ihr helfen. Aber ich muss zugeben, wenn man selber ein Kind zu Welt bringen muss, ist es doch etwas ganz anderes“, sie versuchte ein Lächeln, doch Molly konnte erkennen, wie schwer es ihr fiel.
Sisilia hatte große Angst. Nicht nur vor dem was jetzt kommen würde, das machte ihr weniger Angst, sondern größere Furcht hatte sie um ihre Lieben und Freunde im Schloss, denen sie nicht helfen konnte und von denen sie nicht wusste, ob es ihnen noch gut ging.
Sisilia schloss einen Moment die Augen, umgriff unbewusst ihr Amulett und konzentrierte sich auf Severus. Sie spürte eine angenehme Wärme und hatte plötzlich das Gefühl, er würde neben ihr stehen und sie festhalten. Dieses Gefühl beruhigte sie sehr, denn es zeigte ihr, dass es ihm gut ging. Zumindest bis jetzt noch.
Molly wollte, dass Sisilia sich hinsetzte und ausruhen sollte, doch das konnte und wollte sie nicht.
„Meine Tante hat immer gesagt, man soll so viel wie möglich laufen, das würde die Geburt beschleunigen“, war Sisilias Begründung, doch obwohl das auch stimmte, war es ein anderer Grund, der sie so rastlos machte. Sie ertrug den Gedanken nicht, dass die anderen im Schloss waren und um ihr nacktes Leben kämpften, während sie hier im Wald war und nichts tun konnte. Warum musste ausgerechnet auch heute alles zusammen kommen. Warum konnte sich das Kind nicht Zeit lassen, oder warum war der Angriff Voldemorts nicht erst eine Woche später erfolgt, dann hätte sie ebenso, wie die andern kämpfen können.
Während Sisilia unruhig in der Lichtung auf und ab ging und über ihre Hilflosigkeit nachbrütete, machte Molly sich nützlich. Molly Weasley, selber Mutter von sieben Kindern, konnte sich gut vorstellen wie es Sisilia gerade ging. Und sie wusste auch, dass sie jetzt einen kühlen Kopf bewahren musste. So überlegte sie nicht lange und bereitete so gut es ihr eben möglich war, alles für die anstehende Geburt vor.
Sie zauberte aus dem, was sie hier im Wald fand eine Art Liege, auf die sie einen Teil der Decken legte, die sie von Hagrids Wäscheleine mitgenommen hatte. Sie hatte somit ein ganz annehmbares Bett geschaffen. Sisilia beobachtete sie dabei doch ihre Gedanken wanderten immer wieder hoch ins Schloss. Molly sah sie nachdenklich an. Sisilia bemerkte dies und ging auf die kleine rundliche Frau zu.
„Wir schaffen das schon, schließlich bin ich nicht die erste Frau, die ein Kind zur Welt bringt“, sagte Sisilia und musste dann lachen.
„Tut mir leid, aber ich habe gerade richtig meine Tante gehört, sie hat das auch immer zu den Frauen gesagt“, erklärte sie der verwunderten Molly.
„Eine kluge Frau deine Tante, sie hat recht. Du bist sehr mutig Sisilia, du wirst das schaffen. Sieh mich an, ich hab auch sieben Kinder auf die Welt gebracht und mir geht es doch auch noch gut“, versuchte sie Sisilia aufzubauen, legte einen Arm um sie und hielt sie aufmunternd fest.
„Ja, sie ist wirklich klug, aber ich bin nicht mutig, nur der Hass gegen Voldemort hält mich aufrecht, ich will nicht, dass er siegt, dieser Wunsch, dass Harry es schaffen wird, ihn zu besiegen, lässt mich das alles durchstehen und natürlich die Hoffung, dass mein Kind in einer besseren Zeit aufwachsen wird“, antwortete sie jetzt nachdenklich. Molly nickte nur und sagte dazu nichts. Es entstand eine Pause in der beide einige Zeit nicht sprachen.
„Sag mal, hat deine Tante keine Kinder?“, fragte Molly um Sisilia einfach etwas abzulenken.
„Doch hat sie. Zwei Söhne. Peter und Michael, sie sind acht Jahre älter als ich“, antwortete sie ihr.
„Du hast nie erwähnt, dass du noch, na ja, es sind ja wohl eher deine Cousins, mehr Verwandtschaft hast“, sagte Molly überrascht.
„Das liegt vielleicht daran, dass ich mit ihnen nie viel gemein hatte. Sie waren schon von zu Hause ausgezogen, als ich zu meiner Tante und meinem Onkel kam. Wir sahen uns nur in den Ferien und da nur an den Wochenenden. Sie waren auch irgendwie, ich weiß nicht sauer oder eifersüchtig, als mein Onkel und meine Tante mich damals aufgenommen hatten. Nun ja, sie haben es mich nie wirklich spüren lassen, ich kann mich nicht beklagen, aber du weißt ja, mit meinem Amulett hatte ich doch fast immer gemerkt, was sie wirklich dachten. Ich denke sie waren froh, als ich wieder nach England gegangen bin“, endete sie nachdenklich, als die nächste Wehe kam.
So verbrachten die beiden Frauen, eine ganze Zeit lang mit reden und umher gehen...
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:52 pm

Das Hexenpentagramm






Die Ordensmitglieder lieferten sich einen verbissen Kampf in der Eingangshalle gegen die Anhänger Voldemorts. Ein paar der Todesser setzten sich derweil, unbemerkt von den anderen ab und machten sich auf den Weg in die Kerker, während die restlichen von ihnen von Arthur, Kingsley, Tonks, Bill, Moody und etlichen anderen Ordensmitgliedern langsam aber sicher in die Große Halle gedrängt wurden und dort drin verbissen weiterkämpften. Sie warfen Tische um, um dahinter Deckung zu suchen, während sie sich immer wieder Flüche entgegen jagten.
Zu der kleinen Gruppe, die sich abgesondert hatte, gehörten Lucius Malfoy, Peter Pettigrew, Bellatrix Lestrange und ihr Mann, die nun schnell die Stufen nach unten stiegen und versuchten keine Geräusche zu verursachen. Lucius führte die kleine maskierte Gruppe direkt vor den Eingang des Slytherin Gemeinschaftsraumes, dort blieben sie stehen. Lucius verwendete das Passwort, welches ihm Draco geschickt hatte und wunderte sich, dass sich nichts tat. Leise fluchte er und wollte schon seinen Zauberstab aus seinem Stock ziehen, als jemand von drinnen die Türe aufmachte und vorsichtig hinaus spähte. Lucius erkannte ihn sofort. Es war sein Sohn, Draco, der, als er seinen Vater erkannte, erfreut losgrinste.
„Was für eine wunderbare Fügung, mein Sohn. Seid ihr bereit?“, fragte er ihn nur knapp und Draco, der noch zu den anderen maskierten Todessern sah, nickte kurz, drehte sich um und winkte die andern zu sich. So trat nach und nach eine kleine Gruppe von Schülern aus dem Gemeinschaftsraum, welche sich Draco angeschlossen hatten und nun den Todessern zur Seite stehen wollten.
Lucius betrachtete sie alle eingehend, bevor er zu ihnen leise sprach.
„Der Dunkle Lord, wird euch für euren Mut und euren Einsatz belohnen. Ihr werdet es nicht bereuen, dass ihr euch ihm angeschlossen habt!“
Draco grinste zufrieden und warf einen kurzen Blick zu seinen Freunden, ehe er sich wieder an seinen Vater wandte.
„Habt ihr Potter gefunden?“ fragte er forsch, aber dennoch mit einer gewissen Furcht und Ehrfurcht in der Stimme.
„Nein, leider wurden wir von Dumbledores Vasallen überrascht, sie haben uns in der Eingangshalle angegriffen“, aber wir werden ihn noch finden oder hast du vielleicht eine Ahnung, wo er sich aufhalten könnte? In Dumbledores Büro und im Gryffindorturm war er jedenfalls nicht“, erklärte er knapp und musterte Draco nun.
„Ich hätte da eine Idee, oder sagen wir mal so, es ist wohl mehr eine Vermutung“, in seiner Stimme klang sehr viel Verachtung mit und man merkte, wie sehr Draco doch seinem Vater inzwischen ähnelte, vor allem in seiner Haltung und seinem Sarkasmus.
„Wenn ich mich nicht irre, hat diese Professor Sisilia Harry mit nach unten genommen in den Kerker, weil sie glaubt, dass man ihn da zuletzt suchen würde.“
„Das ist ein brillanter Gedanke, du könntest wirklich Recht haben, Draco. Doch die Kerker sind groß, wo sollen wir anfangen?“, überlegte er laut und sah den Gang hinunter.
„Meiner Meinung nach könnten sie im Klassenzimmer sein, oder in seinem Büro, weil von dort gibt es jeweils mehrere Türen“, es war Draco, der diesen Vorschlag brachte. Sein Vater sah ihn erstaunt an, doch dann machte er nur einen kurzen Wink mit der Hand, Draco nickte und ging vor, in Richtung Klassenzimmer. Kurz vor der Türe blieb er stehen und wartete auf die anderen, die ihm gefolgt waren. Bellatrix und Rodolphus Lestrange gingen weiter zur nächsten Türe und bauten sich da auf, dann nickte Bellatrix kurz.
Es war Lucius, der seinen Zauberstab als erster gezogen hatte, ihn in der Hand behielt und leise am Türknauf drehte. Doch er musste feststellen, dass diese verschlossen war. Dann richtete er, nachdem er kurz zu den Anderen nickte, seinen Zauberstab auf das Schloss.
„Alohomora“, sein Spruch und sein Griff zum Knauf waren fast eines. Er stieß die Tür mir voller Wucht auf und betrat mit bereitem Zauberstab das Klassenzimmer....


***



Severus war zu den Anderen in sein Büro gegangen und hatte die Türe hinter sich verschlossen. Es war ihm ebenso schwer gefallen Sisilia gehen zu lassen, wie es ihr schwer gefallen war zu gehen. Doch er wusste, aus reinen Vernunftgründen, dass es so am Besten war.
Er war in das Büro gekommen und hatte, wie er es früher auch immer getan hatte, um keine Gefühle nach außen dringen zu lassen, seine eiserne Miene aufgesetzt und blickte von einem zum andern, dann blieb sein Blick auf Remus hängen.
„Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis sie uns hier gefunden haben. Vielleicht ist es jetzt wirklich an der Zeit ...“, sagte er und seine Worte klangen für alle rätselhaft. Doch Severus dachte in dem Moment nicht daran, etwas zu erklären. Sein Blick wanderte zurück zu Harry, auf dem er hängen blieb. Er musterte ihn einen Moment lang und ging dann einen Schritt auf ihn zu.
„Professor Dumbledore hat gewisse Vorkehrungen getroffen, von denen außer ihm und mir noch keiner weiß“, begann er zu erklären und sah Harry in die Augen.
„Was soll das heißen? Was meinen Sie damit, was hat er für Vorkehrungen getroffen?“, fragte Harry unsicher und sah von Severus zu Remus, der ebenfalls auf Harry zutrat.
„Warum wissen wir nichts davon?“, fragte Remus misstrauisch und sah Severus an.
„Das musst du schon den Schulleiter fragen. Aber ich denke er wollte nicht, dass es durch Zufall jemand erfährt, der es besser nicht wissen sollte“, erklärte er Remus mit ruhigen sachlichen Worten.
Remus und Harry sahen Severus immer noch skeptisch an.
Severus ignoriert den Blick von Remus und fuhr fort mit seiner Erklärung.
„Nun, es ist so. Dumbeldore hat eine, ich würde mal sagen, Vorahnung, wo der Kampf gegen Voldemort stattfinden wird oder sollte.“
Die anderen, die bisher nur halb zugehört hatten, stellten sich nun hinter Harry und sahen alle zu Severus. Dieser blickte in neun Augenpaare, die sich auf ihn geheftet hatten, einschließlich Remus, der ihn immer noch leicht misstrauisch musterte.
Severus fuhr unbeeindruckt fort mit dem, was er Harry nun sagen musste.
„Eigentlich wäre es die Aufgabe von Professor Dumbledore gewesen, Ihnen das zu sagen Potter, doch nun muss ich es wohl tun, da der Schulleiter nicht da ist“, Severus hatte seine Augen auf Harry geheftet und er fixierte ihn eingehend. Dann deutete er auf die Wand vor ihnen.
„Hinter dieser Wand, befindet sich ein weiterer Raum, dort gibt es ein Portal, oder vielleicht nennen wir es eine Art Portschlüssel, der in das Ministerium führt, genauer gesagt, direkt in die Mysteriumsabteilung“, er machte eine kurze Pause, als die andern hinter Harry kurz aufstöhnten.
„Ich hatte schon beinnahe so etwas erwartet“, antwortete Harry leise und Severus sah ihn überrascht an.
„Es hat etwas mit der Tür zu tun, die ich damals nicht öffnen konnte, das fühle ich. Ist das der Raum, in dem sich mein und Voldemorts Schicksal erfüllen wird?“, fragte er leise und sah Severus fragend an.
Severus’ Gedanken rasten, zum ersten Mal in seinem Leben empfand er so etwas wie Mitleid mit Harry Potter. Er hob nur die Schultern und erwiderte dessen Blick.
„Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich glaube nicht einmal Albus Dumbledore ist sich sicher, ob es so sein wird. Es ist wohl lediglich das Gefühl eines alten erfahrenen Mannes, der schon viel in seinem Leben kennengelernt und erlebt hat. Vielleicht irrt er sich auch? Ich weiß es nicht, keiner weiß es“, antwortete Severus ruhig und presste dann seine Lippen aufeinander.
„Nun wie gesagt, wir werden jetzt in diesen Raum gehen und ich möchte Sie alle hier bitten, nicht den, auf dem Boden gezeichneten, Kreis zu betreten, denn er ist der Portschlüssel, der ins Ministerium führt“, erklärte er und blickte alle rundum ernst an.
Er konnte sehen, wie ihn alle anstarrten, aber dann ohne ein weiteres Wort nickten. Severus holte noch einmal tief Luft, zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Bücherwand vor ihnen. Die Regale glitten auseinander und gaben eine verschlossene Tür frei, die aus sehr schwerem Holz zu bestehen schien.
Severus sah nun abwartend zu Harry, der ihn fragend musterte.
„Nur Sie können die Tür mit einem Passwort öffnen, Potter!“, erklärte Severus ihm jetzt.
„Aber ... aber ich habe kein Passwort. Ich kenne es nicht, Sir“, erklärte Harry nun überrascht.
„Doch Potter Sie kennen es, wir alle kennen es. Es steht unter dem Wappen von Hogwarts“, erklärte Severus sehr kühl.
„Verdammt Severus, willst du jetzt noch mit Rätselspielen anfangen? Was soll das, nenne ihm das Passwort, wir sollten endlich von hier verschwinden“, fauchte Remus nun wütend und sah ihn mit zusammengepressten Augen an. Severus drehte sich zu Remus um und sein Blick wurde ernst.
„Wenn ich es dürfte, Remus, hätte ich es bereits getan. Es war Albus’ Idee, er war sich sicher Harry Potter würde sofort darauf kommen. Ich habe sowieso schon mehr gesagt, als ich hätte dürfen“, seine Stimme klang kalt und schroff und er wandte seinen Blick wieder von Remus ab und musterte Harry nun eindringlich. Dieser sah irritiert von Severus zu Remus und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Doch da trat Hermine auf Harry zu.
„Harry erinnere dich, was steht draußen vor den Toren Hogwarts unter dem Wappen. Überlege doch mal“, forderte sie ihn auf und Harry versuchte sich zu konzentrieren.
„Weißt du es nicht, Hermine?“, fragte Ron überrascht, da doch normalerweise sie es war, die immer eine passende Antwort parat hatte.
„Doch Ron, ich weiß es, aber wenn Dumbledore will, dass Harry das sagt, wird es seinen Grund haben. Ich denke, wenn es von uns einer ausspricht, könnte vielleicht das Gegenteil geschehen, von dem was wir wollen“, sie sah kurz zu Snape, der ihren Blick erwiderte, anerkennend eine Augenbraue hob und kurz nickte.
„Wie immer brillant, Miss Granger“, antwortete er knapp und sah dann wieder zu Harry, dem in dem Moment etwas eingefallen zu sein schien.
„Ich denke, ich weiß es wieder“, begann er und suchte die Wörter in seinem Kopf zusammen.
„Draco ... dormir ... nein dormiens nunquam titillandus“, murmelte er und als er das Lächeln von Hermine sah, stellte er sich vor dir Türe und sagte die Worte noch einmal laut.
„Draco dormiens nunquam titillandus!“, mit einem leisen Knarren öffnete sich die Türe und gab den Weg in das nächste Zimmer frei. Remus klopfte Harry auf die Schulter und strahlte ihn an.
„Ich wusste, dass du es schaffen würdest, Harry“, lobte er ihn und schob ihn auf die Türe zu. Severus sah zufrieden zu Remus und nur er bemerkte den Blick von ihm, bevor seine Miene wieder so steinern wurde, wie zuvor.
Severus machte sich Sorgen um Sisilia, doch versuchte er, es sich nicht anmerken zu lassen. Mit einer fahrigen Handbewegung dirigierte er alle in den Raum hinein. Als Remus an ihm vorbei ging, legte er kurz seine Hand auf dessen Schulter.
„Sie wird es schaffen, keine Sorge. Sie ist eine starke Frau und außerdem ist sie eine Dumbledore, die haut nichts so schnell um“, sagte er leise aufmunternd zu Severus. Dieser erwiderte seinen Blick und presste seine Lippen aufeinander, bevor er unmerklich nickte und ein sehr leises ‚Danke’ zu ihm murmelte. Remus wollte darauf etwas erwidern, als er lauten Krach hörte, der nun aus dem Klassenzimmer dröhnte.
„Verdammt!“, schimpfte er los und blickte auf die Türe, die zum Raum führte, aus dem der Lärm kam. Sie hörten, wie in dem anderen Raum ein Tisch umgeworfen wurde und auch einiges an Glas zu Bruch ging.
„Die scheinen sich ja ganz schön sicher zu fühlen, wenn sie so einen Krach machen“, brummte Remus und zog seinen Zauberstab, doch Severus schob ihn durch die offene Türe. „Noch nicht, Remus!“, erklärte er und betrat als letzter hinter ihm den Raum. Er zog die Türe zu und drehte sich dann zu den Andern um, die sich alle verwundert in dem dunklen Raum umsahen und versuchten etwas zu erkennen. Sie standen dich aneinander gedrängt neben der Türe und sahen alle ängstlich zu Severus und Remus, die nur schemenhaft zu erkennen waren.
Schwungvoll erhob Severus seinen Zauberstab und richtete ihn auf mehrere Stellen im Raum und nach und nach entzündeten sich Kerzen, die in Kerzenhaltern an den Wänden angebracht worden waren und jetzt den Raum erhellten.
Dieser war ungefähr genauso groß, wie Severus Büro und es sah so aus, als wäre er bisher als Versuchsraum für Zaubertränkebereitungen genutzt worden.
Noch standen sie in einer Art Anbau des eigentlichen Raumes, dieser Teil war vielleicht drei auf vier Meter lang und führte in den Hauptraum hinein, der mindestens fünfmal fünf Meter groß war. Rechts von ihnen befanden sich vier lange Regale, mit verschiedenen Gläsern und anderen Behältnissen, gefüllt mit verschiedenen Dingen, die man für die Zaubertrankbrauerei brauchte. Links stand ein langer Tisch auf dem Versuchsanordnungen für Tränke oder ähnliches aufgebaut worden waren.
Langsam schritten sie in den Raum hinein und als sie die Regale passiert hatten, sahen sie es.
Auf dem Boden war ein weißer Kreis gemalt, und wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte es mit Sicherheit mehr als lächerlich gewirkt. Denn der Kreis sah aus, wie ein Hexenpentagramm aus dem Mittelalter. Es gab einen äußeren Kreis und einen zweiten inneren Kreis und in dem war ein Pentagramm eingezeichnet. Zwischen dem äußeren und inneren Kreis waren verschiedene Zeichen aufgemalt, die teilweise wie Runen aussahen, aber auch die Tierkreiszeichen waren unter ihnen zu finden. Hermine starrte darauf, als würde sie versuchen die Zeichen zu entziffern.
„Das ist eine alte Art zu Reisen. Ein Tor, eine Art Portschlüssel, wie die alten Kelten sie oft verwendet hatte“, begann Luna plötzlich zu erklären, ohne den Blick von dem Kreis zu nehmen und ging langsam um ihn herum.
„Du weißt gut Bescheid“, sagte Remus sichtlich überrascht.
„Mein Vater hat schon einmal einen Artikel darüber verfasst, ist aber schon einige Jahre her“, erklärte sie nun und ging dann weiter, in den zweiten Teil des Raumes hinein, der bestimmt auch drei mal vier Meter lang war und wo noch weitere Regale mit Büchern und anderen Dingen darin standen, die sie jetzt betrachtete.
Die Anderen starrten immer noch auf den Kreis, als Severus an ihnen vorbeischritt, dabei einen großen Bogen um den Kreis machte und auf die andere Türe zuging, die der Raum noch besaß. Er überprüfte die Türe und legte noch einen Schutzzauber darauf, bevor er sich umdrehte und dann wieder zu den andern sah.
„Vorerst sind wir hier sicher. Man kommt nur von der hinteren Seite und vom Friedhof hier herein“, erklärte Severus ihnen kurz, als er überraschte Blicke erntete.
„Was für einen Friedhof?“, wollte Harry wissen.
„Na, der Friedhof von Hogwarts, was für einer sonst“, zischte Severus knapp.
„Severus, fauch ihn nicht so an, ich wusste auch nicht, dass es einen Friedhof in Hogwarts gibt“, verteidigte Remus Harry.
„Ich hab schon von dem Friedhof gelesen“, erklärte Hermine nun plötzlich, „Ich glaub das war in ‚Geschichte von Hogwarts Band ...“
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:53 pm

„Hermine, bitte, wir wissen es“, stoppte Ron sie. Hermine sah ihn kurz wütend an und schloss dann ihren Mund.
Doch diesmal war es Neville, der interessiert zu Severus sah.
„Wer wurde denn da alles begraben, Sir?“, wollte er neugierig wissen und sah Severus direkt an. Dieser zögerte einen Moment, bevor er zu sprechen begann.
„Angelegt wurde er, als die Gründer von Hogwarts gestorben sind. Außer Salazar Slytherin liegen hier alle. Dann eben noch ehemalige Schulleiter und einige Professoren ...“, er zögerte kurz und sah dann Remus an.
„Und auch einige Ordensmitglieder“, sagte er noch leise dazu, woraufhin Harry ruckartig seinen Kopf hob und Severus mit zusammengekniffenen Augen ansah.
„Auch Ordensmitglieder?“, fragte er überrascht und ging ein paar Schritte auf Severus zu. Er blieb direkt vor ihm stehen und sah ihm musternd in die Augen.
„Sir, Sie meinen, ... ich meine, hat man meine Eltern auch dort...?“, fragte er und schluckte hart. Severus vermied es ihn anzusehen, stattdessen war sein Blick immer noch auf Remus geheftet und er antwortete auch nicht, was Harry in dem Moment sehr wütend machte und es dann aus ihm heraus brach. Er ergriff den Kragen von Severus Umhang, krallte seine Hände hinein und schrie ihn an.
„Sagen Sie schon! Sind meine Eltern da auch begraben!“ seine Stimme klang eisig in dem Moment.
„Potter, reißen Sie sich zusammen“, fauchte Severus nun zurück und riss sich von ihm los.
„Hört auf ihr Beiden, es gibt keinen Grund herum zuschreien. Harry hatte nur eine Frage und ich denke, es gibt keinen Grund, sie ihm nicht zu beantworten, Severus“, mischte sich nun Remus mit ein.
„Es... ja, du hast Recht. Ich habe mich nur gewundert, dass Harry Potter noch nie nach dem Grab seiner Eltern gefragt hat. Für mich wäre es eines der ersten Dinge gewesen, nach denen ich mich erkundigt hätte. Und ja, deine Eltern wurden dort begraben!“, erklärte er und zog unwirsch seinen Umhang wieder glatt, dabei sah er Harry musternd an.
„Ich... hab schon daran gedacht, doch ich... ich weiß auch nicht, ich... ich habe es immer wieder verdrängt“, sagte Harry leise und starrte auf den Boden. Er drehte sich um und sah kurz zu Remus, der ihm tröstend eine Hand auf die Schulter legte. Dann drehte sich Harry erneut zu Severus um und sah ihn fragend an.
„Sir, könnte ich vielleicht das Grab meiner Eltern ...?“, begann er vorsichtig.
„Nein, das ist zu gefährlich. Wir sollten hier drin bleiben“, gab Severus ohne groß zu überlegen zurück. Doch dann bemerkte er den Blick von Remus.
„Severus, nur kurz. Ich denke der Junge hat ein Recht darauf...“, bat Remus ihn und sah ihn eindringlich an. Als Severus sich nicht rührte, blickte er noch einmal kurz auf Harry, der vor ihm stand.
„Bitte, Severus!“
Der Zaubertranklehrer atmete hörbar aus und nickte dann kaum merklich.
„In Ordnung, aber nur kurz“, gab er nach, denn richtig wohl war ihm dabei nicht. Aber er hatte den Blick von Remus verstanden, der ihm sagte, dass es vielleicht Harrys einzige und letzte Möglichkeit wäre, so hatte er sich überreden lassen.
„Weasley? Sie kommen mit, der Rest bleibt hier!“, befahl er und als er sah, dass die andern wiedersprechen wollten, warf er ihnen einen strengen Blick zu.
„Sie haben gehört, was ich gesagt habe“, fauchte er die andern an, die dann nur stumm nickten und sich betreten ansahen. So laut und kalt, hatten sie ihren Zaubertranklehrer schon lange nicht mehr erlebt und so traute sich jetzt keiner mehr, zu widersprechen.
Severus nickte Remus, Ron und Harry kurz zu, dann ging er zur Tür, die er mit einem komplizierten Zauberspruch öffnete. Die drei massigen Eisenriegel schoben sich wieder zur Seite und gaben den Weg frei. Dann sah er vorsichtig nach draußen.



*



Rückblick Lucius:
Lucius stürmte mit erhobenem Zauberstab in das leere Klassenzimmer. Laut fluchend blieb er mitten im Raum stehen und sah sich um. Als er die Teetassen entdeckte, die hier herum standen, nahm er eine von ihnen in die Hand und merkte, dass sich sogar noch warmer Tee darin befand.
„Sie waren bis vor kurzem noch hier“, zischte er und warf die Tasse wutschnaubend auf den Boden, wo sie in tausend Scherben zersprang. Mit einem Ruck schmiss er noch die Bank vor sich um, die mit einem lauten Poltern auf den Steinboden krachte.
„Los dahin!“, befahl er und deutete auf die Türe, die in das Büro von Severus ging.
„Sie können nicht weit sein. Wir werden sie mit Sicherheit gleich finden, und dann werde ich endlich mit ihnen abrechnen und mit diesem Verräter“, zischte Lucius und sein Gesicht war hassverzerrt, als er den anderen, die das Büro von Severus stürmten, folgte. Doch auch hier war kein Mensch weit und breit zu sehen.
„Verflucht, wo sind sie hin?“, kreischte Bellatrix, die vom Gang her durch die Bürotüre, welche sie mit einem Zauber geöffnet hatte, hereingestürmt kam und sich gehetzt darin umsah, was ihr Mann auch tat und nach Hinweisen suchend im Raum umherschritt. Peter war zum Schreibtisch von Severus getreten und blickte darauf, als er mit seiner silbernen Hand eines der dicken Bücher, die darauf lagen nahm und es einfach auseinander riss, als wäre es weiche Butter. Mit einem tiefen missmutigen Brummen, ließ er die Reste des Buches auf den Boden fallen.
Lucius Malfoy verzog kurz das Gesicht, als er Peter dabei beobachtete, er hasste es, wenn er mit seiner Hand immer solch ein Imponiergehabe an den Tag legte und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen.
Er wollte schon weitergehen, als ihm frische Schleifspuren auf dem Steinboden auffielen. Er ging darauf zu und besah sich das genauer. Dann sah er zu den Regalen.
„Raffiniert, Severus! Das hätte ich mir doch denken können“, murmelte er und grinste nun, dann hob er seinen Zauberstab, zur Verwunderung der anderen und richtete ihn auf die Regale, die nun, wie von Geisterhand geführt, zur Seite schwangen.
„Was ist das?“, fauchte Bellatrix Lestrange überrascht und sah zu der Türe, welche sich ihnen nun zeigte.
„Eine Geheimtüre, so wie es aussieht“, erklärte Lucius schon beinahe belustigt und richtete erneut seinen Zauberstab auf sie. Doch nichts tat sich. Welchen Zauber er auch versuchte, sie ging nicht auf.
„Geht zurück!“, befahl er nun den anderen und versuchte die Türe zu sprengen, doch auch dieser Zauber half nichts. Die Türe rührte sich nicht, sie zitterte nur kaum merklich, das war alles.
Stattdessen sahen sie in dem Augenblick, wie eine kleine Gestalt aus einer Ecke hervorsprang und versuchte schnell durch die Türe in das Klassenzimmer nebenan zu gelangen. Doch Draco war schneller und packte das zerschlissene Etwas am Zipfel des Tuches, was es sich um den Körper gebunden hatte.
„Sieh mal an, wen haben wir denn da? Wenn das nicht Dobby ist“, kam es aus Dracos Mund und er stieß ihn hart zurück in den Raum auf seinen Vater zu, der ihn argwöhnisch musterte.
„Dobby, Dobby, Dobby“, sagte dieser und schüttelte seinen Kopf. „Du siehst nicht gut aus“, grinste er ihn an und musterte dessen lädierten Körper, doch dann wurde sein Blick wieder ernst und er deutete mit dem Zauberstab auf ihn.
„Du sagst mir sofort, wie diese Türe aufgeht“, befahl er ihm.
„Dobby wird es nicht sagen, und selbst wenn Dobby es sagen würde, würden Sie die Türe niemals öffnen können. Das kann nur Harry Potter“, platzte es aus Dobby heraus, der angstvoll auf den Zauberstab seines ehemaligen Herrn starrte. Lucius wurde wütend.
„Es wird Zeit, dass du endlich deine verdiente Strafe erhältst, du verdammtes unnutzes Stück Dreck.“
Lucius deutete seinem Sohn an, den Elfen loszulassen, was dieser auch gleich tat.
Doch noch bevor Lucius es schaffte, einen Fluch auszusprechen, war der kleine Kerl einfach mit dem Schnippen seiner Finger verschwunden.
„Verdammt“, fluchte Malfoy Senior nun auf und sah zu den andern.
„Es gibt mit Sicherheit noch einen anderen Zugang zu dem Raum“, säuselte nun Peter los. „Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber wenn ich mich richtig erinnere, müsste in der Richtung der Friedhof liegen“, murmelte er nun und sah sich orientierend um.
„Ein Friedhof? Hogwarts hat einen Friedhof?“, wollte Lucius nun wissen und starrte Wurmschwanz an.
„Ja, hat er. Potter, Black und ich haben ihn auf einen unserer nächtlichen Streifzüge irgendwann mal entdeckt, direkt nach Vollmond. War glaube ich kurz bevor wir die Schule verlassen hatten“, erklärte er weiterhin nachdenklich und kratze sich am Kopf.
„Ich kann mich nur nicht mehr so genau erinnern, wie wir da hingekommen sind. Doch ich weiß noch, dass es zwei Zugänge zu ihm gab und einer müsste ungefähr hier irgendwo sein“, er rieb sich nachdenklich am Kinn.
„Vater? Wir könnten doch die Elfen fragen, die kennen sich am besten hier aus“, schlug Draco vor, der zu Lucius getreten war.
„Du hast Recht. Bring uns zu ihnen, bevor wir hier noch mehr unnütze Zeit vergeuden“, erklärte Lucius und nickte in die Runde zu den anderen, doch dann bleib er noch mal stehen und sah zu Bellatrix.
„Es ist wohl besser, wenn du hier bleibst und aufpasst, dass sie nicht auf diesem Weg verschwinden“, befahl er ihr, doch sie protestierte sofort los.
„Warum ich, lass doch deinen Sohn aufpassen“, schrie sie ihn an. Er trat nun zu ihr und sah ihr direkt in die Augen.
„Ganz einfach, Bellatrix, weil du es kannst. Du glaubst doch nicht, dass Draco sie aufhalten kann? Doch du... könntest es“, sagte er eindringlich und hob eine Augenbraue. Bellatrix schnaubte kurz auf, sah kurz zu Draco und nickt dann.
„Gut, dann lasst uns gehen“, befahl er und nickte Bellatrix noch mal hinzu, die ihnen hinterher sah.


*



Als Severus feststellte, dass der Flur leer war, winkte er die andern zu sich und sie verließen den Raum. Sie traten in einen breiten Gang, der nicht besonders lang war und in dem sich nur noch zwei weitere Türen befanden. Severus ging direkt auf die kleinere, unscheinbarere Holztüre an Ende des Ganges zu, entriegelte sie vorsichtig und späte hinaus. Als er sicher war, dass sich dort niemand aufhielt, öffnete er sie ganz und ließ Harry und die andern hinaus treten.
Die blickten sich erstaunt um.
Sie standen tatsächlich auf einem Friedhof, schwach beleuchtet vom Schein des Mondes. Er war zwischen den Felsen des Berges und dem Schloss angelegt worden. Er war auch eher lang, als breit und es gab hier wohl so an die 60 oder 70 Gräber, teilweise Jahrhunderte alt, teilweise noch relativ neu. Ein Teil des Friedhofs war von einer hohen Mauer umgeben und so war das ganze Gelände hier von außen, so gut wie nicht ein zu sehen. Man hätte schon genau darüber hinweg fliegen müssen, um den Ort hier entdecken zu können. Ansonsten konnte man ihn nicht finden, da er von vorn her, ganz und gar von den hohen Türmen des Schlossen abgedeckt nicht einzusehen war.
Als sie auf den Friedhof hinaustraten, umschlich alle ein beklemmendes Gefühl. Sie konnten, wenn sie in Harrys Gesicht schauten, lesen, was er wohl empfinden musste. Nervös kaute dieser auf seiner Lippe, als er sich umsah.
Der mäßige Wind strich leise durch die Äste der Bäume und Büsche, die hier standen, und jetzt, da diese noch keine neuen Blätter sondern nur Knospen trugen, sehr gespenstisch in der Dunkelheit wirkten.
Direkt vor ihnen, eigentlich mitten auf dem Friedhof, gab es drei große Sarkophage, die über alle anderen Gräber hinaus ragten. Und als sie ein Stück drauf zugegangen waren, konnten sie die Namen von drei, der vier Gründer von Hogwarts lesen.
Auf den jeweiligen Steinsärgen waren auch plastisch die Wappen der entsprechenden Häuser in den Steindeckel geschlagen worden.
Helga Hufflepuff mit dem Dachs, in der Mitte Godric Gryffindor, mit dem Löwenwappen auf dem Sarkophag und als Grabkreuz steckte die Nachbildung seines Schwertes im Stein, und Rowena Ravenclaw mit einem Adler aus Stein, der mit geschwungenen Flügeln auf dem Kopfende stand, so als wollte er gerade wegfliegen.
Die Grabsteine auf dem Rest des Friedhofes hatten alle unterschiedliche Größen und Formen. Es gab kleine, bescheidene, einfache Grabsteine, aber auch große, prunkvolle, mit Bildnissen von Engeln, Feen oder eine Abbildungen von Zauberern.
Harry sah Severus fragend an.
„Wo ist es?“, fragte Harry leise und Severus deutete in die rechte Mitte des Friedhofes zu einem Baum.
„Dort hinten, bei dem kleinen Weidenbaum, da ist es“, sagte er leise. Harry nickte, sah zu Remus und ging dann mit leicht gesenktem Kopf dort hin. Remus wollte ihm folgen, doch Severus hielt ihn auf.
„Da muss er jetzt alleine durch“, sagte Severus leise, „außerdem brauche ich dich an der Türe“, fügte er noch hinzu, als Remus protestieren wollte. Dieser sah Harry noch hinterher, der durch die Grabreihen nach hinten ging, immer wieder die Namen auf den Grabsteinen las und dann neben dem Baum, den Severus genannt hatte, stehen blieb.
„Hat Albus den Baum gepflanzt? Ich frage nur, weil die Weide der Lieblingsbaum vom Lily war und auch ihr Zauberstab aus Weide bestanden hatte“, Remus fragte sehr leise, so dass nur Severus es hören konnte, doch dieser schüttelte den Kopf und wich dem Blick von Remus aus und tat so, als würde er den Totenacker absuchen, doch in Wirklichkeit ging sein Blick ins Leere.
„Soll das heißen, du hast...?“, fragte Remus nun erstaunt mit offenem Mund, doch Severus antwortete nicht, sondern wandte sich an Ron.
„Mr. Weasley, Sie und Professor Lupin bewachen die Tür hier, ich gehe zu der andern“, er sagte das sehr bestimmt und Remus stimmte ihm, ihn immer noch verwundert ansehend, zu. Severus warf noch einen kurzen Blick auf Harry, der sich nun vor dem Grab hingekniet hatte und auf den Grabstein starrte. Schon viele Male hatte Severus davor gestanden und so hatte er die Inschrift und die eingemeißelte Lilie des Grabes, genau vor Augen.
‚Hier ruhen Lily und James Potter, die ihr Leben im Kampf für das Gute und für ihren Sohn gegeben haben. 1960 – 1982 .You’ll never be forgotten.’
Severus schüttelte den Kopf, um die trüben Erinnerungen zu vertreiben und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:54 pm

Er trat zu der Türe, die sich gut fünf Meter weiter hinten am Schloss befand, öffnete sie leise und lauschte in den im Augenblick noch leeren Gang hinein. Immer wieder schielte er kurz zu Remus und Ron hinüber, die angespannt mit gezücktem Zauberstab da standen und sich unruhig umsahen. Besonders Ron machte keinen wirklich glücklichen Eindruck. Immer wieder schaute er zu seinem Freund, der immer noch vor dem Grab seiner Eltern kniete und ihnen nun den Rücken zudrehte.
Plötzlich hörte Severus schnelle Schritte, die aus dem Flur zu ihm hallten und eindeutig auf sie zukamen. Er schloss die Tür sorgsam leise und rief dann zu Harry.
„Potter! Zurück in den Raum!“, er versuchte nur so laut wie es nötig war, zu rufen und sah dann zu Harry.
„Ich werde IHN vernichten. Ich sorge dafür, dass er keinem mehr etwas antun kann, das verspreche ich euch!“, hörte Severus Harry leise sagen, bevor dieser aufstand und dann, so schnell er konnte, zu Remus und Ron rannte. Severus verschloss die Türe vor sich noch magisch, mit einem komplizierten Zauberspruch, bevor er ihnen schnellstens folgte.
Doch noch, bevor er die andere Türe ganz zugezogen hatte, gab es einen lauten Knall und Severus wusste sofort, dass die Türe zum Friedhof einfach eingeschlagen worden war.
So lies er es bleiben, die nächste Türe auch noch magisch zu verschließen, denn das würde nur unnötig Zeit kosten und nichts bringen. Leise zog er sie zu und folgte den andern in den Raum. Er drückte dann die schwere dicke Türe ins Schloss und richtete seinen Zauberstab auf diese, es klackte mehrmals laut, als sich die drei schweren Eisenriegel wieder vor die Türe schoben und diese verschlossen. Er machte noch einen Schlenker mit seinem Zauberstab, die Türe erzitterte kurz, bevor sie dann wieder ganz ruhig vor ihnen lag.
„Es wird nicht lange halten, aber vielleicht haben wir so ein paar Sekunden gewonnen“, sagte Severus an Remus gewandt, wartete aber nicht auf eine Antwort oder eine Reaktion von ihm, sondern sah sich kurz um, ging schnellen Schrittes, so dass sich sein Umhang aufblähte, zum langen Tisch hinüber.
Mit zwei raschen fahrigen Bewegungen seines Armes, warf er die ganzen Apparaturen, Gläser und Kolben, welche auf dem Tisch gestanden hatten mit lautem Geschepper auf den Boden, wo die Glassachen mit lautem Geklirre zerbrachen, doch darauf achtete er nicht. Die andern starrten ihn erstaunt an, dass gerade er, der immer so penibel auf die Sachen acht gab, diese einfach auf den Boden fegte. Doch er schenkte ihnen keinen einzigen Blick, als er das tat. Dann richtete er seinen Zauberstab auf den schweren massiven Tisch und ließ ihn schräg und hochkant gegen die Wand schweben, gegen die er dann laut krachte. Es war gerade noch genug Platz, zwischen Tisch und Wand, dass ein Mensch sich dazwischen drücken konnte.
„Potter, dahinter!“, befahl er knapp und als Harry sich nicht bewegte, sah er ihn drohend an.
„Dies war keine Bitte!“, seine Augen funkelten.
„Nein, ich werde mich nicht verstecken!“, schrie Harry Severus an, der einen drohenden Schritt auf ihn zu machte, doch Remus hielt ihn auf.
„Er hat Recht, Harry. Wir müssen dich so lange es geht schützen. Mach bitte, was er gesagt hat“, forderte Remus ihn auf. Harry zögerte, doch dann, mit einem Murren, tat Harry nun was sie wollten, doch sie konnten sehen, dass ihm das ganz und gar nicht gefiel.
Severus schickte Ginny und Luna zu Harry und gab ihnen den Auftrag, darauf zu achten, dass er dort auch bleiben würde. Er selber ging wieder in die Mitte des Raumes und stellte sich neben Remus, der auch mit gezogenem Zauberstab immer wieder von der Türe zu den andern sah.
Severus winkte Ron, Hermine, Neville, Dean und Seamus hinter sich, befahl ihnen ihre Zauberstäbe zu ziehen und sah dann abwartend auf die Türe. Er hatte die Anspannung in den Gesichtern der anderen wohl erkannt, aber auch ihre Entschlossenheit.
„Für Harry Potter!“ sagte Ron auf einmal und die anderen stimmten mit ein.
„Für Harry Potter!“, riefen die anderen Schüler entschlossen.
Severus sah sich noch einmal zu ihnen um und presste die Lippen aufeinander. Mit der rechten Hand griff er nach dem Ring, den er an dem kleinen Finger seiner linken Hand trug und schloss für einen Moment lang die Augen und konzentrierte sich. ‚Ich liebe dich, Sil’, dachte er noch, als es einen lauten Knall gab und die Türe vor ihnen zerbarst.




*




Lucius, Peter, Rodolphus Lestrange und die anderen vier Slytherin Schüler folgten Draco, der sie nun zur Küche führte. Es dauerte auch nicht lange, bis sie eine Elfe gefunden hatten, die ihnen sofort den Weg zum Friedhof zeigte. Sie führte sie bis zu einer Tür und verschwand dann sehr schnell wieder, zur Verwunderung aller. Lucius, der als Erster die Tür erreicht hatte, versuchte diese zu öffnen, doch er musste feststellen, dass diese verschlossen war. Wütend zischte er auf und riss seinen Zauberstab aus dem Stock, doch Peter zog Lucius zur Seite und grinste ihn an. Dann schlug er mit aller Kraft, mit seiner magischen Hand gegen die Türe, die unter der Wucht sofort entzwei splitterte und mit ein paar weiteren Hieben, hatte er die Tür aus den Angeln gefegt. Er grinste sarkastisch, als der Weg für sie nun frei war und betrat als Erster den dunklen und unheimlichen Friedhof.
Doch der interessierte ihn nicht ein bisschen, sondern nur die zweite Türe war es, auf die er ohne zu zögern zuging. Lucius folgte ihm und schüttelte dabei seinen Kopf. Er mochte Peter Pettigrew nicht, und das versuchte er auch nicht zu verstecken. Erneut schlug Peter mit seiner silbernen Hand die Türe ein, ohne zu überprüfen, ob sie verschlossen war oder nicht. Er riss sie aus den Angeln und schleuderte sie kurzerhand nach hinten weg. Es steckte unglaublich viel Kraft in dieser magischen Hand und Lucius hatte sehr viel Respekt davor, auch wenn das nicht auf den Besitzer der Hand zutraf. Die Tür flog knapp an Lucius Kopf vorbei, so dass er sich in Acht nehmen musste und einen Satz zur Seite machte, um nicht getroffen zu werden. Dafür bekam Gregory Goyle die Tür voll ab und mit einem kurzen Aufstöhnen brach dieser ohnmächtig unter ihr zusammen.
„Idiot“, schimpfte Lucius, stieg, Goyle nicht weiter beachtend, über ihn hinweg und ging in den dunklen Gang hinein. Peter Pettigrew, Rodolphus Lestrange, Draco und noch drei seiner Slytherin Freunde folgten ihm mit gezogenen Zauberstäben.
Mit einem Tritt seines Fußes öffnete Lucius die erste Türe, die nur angelehnt gewesen war und gegen die Wand krachte. Als er festgestellt hatte, dass der Raum leer war, stellte er sich vor die einzige Türe, die noch übrig war. Peter wollte zuerst wieder mit seiner Hand die Türe aufbrechen, als ihn Lucius diesmal zurück hielt.
„Nein, das ist zu gefährlich für uns, falls sie direkt dahinter stehen. Wir sprengen sie, alle gemeinsam!“, befahl er leise, aber bestimmt und mit einem Murren stimmte Peter dann zu und zog ebenfalls seinen Zauberstab.
Es dauerte keine fünf Sekunden, als auch die anderen sich um die Tür aufgebaut und ebenfalls ihre Zauberstäbe auf die Tür gerichtet hatten.
„Also gut, auf drei“, gab Lucius an und alle nickten mit hasserfüllten Blicken.
„Eins ... zwei ... drei ...“, zählte Lucius vor. Aus allen Zauberstäben der Todesser schossen weiße Blitze gegen die Türe, die zuerst bebte und dann, als die Schüler ebenfalls ihr Flüche losgejagt hatten, mit einem lauten Getöse zerbarst und alle Teile in den Raum hineinschossen.



*




Molly war zum Wasserfall gegangen, um etwas Wasser zum Trinken zu holen. Als Gefäß verwendete sie einfach eine der großen Blütenblätter, die an dem kleinen Tümpel wuchsen und aussahen wie kleine Kelche. Sie füllte etwas Wasser dort hinein, welches aus der Quelle ran.
Sisilia war neben einem Baum stehen geblieben und starrte in den dunklen Wald hinein. Ihre Hand hatte sie unwillkürlich um ihr Amulett gelegt, als sie ganz deutlich einen Gedanken in ihrem Kopf wahrnahm.
‚Ich liebe dich, Sil’ hallte es in ihrem tiefsten Inneren nach und sie wusste sofort, von wem diese Worte waren. Severus!
„Ich liebe dich auch“, antwortete sie in die Stille der Nacht hinein und schloss für einen Moment die Augen. In dem Augenblick trat Molly neben sie und sah sie besorgt an.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und strich Sisilias Haare etwas zur Seite, während sie ihr das Wasser reichte, von dem diese einen Schluck trank.
„Ich denke schon“, log sie, denn sie hatte in Severus Worten deutlich seine Angst gespürt. Sie wusste, dass im Schloss jetzt irgendwas Schreckliches geschehen musste, doch noch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, kam wieder eine Wehe, doch diesmal schmerzhafter als die anderen zuvor. Mit einem Aufstöhnen ließ sie den Blütenkelch fallen und klammerte sich mit ihren Händen am Baum fest.
„Molly, ich glaube es ist soweit“, keuchte sie und sah Molly hilfesuchend an. Die legte ihre Arme um ihre Schultern und hielt sie fest, bis die Wehe wieder nachließ. Dann führte sie Sisilia in die Richtung des Lagers, welches sie gerichtet hatte.
„Keine Sorge, du schaffst das. Wir schaffen das!“, sagte Molly beruhigend, obwohl sie auch mehr als nervös war. Denn, obwohl sie schon selber sieben Kinder zur Welt gebracht hatte, war doch jedes Mal ein Heiler in der Nähe gewesen, aber diesmal waren sie gänzlich auf sich gestellt. Auch machte sie sich sehr große Sorgen um ihre eigene Familie, die oben im Schloss waren und um ihr Leben kämpften. Unwillkürlich schlang Molly die Arme um sich und biss sich auf die Lippen, bei dem Gedanken und ihr Blick wanderte in die Richtung, in der das Schloss lag.
„Sie werden es schaffen, Molly“, sagte Sisilia, die ihren Blick nur zu gut verstanden hatte, denn ihr ging es nicht viel anders, nur, dass sie immer wieder diese verdammten Wehenschmerzen hatte.
Kaum hatte sie sich auf das Lager gesetzt, kam auch schon die nächste. Molly kniete sich zu ihr und nahm ihre Hand.
„Na dann mal los, las uns den kleinen Zauberer oder die kleine Hexe auf die Welt bringen“, sagte Molly entschlossen. Als Sisilia in ihr Gesicht sah, bei den Worten, musste sie sogar ein wenig lächeln.
„Ist gut. Ich hoffe nur, er oder sie beeilt sich ein wenig, ich hab nämlich langsam wirklich genug“, stöhnte Sisilia unter der nächsten Wehe auf.



*




Dumbledore zögerte nun keine Minute mehr. Er verließ das Klassenzimmer und ging auf den Gang hinaus, als er plötzlich aus einiger Entfernung ein angstvolles Geschrei von einigen Schülern hörte. Er lief den Gang entlang, gefolgt von Hagrid, der das Schreien ebenfalls gehört hatte. Direkt vor der dem Klassenzimmer von Minerva, sahen sie in der Dunkelheit eine Gestalt auf dem Boden liegen. Sofort beugte Albus sich über diese und dreht sich vorsichtig um. Es war Minerva McGonagall.
Ohne zu zögern legte Albus eine Hand auf ihre Halsschlagader und als er feststellte, dass sie noch lebte untersuchte er sie grob. Beruhigt stellte er fest, dass sie unverletzt war und richtete dann seinen Zauberstab auf sie.
„ENERVATE“, murmelte er und langsam kam Minerva wieder zu sich. Zuerst schlug sie die Augen auf und sah sich verwirrt um, doch dann, als sie Albus erkannt hatte, ergriff sie seinen Arm und versuchte sich abrupt aufzurichten.
„Albus, sie haben die Schüler!“, ihre Stimme klang verzweifelt und ihr Blick sprach Bände.
„Ich habe es gehört, Minerva. Kannst du aufstehen?“, fragte er besorgt.
„Ja, ich denke schon“, murmelte sie und ergriff die Hand, die Hagrid ihr reichte, um ihr hoch zu helfen.
Als sie endlich auf den Beinen stand, merkte Albus, dass sie immer noch leicht schwankte, so stützte er sie etwas. Doch sie gab sich alle Mühe, und schaffte es dann auch.
Dann hörten sie erneut ängstliche Schreie und Rufe der Schüler, die aus dem Klassenzimmer kamen.
„Sie sind da drinnen!“, keuchte Minerva, „ich denke mindestens sieben oder acht von diesen... sind bei den Schülern“, ihre Stimme wurde immer leiser und sie presste ihre Lippen aufeinander.
Albus sah sie kurz an und deutete ihr und Hagrid an, etwas nach hinten zu treten, bevor er zu der Tür ging und anklopfte.
„Wer ist da draußen?“, hörten sie eine scharfe männliche Stimme, die ihnen entgegen zischte.
„Albus Dumbledore. Ich möchte mit Ihnen reden“, rief er durch die geschlossene Türe.
„Dann reden Sie, Professor!“, forderte die Stimme ihn auf.
„Gut. Hören Sie, ich möchte Sie bitten, die Schüler gehen zu lassen. Es sind doch noch Kinder“, forderte Albus den Mann auf, der aber nur bitter loslachte.
„Für wie blöd halten Sie uns, Dumbledore?“, rief er zu ihm hinaus.
„Keine Chance, vergessen Sie es. Und wenn Sie versuchen sollten, hier hereinzukommen, werden Ihre Schüler auf der Stelle sterben, haben Sie mich verstanden?“, drohte er nun.
„Keine Sorge, das werde ich nicht, ich werde das Leben der Kinder nicht aufs Spiel setzen. Sagen Sie, was Sie wollen?“
„Das wissen Sie, alter Mann. Bringen Sie Harry Potter hier her, dann können wir über einen Austausch reden. Wenn nicht, werden wir einen Schüler nach dem anderen in die Hölle schicken!“, forderte er mit kalten Ton und Albus wusste, dass dies keine leere Drohungen waren.
„Geben Sie mir einige Minuten, ich muss ihn erst holen“, rief er ihnen zu.
„Albus, du willst doch nicht wirklich ...?“, begann Minerva zu protestieren, doch Albus hob beschwichtigend seine Hände und ging zu ihr und Hagrid hinüber.
„Nein natürlich nicht“, sagte er sehr leise, „Ich wollte nur etwas Zeit gewinnen. Wir brauchen unbedingt Verstärkung und Hilfe. Hagrid suchen Sie nach Ordensmitgliedern und bringen Sie diese hier her“, bat er den Wildhüter, der nickte und sich sofort auf den Weg machte.
„Ich werde bei Ihnen bleiben Albus, “ begann sie und als er protestieren wollte fügte sie noch an: „Es sind Schüler aus meinem Haus Albus.“ Er sah sie einen Moment lang an und nickt dann.
„In Ordnung, Minerva“, gab er zurück und ging dann zum Fenster aus dem er hinaus sah während er auf Verstärkung wartete.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:56 pm

*




Im grünen Lichtschein des Dunklen Mals, das noch immer am Himmel prangte, konnte Albus an Rande des Verbotenen Waldes eine Bewegung wahrnehmen. Überrascht sah er, wie Bäume umfielen, einfach zur Seite kippten.
Was war das? Er konzentrierte sich auf die Stelle, als ihm dann endlich bewusst wurde, was dort den Wald verließ.
Es waren Riesen, aber nicht die Riesen, die sich ihnen angeschlossen hatten. Albus zählte mindestens zehn von ihnen, die auf das Schloss zukamen. Zischend atmete er aus und sah zu Minerva, die in dem Augenblick zu ihm getreten war.
„Beim Barte des Merlin, nicht die auch noch“, stöhnte Minerva auf und als Albus sie ansah, konnte er Verzweiflung in ihren Augen lesen.
„Wir können nur hoffen, dass Hagrids Halbbruder Grawp, bald zurück ist. Doch es dürfte verdammt knapp werden“, sagte er sehr leise und seine Stimme klang sehr müde.
Doch da deutete Minerva mit der Hand hinaus in Richtung des Quidditch Stadions.
„Albus, da!“, rief sie und als er genauer hinsah, konnte er Grawp erkennen und er war nicht alleine. Ihm folgten vier weitere Riesen, die Hagrids Bruder in ihrer Größe noch überragten und diese hatten alle große Keulen in den Händen. Nein es waren keine Keulen, es waren ausgerissene Bäume, teilweise sogar noch mit mächtigen Wurzeln dran.
„Die andern sind aber in der Überzahl, es sind doppelt so viele“, stöhnte sie und musste beobachten, wie die zwei Gruppen sofort aufeinander losgingen. Voldemorts Riesen waren, als sie die anderen entdeckt hatten auf diese zugerannt und hatten sich sofort auf sie gestürzt.
Minerva und Albus konnten sehen, wie die Riesen ohne zu zögern heftig auf einander einschlugen. Grawp war im ersten Moment zur Seite gesprungen und hatte sich unter einem der Hiebe weggeduckt, doch schon der nächste Hieb, traf ihn in den Rücken und mit einem lauten Aufschrei stürzte er zu Boden und rührte sich nicht mehr. Er war hinter das Stadion gefallen, wo nur noch seine Füße zu erkennen waren.
Wie Verrückte schlugen und traten die Riesen aufeinander ein und als einer von ihnen, nach einem heftigen Schlag auf den Hinterkopf tot auf den Boden krachte, stöhnte Minerva entsetzt auf und presste ihre Hand auf den Mund.
„Oh, bei allen mächtigen Zauberern, warum musste es nur so weit kommen, das ist so furchtbar“, keuchte Minerva und schüttelte resigniert den Kopf.
Albus blickte ihr offen ins Gesicht und sah sie einen Moment nachdenklich an, bevor er zu sprechen begann.
„Ich wünschte, ich könnte es ändern, doch ich kann es nicht, so sehr ich es auch möchte. Wir können nur versuchen das Schlimmste abzuwenden“, sagte er betrübt, als er ruckartig den Kopf nach oben in Richtung Himmel wandte, weil er einen Schatten am Fenster vorbeifliegen gesehen hatte. Auch Minerva hatte ihn entdeckt und blickte überrascht hinaus nach oben, als sie es erkannten.
Einen Drachen!
Er flog knapp am Schloss vorbei, machte einen Bogen und hielt dann auf das Quidditch-Stadion zu.
„Das gibt es doch nicht, wo kommt denn der Drache her?“, fragte Minerva leise und mehr als erstaunt, als sie eine Stimme hinter sich vernahm.
„Norbert?“, hörten sie Hagrid leise fragen und er trat neben Minerva und dem Schulleiter an das Fenster heran. Sie hatten ihn nicht kommen gehört.
„Das gibt’s doch nich, das is ja Norbert. Ich erkenne ihn an der besonderen Kopfform, das kann nur Norbert sein. Un’ sehen sie, Professor Dumbledore, auf seinem Rücken ...“, er deutete mit seiner großen Pranke aus dem Fenster auf den Drachen und Albus, sowie Minerva sahen ebenfalls genauer hin.
„Norbert? Wer ist Norbert?“, fragte Minerva überrascht.
„Der Drache, Professor McGonagall“, antwortete Hagrid ihr, so als würde er nicht verstehen, warum sie das fragen konnte. Doch Albus antwortete ihm, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
„Du hast Recht Hagrid. Da sitzt jemand auf dem Rücken des Drachens. Das ist doch nicht möglich, oder? Ich traue meinen alten Augen kaum. Wenn das nicht Charlie Weasley ist?“, schüttelte er erstaunt den Kopf.
„Und ob das Charlie is. Er hat’s wirklich geschafft. Ich würd es nich glauben, wenn ich’s nich mit eigenen Augen sehen würd. Er hat ihn dressiert, er hat’s geschafft, Norbert tut was er will, sehen Sie nur, Professor!“, rief er begeistert aus.
Sie konnten beobachten, wie Charlie den Drachen auf die Riesen zulenkte. Kaum waren sie über ihnen, begannen zwei von ihnen mit den Baumstämmen nach Norbert zu schlagen und einer traf ihn auch am Flügel, dabei brachte er ihn aus der Flugbahn und Charlie rutschte seitlich vom Rücken des Drachen.
Minerva stöhnte leise auf, als sie das sah und auch Hagrid, streckte die Hand aus, so als könnte er Charlie damit festhalten. Alle starrten gebannt nach draußen auf das Geschehen.
Nur mit größter Anstrengung konnte Charlie sich noch auf dem Drachen halten, der laut fauchte und eine Stichflamme aus seinem Maul schießen ließ.
Charlie schaffte es glücklicherweise nach kurzer Zeit, sich erneut richtig hinzusetzten und den Drachen wieder unter Kontrolle zu bringen. Er lenkte ihn auf die Riesen zu, die inzwischen neben dem Quidditch-Stadion standen und weiter auf sich gegenseitig einschlugen. Mit einem lauten Getöse, ging eine Wand des Stadions zu Bruch, als einer der Riesen dort hinein stürzte und im selben Moment spie der Drache wieder Feuer in Richtung der Riesen, die sich auf Voldemorts Seite gestellt hatten...

„Hey, Dumbledore? Sie hatten jetzt genug Zeit. Wo bleibt Potter?“, hörten sie dann plötzlich wieder eine Stimme aus dem Klassenraum. Albus zuckte zusammen und wandte sich, mit einer erhobenen Hand, welche die anderen ermahnte ruhig zu bleiben, zur Türe von Minervas Klassenzimmer.
„Einen kleinen Moment noch, er wird gleich da sein, er hat einen weiten Weg hier her. Bitte haben Sie einen Augenblick noch Geduld“, bat er den Todesser hinter der Türe.
„Ich warte nicht mehr lange, Dumbledore. Wenn er in zwei Minuten nicht da ist, werde ich den Ersten ihrer Schüler töten, Schulleiter“, lachte er irre auf.
„Bitte warten Sie, er wird gleich da sein“, bat er ihn eindrücklich und ging dann wieder zu den andern.
Hagrid hatte noch, Tonks, Kingsley, Madam Hooch und Professor Sinistra mitgebracht, die nun fragend den Schulleiter anstarrten.
„Professor Dumbledore, Sie wollen doch nicht wirklich Harry Potter an die da ausliefern?“, fragte Kingsley entsetzt und deutete mit dem Finger auf die Türe.
„Natürlich nicht“, gab Albus nun leise zurück und sah sich um, dann schnippte er kurz mit den Fingern und Fawkes tauchte aus dem Nichts auf, flog auf Dumbledore zu und landete auf seiner Schulter. Albus strich ihm mit dem Finger über die Brust und flüsterte leise etwas an sein Ohr. Keine dreißig Sekunden später flog Fawkes wieder davon und war von einer auf die andere Sekunde verschwunden.
Albus Dumbledore sah nun von einem zum anderen.
„Wir werden die Schüler da raus holen, auch wenn es nicht ganz ungefährlich sein wird. Kingsley, Tonks, ich möchte, dass Sie beide sich einen Besen nehmen und vor die Fenster des Klassenraumes fliegen. Auf mein Zeichen hin sprengen Sie die Fenster und dringen dann von außen in das Klassenzimmer ein. Wir werden zur gleichen Zeit, über die Türe in das Klassenzimmer stürmen“, erklärte er ihnen.
„Aber...“, begann Tonks, als plötzlich Fawkes wieder auftauchte und erneut auf Albus Schulter landete.
„Ah gut, ich danke dir vielmals Fawkes. Und jetzt bitte ich dich, ein Auge auf Harry zu haben“, sagte er ruhig und sah Fawks zu, der einen leisen Schrei ausstieß und dann den Gang hinunter davon flog.
„Fawks war so nett und hat nachgesehen, wo sich die Todesser in dem Zimmer aufhalten. Vier stehen direkt an der Türe, Fünf mit dem Rücken an den Fenstern und zwei laufen im Zimmer auf und ab“, erklärte er kurz und sah dann wieder zu Tonks und Kingsley.
„Sie beide kümmern sich um die am Fenster, wir übernehmen die anderen.“
„Woher bekommen wir Besen?“, fragte Kingsley.
„Hier drüben im Pokalzimmer stehen einige. Sind zwar nicht die Neuesten, aber wir haben ja auch nicht vor, ein Quidditch-Spiel zu bestreiten, nicht wahr?“, gab Madam Hooch leise zurück.
„Sehr gut, dann lass uns die nehmen“, sagte Kingsley und ging auf die Türe zu.
„Professor, lassen Sie mich mit Ihnen von außen angreifen?“, bat Madam Hooch nun den Schulleiter, der nach kurzem zögern nickte.
„In Ordnung. Viel Glück Ihnen allen. Und lassen Sie die Türe und die Fenster im Pokalzimmer offen, dann kann ich Sie sehen und Ihnen das Signal zum Angriff geben.“
Albus sah ihnen noch hinterher und blickte dann zum Rest.
„Hagrid, Sie werden die Türe übernehmen, wenn ich das Signal gebe“, bestimmte er und sah dann zu Minerva.
„Fühlst du dich gut genug?“, fragte er sie besorgt, doch sie nickte sehr entschlossen und zog ihren Zauberstab.
„Dumbledore? Die zwei Minuten sind um. Entweder Potter ist jetzt hier, oder ich werde anfangen die Anzahl Ihrer Schüler zu dezimieren“, rief der Todesser wieder durch die Türe.
Albus ging erneut auf die Türe zu.
„Wie haben Sie sich den Austausch vorgestellt? Schicken Sie die Schüler heraus und dann schicke ich Ihnen Harry?“, bluffte Dumbledore jetzt.
„Nein, Professor! Wir machen es nach meinen Regeln. Sie schickten Potter herein und dann werde ich Ihre Schüler gehen lassen!“, kam es aus dem Zimmer.
„Und wer garantiert mir, dass Sie die Schüler auch gehen lassen?“, fragte Albus, um noch etwas Zeit zu gewinnen, so dass die anderen die Besen holen und hinaus fliegen konnten.
„Tja Professor, da müssen Sie sich schon auf unser Wort verlassen, es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben“, lachte er jetzt sarkastisch auf.
„Gut, machen wir es so. Ich muss mich wohl fügen“, antwortete Albus noch, bevor er dann zurück ging und zwar soweit, dass er in das Pokalzimmer sehen konnte. Die drei befanden sich schon auf den Besen im Schatten des Schlosses und warteten nur mehr auf das Zeichen des Schulleiters, das dann auch prompt kam. Er richtete seinen Zauberstab in Richtung des Fensters und kleine grüne Funken sprühten daraus hervor, die den dreien das Zeichen zum Angriff zeigten.
Exakt in dem Moment, als sie das Splittern der Fenster hörten, rammte Hagrid, mit seiner Schulter die Türe auf, die mit einem lauten Krachen nach innen aufflog und er selbst mit einem lauten Schrei in das Zimmer stolperte.
Albus, Minerva und Professor Sinistra folgten ihm sofort in das Klassenzimmer.
„Bleibt unten!“, rief Albus den Schülern entgegen.
Als sie in den Raum stürmten, sahen sie, dass die Schüler alle auf dem Boden saßen und als die Scheiben zu Bruch gegangen waren, die Köpfe eingezogen hatten.
Kingsley und Tonks hatten zwei von den Todessern schon von draußen ausgeschaltet und flogen in dem Moment durch die kaputten Fenster in den Raum, als Albus ebenfalls einen Todesser mit einem Schlenker seines Zauberstabes schlafen schickte.
Mit einem wütenden Aufschrei, lief Professor Sinistra in den Raum und lähmte einen der Todesser, noch ehe der überhaupt begriffen hatte, was los war. Doch dann traf sie ein roter Lichtstrahl und sie stürzte mit einem lauten Stöhnen geschockt zu Boden.
Minerva richtete ihren Zauberstab auf den Mann, der hinten bei den Schülern stand.
„STUPOR“, rief sie laut, doch der Mann, der einen schwarzen Umhang und eine Maske trug, war schneller und warf sich zur Seite, so dass der Fluch hinter ihm gegen die Wand krachte und wirkungslos verpuffte. Sie hatte keine Chance mehr, ihm noch einen neuen Fluch hinterher zu jagen, da sie selber in Deckung gehen musste, vor dem gleichen Mann, der soeben Professor Sinistra ausgeschaltete hatte. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie mehrere der älteren Schüler aufgesprungen waren, ihre Zauberstäbe gezogen hatten und kurzerhand diesen und einen weiteren Todesser lähmten und sie beide fesselten. Immer wieder zuckten Lichtblitze über die Köpfe der Schüler hinweg. Einige Jüngere von ihnen drängten sich in der Ecke des Klassenzimmers zusammen und klammerten sich geduckt und ängstlich aneinander fest.
Madam Hooch war in das Zimmer geflogen und hatte sich noch im Flug vom Besen auf eine Todesserin geworfen. Mit voller Kraft hatte sie ausgeholt und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen, diese stürzte nach hinten auf den Boden und verlor dabei ihre Maske. Madam Hooch zog ihren Zauberstab und lähmte diese sofort ohne zu zögern. Die Schüler warfen sich dann auf die Todesserin, die zwischen ihnen auf dem Boden gestürzt war und fesselten sie mehrfach.
Doch bei dieser Aktion wurden zwei von den Sechstklässlern von Flüchen getroffen und sanken verletzt auf den Boden. Entsetztenschreie waren zu hören, doch gingen sie in den Angstschreien und Aufstöhnen anderer Schüler unter.
Hagrid, schnappte sich gleich zwei von diesen Todessern am Kragen und schlug die beiden kurzerhand mit den Köpfen zusammen. Einer von ihnen sank ohnmächtig zu Boden, während der andere nur kurz seinen Kopf schüttelte, wobei ihm dabei die Maske verrutschte und er dann seinen Zauberstab auf Hagrid richtete.
„Macnair!“, fauchte Hagrid, als er diesen erkannte und bekam auch schon einen Fluch von dem Henker ab. Doch der Wildhüter bäumte sich nur auf und knurrte wütend, stieß den Mann von sich und deutete drohend mit seinen Schirm auf ihn. Macnair richtete erneut seinen Zauberstab gegen Hagrid. Er lachte kurz auf, da er glaubte, Hagrid wolle mit einem einfachen Schirm auf ihn losgehen.
„Avada ...“, begann er, doch Albus war schneller und schaltete den Mann aus, bevor er seinen Fluch zu Ende sprechen konnte. Er krachte ebenfalls ohne Bewusstsein zu Boden und wieder waren es Schüler, die sich auf ihn stürzten und halfen ihn zu fesseln.
Tonks wurde plötzlich von einem Fluch an der Schulter getroffen und stürzte mit einem Aufschrei rückwärts zu Boden. Man konnte sehen, dass ihre Bluse aufgerissen war und Blut aus einer Schnittwunde drang.
Kingsley, der das mitbekommen hatte, richtete nun seinen Zauberstab gegen diesen Kerl, doch sein Fluch ging daneben und dann musste er ebenfalls in Deckung gehen um nicht getroffen zu werden. Die drei letzten Todesser kämpften verbissen und jagten ihnen einen Fluch nach dem anderen entgegen. Immer wieder zuckten Lichtblitze knapp an den Ordensmitgliedern vorbei.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:57 pm

„Tötet sie. Seid nicht so zimperlich“, rief einer der Todesser nun und richtete seinen Zauberstab auf Tonks, die stöhnend am Boden lag und entsetzt zu dem Mann aufsah.
Aber Madam Hooch hatte nicht gezögert, ihren Besen genommen und auf den Todesser eingeschlagen, dem fiel dabei der Zauberstab aus der Hand und er krümmte sich vor Schmerzen. Doch Madam Hooch reichte das noch nicht, sie hieb erneut auf den Mann ein, der dann zu Boden stürzte während der Besen auf seinem Rücken entzwei brach.
„Danke“, stöhnte Tonks ihr entgegen, als diese sich zu ihr beugte, um nach ihr zu sehen.
Da bemerkte Albus, dass einer der Todesser seinen Zauberstab auf einen Zweitklässler gerichtet hatte. Kurzerhand stellte er sich zwischen den Mann und den Schüler, und so traf der Fluch nicht den Schüler, sondern ihn.
„CRUCIO“, brüllte er noch und erwischte Albus mitten in der Brust, der kurz aufstöhnte und dann vor den Augen aller auf die Knie fiel. Minerva zuckte zusammen, verengte ihre Augen, als sie das sah und entwaffnete den Mann kurzerhand, der dann anschließend von Hagrid mit aller Wucht gegen die Wand geschleudert wurde.
„Du wagst es!“, schrie dieser nun aufgebracht, „Du wagst es, unseren Schulleiter anzugreifen“, rief er laut und setzte noch einmal nach.
„Hagrid, nein“, stöhnte Albus auf und versuchte sich aufzurichten. Hagrid, der den Kerl am Hals gepackt hatte und ihn gegen die Wand drückte, sah kurz zu Dumbledore während sein Gesicht wutverzerrt war.
„Töte ihn nicht, Hagrid!“, sagte Albus und streckte flehend seine Hand aus.
Hagrid zögerte noch einen Moment, doch dann ließ er den Mann los, der nach Luft schnappend an der Wand entlang auf den Boden rutschte. Minerva richtete sogleich ihren Zauberstab auf ihn:
„INCARCERUS“, reif sie und aus dem Zauberstab schossen Seile, die den Mann fesselten. Wie ein verschnürtes Paket lag er nun zu ihren Füßen und konnte sich nicht mehr bewegen. Hagrid ging auf den Schulleiter zu und half ihm beim Aufstehen.
Der letzte Todesser, der nun erkannte, dass er keine Chance mehr gegen die Übermacht hatte, wollte fluchtartig das Klassenzimmer verlassen. Doch Kingsley hatte das bemerkt und hielt ihn auf.
„LOCOMOTOR MORTIS!“, rief er, woraufhin dessen Beine zusammenklappten, er mitten im Lauf nach vorn kippte und hart auf den Boden aufschlug.
Doch noch im Fallen, hatte sich der Todesser gedreht und einen Zauberstab auf Kingsley gerichtet. Er schaffte es auch noch, einen Fluch auf ihn loszuschicken, bevor Minerva ihn schocken konnte.
Kingsley brach mit weit aufgerissenen Augen zusammen und stürzte auf den Boden.
Tonks raffte sich auf und stolperte zu ihm hinüber. Dabei presste sie eine Hand auf ihre Schulter, die immer noch stark blutete. Als sie ihn erreicht hatte, überprüfte sie seinen Puls und atmete erleichtert aus.
„Er lebt“, sagte sie, als sie hoch und in die Gesichter der anderen sah.
Albus blickte sich um, und sah zusammen mit Minerva nach den verletzen Schülern. Doch Gott sei Dank stellten sie fest, dass es keine Toten gab.
Albus weckte die geschockte Professor Sinistra auf, die sehr schnell wieder zu sich kam und außer ein paar blauen Flecken vom Sturz, keine weiteren Verletzungen hatte.
„Wir sollten die Verletzten in den Krankenflügel bringen“, sagte Albus und beschwörte ein paar Baren herauf. Er wirkte in dem Moment sehr zerbrechlich und man konnte meinen, dass er sich mühen musste, richtig Atem zu bekommen.
„Aber du auch, Albus. Du solltest dich auch untersuchen lassen. Ein Cruciatus Fluch ist keine Kleinigkeit und schon gar nicht in deinem Alter“, sagte Minerva mit einem strengen Blick.
„Es geht schon. Ich werde zu Poppy gehen, wenn das alles vorbei ist“, antwortete er ihr sehr entschlossen, so dass sie sich nicht mehr traute, noch etwas zu sagen. Vor allem weil sie auch wusste, dass es keinen Sinn hatte.
„Madam Hooch, würden Sie und Professor Sinistra bitte bei Professor McGonagall und den Schülern bleiben. Ich denke, es wäre zu gefährlich, wenn wir die Schüler nach oben in ihren Gemeinschaftsraum schicken würden“, bat er die beiden, welche sich sofort bereit erklärten. Dann sah er wieder zu Minerva.
„Kann ich dich mit den Schülern und den beiden Kolleginnen alleine lassen?“, fragte er und legte seine Arme auf ihre Schulter.
„Ja, ja ich denke wir werden zurecht kommen“, erklärte Minerva und sah kurz zu den Schülern.
„Gut, ich muss gleich zu Harry“, sagte er sehr leise, so dass nur sie es hören konnte.
„Natürlich, Albus. Wir schaffen das schon“, antwortete sie ihm ebenso leise.
„Da bin ich mir sicher“, nickte er und sah zu seinen Kolleginnen.
„Albus, viel Glück“, flüsterte sie ihm noch einmal hinterher. Er erwiderte ihren Blick ohne drauf etwas zusagen. Das musste er auch nicht, denn sein Blick sprach Bände und beruhigte sie keineswegs. Dann packten sie die Verletzten auf die Baren, Hagrid half ihnen dabei. Tonks bestand drauf selber zu laufen und half den anderen dann, die Verletzten auf den Baren in den Krankenflügel zu bringen.
Sie konnten noch hören, wie Minerva ein paar Freiwillige von den Schülern auswählte, die ihr halfen, die gefesselten Todesser in eine kleine Abstellkammer, die an ihr Klassenzimmer grenzte, zu verfrachten, bevor sie die Türe des Klassenzimmers wieder reparierte und diesmal zum Schutz zusätzlich magisch verschloss.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 8:59 pm

Keiner kann leben, während der andere überlebt




Severus, Remus und die anderen duckten sich in dem Moment, als die Holzsplitter der Türe durch den Raum schossen. Doch sofort richtete Severus seinen Zauberstab auf die Türe und jagte einen Fluch hinaus, der aber mit einem Knall an der gegenüberliegenden Wand im Flur verpuffte. Dann warf er einen flüchtigen Blick zurück zu den anderen und war erleichtert, als er sah, dass keiner von ihnen verletzt war, sie hatten sich in den hinteren Teil des Raumes in Sicherheit gebracht.
Scheinbar hatten ihre Angreifer mit einen Fluch gerechnet und sich erst noch versteckt.
Doch keine Sekunde später, als Severus wieder auf die Tür blickte, schoss ein roter Lichtstrahl in den Raum, der aber keinen traf.
Severus hatte nur einen Arm gesehen und... hellblondes, fast weißes langes Haar.
„Lucius Malfoy! Ich hätte es mir denken können. Wenn uns einer findet, dann du!“, rief er nun hinaus.
„Warum kommst du nicht rein? Bist du zu feige?“, versuchte er ihn zu provozieren. Er hatte immer noch seinen Zauberstab auf die Türe gerichtet und lauschte hinaus.
„Du irrst dich, es war Peter, der die Idee hatte. Aber keine Sorge ich werde gleich kommen und mit dir abrechnen. Ich dachte nur, weil du mein Bruder bist, gebe ich dir noch die Chance, dein letztes Gebet zu sprechen“, lachte er schaurig auf und im nächsten Moment schoss erneut ein roter Lichtstrahl in den Raum und zwar genau in die Richtung, in der Severus gerade eben noch gestanden hatte. Doch dieser hatte das vorausgeahnt und hatte, nachdem er gesprochen hatte, seinen Standort gewechselt und war ein Stück in den Seitenteil des Raumes gegangen, so dass der Fluch erneut ins Leere ging.
„Ist das alles, was du noch drauf hast, Lucius?“, lachte Severus auf, „Kann es sein, dass du nachlässt oder alt wirst?“
Diesmal blieb er stehen und starrte abwartend auf die Türe. Wenn er ihn jetzt erwischen wollte, musste er in den Raum herein kommen.
Remus hatte sich hinter ein Regal geduckt und wartete ab. Zuerst passierte nichts, doch dann, ohne Vorwarnung, schoss ein ca. ein Meter großer Feuerball in den Raum, direkt auf Severus zu. Der hechtete im letzten Moment zur Seite. Eine gewaltige Hitze ging von diesem magischen Feuer aus, alle konnten die enorme Wärme spüren, doch Severus richtete sofort seinen Zauberstab auf diese Feuerkugel, die ihn noch knapp gestreift und sofort seinen Umhang in Brand gesetzt hatte.
„IGNIS EVANESCO“, rief Severus, woraufhin der Feuerball sich in sich zusammenzog und dann mit einem Plopp verschwunden war.
Lucius hatte den Überraschungsmoment sofort ausgenutzt und war mit den anderen in den Raum gestürzt. Aus den Augenwinkeln beobachtete Severus dies und wirbelte sofort wieder herum. Auf seinen brennenden Umhang achtete er in dem Moment nicht mehr. Mit einem Lähmzauber versuchte er Lucius auszuschalten, doch der reagierte blitzschnell und blockte diesen ab, schickte aber sofort einen Fluch auf Severus. Der warf sich zur Seite und krachte mit der verletzten Schulter gegen die Regalwand hinter ihm. Kurz stöhnte er unter Schmerzen auf, doch dann biss er die Zähne zusammen und wirbelte erneut herum, seinen Zauberstab auf Lucius gerichtet.

Remus hatte sich zu Boden geworfen, als der Feuerball in den Raum geschossen kam, doch dann den Ball nicht weiter beachtend, konzentrierte er sich auf die Türe. So war es auch kein Problem für ihn, sofort einen Fluch auf die erst beste Person zu richten.
„STUPOR“, rief er laut und traf einen der Schüler direkt in die Brust. Mit einem spitzen Aufschrei fiel dieser auch sofort der Länge nach auf den Boden und rührte sich nicht mehr. Remus wollte sich schon nach vorn, auf den Slytherin werfen, um ihn zu fesseln, als eine weitere Person in den Raum stürzte. Als dieser Remus erblickt hatte, riss er sich die Maske vom Gesicht.
Lupin erstarrte. Er hatte mit vielem gerechnet, doch zu dem Zeitpunkt nicht mit ihm.
Peter Pettigrew!
Und noch etwas, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er starrte auf Pettigrews rechte Hand. Er hatte es zwar gewusst, Harry hatte ihm davon erzählt, doch diese silberne Hand nun selbst zu sehen, war doch was ganz anderes. Wie magisch zog sie seinen Blick an und beinnahe hätte ihn das, sein Leben gekostet, denn Peter war im Gegensatz zu ihm nicht untätig geblieben und hatte ohne zu zögern seinen Zauberstab auf ihn gerichtet.
„Avada Kedavra!“, rief er laut und ein grüner Lichtstrahl schoss aus seinem Zauberstab, den er in seiner linken Hand hielt.
Doch in dem Moment, als der Fluch den Zauberstab verließ, krachte ein Buch gegen Pettigrews linke Hand und riss diese mitsamt dem Zauberstab herum, so dass der Fluch daneben ging und in das Regal an der Wand schoss, wo es eine ganze Anzahl von Einmachgläsern endzwei sprengte. Remus sah sich kurz in die Richtung um, aus der das Buch gekommen war und sah wie Hermine ihn angrinste.
„Bücher sind nicht nur zum lesen gut“, erklärte sie knapp, bevor sie sich vor einem Fluch von Draco in Sicherheit brachte.
Remus blickte wieder nach vorn und konnte sehen, dass noch vier weitere Personen den Raum betreten hatten, allesamt Schüler aus Hogwarts, besser gesagt, Slytherins, die nun ebenfalls begannen, Flüche durch den Raum zu jagen.
Remus hob auch seinen Zauberstab und schickte Wurmschwanz einen Fluch entgegen, der ihn aber nur an der Wange streifte und ihm einen blutenden Schnitt beibrachte. Peter heulte kurz wütend auf.
„Moony, das wirst du mir büßen. Dafür wirst du sterben, verdammter Werwolf“, rief er mit funkelnden Augen und wollte ihm erneut einen Fluch aufhalsen, doch er musste in Deckung gehen, weil Ron und Hermine gleichzeitig einen Schockzauber auf ihn gejagt hatten.
„Das werden wir noch sehen, Wurmschwanz. Ich denke es wird Zeit, dass endlich jemand dafür sorgt, dass du deine Strafe für den Verrat an Lily und James erhältst!“ Remus schleuderte ihm die Worte entgegen, rappelte sich auf und wollte sich auf ihn stürzen. Pettigrew lachte, drehte sich um und rannte aus dem Raum hinaus.
„Verdammte feige Ratte! Bleib hier!“, rief ihm Remus nach und rannte sofort hinter ihm her... direkt hinein in Wurmschwanz’ Falle.


*



Lucius sprang hinter Severus her und baute sich ihm gegenüber auf. Der Zaubertranklehrer versuchte, ohne Lucius aus den Augen zu lassen, seinen immer noch brennenden Umhang abzustreifen, was er auch nach dem zweiten Versuch schaffte und ihn in eine Ecke warf.
„Sag ‚Au Revoir’ zum Leben, Severus“, grinste Lucius nun sarkastisch, der die Sekunden genutzt hatte, in denen Severus mit dem Umhang beschäftigt war und seinen Zauberstab gegen seine Brust gerichtet hatte.
„Avada Ked ...“, begann er, doch Severus war nicht untätig, er hatte ebenfalls seinen Zauberstab auf ihn gerichtet, murmelte etwas und noch bevor Lucius seine Fluch ganz aussprechen konnte, wurde dieser mit einer unheimlichen Macht nach hinten gegen das Regal an der Wand geschleudert, welches unter der Wucht des Aufpralls zusammenkrachte und Malfoy unter sich begrub.
„Ich hab dir immer schon gesagt, Lucius, du redest zu viel“, presste Severus zwischen seinen Zähnen hervor.

Draco hatte es ausgenutzt, dass man ihn nicht gleich beachtet hatte, er richtete seinen Zauberstab auf Seamus, der mit Neville zusammen auf einen anderen Slytherin losgegangen war und dieser fiel, völlig von Dracos Aktion überrascht, getroffen zu Boden.
Ron, der mitbekam, was Draco getan hatte, wurde wütend und noch bevor Hermine ihn aufhalten konnte, stürzte er sich auf ihn.
„Du verdammter Bastard!“, rief Ron mit wutverzerrtem Gesicht, richtete seinen Zauberstab auf Dracos Gesicht und schleuderte ihm einen Lähmzauber entgegen.
„PETRIFFICUS TOTALUS“, schrie er so laut er konnte und sein Fluch traf ihn voll. Draco erstarrte mitten in der Bewegung, sein Gesicht zeigte einen mehr als überraschten Ausdruck und er knallte hart vor Rons Füßen auf den Boden. Sofort fesselte Ron seine Hände, denn er wollte kein Risiko eingehen, dass ihn einer seiner Freunde sofort wieder aus dieser Situation befreien würde.
Hermine hatte mit offenem Mund zugesehen, doch als er ihn gefesselt hatte, reagierte sie sehr schnell, sprang ebenfalls noch vorn und packte Draco an der Schulter.
„Hilf mir Ron!“, rief Hermine aufgeregt.
Sie packte Draco am Umhang und zog ihn nach hinten zu der Wand, wo auch der Tisch lehnte, hinter dem Harry immer noch stand. Sie mussten immer wieder in Deckung gehen und schleuderten den anderen auch laufend neue Flüche entgegen. Ron half ihr, Draco nach hinten in Sicherheit zu bringen, in die Ecke, welche ihre Gegner nicht einsehen konnten und ließ ihn dann einfach auf den Boden knallen. Als er Hermines Blick sah, grinste er sie an.
„Das musste sein“, erklärte er. Hermine schüttelte den Kopf, doch dann ging sie zu ihm und nahm ihn einfach kurz in den Arm.
Luna und Ginny hatten wirklich alle Hände voll damit zu tun, Harry immer wieder hinter den Tisch zu dirigieren, da dieser nicht im Traum daran dachte, freiwillig dort zu blieben, sondern mit kämpfen wollte. Aber nur so lange, bis Ginny ihm wütend drohte und ihren Zauberstab nun auf seine Brust gerichtet hatte.
„Harry Potter, wenn du nicht da hinten bliebst, wie Professor Lupin und Professor Snape dir befohlen haben, dann binde ich dich an diesem Tisch hier fest! Und das ist mein voller Ernst, das kannst du mir glauben!“, fauchte sie entschlossen.
Harry hatte in ihrem Gesicht gelesen, dass es ihr sehr ernst war mit ihrer Drohung, denn er verschwand wirklich wieder hinter dem Tisch. Was auch gut war, denn keine Sekunde später krachte ein Fluch von Lestrange gegen die Wand neben dem Tisch, wo Harry gerade noch gestanden hatte.
Dean sprang hinter dem Regal hervor, hinter dem er in Deckung gegangen war und richtete seinen Zauberstab direkt auf Crabbe. Ein roter Lichtstrahl schoss auf den Slytherin zu, der erstarrte und einfach zur Seite weg kippte. Dean Thomas freute sich, als er das sah, doch er hatte nicht auf Lestrange geachtet, der nun seinerseits seinen Zauberstab auf ihn gerichtet hatte. Dean wurde von seinem Fluch voll getroffen und stürzte an der Schulter blutend auf den Boden. Lestrange lachte laut auf.
Ginny rannte geduckt nach vorn, packte Dean an seinen Beinen und zog ihn hinter die Regale in Sicherheit, bevor Lestrange noch mehr Schaden anrichten konnte. Sie musste mehrmals den Kopf einziehen, weil dieser nun auch versuchte sie zu schocken, doch Ron und Hermine gaben ihr, als sie das sahen, Deckung und so schaffte sie es, sich und Dean in Sicherheit zu bringen. Sie richtete ihren Zauberstab auf seine verletzte blutende Schulter und verband diese kurzerhand provisorisch. Dean stöhnte laut auf, als sie ihn noch ein Stück weiter in die Ecke zog.
„Es tut mir leid, aber hier ist es sicherer“, erklärte sie knapp. „Geht es?“, fragte sie ihn dann besorgt und Dean, der die Zähne zusammengebissen hatte, nickte nur knapp und presste seine Hand auf die Schulter.
„Das wird wieder“, versuchte Ginny ihn aufzumuntern, doch dann ging sie wieder zu den anderen um ihnen zu helfen und auf Harry aufzupassen.

Keuchend sah Severus wie das Regal mit den Büchern und Einmachgläsern Lucius unter sich begrub. Er zögerte kurz, doch dann richtete er den Zauberstab auf das Regal, welches sofort wieder zurück an die Wand krachte und dort nach kurzem Zittern stehen blieb. Lucius bewegte sich nicht mehr, scheinbar hatte ihn das Regal am Kopf getroffen und ihn ausgeschaltet. Sein Zauberstab, lag einen guten Meter von ihm entfernt in der hintersten Ecke des Raumes. Severus starrte einen Augenblick nachdenklich auf ihn und begann dann zu murmeln.
„Tja Lucius, was das mit dem Bruder angeht, da hast du dich wohl geirrt“, begann er, „Wir sind zwar verwandt, aber Merlin sei dank, bist du nur mein Cousin. Aber auch das reicht schon“, brummte er und drehte sich um, da er jetzt den anderen helfen wollte.
Doch in dem Moment reagierte Lucius wieder. Mit einer Hand umpackte er den Knöchel von Severus und riss diesen zu Boden. Severus stürzte hart, denn er hatte nicht damit gerechnet, er hatte geglaubt, Lucius sei ohnmächtig. Doch sofort drehte er sich auf den Rücken und versuchte seinen Zauberstab auf Lucius zu richten. Aber der hatte sich in der Zwischenzeit aufgerappelt und war auf Severus zugestürmt. Mit dem Fuß schlug er gegen Severus Handgelenk, der seinen Zauberstab nicht mehr halten konnte, welcher dann gegen das Regal hinter ihm flog. Lucius hechtete sofort hinterher. Reflexartig hatte Severus den Umhang von Lucius gepackt und versuchte ihn zurückzureißen, aber es gelang ihm nicht und Lucius Malfoy erreichte Severus’ Zauberstab gerade noch mit den Fingerspitzen, riss ihn hoch und richtete ihn entschlossen gegen Severus. Dieser starrte nun von der Spitze seines Stabes in Lucius Gesicht, der ihn sarkastisch angrinste.
„Dieser Punkt geht an mich“, zischte er und deutete ihm an aufzustehen. Langsam kam Severus seiner Bitte nach und erhob sich vom Boden.
„Keine Bewegung, nicht mal mit den Augen zwinkern!“, befahl er ihm und Severus tat, was er forderte, denn er wusste, dass er meinte was er sagte.
Lucius beobachtete ihn kurz, ging dann einen Schritt an ihm vorbei nach hinten in den Raum und fischte, ohne Severus aus den Augen zu lassen, nach seinem eigenen Zauberstab.
Dann ging er wieder zurück zu seinem ehemaligen Freund und blieb hinter ihm stehen.
Zu Severus Überraschung, schlang Malfoy blitzschnell den linken Arm um seinen Hals, und drückte ihm seinen Zauberstab, seitlich gegen die Brust.
„So gefällt mir die Lage doch schon viel besser. Bevor ich dich jetzt entgültig töte, will ich wissen, was das zu bedeuten hat. Warum bin ich nicht dein Bruder?“, fragte er zischend.
„Ganz einfach, weil mein Vater nicht dein Vater ist. Sondern der Bruder meiner Mutter ist dein Vater“, presste Severus hervor, der aber immer wieder nach Luft ringen musste, da Lucius ziemlich fest zudrückte. Er konnte das Keuchen von Malfoy an seinem Ohr hören. Ihm war klar, dass ihm diese Neuigkeit nicht gefiel. Den Druck um seinen Hals verstärkend, setzte der Todesser noch einmal nach.
„Das ist nicht wahr! Das hast du dir gerade ausgedacht!“, zischte er an sein Ohr.
„Nein, das habe ich nicht“, keucht er, seine Hände auf den Arm von Lucius gelegt, der ihn sehr stark würgte. Doch traute er sich nicht wirklich etwas zu unternehmen, da dieser auch seinen Zauberstab gegen ihn gerichtet hatte
.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:00 pm

„Ich weiß es von deiner Mutter“, er konnte das nur noch unter Krächzen hervor bringen, doch er spürte nach seinem letzten Satz eine Reaktion von Lucius hinter sich.
Durch dessen Körper ging ein Ruck und er versteifte sich. Aber als er merkte, dass Severus kaum noch Luft bekam, lockerte er seinen Griff, doch nur soweit, wie es wirklich notwendig war.
Severus spürte, wie es ihm allmählich die Sinne schwanden und sein Körper nach Sauerstoff zu gieren begann und als Lucius seinen Griff etwas lockerte, sog er pfeifend die Luft in seine Lungen.
Als es ihm wieder besser ging, huschte ein sarkastisches Grinsen über sein Gesicht, denn er konnte sich gut vorstellen, wie es in Lucius Kopf zu arbeiten begonnen hatte.
„Jetzt hat es dir die Sprache verschlagen, was? Ja, mein Onkel Antony, ein Squib, ist dein Vater!“, kam es aus Severus heraus und er begann zu lachen, was sich sehr ungewohnt anhörte, da seine Stimme von der Würgerei leicht krächzte. Doch nicht lange, denn erneut drückte Lucius wieder fester zu und nahm ihm die Luft.
„Du lügst, das ist nicht wahr“, schrie Lucius ihn nun an.
Severus konnte nicht antworten, da Lucius ihn erneut heftig zu würgen begonnen hatte. Da drehte sich Lucius, mit ihm als Schutzschild, zu den anderen rum.
„Hört auf!“, schrie er sie an, „Gebt mit Potter, oder ich werde euren Zaubertranklehrer töten“, rief er den anderen zu.
Severus wollte etwas sagen, er wollte ihnen klar machen, dass sie nicht auf ihn hören sollten, dass Harrys Sicherheit vor gehen würde, doch Malfoy drückte so fest zu, dass er keinen Ton herausbrachte und fürchtete, er würde ihm gleich das Genick brechen. Er konnte nichts unternehmen im Moment, Lucius saß eindeutig am längeren Hebel.
Doch es war auch gar nicht notwendig etwas zu sagen, denn Hermine und Ron reagierten sehr schnell. Sie hoben Draco vom Boden auf, der inzwischen wieder zu sich gekommen war und stellten ihn als Schutzschild vor sich. Ron tat es Lucius einfach gleich und packte Draco mit der einen Hand während, er mit der anderen den Zauberstab, gegen dessen Hals presste.
„Versuchen Sie es Malfoy und Draco wird ebenfalls sterben“, drohte Ron Malfoy, doch dessen Gesicht, blieb kalt und er starrte auf Draco und dann wieder zu Ron und den anderen.
Er atmete hörbar aus und Severus spürte, wie sich sein Griff erneut etwas lockerte.
„Nun, wenn es sein muss, dann wird Draco sich für den Dunklen Lord opfern. Ich will Harry Potter!“, zischte Lucius Malfoy kalt.
Severus sah erstaunt zu Draco, dessen Augen sich nun weiteten.
„Niemals!“, schrie Ron ihn an.
Draco starrte kurz verwirrt auf sein Vater, doch dann wurde ihm klar, dass dies ein Trick war und lächelte nun seinem Vater entgegen, doch Snape warf er einen verächtlich Blick zu.
„Töte ihn doch endlich“, kam es über Dracos Lippen und er blickte auf Severus.
„Alles zu seiner Zeit, mein Sohn“, fauchte Lucius jetzt.
Lestrange und Pansy Parkinson stellten sich nun hinter Lucius.
„Gebt uns Potter und euch wird nichts passieren!“, sagte Rodolphus nun und sah von einem zum anderen.
„Niemals, vorher müsst ihr uns alle töten!“, rief Ginny von hinten.
„Wenn ihr es nicht anders wollt, bitte!“, lachte Rodolphus auf und richtete seinen Zauberstab auf Draco.
„Töte den Verräter!“, rief er Lucius im selben Augenblick zu. Doch der zögerte, als er sah, was Lestrange vorhatte.
„Nein!“, schrie Lucius noch, doch dann passierten mehrere Dinge auf einmal.


*



Remus jagte hinter Peter her, der auf den Friedhof hinausstürmte, dann aber mitten auf dem Gelände stehen blieb und mit erhobenem Zauberstab auf ihn wartete.
Remus ging ruhig auf ihn zu, an den Gräbern der Gründer vorbei, wobei sein Blick kurz auf das Kreuz von Godric Gryffindor fiel, das die Form seines Schwertes hatte. Auch er hatte seinen Zauberstab in der Hand und musterte sein Gegenüber genau.
„Du glaubst gar nicht, wie lange ich schon darauf warte Moony. Endlich werde ich dich zu den anderen schicken. Für euch war ich doch immer nur der kleine dumme Peter, der euch immer nur hinterhergelaufen ist. Ein lästiges Anhängsel, nicht wahr?“, wisperte er ihm entgegen und fuchtelte nervös mir seinem Zauberstab herum.
„Du irrst dich. Für mich warst du das nie. Doch hätte ich damals schon gewusst, was für ein Mensch du wirklich bist, hätte ich dich einer Katze zum Fraß vorgeworfen“, gab Remus wütend zurück und fixierte ihn. Doch immer wieder ging sein Blick zu Peters rechter Hand, dem das auffiel.
„Gefällt sie dir?“, fragte er sarkastisch und hob sie in die Luft. Er bewegte die Finger der silbernen Hand auf und zu, dann griff er nach einer der Statuen, die auf dem Grab direkt neben ihm stand, umschlang deren Körper mit der Hand und drückte zu.
Mit seinen Fingern zermalmte er ganz einfach die Figur, sein Blick war dabei auf Remus gerichtet und als dieser schwer schluckte, lachte Wurmschwanz schaurig auf.
„Warum glaubst du, habe ich mir vom Dunklen Lord diese silberne Hand gewünscht? Nun? Du kannst es dir sicher denken“, seine Augen verengten sich und er musterte Remus, der ihm nicht antwortete. Natürlich war ihm klar warum er eine silberne Hand haben wollte. Er wollt sie, um ihn damit zu töten. Er wusste, dass man mit Silber Werwölfe töten konnte. Doch Remus hatte nicht vor sich einfach so umbringen zu lassen. Er riss seinen Blick von der Hand los und blickte seinem ehemaligen Freund wieder ins Gesicht.
„Du musst es erst einmal schaffen mich zu berühren. Glaub mir, ich werde es dir nicht einfach machen. Ich werde alles dafür tun, dass du endlich das bekommst, was du verdienst, dafür, dass du Lily und James verkauft und verraten hast. Das verspreche ich dir, beim Grab der beiden“, sagte er laut und deutete hinter Peter auf das Grab, an dem vor wenigen Minuten noch Harry gekniet hatte.
Wurmschwanz warf einen kurzen Blick auf den Grabstein und lachte dann auf.
„Soll mir recht sein, dann können sie dich gleich, wenn ich mit dir fertig bin, daneben verscharren“, kaum hatte er den Satz beendet, richtete er seinen Zauberstab auf ihn. Doch Remus konnte den Fluch abwehren und bevor ihn der Zweite erreicht hatte, warf er sich hinter einen Grabstein in Deckung.
Peter folgte ihm und jagte den Grabstein, hinter dem er sich versteckt hatte, einfach in die Luft. Mit einem Hechtsprung entkam Remus den Gesteinsbrocken, die hinter ihm durch die Luft schossen und duckte sich hinter den Sarkophag von Rowena Ravenclaw. Er jagte einen Fluch in die Richtung, in der er Peter vermutete, doch nichts geschah. Er lauschte und als er nichts hören konnte, linste er über den Rand des Sarges, doch er konnte Peter nirgendwo entdecken.
So beschloss er sich einen anderen Platz zu suchen, von dem er den Friedhof besser einsehen konnte. Er ging um den Steinsarg herum und sah um die Ecke, auch dort war niemand zu sehen. Langsam schlich er weiter, sah immer wieder kurz über den Sarg hinweg und wollte dann das Fußende umrunden, als er ein Geräusch hörte und herumwirbelte.
Peter war auf den Steinsarg von Gryffindor geklettert und sprang jetzt von dort auf Remus herunter. Der versuchte noch wegzukommen, doch auf dem Kiesboden rutschte er bei der schnellen Bewegung aus und stürzte. Pettigrew warf sich mit einem Triumphschrei auf ihn, während Remus versuchte sich auf den Rücken zu drehen und wegzukommen.
Dann spürte er auch schon den schweren Körper von Peter, der auf seinen prallte und ihm im ersten Moment die Luft nahm. Doch dies war noch gar nichts, zum Schmerz, der ihn überrollte, als er Peters silberne Hand auf seinem Arm spürte, mit der er ihn gepackt hatte.
Das Silber brannte wie Säure auf seiner Haut und er brüllte laut auf, vor Schmerzen, so dass es weithin zu hören war.
Wie durch einen Nebel vernahm er das schaurige Lachen seines Kontrahenten an seinen Ohren. Durch seine Augen konnte er nur noch verschleiert die Umrisse seines Gegners vor sich erkennen.
Dann bäumte sich sein Körper auf, er fühlte wie das Silber seinen Körper zu vergiften begann, wie sein Blut diese für ihn giftige Substanz in seinen Adern verteilte, doch noch etwas spürte er. Den Wolf in sich!
Er merkte, wie der Werwolf in seinem tiefsten Inneren begann, sich gegen das Silber aufzubäumen und er hatte das Gefühl, wie bei Vollmond, wenn er sich verwandelte, dass eine Veränderung in ihm vorging. Seine Muskeln dehnten sich aus und sein Körper spannte sich, er spürte starke Kräfte in sich freiwerden und mit einem kräftigen Stoß, warf er Peter nun einfach von sich herunter, der gut zwei Meter weit flog, mit dem Rücken und dem Kopf gegen einen der Grabsteine knallte und dort benommen liegen blieb.
Remus keuchte, er spürte immer noch den unheimlich starken Schmerz in seinem Arm, doch hatte er auch das Gefühl, dass er sich gleich verwandeln würde. Aber wie sollte das gehen, es war kein Vollmond diese Nacht, oder hatte er sich getäuscht. Verwirrt, stöhnend und keuchend, warf er den Kopf in den Nacken und suchte den Himmel ab. Er fand ihn auch sofort ... den Mond. Aber nur eine Sichel stand am Himmel, was bedeutete dass er mindestens noch eine Woche bis Vollmond hatte.
Remus verstand nicht, was los war. Er spürte nur, wie sich das Brennen in seinem Körper immer weiter ausbreitete. Er blickte auf seinen Arm, wo Pettigrew ihn gepackt hatte und er konnte sehen, dass sein Arm an der Stelle aussah, als hätte man ihm heißes Blei darüber gegossen. Ein Knurren drang aus seiner Kehle und als er auf seinen Hände blickte, sah er, wie diese begannen, sich in Klauen zu verwandeln.
Laut brüllte er auf und das Brüllen wurde immer mehr zu einem Heulen. Doch dann brach es ab und Remus warf sich auf den Boden. Er wollte sich nicht verwandeln, mir aller Kraft, die er aufbringen konnte kämpfte er dagegen an. Auf allen Vieren kniete er nun auf dem Boden und keuchte, sein Atem ging heftig und mit aller Kraft, die er noch hatte, kämpfte er gegen das Verlangen seines Körpers, sich in eine Bestie zu verwandeln, an.



*




Ein starker Windstoß fuhr in den Raum und mit einem Zischen erschien eine Gestallt in der Türe. Sie drehten ihre Köpfe dorthin und erkannten sofort, wer da aufgetaucht war.
Lord Voldemort!
Alle erstarrten, hielten in der Bewegung inne und starrten auf den die Gestalt, die in dem Moment, ihre Kapuze abstreifte.
Sie blickten in ein fahles Gesicht, mit rot leuchtenden Augen, deren Pupillen mehr einem Reptil ähnelten, als der eines Menschen. Seine lederartige helle Haut spannte sich über die Schädelknochen und sie konnten sehen, dass ein sarkastisches Grinsen auf seinem Gesicht lag.
In seiner dürren knochigen Hand hielt er seinen Zauberstab und richtete diesen nun auf die Gruppe, die sich schützend vor Harry aufgebaut hatte.
„Mein Herr, Ihr seid gekommen“, rief Lestrange erfreut aus und verbeugte sich vor dem dunklen Lord.
„Was ist hier los, warum nehmt ihr euch den Jungen nicht einfach?“, seine hohe Stimme klang schrill und sehr wütend. Er warf Lucius einen kurzen Blick zu und sah dann wieder zu Ron, der Draco immer noch am Hals gepackt hatte und ihn festhielt. Doch Rons Augen hatten sich geweitet und er starrte auf Voldemort, man konnte seine Angst sehr deutlich sehen. Erst als Hermine sich noch dichter an Ron gedrückt hatte und er ihre zitternden Körper spürte, kam er wieder zu sich.
„Sie bekommen Harry nicht, vorher müssen Sie uns erst töten!“, rief er Voldemort zu. Doch schon im nächsten Moment bereute er, was er gesagt hatte.
„Wie du willst, den Wunsch erfülle ich dir gleich“, er lachte schrill auf und richtete seinen Zauberstab auf die Brust von Draco.
„Avada .... Kedavra!“, rief er kalt, mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht.
„Neiiiiiiiiiin“, schrie Lucius auf ließ Severus los und warf sich zwischen den Dunklen Lord und seinen Sohn. Severus hatte noch versucht, Lucius zu stoppen, wenn er auch nicht wusste warum, doch er griff ins Leere. Der Fluch traf Lucius Malfoy mitten in der Brust. Ihm blieb die Luft weg, er starrte auf Voldemort und kippte einfach seitlich weg auf den Boden, wo er dann liegen blieb.
„Verdammter Narr“, zischte Voldemort und richtete erneut seinen Zauberstab auf Draco.
Doch in dem Moment, schob Harry seine Freunde, die entsetzt auf Lucius Malfoy starrten, zur Seite und ging nach vorn.
„Nein, tun Sie es nicht!“, sagte er und blickte Voldemort direkt in sein Gesicht.
Ginny hatte noch versucht, Harry zurück zu halten, ihn am Arm gepackt, doch er riss sich von ihr los.
„Sieh mal an, Potter. Du hast Mut, das muss man dir lassen“, sagte Voldemort, fast amüsiert.
„Das ist eine Sache zwischen Ihnen und mir. Ich will nicht, dass einer meiner Freunde stirbt“, sagte Harry sehr ruhig. Severus sah erstaunt von einem zum andern und überlegte fieberhaft, was er tun sollte, doch in dem Moment spürte er auch schon den Lestranges Zauberstab, den dieser gegen seine Rippen gepresst hatte.
Ron hatte Draco losgelassen, der nun auf seine Knie fiel und zu seinem Vater robbte.
„Vater! Nein“, kam es leise und verzweifelt aus seinem Mund. Er packte mit seinen gefesselten Händen den Kragen des Umhangs seines Vaters und begann an diesem zu rütteln, doch Lucius bewegte sich nicht mehr. Als ihm bewusst wurde, dass er tot war, warf er sich über ihn und begann zu schluchzen und heulen.
Doch keiner der Anwesenden achtete in dem Moment auf Draco. Alle starrten von Voldemort auf Harry.
„Dann mach dich bereit zum Sterben, Harry Potter!“, zischte er ihm entgegen.
Harry schob seine Freunde nach hinten, die sich aber nicht von der Stelle rührten.
„Geht, bitte!“, flehte er nun und sah noch einmal jedem von ihnen ins Gesicht. Nach einigen Augenblicken, war Hermine nun die Erste die reagierte. Sie ergriff Rons Arm und zog ihn mit sich.
„Viel Glück Harry! Wir lieben dich!“, sagte sie, bevor sie auch Ginny und Luna nach hinten schob. Neville stand mit offenem Mund an dem Regal.
„Harry, vielleicht...?“, begann er, doch Harry fuhr ihm ins Wort.
„Nein, Neville!“, sagte er bestimmt. Dieser nickte dann und folgte den anderen.
Severus bewunderte den Mut von Harry. Jetzt war es an ihm, die Zukunft lag nun in den Händen des Jungen, den er bis zum heutigen Tag, nie wirklich gemocht hatte und erst jetzt wurde ihm so richtig bewusst, welche Bürde auf dem Jungen lag.
Dieser ging nun weiter zurück zur Wand, was alle dazu brachte ihn verwundert anzusehen.
„Was ist Potter? Du hast doch nicht etwa Angst?“, fragte Voldemort und ging einen Schritt nach vorn.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:02 pm

In dem Moment, wurde Severus klar, was Harry damit beabsichtigte.
Er ging weiter nach hinten, bis er die kalte Mauer in seinem Rücken spürte und Voldemort folgte ihm langsam, immer sein Gesicht musternd. Severus hoffte nur, dass Voldemort nicht die Gedanken des Jungen erraten würde.
Aber anscheinend tat er es nicht, denn er ging immer weiter auf Potter zu.
Ein Anflug eines Lächelns huschte kurz über Severus’ Gesicht. Potter musste Okklumantik geübt haben, denn sonst würde er es nicht schaffen, seine Gedanken vor dem Dunklen Lord zu verschließen.
In dem Moment hatte der Dunkle Lord den Kreis, der auf dem Boden aufgezeichnet worden war betreten und keine Sekunde später, war er auch schon verschwunden.
Harry sah zu Severus und schluckte hart, dann ging er nach vorn, ebenfalls auf den Kreis zu.
„Viel Glück, Harry Potter“, sagte Severus und sah in das entschlossene Gesicht des Jungen, der nun ohne zu zögern den Kreis betrat und ebenfalls von der einen auf die andere Sekunde verschwunden war.



*




Im Unterbewusstsein nahm Remus eine Bewegung wahr, doch noch bevor er reagieren konnte, spürte er einen harten Tritt gegen seine Schulter, der ihn nach hinten katapultierte, genau zwischen die Gräber von Helga Hufflepuff und Godric Gryffindor. Seine linke Schulter knackte in dem Moment und ein weiterer fürchterlicher Schmerz durchfuhr seinen Körper.
Schwer atmend starrte er auf Peter, der sich mit auf ihn gerichteten Zauberstab vor ihm aufgebaut hatte.
„Erbärmlich“, spuckte Wurmschwanz, „steh wenigstens auf, bevor ich dir das Licht auslösche“, reizte er Remus. Dieser spürte wie er langsam wieder die Oberhand über seinen Körper gewann und es schaffte, das Tier in sich zu besiegen. Langsam, fast wie in Zeitlupe streckte Remus seine rechte Hand nach dem Sarkophag aus, um sich mühevoll daran hochzuziehen. Er spürte einen stechenden Schmerz in seiner linken Schulter und befürchtete, dass sie entweder gebrochen oder ausgekugelt war. Doch er drückte sich dennoch nach oben, denn wenn er schon sterben musste, dann wenigstens nicht im Dreck liegend.
Doch so schnell hatte Remus auch nicht vor aufzugeben und als er sich schon fast aufgerappelt hatte, sah er aus den Augenwinkeln ein eigenartiges Glitzern schräg hinter sich. Er lehnte sich nun mit der Brust gegen den Steinsarg und tat so, als müsse er sich aufstützen, als er sah, woher das Funkeln kam.
Das Kreuz auf Gryffindors letzter Ruhestätte. Oder besser gesagt das Schwert, welches im Mondlicht eigenartig glänzte!
Remus’ Augen weiteten sich, doch dann überlegte er nicht mehr lange, sondern reagierte blitzschnell.
Mit der letzten Kraft die er aufbringen konnte, ergriff er das Schwert, zog es mit seiner rechten Hand aus dem Stein heraus und wirbelte herum. Peter starrte ihn überrascht an, zuckte zurück, doch dann lief dieser um die Gräber der Gründer herum, weiter in den Friedhof hinein. Remus folgte ihm schweratmend, und unter Schmerzen aufstöhnend, bis Peter plötzlich wieder stehen blieb und seinen Zauberstab auf ihn richtete. Doch Remus stoppte seinen Lauf nicht, sondern lief weiter, holte im Lauf mit dem Schwert aus, was nicht so einfach war mit nur einer Hand. Doch irgendwie schaffte er es und hieb auf Peter ein. Dieser versuchte noch sich wegzudrehen, doch ihm wurde wohl sehr schnell klar, dass er nicht mehr wegkommen konnte und streckte seine silberne Hand aus, um die Klinge des Schwertes abzufangen. Doch Remus hatte erraten, was Pettigrew vor hatte und versuchte noch die Richtung des Hiebes zu verändern und Peters Griff ging daneben, dafür aber die Klinge nicht. Remus spürte nur einen leichten Wiederstand, als die scharfe Klinge die Hand von Peters Arm abtrennte. Diese kullerte auf den Boden direkt vor Remus’ Füße.
Wurmschwanz heulte auf, wie ein verwundetes Tier, als die Klinge ihn getroffen hatte. Unter Schmerzen presste er seine Hand auf den Armstumpf, der stark blutete und begann laut zu jammern und zu fluchen. Remus, der seine ganze Kraft, zu der er noch fähig gewesen war, in diesen Schlag gelegt hatte, spürte, wie plötzlich seine Beine nachgaben. Er schafft es nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten und knickte ein. Er fiel auf seine Knie und nur noch mit Hilfe des Schwertes schaffte er es, sich oben zu halten. Mühsam blickte er auf Pettigrew, der nun seinen Zauberstab auf ihn richtete.
„Das wirst du büßen, dafür wirst du verrecken“, heulte er auf und fuchtelte wild mit seinem Zauberstab vor Remus’ Gesicht herum, der zuerst auf ihn und dann auf den Zauberstab blickte.
Er wusste, dass er verloren hatte, Peter würde ihn nun töten, er hatte keine Chance mehr. Langsam, senkte er den Kopf, er hatte nicht mehr die Kraft nach oben zu blicken, er wollte das Gesicht von diesem Verräter nicht mehr sehen. Sein Blick fiel auf den Grabstein neben ihm und als er die Namen von Lily und James las, huschte ein kaum bemerkbares Lächeln über sein Gesicht.
„Sieht so aus, als ob wir uns bald wiedersehen, Krone“, murmelt er und schloss dann, immer noch auf das Schwert gestützt, in Erwartung des Todes seine Augen.
Peter hatte seinen Zauberstab auf Remus gerichtet, seine Hand zitterte und die Schmerzen in seinem Arm waren kaum aushaltbar.
„Richtig, ich werde dich jetzt zu ihnen schicken. AVADA KEDAVRA!“, schrie er wütend und ein grüner Lichtstrahl schoss aus seinem Zauberstab auf Remus Herz zu.
Remus hatte die Worte von Wurmschwanz gehört und sein Körper verkrampfte sich. In dem Moment sah er, in sekundenschnelle Bilder in einem Kopf vorbeifliegen, Bilder aus seiner Vergangenheit. Er sah sich, James und Sirius als Schüler am See sitzen und blöde Witze reißen, sah sich und seine Freunde bei der Hochzeit von Lily und James, er sah den kleinen Harry, der gerade mal eine Woche alt war und wie stolz seine Eltern auf ihn waren. Und noch viele Stationen seines Lebens sah er und er wartete...
Worauf wartete er?
Überrascht öffnete er die Augen, als er ein leises Aufstöhnen hörte. In dem Moment sah er, wie Peter Pettigrew vorn überkippte und mit weit aufgerissenen Augen quer über das Grab von Lily und James fiel.
Was war geschehen? Er starrte auf den leblosen Körper vor sich und dann fiel sein Blick wie zufällig auf das Schwert, auf dem er immer noch lehnte und sah etwas Merkwürdiges. Knapp unterhalb des Griffes war es teilweiße geschmolzen.
Da wusste Remus was geschehen war. Peters Fluch hatte das Schwert getroffen und dieses hatte ihn wieder zurück auf ihn geworfen und ihn getötet.
Das bedeutete, Peter hatte selbst den Fluch ausgesprochen, der ihm das Leben genommen hatte. Fast amüsiert schüttelte Remus leicht den Kopf und sah dann erneut zum Grabstein seiner Freunde.
„Sieht wohl so aus, als müssten wir die Wiedersehensparty doch noch mal verschieben“, flüsterte er. Doch dann wurde ihm schwarz vor Augen. Ohnmächtig sank er neben der Leiche des Verräters seiner Freunde in sich zusammen.



*




Hermine und Ron traten hinter den Regalen hervor und starrten auf Severus, hinter dem immer noch Rodolphus Lestrange stand. Doch dieser starrte immer noch verwundert auf den Kreis am Boden und kam erst wieder zu sich, als er die Bewegung von Severus wahrnahm.
„Wo sind sie hin?“, fragte er erstaunt und sah zu Severus, doch dann presste er wieder seinen Zauberstab gegen seinen Hals und fauchte ihn wütend an.
„Verdammt, Snape! Sag mir, wo sie hinverschwunden sind!“
Noch ehe der Todesser etwas Weiteres unternehmen konnte, schossen mehrere Flüche gleichzeitig gegen ihn und er wurde von den Beinen gerissen und gegen die Wand geschleudert, an der er langsam nach unten rutschte und ohne Bewusstsein liegen blieb.
Überrascht wendete Severus, der sich mit einem Sprung in Sicherheit gebracht hatte, den Kopf und sah auf seine Retter.
Ron, Hermine und ... Neville, standen mit erhobenen Zauberstäben da und hatten Lestrange kurzerhand ins Reich der Träume geschickt. Ein Anflug eines Lächelns huschte über Severus Gesicht und er sah jeden von ihnen an.
„Danke“, sagte er leise, doch dann fiel sein Blick auf Draco, der immer noch über dem toten Körper seines Vaters gebeugt lag und heulte. Severus trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Draco drehte den Kopf und sah ihn mit rotgeweinten Augen an.
„Warum? Warum hat er das getan?“, fragte er schluchzend und blickte wieder auf Lucius.
„Ganz einfach, Draco! Auch wenn er es dir vielleicht nie gezeigt hat, er hat dich geliebt“, antwortete Severus leise.
Keiner sprach ein Wort, alle starrten auf Draco und seinen toten Vater, bis plötzlich Pansy Parkinson nach vorn trat, Severus ihren Zauberstab in die Hand drückte, auf Draco zuging, sich ebenfalls hinkniete und ihren Arm um seinen Schultern legte. Alle sahen auf die beiden, als Malfoy Junior sich gegen sie sinken und seinen Tränen freien Lauf ließ.
Ron sah sehr durcheinander zu Severus und starrte dann auf Ginny, die langsam auf das Pentagramm am Boden zuging.
„Vielleicht braucht Harry unsere Hilfe?“, sagte sie leise, ihren Blick starr auf den Kreis am Boden gerichtet, so als würde sie nur laut nachdenken.
„Was ist, wenn er nicht alleine zurecht kommt, wir sollten zu ihm gehen“, sie hob den Kopf und blickte fragend in die Gesichter der anderen. Doch als keiner reagierte machte sie einen weiteren Schritt auf den Kreis zu.
Aber Severus war schneller, er hatte Ginny erreicht, bevor sie den Kreis betreten konnte und hielt sie an den Schultern fest.
„Wir können ihm nicht helfen, Miss Weasley, das ist etwas, was nur er tun kann, und zwar er alleine!“, versuchte er ihr klar zumachen. Sie versuchte sich loszureißen, doch sein Griff war fest und hart, so blieb ihr nichts übrig, als nachzugeben. Hermine legte ihrem Arm um Ginny und zog sie vom Kreis weg. Severus nickte kurz dankbar zu Hermine, bevor er jedem kurz ins Gesicht blickte. Da sah er Seamus und Dean am Boden liegen. Sofort ging er zu Seamus, legte seine Finger an seine Halsschlagader, um nach seinem Puls zu fühlen. Erleichtert stellte er fest, dass er nur ohne Bewusstsein war, dann kniete er sich zu Dean und sah sich seine Verletzung an.
„Halb so schlimm, Madam Pomfrey bringt das in Nu wieder in Ordnung“, erklärte er mit einem Zwinkern und erhob sich dann wieder. Erst dann wurde ihm klar, dass jemand fehlte.
„Remus“, murmelte er und drehte sich suchend herum.
„Hat einer von Ihnen Remus gesehen?“, fragte er nun fast gehetzt.
„Er ist hinter einem Mann hergerannt, den er Wurmschwanz nannte“, antwortete Neville ihm und deutet zur Türe. Severus befürchtete das Schlimmste. Sofort sprintete er los und rannte durch den Gang hinaus auf den Friedhof.
Schon von weitem sah er zwei Körper leblos auf dem Boden liegen. Er stoppte abrupt und ging zuerst nur noch zögernd weiter. Seine Hände ballten sich Fäusten, während er auf die beiden zumarschierte.
Plötzlich stieß er mit seinem Schuh gegen etwas, das gegen einen der Grabsteine rollte und dann da liegen blieb. Er starrte auf das silberne Etwas und erst, als der genauer hinsah, erkannte er, dass es eine Hand war. Peters silberne Hand!
Nun ging er schneller weiter und als er sie erreicht hatte drehte er Peter auf den Rücken. Seine toten Augen starrten ihn leer an und angewidert drehte er wieder den Kopf weg. Dann kniete er neben Remus auf den Kies. Zögerlich streckte er die Hand aus, um nach dem Puls von ihm zu fühlen. Hörbar atmete er aus, als er das schwache Klopfen gegen seine Fingerspitzen spürte.
„Merlin sei dank, du lebst!“, flüsterte er und begann ihn grob nach Verletzungen zu untersuchen. Doch das Einzige, was er feststellen könnte, war diese schreckliche Wunde am Arm, die aussah, wie eine sehr schlimme Verbrennung.
„Das wird wieder alter Freund, halte durch, hörst du!“, sagte er leise und drehte den Kopf, als er Schritte auf sich zukommen hörte. Automatisch richtete er den Zauberstab auf die kleine Gruppe, doch als er sie erkannte, ließ er ihn wieder sinken.
„Was ist mit ihm?“, fragte Ron und schluckte hart. Seine Augen huschten von Remus zu Peter und weiteten sich dann.
„Pettigrew ist tot, aber Remus muss sofort in den Krankenflügel“, erklärte er und wollte Remus auf seine Schulter hieven, als er wieder seine eigene verletzte Schulter spürte und ihn gleich wieder auf die Knie sinken ließ.
Diesmal war es Luna, die eine andere Lösung hatte. Sie beschwor eine Bare herauf und sah dann zu Severus.
„Eine wunderbare Idee, Miss Lovegood“, presste Severus noch unter dem anhaltenden Schmerz hervor und deutete Ron und Neville an, ihm zu helfen Remus auf die Bare zu legen. Gemeinsam schafften sie es ohne Probleme, mit zusammengepressten Lippen sah Severus dann noch einmal kurz zu Pettigrew und lies die Bare mit Remus vor sich her, zurück in den Raum schweben.
Dort fanden sie Dean immer noch am Boden sitzend und an der Wand gelehnt, der seinen Zauberstab auf Draco und Pansy gerichtet hatte. Sie konnten in seinem Gesicht lesen, dass er sehr froh war, sie so schnell wieder zu sehen.
„Was machen wir mit den beiden?“, fragte Ron und deutete auf Draco und Pansy. Severus überlegte kurz.
„Wir sperren Sie in die Kammer nebenan, über ihr Schicksal wird jemand anders entscheiden“, beschloss Severus kurz, packte Draco am Kragen und zog ihn hoch. Pansy stand ebenfalls auf, ohne Draco loszulassen und beide gingen vor Severus her, der sie in den Raum nebenan brachte und diesen dann magisch verschloss.
Anschließend machten Sie sich auf den Weg. Sie gingen zurück in Severus’ Büro und dann ins Klassenzimmer.
Vorsichtig schlich sich Severus zur Tür hinaus und sah sich nach allen Seiten hin um. Nachdem er festgestellt hatte, dass der Flur vollkommen leer war, winkte er den anderen, die ihm folgten.
Neville ging direkt hinter ihm, gefolgt von Ginny und Luna und Hermine die jede eine Bare vor sich her schweben ließen, auf denen Seamus, Dean und Remus lagen. Den Abschluss hinter Hermine macht Ron, der ihnen Rückendeckung gab.
Sie erreichten ungesehen die Treppe, die nach oben in die Eingangshalle führte, als sie ein Geräusch hörten. Severus hielt die kleine Gruppe an und stieg vorsichtig ein paar der Stufen nach oben um nachzusehen. Neville war ihm gefolgt und als er erkannte, wer da oben nervös hin und er marschierte und immer wieder auf die Eingangstür starrte, presste er seinen Lippen aufeinander.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:04 pm

„Bitte, Sir“, sagte er leise, „Bitte, überlassen Sie sie mir?“, bat er ihn und das erste Mal in seinem Leben, sah er seinem Lehrer ohne Furcht in die Augen. Severus war sehr erstaunt darüber, aber trotzdem schüttelte er den Kopf. Er wusste, wie grausam Bellatrix sein konnte und er glaubte nicht, dass der Junge eine Chance gegen sie haben würde. Neville senkte den Kopf, und als Severus ein paar Stufen zurückgegangen war, um den anderen Bescheid zu geben, lief Neville einfach die restlichen Stufen nach oben in die Eingangshalle. Severus konnte ihn nicht mehr aufhalten und so ging er ihm hinterher. Doch er beschloss dann erst mal, sich noch nicht zu zeigen und erst einzugreifen, wenn es notwendig war.
Neville richtete ohne zu zögern seinen Zauberstab auf Bellatrix Lestrange und entwaffnete sie, noch bevor sie wusste was überhaupt los war.
„EXPELLIARMUS!“, rief er und der Zauberstab von Bellatrix flog im hohen Bogen davon, während sie selbst nach hinten stolperte und sich nur mit großer Mühe auf den Beinen halten konnte. Laut fluchte sie los, als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte und starrte auf Neville.
„Ach sieh an, der kleine Longbottom“, lachte sie nun los und ein sarkastisches Grinsen huschte über ihr Gesicht.
„So klein bin ich gar nicht mehr!“, schrie er ihr entgegen und hielt immer noch seinen Stab auf sie gerichtet. Doch Bellatrix zeigte keine Angst vor ihm, im Gegenteil sie lachte ihn aus.
„Vielleicht willst du ja zu deinen Eltern in die geschlossene Abteilung“, kreischte sie nun fast hysterisch auf. „Das kannst du haben. Es wäre mir ein Vergnügen, das gleiche mit dir zu tun“, ihr Lachen würde immer schriller und ihre Augen huschten immer wieder zu der Stelle, an der ihr Zauberstab auf dem Boden lag, dabei versuchte sie immer weiter unauffällige Schritte darauf zu zumachen.
Doch dann hob Neville erneut seinen Zauberstab und richtete ihn auf ihr Herz.
„Für das, was Sie meinen Eltern angetan haben, werden Sie jetzt bezahlen“, zischte Neville sehr wütend und in seinem Gesicht konnte man sehen, dass er es mehr als ernst meinte.
„A ...!“, begann Neville, doch in dem Moment rannte Severus die restlichen Stufen nach oben, mit seinem Zauberstab auf Bellatrix gerichtet, um einzuschreiten.
„Nein, tu es nicht!“, rief Severus noch im Laufen zu ihm, doch Neville reagiert nicht auf ihn, sondern fuhr fort.
„Aber ich werde mich dabei nicht mit Ihnen auf eine Stufe stellen! STUPOR!“ fuhr Neville fort.
Severus hatte ihn in dem Moment erreicht und nun ebenfalls seinen Zauberstab auf Bellatrix gerichtet, die sich auf ihren Zauberstab stürzen wollte.
„STUPOR!“, rief auch er, fast gleichzeitig mit Neville und beide Flüche trafen sie voll in die Brust. Sie wurde wuchtig nach hinten geschleudert, krachte hart gegen die Wand und sank dort zu Boden. Mit großen Schritten ging Severus zu ihr, fesselte sie kurzerhand und verfrachtete sie in die Abstellkammer nebenan und zur Sicherheit verschloss er diese noch magisch. Das alles dauerte keine zwei Minuten.
Beim zurückgehen klopfte er Neville, der ihn fragend anstarrte, auf die Schulter.
„Sie dachten wirklich, ich würde ...?“, fragte er sehr leise seinen Zaubertranklehrer und lies ihn nicht aus den Augen.
„Es tut mir leid, Longbottom. Sieht wohl so aus, als hätte auch ich noch eine Menge zu lernen“, sagte er, doch dann wurde sein Blick wieder kalt und hart wie immer, ging an Neville vorbei und winkte die andern nach oben.
Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie den ersten Stock, doch dann hörten sie Schritte auf sich zukommen. Severus dirigierte die andern in einen Seitengang hinein und deutete ihnen an leise zu sein. Dann ging er mit Neville und Ron wieder in den Flur hinaus und sah sich kurz um. Leise schlichen sie ein Stück weiter, bis Severus die beiden anwies sich in Nischen rechts und links im Gang zu verstecken. Er selber ging weiter durch den Gang, bis er fast ans Ende gekommen war, dann warf er kurzerhand eine Ritterrüstung um, die mit lautem Gepolter auf den Boden krachte. Die beiden Todesser rannten sofort dort hin, woher der Lärm gekommen war und sahen dann Severus mitten im Gang stehen.
„Ach, da haben wir ja den Abtrünnigen“, sagte einer von beiden. Severus hatte ihn sofort an seiner Stimmer erkannt und er wusste auch wer der andere war, auch wenn er eine Maske trug.
„Mulciber und Dolohov! Hätte ich mir doch denken können, dass ihr auch hier seid“, sagte Severus spöttisch.
„Mulciber, hast du immer noch Probleme den Todesfluch anzuwenden? Und dein Freund kann wohl immer noch kein Blut sehen“, provozierte er die beiden, die nun langsam auf ihn zugingen, dabei hatten beide ihre Zauberstäbe auf ihn gerichtet.
„Du kommst dir wohl besonders gerissen vor, Snape? Du hast es zwar geschafft, dem dunklen Lord bis jetzt zu entkommen, aber damit ist jetzt Schluss. Sprich dein letztes Gebet, Giftmischer“, fauchte ihn Dolohov an und richtete seinen Zauberstab auf Severus Herz. Doch der rührte sich nicht und sah weiterhin geduldig den beiden entgegen, was diese nun etwas verwunderte und sie sich gegenseitig einen kurzen Blick zu warfen.
„Das höre ich heute nicht das erste Mal. Malfoy hat auch geglaubt, er könnte mich töten, doch nun ist er es, der nicht mehr unter uns ist“, erklärte Severus mit zusammengekniffenen Augen und ging nun, da die Beiden stehen geblieben waren ein Stück weiter rückwärts. Er musste sie noch einen guten Meter in den Gang hineinlocken und er hatte Glück, die beiden folgten ihm tatsächlich. Als sie die Nische passiert hatten, in der sich Ron und Neville versteckt hielten, rief Severus laut:
„Jetzt!“, und die beiden sprangen auf den Gang und jagten ohne zu zögern einen Schockzauber auf die zwei, die keine Chance hatten und getroffen zu Boden sanken. Severus kam ihnen sofort entgegen und fesselte die Todesser, dann verfrachtete er sie mit Hilfe der beiden in ein leeres Zimmer.
„Wisst Ihr eigentlich, wen ihr da gerade geschockt habt?“, fragte Severus leise und Ron und Neville sahen überrascht zu ihrem Lehrer und schüttelten die Köpfe.
„Das waren zwei der gefährlichsten und treuesten Anhänger Voldemorts. Das war eine großartige Leistung“, lobte er die beiden, die ihn zuerst mit offenem Mund anstarrte und sich dann gegenseitig angrinsten. Severus ging zurück zu den Mädchen und dirigierte sie Richtung Krankenflügel. Kurz bevor sie die Türe erreichten, hörten sie erneut Schritte auf sich zukommen, doch schon sehr schnell erkannten sie Arthur Weasley.
„Ron, Ginny!“, flüsterte Arthur und nahm seine Kinder kurz in den Arm. „Geht es euch gut?“, fragte er besorgt und als sie nickten sah er zum Rest der Gruppe und als ein Blick auf Remus fiel, sah er besorgt zu Severus.
„Was ist geschehen?“, wollte er wissen, doch Severus hob die Hand.
„Gleich Arthur!“, dann wandte er sich an seine Schüler.
„Bringt die drei besser gleich rein“, sagte Severus bestimmt, „Remus braucht sofort ein Gegenmittel gegen die Silbervergiftung“, wies er die Schüler an und schickte sie zu Madam Pomfrey. Als alle im Krankenflügel verschwunden waren, zog Severus Arthur auf die Seite, sah sich noch einmal kurz um und erzählte ihm dann, was unten ihn den Kerkern geschehen war. Arthur bekam große Augen, als er hörte, dass Harry mit Voldemort alleine war.
In dem Augenblick kam Albus auf die beiden zu, welche herumwirbelten und ihre Zauberstäbe zogen.
Albus hob beschwichtigend die Hände und sah sie an.
„Severus, wo ist Harry?“, fragte er gleich, als er ihn sah.
„Er und Voldemort sind vor wenigen Minuten durch das Tor gegangen!“, erklärte er dem Schulleiter, der jetzt seine Lippen aufeinander presste und ihn ernst ansah.
„Dann wird sich jetzt das Schicksal für uns alle entscheiden“, sagte er leise und sehr nachdenklich, doch dann stöhnte er auf und wankte etwas. Severus ergriff seinen Arm und hielt ihn fest.
„Albus, was hast du?“, fragte er besorgt, als er in sein blasses Gesicht blickte.
„Es geht gleich wieder!“, erwiderte er und versuchte sich wieder alleine hinzustellen, doch Severus schob ihn auf die Türe zum Krankenflügel zu.
„Ich kann mich jetzt nicht behandeln lassen, ich muss zu Harry“, wiedersprach der Schulleiter, ließ sich aber dennoch durch die Türe schieben.
„Dann lass dir wenigstens einen Stärkungstrank geben, die Zeit muss sein“, sagte Severus sehr streng und Albus huschte kurz ein Lächeln über das Gesicht.
„Erteilt mir Professor Snape jetzt schon Befehle“, sagte er sarkastisch und Severus, sah ihn einen Moment lang irritiert an.
„Nein, aber wenn ich dich jetzt so gehen lasse, reißt mir Sil den Kopf ab“, erklärte er ihm. Aber genau in dem Augeblick wurde ihm wieder bewusst, dass Sisilia ja auch hier sein musste und ..., er drehte den Kopf und sah von einem Bett zum anderen, doch er konnte sie nicht entdecken.
„Suchst du jemanden?“, fragte Albus dem das aufgefallen war.
„Ja, Sisilia. Bei ihr hatten die Wehen eingesetzt und sie wollte hier hoch kommen“, erklärte er und sein Gesichtsausdruck nahm einen gehetzten Ausdruck an.
„Aber ich kann sie nicht ...“ Arthur unterbrach ihn.
„Severus, sie ist nicht hier. Sie konnten vorhin nicht nach oben kommen, so hat sich Molly ihrer angenommen“, erklärte er ihm. In dem Moment kam Poppy auf die drei zu, welche sich sofort um Albus kümmerte und dann nur wiederstrebend zustimmte, ihm nur einen Stärkungstrank zu geben.
Severus, der nun sah, dass der Schulleiter in guten Händen war, nahm Arthur auf die Seite.
„Wo sind Sil und deine Frau hin?“, fragte er ihn immer noch sehr besorgt.
„Sie wollten sich in Hagrids Hütte verschanzen“, erklärte er ihm und als er seinen Blick sah fügte er noch an:
„Sie werden schon klar kommen, Severus. Molly hat sieben Kinder auf die Welt gebracht. Ich denke sie weiß, was da zu tun ist“, versuchte er ihn zu beruhigen.
„Ich danke dir, Arthur“, sagte er leise während er ihm eine Hand auf die Schulter legte, doch dann fiel ihm noch etwas auf.
„Sag mal? Wo sind denn deine Kinder und die andern Schüler?“, fragte er, da er sie nirgends entdecken konnte.
„Ich weiß es nicht, ich habe sie das letzte Mal gesehen, als sie hier hereingegangen sind“, erklärte er und sah mit gerunzelter Stirn zu Severus, dessen Augen sich jetzt weiteten.
„Du glaubst doch nicht etwa ...?“, begann er und sah ihn entsetzt an.
„Doch, das glaube ich. Sie sind Potter gefolgt!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, wendete er sich um und teilte Albus, der gerade die Medizin genommen hatte seine Befürchtungen mit.
Der drückte sich sofort von dem Bett hoch, ignorierte Poppys Warnungen sich noch zu schonen und verließ mit Severus und Arthur den Krankenflügel.

„Sollten die Kinder wirklich das Portal benutz haben, sehen wir uns im Ministerium“, sagte Albus, schnipste mit den Fingern und wie aus dem Nichts, tauchte Fawks auf. Der Schulleiter packte die Schwanzfedern des Phönix und war mit einem Lichtblitz im Nichts verschwunden.
Severus warf Arthur einen kurzen Blick zu und lief los hinunter in den Kerker. Er führte ihn durch sein Büro, durch die immer noch offen stehende Türe in den Raum, in dem sich das Pentagramm befand und als er ihn betreten hatte, sah er gerade noch, wie Luna als letzte verschwand.
„Ich hatte es geahnt! Sie sind Potter wirklich gefolgt! Verdammt!“, fluchte er und rannte auf den Kreis zu. Er sah noch wie Arthur auf den toten Körper von Lucius blickte, der noch immer im Raum lag und wie er ihn dann fragend ansah.
„Voldemort“, erklärt er ihm knapp, „Aber das ist eine längere Geschichte.“
„Bereit?“, fragte er und Arthur nickte ihm zu.
„Gut, du musst nur in den Kreis treten, der Rest ...“, er sprach nicht mehr weiter, sondern machte einen Schritt in das Pentagramm und spürte, wie ihn ein gewaltiger Sog packte. Ihm wurde leicht schwindelig und er hatte das Gefühl, er würde sich sehr schnell um seine eigene Achse drehen. Es wurde schwarze Nacht um ihn und er schloss für einen Moment die Augen, bevor er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
Als er seine Augen aufmachte, musste er blinzeln, weil er von einem sehr hellen, fast weiß glühenden Licht geblendet wurde. Er brauchte einige Sekunden, bis sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatte. In dem Moment spürte er auch schon Arthur neben sich, der sich, da ihm wohl noch immer schwindelig war, an Severus Schulter kurz festhielt, um nicht zu stürzen.



*




Sie standen in einem runden Raum, einer Art Flur von dem zwölf Türen abgingen, von denen eine offen stand und aus der dieses unwahrscheinlich helle aber gleichzeitig durch und durch warme Licht herauskam. Sie sahen gerade noch, wie zwei Personen in Raum traten aus dem der helle Schein kam. Severus und Arthur sahen sich kurz an und sprinteten dann sofort mit gezogenen Zauberstäben auf die Türe zu.
Sie erreichten den Raum in dem Moment, als auch Albus, wie aus dem nichts hinter ihnen auftauchte und ihnen sofort folgte.
Severus registrierte dies aus den Augenwinkeln, doch sein wahres Interesse galt dem, was er nun zu sehen bekam. Abrupt blieb er stehen, wie auch schon die Schüler vor ihm, in die er fast gerannt wäre und starrte auf diese makabere Szene.
Mitten in dem Raum stand ein großer Brunnen, der bestimmt einen Durchmesser von gut drei Metern hatte. Umrandet war er von einer weißen vielleicht einen Meter hohen Steinmauer.
Aus diesem Brunnen kam dieses gleißende und doch so warme Licht, was sie fast magisch anzog.
Sie sahen Ginny, Luna, Neville, Hermine und Ron, die sich alle gegenseitig irgendwo festhielten, starrten auf die beiden Personen, die sich auf der anderen Seite des Brunnens gegenüberstanden und mit gezogenen Zauberstäben fixierten.
Ron machte Anstalten zu Harry zu gehen, er wollte sich wohl auf seine Seite stellen, doch Harry hob abwehrend seine Hand. Er sah schrecklich aus, sein Gesicht war wutverzerrt, seine Kleidung war zerrissen und er hatte auch einige Schrammen im Gesicht, die bluteten.
„Nein Ron, bleib wo du bist. Das ist nicht deine Angelegenheit“, seine Stimme klang hart und kratzig und erzeugte bei allen Anwesenden einen Schauer auf dem Rücken. Ron stoppte und sah unsicher auf Harry, doch dann drehte er den Kopf zu Voldemort. Severus folgte seinem Blick automatisch und sah, dass auch der Dunkle Lord einiges abbekommen zu haben schien, auch über seine fahle knochige Gesichtshaut zog sich eine lange Narbe, die blutete.
„Harry, zusammen können wir es schaffen“, rief Ginny jetzt und trat neben ihrem Bruder.
„Tom, es ist vorbei, warum gibst du nicht auf“, es war Dumbledore, der jetzt nach vorn getreten war und zu Voldemort mit erstaunlich ruhiger Stimme gesprochen hatte.
„Nein, alter Narr! Du weißt selber, dass es erst vorbei sein wird, wenn einer von uns beiden sein Leben verloren hat. Doch bevor ich Harry Potter ins Reich der Toten befördern werde, wirst du ihm vorauseilen“, zischte er und schwang seinen Zauberstab in Albus Richtung.
„Neeiinn!“, schrie Harry auf, stürzte sich auf Voldemort krallte seine Hände in dessen Kleidung und stolperte mit ihm zusammen auf den Brunnen zu.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:05 pm

Sie verloren beide das Gleichgewicht, kippten über den Rand und stürzten schreiend in die nicht erkennbare Tiefe.
Severus zuckte nach vorn und streckt seinen Arm nach Potter aus, aber er bekam nur noch den Saum seines Umhangs zu fassen. Er packte fest zu und stützte sich mit einer Hand am Rand des Brunnens ab, doch der Stoff riss aufgrund des Gewichtes der beiden Menschen sofort und so hielt Severus nur noch einen kleinen Fetzen von Harrys Umhang in seinen Händen.
Sie hörten das schaurige Schreien von Lord Voldemort, welches aus der Tiefe dieses Brunnens kam und dann wurde es still.
Totenstill, es war unheimlich!
Sie waren alle an den Rand des Brunnens getreten und starrten dort hinein, worin die beiden vor ein paar Sekunden verschwunden waren.
Sie sahen dieses helle Licht, und mussten ihre Hände vor die Augen halten, da dieses Licht sie sehr blendete.
Dieses Licht, dass sich zu drehen schien wie ein Wirbelsturm, der jedoch immer wieder die Richtung wechselte. Immer wieder zuckten heftige dunkle Blitzte darin auf. Doch mehr konnten sie nicht erkennen.
Dieses Licht sendete so viel Wärme und Liebe aus, dass es gar nicht zu ihren Gefühlen, der Angst und Trauer um Harry Potter zu passen schien. Es verwirrte alle. Selbst Albus, der sich auf den Rand der Mauer gestützt hatte, sah sehr verwirrt und erschrocken aus.
Er schüttelte leicht den Kopf, so dass sein weißes Haar hin und her fiel. Severus sah ihm in seine Augen, die in dem Moment wässrig glänzten. Albus sank vor dem Brunnen auf die Knie und langsam öffnete er seinen Mund.
„Voldemort ist tot. Doch unter welchen Bedingungen. Er hat Harry mit sich genommen. Warum hätte nicht ich an seiner Stelle sterben können. Ich habe mein Leben schon gelebt, doch er war noch so jung“, sagte er leise ohne den Kopf zu heben.
„Harry Potter, du wirst nie vergessen werden, das verspreche ich dir, und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tun werde“, erklärte er entschlossen und als er aufblickte konnten man die anderen Tränen in seinen Augen sehen.
Hermine presste sich schluchzend gegen Ron, der seine Arme um sie legte.
„Professor, bitte? Sie wollen doch nicht sagen, dass Harry tot ist? Wir können ihn doch sicher da raus holen? Bitte sagen Sie, dass Sie ihn zurückholen können!“, die letzten Worte sagte er flehend und wollte einen Schritt auf den Schulleiter zu machen, doch Hermine hielt ihn fest.
Albus senkte schüttelnd den Kopf und sah wieder in den Brunnen.
„Ich wünschte, ich könnte es. Wenn ich mein Leben gegen seines eintauschen könnte, würde ich es tun, doch ich kann es nicht“, seufzte er müde und kraftlos, sein Gesicht wirkte verdammt müde und so alt wie noch nie.
Nun war es Ginny, die vor dem Brunnen auf die Knie sank und haltlos anfing zu weinen. Neville starrte von einem zum andern, er hatte große Mühe, das alles zu verkraften und wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Unterdessen kniete sich Luna neben Ginny und nahm sie kurzentschlossen einfach in den Arm.
Wieder starrten sie in die unendlich Tiefe des Brunnens und hingen für einige Zeit ihren Gedanken hinterher. Severus sah von Arthur zu Albus, der weiterhin in den Brunnen starrte.
Severus spürte etwas sehr Seltsames, als er dem Licht näher kam. Es strahlte so viel Wärme aus, innere Wärme, oder war es etwas anderes? Es fühlte sich an wie ... er wusste nicht wie er es beschreiben sollten, ja irgendwie, wie unendendliche Liebe und Geborgenheit. Es war ein unbeschreiblich wunderschönes Gefühl und er bekam fast den Wunsch in dieses Licht einzutauchen und mit ihm für immer zu verschmelzen. Unmerklich streckte er seine Hand in den Brunnen, so als könnte er dort nach irgendwas greifen, was er haben und festhalten wollte.
Plötzlich zuckte Severus zusammen, als er eine kräftige Hand auf einer Schulter spürte, die ihn gepackt hatte.
„Was verdammt noch mal hast du vor?“, fragte Arthur ihn plötzlich scharf, doch leise, und erst jetzt merkte er, dass er sich schon sehr weit über den Brunnen gebeugt hatte, fast schon zu weit. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und er wäre beinnahe in den Brunnen gekippt. Er schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück.
„Ich hatte nichts vor, nur dieses Licht ...“, er beendete den Satz nicht.
„Wir werden alle einmal dort hin gehen, doch noch ist es für uns nicht an der Zeit. Du willst doch deine Familie nicht ihm Stich lassen, oder?“, sagte Arthur und lächelte ihn an.
Severus antwortete nicht, sondern schüttelte nur den Kopf. Immer wieder sah er in den Brunnen hinein, der seinen Blick weiterhin magisch anzog. Auch Arthur sah einige Zeit hinein.
So bemerkte keiner von ihnen die Gestalt, welche den Raum leise betreten hatte und hinter ihnen stehen blieb. Erst als er einen Schritt nach vorn machte und ebenfalls, wie die andern in den Brunnen blickte, nahm Albus die Bewegung neben sich wahr. Er sah kurz hoch und dann wieder in den Schacht hinein, als er dann wieder seinen Kopf herumwarf und sich seine Augen weiteten.
War es möglich? Konnte es sein? Er hatte doch gerade mit eigenen Augen gesehen, wir er in den Brunnen des Ewigen Lichtes, der Liebe und der Magie gestürzt war.
Er musste tot sein, doch... Nein er war es wirklich!
„Harry! Beim Barte des Merlin, wo kommst du her? Wir dachten ..., du bist doch gerade ...?“, stotterte er herum und deutete auf den Brunnen. Doch dann hellt sich sein Gesicht auf, er drückte sich auf die Beine ergriff Harrys Hand und als er spürte, dass er es wirklich war, schlang seine Arme um ihn.
„Du lebst. Du bist wirklich am Leben!“, rief er nun freudig aus und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
Inzwischen hatten es auch die anderen mitbekommen, auch wenn sie es nicht richtig fassen konnten und umringten ihn. Als Albus Harry endlich losgelassen hatte, war Ron es, der seinen Freund fest in die Arme schloss, wobei sich Hermine einfach anschloss und Harry und Ron gemeinsam in ihre Arme nahm während Freudentränen über ihre Wange rannen.
„Harry, wir dachten wirklich, du seiest tot“, presste sie unter Schluchzen hervor und dann ließen sie ihn wieder los.
Luna reichte Harry die Hand und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, auch Neville drückte Harry kurz, der sich dann weiterdrehte und von Arthur in die Arme geschlossen wurde. Dann starrte Harry zu Severus, der ihm die Hand reichte, doch dann aus einem tiefen inneren Gefühl heraus zog er Harry an sich und drückte ihn kurz. Doch dann wie vom Donner gerührt, löste sich Severus wieder von ihm, als ihm bewusst wurde, was er da getan hatte, räusperte sich und ging erschrocken, von seiner eigenen Reaktion einen Schritt zurück. Er blicke kurz unsicher in die Runde.
Ron lachte auf und sah seinen Lehrer an.
„Keine Sorge Professor Snape. Wir werden es keinem erzählen!“, flachste er und zuckte dann zurück, als er Severus Blick bemerkte, der ihn zuerst wütend ansah, doch dann hoben sich seinen Mundwinkel und er lächelte ihn an, während er Ron, den diese Reaktion sehr überraschte, mit der Faust gegen die Schulter knuffte.
Nun war es Albus, der Harry wieder ansprach.
„Harry bitte erzähle uns doch, was geschehen ist, wie hast es geschafft wieder hier heraus zu kommen?“, wollte Albus wissen und sah ihn neugierig an. Auch die anderen warfen Harry nun fragende Blicke zu, dieser nickte dann und begann langsam zu erzählen.
„Als ich mit Voldemort in den Brunnen gestürzt bin, war es sehr eigenartig. Ich hatte keine Angst, in Gegenteil, es war ein wundervolles Gefühl, so als würde ich endlich heimkehren. Ich fühlte mich so geborgen, wenn da nur nicht dieses Schreien von Voldemort gewesen wäre. Es machte mir Angst, immer wieder versuchte er sich an mich zu klammern und krallte seine Hände in meine Kleidung. Er schien unendliche Qualen zu erleiden“, er sah kurz in die sprachlosen Gesichter seine Freunde und fuhr dann mit seiner Erzählung fort.
„Ich bekam plötzlich unendliches Mitleid mit ihm, ich weiß nicht warum, aber ich habe meine Arme um ihn geschlungen und habe ihn festgehalten. Zuerst hat er sich gewehrt, doch dann wurde er ruhig und hat mir in die Augen gesehen. Es war ... es war sehr seltsam, ich blickte nicht mehr in diese reptilienartigen Augen, sondern in ganz normale Augen. Er hat mich angesehen, einfach nur angesehen, es kam mir wie einen Ewigkeit vor, dann hauchte er leise ‚Danke’ und löste sich von einer auf die andere Sekunde vor meinen Augen auf. Doch noch ehe ich kapiert hatte, was da geschehen war, spürte ich viele Hände auf mir, die versuchten nach mir zu greifen. Ich sah mich um, konnte aber nichts erkennen, es war unheimlich und ich bekam Panik. Ich dachte, vielleicht ist das der Tod, vielleicht sieht so das Leben nach dem Tod aus.
Auf einmal hatte ich das Gefühl immer mehr Hände packten nach mir und zogen mich woanders hin, ich versuchte mich zu wehren und schlug um mich, bis ich eine Stimme vernahm. Ganz dicht hinter mir tauchte sie plötzlich auf, zuerst nur als flüsternd, doch dann sehr deutlich und immer kräftiger werdend. Ich drehte den Kopf, konnte aber niemanden sehen, es war unheimlich, denn mir kam die Stimme bekannt vor, verdammt bekannt.
‚Sirius?’, rief ich und bekam auch sofort eine Antwort.
‚Ja, Harry. Ich bin es. Hör zu Harry, wehre dich nicht, wir werden dich retten. Komm her zu mir!’, sagte er ganz ruhig und seine Stimme klang so klar und zufrieden.
„Wo bist du Sirius?“
‚Folge meiner Stimme, Junge!’
Ich tat was er wollte, doch musste ich eigentlich gar nichts tun, denn diese unsichtbaren Hände zogen mich automatisch in die Richtung, aus der seine Stimme kam. Plötzlich hörte ich noch mehr Stimmen, es war zuerst nur ein leises Wispern, mehr nicht, das aber mit der Zeit immer lauter wurde. Ich hörte wie die Stimmen immer wieder meinen Namen riefen und dann sah ich ihn.
Sirius!
Er tauchte vor meinen Augen auf und streckte seine Hände nach mir aus“, erklärte Harry und sah auf, als er das Stöhnen seiner Freunde hörte. Hermine hatte sich die Hand vor den Mund gepresst und sah Harry, mit großen Augen an. Da lächelte Harry kurz und fuhr dann mit seiner Erzählung fort.
„Ich ergriff seine Hände und er nahm mich in seine Arme. Ihr glaubt gar nicht wie wunderschön das war“, erklärte er während eine Träne bei dem Gedanken an Sirius seine Wange hinunter ran.
„Doch dann erklärte er mir, dass er mich wieder zurück schicken wollte. Zuerst wollte ich nicht, ich wollte bei ihm bleiben und das sagte ich ihm auch, aber er bestand darauf und schob mich dann nach oben. Er sagte mir, er hätte auf mich gewartet, aber nicht um mich mit ihm zu nehmen, sondern um mich wieder zurück zubringen. Er hätte noch eine Schuld, die er jetzt begleichen würde. Er hatte damals die Patenschaft übernommen und somit eine Aufgabe, die er jetzt zu Ende bringen müsste. Er schob mich immer weiter nach oben, bis ich einen kühlen Lufthauch spürte. ‚Lebe dein Leben, Harry und vergiss mich nicht’ sagte er, gab mir einen Stoß und plötzlich fiel ich mit einem Ruck auf einen kalten Steinboden. Als ich mich umsah, erkannte ich wo ich war. Ich war in dem Raum mit diesem Schleier, durch den Sirius damals gefallen war. Ich sah zurück durch den Vorhang. ‚Sirius!’ rief ich zurück, ‚Sirius, komm mit mir zurück. Ich werde bei dir leben und wir werden eine Familie sein’. Ich glaubte, wenn ich durch diesen Schleier wieder zurück konnte, musste er es doch auch können.
‚Es tut mir leid Harry, das kann ich nicht, für mich ist es zu spät. Keine Sorge wir sehen uns eines Tages wieder, glaub mir. Ich gehe jetzt zu Lily und James. Endlich kann ich ihnen mit gutem Gewissen unter die Augen treten. Ich liebe dich Harry Potter vergiss das nie’, rief er aus dem Schleier, doch seine Stimme wurde immer leiser und leiser. Irgendwann antwortete er überhaupt nicht mehr“, auch Harrys Stimme wurde immer leiser und stumme Tränen rannen über seinen Wange. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sie sich mit dem Ärmel seines Umhangs vom Gesicht und sah dann zu Dumbledore.
„Ist er ... ich meine ist Voldemort ...?“, fragte er unsicher, doch Dumbledore nickte.
„Ja, Harry. Lord Voldemort gibt es nicht mehr. Ich hoffe er hat seinen Frieden gefunden, auch wenn er so viel Unheil und Schrecken verbreitet hat, über diese langen Jahre. Harry, wir sind so stolz auf dich“, sagte Albus mit einem eigenartigen Leuchten in seinen Augen. Harry blickte zurück in diese hellblauen und überglücklichen Augen seines Schulleiters und Freundes, Albus Dumbledore.
Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich um. Vor ihm stand Ginny und blickte zu ihm auf, ohne ein Wort zu sagen schlang sie ihre Arme um Harrys Nacken und begann ihn zu küssen. Zuerst war Harry irritiert und wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Überrascht sah er zu den andern, doch als Ron und Hermine ihm aufmunternd zulächelten, schlang er ebenfalls seine Arme um Ginny und erwiderte ihren Kuss.
Ron stupste Neville mit dem Ellenbogen in die Seite und grinste wie ein Honigkuchenpferd, von einem zum andern.
Arthur seufzte leise auf, als er das sah.
„Ich fürchte, jetzt ist auch meine Kleinste erwachsen geworden“, sagte er zu Severus mit einem wehmütigen Aufstöhnen.
Albus, der nun zu den beiden getreten war, grinste und legte Arthur eine Hand auf die Schulter.
„Keine Sorge, Arthur. Irgendwann werden wieder Kleinere nachkommen“, grinste er zu ihm. Arthur hob eine Augenbraue und sah dann nachdenklich von Ron zu Ginny.
„Nun, ich hoffe zumindest die beiden werden sich noch ein wenige Zeit lassen“, brummte er und rieb sich sein Kinn, als er Severus Blick bemerkte. Auch Albus hatte gesehen, wie sein Zaubertranklehrer bei seinen Worten zusammengezuckt war.
„Severus? Nimm Fawkes! Er wird dich am schnellsten zurück bringen“, bot er ihm an und im selben Moment, flog der rote Feuervogel über ihre Köpfe hinweg und stieß einen heiseren Schrei aus.
„Danke Albus!“, sage Severus leise. Albus nickte noch.
„Und gib dem Baby einen Kuss von mir!“, rief er ihm noch hinterher, als Severus die Schwanzfedern des Phönix ergriff, der ihn innerhalb ein paar Minuten nach Hogwarts brachte und ihn genau dort absetzte, wo dieser hingewollt hatte.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:07 pm

Die letzte Prüfung






Es ging alles sehr schnell, nach der letzten Wehe hatte es keine zehn Minuten gedauert, als Molly Sisilia ein kleines schreiendes Wesen in den Arm legen konnte.
Überglücklich betrachtete sie das Gesicht des Babys und strich mit einem Finger über seine Wange. Molly riss noch eine der Decken entzwei und wickelte es um das frierende Kind, welches, als es in Sisilias Arm lag, aufhörte zu schreien und sie mit großen Augen ansah.
Molly hatte Freudentränen in den Augen, als Sisilia zu ihr hochsah.
„Die Haare und die Augen der Mutter, würde ich sagen. Der kleine Mann kommt ganz nach dir, Sisilia“, erklärte Molly und setzte sich ebenfalls glücklich neben sie.
„Er ist so ... winzig. Bilde ich mir das nur ein, oder ist er etwas kleiner, als andere Babys? Oh mein Gott, sieh dir nur die winzigen Finger an“, Sisilia strahlte ihn an und sah dann zu Molly hoch.
„Ich wünschte Severus könnte ihn sehen“, in dem Moment, als sie das sagte, wurde ihr Blick traurig und sie bekam wieder Angst. Angst, dass er seinen Sohn vielleicht nie sehen würde.
Tränen rannen über ihre Wange, obwohl sie es nicht wollte, doch sie konnte es nicht verhindern. Dann nahm sie ihr Kind und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und plötzlich fühlte sie sich leichter und ein Lächeln überflog ihr Gesicht. Sie sah ihm in die Augen und glaubte, er würde sie anstrahlen, obwohl sie wusste, dass das noch gar nicht sein konnte. Doch es war ein so beruhigendes Gefühl...
Sisilia hob den Kopf, weil sie etwas zu Molly sagen wollte, als sie erneut einen starken Schmerz in ihrem Unterleib spürte und aufstöhnte. Molly sah erschrocken auf Sisilia, die sie ebenfalls erschrocken anstarrte.
„Was ist los?“, fragte Molly sie und musterte sie genau.
„Ich weiß nicht ...“, Sisilia krümmte sich erneut und stöhnte auf. Molly reagierte sofort. Sie legte den Kleinen neben Sisilia in eine mit Decken ausgeschlagene Kuhle, wo ihm nichts passieren konnte und wendete sich dann wieder zu ihr.
Sie tastete ihren Bauch ab und sah Sisilia dann erstaunt an. Diese konnte den Blick von Molly nicht so recht deuten und schaute ängstlich zurück.
„Molly, was ist los? Bitte sag es mir!“
„Sag mal, Sisilia, wann warst du das letzte Mal bei einem Heiler?“, wollte Molly nun wissen.
Die Schmerzen hatten wieder nachgelassen und Sisilia versuchte sich etwas aufzusetzen, als sie Molly antwortete.
„Als er mir sagte, dass ich ein Kind erwarte, aber wieso, was ist denn?“, fragte sie ängstlich und irritiert. Und noch verdutzter sah sie Molly an, als diese nun lächelte.
„Ganz einfach meine Liebe. Ich hoffe ihr habt Platz für ein zweites Bettchen“, grinste sie nun.
Sisilia die noch immer nicht recht begriffen hatte, starrte sie weiterhin an, doch als sie erneut diese Schmerzen spürte, wurde ihr schlagartig klar, was Molly meinte.
„Oh, mein Gott, zwei?“, presste sie nun unter Stöhnen hervor.

Es dauerte keine weiteren fünf Minuten, als Molly ihr, über beide Ohren grinsend das zweite Kind, welches sie ebenfalls in eine Decke gewickelt hatte in den Arm legte. Dann holte sie den Jungen, den sie in ihren Armen hielt dazu und Sisilia sah nun von einem zum anderen. Dann lachte sie los, Lachtränen rannen über ihre Wange und sie gab auch ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn.
„Severus und ich, haben uns die ganze Zeit darüber gestritten, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird“, sie wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht, „und jetzt haben wir beides.“
„Ist sie nicht wunderschön?“, sie sah Molly strahlend an.
„Sie hat nicht mal geweint, ganz der Vater, nur keine Schwäche zeigen. Hast du schon mal ein Baby gesehen, dass schon von Anfang an schwarze Augen hatte?“, fragte Sisilia, die ihr Glück einfach nicht fassen konnte.
„Nein, hab ich nicht. Meine hatten alle blaue Augen, und das fast das ganze erste Jahr lang“, erklärte Molly, die nun ebenfalls mit Sisilia strahlte.
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte Molly zu ihr, während sie den kleinen Jungen in den Armen hielt und ihn sanft schaukelte.
Sisilia sah immer wieder von einem zum anderen.
„Oh mein Gott, das bedeutet ja gar keine Pause mehr. Wenn der eine fertig ist, will die andere was und umgekehrt“, stöhnt sie auf, als ihr das bewusst wurde.
„Sie können einen ganz schön auf Trab halten. Aber bedenke ich hab auch Zwillinge und ich hatte schon drei Kinder zu der Zeit. Und Fred und George waren nicht einfach, das kannst du mir glauben. Aber ich hab es auch geschafft und du wirst das auch hinbekommen“, erklärte sie ihr lächelnd.
„Sicher werden wir das, ganz sicher“, sicher gab Sisilia zurück, die aber in dem Moment wieder mit den Gedanken woanders war. Sie ergriff ihr Amulett und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Noch immer konnte sie die Wärme spüren, die ihr zeigte, dass Severus noch am Leben war und das beruhigte sie etwas. Wenn auch die Angst, ihn noch zu verlieren blieb.
Plötzlich hörten sie leises Hufgetrappel auf sie zukommen. Beide Frauen wandten ihre Köpfe, Molly griff reflexartig nach ihrem Zauberstab, den sie im Umhang stecken hatte.
Da erkannte Sisilia, was da aus dem Wald auf sie zukam.
Es war ein Einhorn und nicht nur irgendein Einhorn, nein. Es war Lisa!
Sisilia sah ihr entgegen. Sie war groß geworden und ihr ehemals ganz goldenes Fell begann schon silbern zu glänzen. Auf ihrem Kopf war inzwischen ein goldenes Horn gewachsen, das in dem schummrigen Licht, welches hier herrschte, wunderschön leuchtete.
Sisilia legte die Hand auf Mollys Zauberstab und schob diesen Weg.
„Keine Angst, sie ist meine Freundin“, sagte Sisilia leise, um das Tier nicht zu erschrecken.
Lisa kam langsam auf die beiden zu und musterte sie, dann senkte sie den Kopf und begann die Kinder zu beäugen. Dann sah sie wieder zu Sisilia, die jetzt vorsichtig mit der Hand über die Stirn bis zu den Nüstern strich.
„Darf ich dir meine Kinder vorstellen, Lisa?“, sagte Sisilia leise zu ihr und das Einhorn beschnupperte erneut die beiden, sah kurz zu Molly und wieder zu ihr.
Nach kurzer Zeit warf sie den Kopf zurück schüttelte ihn kurz und schnaubte zufrieden.
Dann trabte sie zu dem Wasserfall, wo sie zu trinken begann.



*




Als er endlich wieder Boden unter den Füßen hatte, erschrak er fürchterlich, als er das niedergebrannt Haus von Hagrid sah. Er wurde noch bleicher, als er es ohnehin schon war. Panisch sah er sich nach Sisilia oder irgendeiner Spur von ihr und Molly um. Dass es bereits zu dämmern begann, bemerkte er in dem Moment gar nicht. Mit Mühe zwang er sich nun zur Ruhe.
Dass das Haus nicht mehr stand, musste nicht unbedingt bedeuten, dass ihr etwas passiert war, sagte er zu sich selber und spielte nervös an dem Ring, den er am kleinen Finger trug, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.
Der Ring!
Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Zuerst wollte es nicht so recht funktionieren, doch dann spürte er eine starke Wärme, die von dem Ring ausging.
Sie lebte! Er war sich sicher, dass er sich nicht täuschte. Sisilia war am Leben und er glaubt auch zu wissen, dass es ihr gut ging. Er musste sie nur noch finden. Einem Instinkt folgend ging er auf den Verbotenen Wald zu, zwar hatte er keine Erklärung dafür, warum er dorthin ging, aber inzwischen hatte er es aufgegeben immer nach einer logischen Erklärung für alles zu suchen.
Unterwegs sah er die Kadaver vieler riesiger Spinnen, die meisten waren mit Pfeilen getötet worden. Entsetzt blicke er auch auf einige toten Zentauren die zwischen den achtbeinigen Monstern lagen. Was mochte sich nur hier abgespielt haben? Langsam ging er am Schlachtfeld vorbei, weiter auf die Bäume zu.
Kaum hatte er den Wald betreten, wurde ihm klar wohin er ging. Er war auf dem Weg zu der Lichtung, auf der sie die Einhörner besucht hatten. Seine Schritte wurden immer schneller, bis er schließlich zu rennen begann. Dass seine Schulter schmerzte beachtete er nicht, er hatte nur noch den einen Gedanken: Sisilia in seine Arm zu schließen und ihr vom Sieg Harrys über Voldemort zu erzählen. Schnell lief er durch den versteckten, schmalen Felsspalt zur Lichtung, als er plötzlich, nachdem er auf diese treten wollte, von einem Einhorn, welches sich vor ihm aufbäumte, aufgehalten wurde.




*




Sisilia lag auf dem Lager, das Molly ihr gezaubert hatte. Sie war müde, erschöpft und trotzdem überglücklich. Aber dennoch machte sie sich große Sorgen um das, was im Schloss vor sich ging. Immer wieder blickte sie zu dem provisorische Bettchen, auf denen die beiden Kleinen lagen. Sie konnte ihre Augen einfach nicht von ihnen nehmen. Und doch zitterte sie unmerklich, denn sie hatte schreckliche Angst. Molly sah das verzweifelte Gesicht von Sisilia und setzt sich neben sie. Beruhigend legte sie einen Arm auf ihre Schulter und sah nun ebenfalls zu den Babys.
„Ich weiß, wie du dich fühlst, Sisilia“, sagte sie und nahm ihre Hand.
„Ich habe da drüben im Schloss auch einen Mann und fast alle meine Kinder“, erklärte sie leise und Sisilia merkte, dass auch ihre Hand zitterte. Sie wendete den Blick zu ihr und sah sie an. Nun konnte sie sehen, dass auch in ihren Augen Tränen standen. Daraufhin konnte Sisilia nicht anders und nahm Molly in den Arm. Wie zwei Leidensgefährtinnen hielten sie sich fest und auch Sisilia rannen stumme Tränen die Wange hinunter. Doch dann ließ Molly sie los und wischte sich energisch mit einem Ärmel über ihre verweinten Augen.
„Es hat keinen Sinn und es hilft ihnen auch nicht weiter, wenn wir hier sitzen und heulen“, sagte sie dann, erhob sich und sah Sisilia an.
„Ich werde etwas Wasser holen. Willst du auch etwas?“
„Ja, bitte Molly, ich habe schrecklichen Durst“, antwortete Sisilia.
„Warum sagst du denn nichts?“, fragte sie fast entrüstet und schüttelte den Kopf. Dann ging sie zu der kleinen Quelle, neben der auch das Einhorn immer noch stand und graste. Molly ging ganz langsam zu der Quelle und betrachtete es ehrfurchtsvoll. Sie begann sich die Hände zu waschen und pflückte dann wieder einen Blütenkelch, die dort zu Hunderten wuchsen und lies dann das Wasser von dem Wasserfall hineinlaufen.
In dem Moment zuckte das Einhorn zurück, es spitzte die Ohren und sprang dann davon zu dem Durchgang, durch den sie hier hereingekommen waren.
Lisa stellte sich auf die Hinterläufe und schnaubte wütend. Das Einhorn tänzelte immer wieder auf den Hinterbeinen und schien irgendetwas oder irgendjemanden abzuwehren. Erschrocken setzte sich Sisilia auf und versuchte etwas zu erkennen.
Dann erblickte sie eine große dunkle Gestalt und erschrak, doch im nächsten Moment sah sie dann zu ihrer großen Erleichterung, dass es Severus war, der sie gefunden hatte.
„Lisa! Lass ihn bitte, das ist Severus, du kennst ihn doch!“ rief sie dem Einhorn zu, welches sich sofort wieder auf alle vier Beine stellte, Severus kurz musterte und dann mit einem kurzen Schnauben zur Seite ging.
Severus ging sehr vorsichtig in einem großen Bogen an dem Einhorn vorbei und sah dann zu Sisilia, die ihn anlächelte und eine Hand nach ihm ausstreckte.
„Sil, ich bin so froh. Ich sah Hagrids Hütte. Sie ist niedergebrannt und ich dachte ...“, begann er fast gleichzeitig mit Sisilia zu sprechen, verstummte dann aber und sah sie erleichtert und überglücklich an.
„Gott sei Dank, dir geht es gut“, rief sie ihm entgegen, dann wendete sie ihren Kopf kurz und blickte zu den Kindern.
„Und deinen Kindern geht es auch gut“, sagte sie dann und sah ihn wieder an. Er schaute sie etwas verwirrt an und sie musste darauf hin lachen.
„Ja, es sind Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Wie Lisa und Arthur“, sie warf einen Blick auf das Einhorn.
„Ich habe es selber nicht gewusst“, erklärte sie ihm, als sie sein überraschtes und ungläubiges Gesicht sah.
Doch in dem Moment begann das Einhorn wieder, sich vor dem Durchgang aufzubäumen, es schlug wild mit seinen Hufen um sich und wieherte laut.
Severus fuhr herum, griff in seinen Umhang und zog seinen Zauberstab hervor, doch er konnte niemanden sehen, auch nicht, als er etwas zur Seite ging.
Dann sprang das Einhorn mit einem gewaltigen Satz davon und rannte, wie von einer Tarantel gestochen, ihn den Wald hinein.
Severus sah ihm verwundert hinterher. Nur Sisilia hatte immer noch ihre Augen auf den Durchgang gerichtet und dann sah sie den Grund, warum Lisa so aufgebracht davon gerannt war.
Eine gut vier Meter lange Schlange kroch über den Boden auf Severus zu. Sie musste ihm gefolgt sein.
„Oh Gott, nein“ stöhnte Sisilia auf und deutete nach vorn ins Gras. Severus folgte ihrem Fingerzeig und erkannte nun ebenfalls die Schlage, die sich in schnellem Tempo auf ihn zuschlängelte. Sie hatte ihn schon fast erreicht, als er seinen Zauberstab auf sie richtete.
„Vipera Infla ...“, doch noch bevor er den Zauberspruch zu Ende sprechen konnte, hatte ihn die Schlange erreicht und ihm mit einem gewaltigen Hieb ihres diamantbesetzten Schwanzes sehr heftig gegen den Arm geschlagen. Es war ein leises Knacken zu hören und sein Zauberstab flog im hohen Bogen davon und landete irgendwo in einem Gebüsch. Die Schlange richtete sich sofort vor ihm auf und zischte ihn wütend mit geöffnetem Maul an, so dass man ihre langen spitzen Zähne sehen konnte. Severus hielt sich sein Handgelenk, welches die Schlange ihm mit ihrem Hieb gebrochen hatte und wich langsam, schreckensbleich vor ihr zurück.
Doch zu seinem Erstaunen, griff sie nicht ihn an, sondern kroch an ihm vorbei und glitt direkt auf die Kinder zu, welche in ihrem provisorischen Bettchen lagen und schliefen.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:10 pm

Als Severus erkannte, was das Tier vorhatte, rannte er ohne weiter zu überlegen, hinter ihr her. Er stellte sich zwischen sie und die Kinder, was dieser natürlich absolut nicht gefiel. Sie richtete sich erneut auf und zischte Severus nun wütend an. Er blickte in das hässliche dreieckige Gesicht des Tieres, dessen teuflischen Augen ihn anfunkelten.
„Was willst du noch, dein Herr ist tot, verschwinde“, sagte er und deutete aus dem Wald hinaus. Severus wusste, dass er ohne Zauberstab keine Chance gegen die Schlange haben würde, doch er hatte nicht vor, sie kampflos vorbei lassen. In diesem Augenblick wünschte er sich das erste Mal, er könnte Parsel sprechen.
Sisilia sah das und rappelte sich auf. Leicht schwankend, immer noch erschöpft und geschwächt von der Geburt, kam sie auf die Beine, ging auf Severus und die Schlange zu. Ihr Herz schlug heftig, ganz oben in ihrem Hals.
Das war genau die Situation aus ihrer Vision, sie hatte verdammte Angst, dass dies nun alles wirklich passieren würde. Diese Angst trieb sie voran und sie erreichte gerade in dem Moment die beiden, als die Schlange, die sich vor Severus aufgerichtet hatte, den Kopf zurück nahm, um daraufhin sofort zuzustoßen. Mit vollem Schwung warf sich Sisilia gegen Severus und stieß ihn zur Seite. Da er sie auch erst in dem Moment bemerkt hatte, wurde er von ihrer Aktion vollkommen überrascht. Er stürzte zur Seite und die Schlange verfehlte beide knapp. Doch während Severus es gerade noch schaffte, sich auf den Beinen zu halten, stürzte Sisilia auf den feuchten Waldboden und landete keinen Meter von der Schlange entfernt. Sie blickte nun direkt in das riesige Maul des Tieres und konnte die scharfen und spitzigen Zähne aus aller Nähe betrachten.
Nagini zischte jetzt erneut wütend, kroch blitzschnell auf Sisilia zu und hieb mit einer großen Wucht nach ihr.
Sisilia schaffte es nicht mehr wegzukommen, sie konnte sich nur noch etwas zur Seite drehen und so erwischte die Schlange nicht ihren Hals, auf den sie gezielt hatte, sondern die Stelle zwischen Nacken und Schulter. Sie schlug ihr die langen Zähne bis zum Anschlag in ihren Körper und Sisilia schrie vor Schmerzen laut auf, als die langen spitzen Zähne wie Dolche ihre Schulterknochen durchbohrten. Sofort riss Nagini den Kopf wieder zurück und holte erneut aus, um wieder zuzubeißen.
Aus den Augenwinkeln konnte Severus sehen, dass die Spitze einer der beiden scharfen Fangzähne, der Schlange abgebrochen war, sie musste noch in Sisilias Schulter stecken.
Blitzschnell hatte Severus nach einem dicken Ast vom Boden gegriffen, den er nun in seiner linken Hand hielt und bereit war, damit auf die Schlange loszugehen. Doch noch bevor er genug Zeit gehabt hatte auszuholen, vernahm er Hufgetrappel hinter sich und dann sprang schon ein Einhorn über Sisilia hinweg. Es trat noch im Sprung mit seinem Vorderhuf gegen die aufgerichtete Schlange, die darauf hin gute vier Meter durch die Luft gewirbelt wurde und ein Stück entfernt von Severus und Sisilia im hohen Gras landete.
Das Einhorn folgte sofort dem Tier und begann, mit seinen Hufen nach ihr zu schlagen. Es stellte sich dabei sehr geschickt an und konnte jedes Mal ausweichen, wenn sie versuchte, ihre Zähne in seinen Beinen zu versenken.
Severus ließ den Ast fallen und kniete neben Sisilia auf den Boden.
„Sil? Oh mein Gott, was hast du getan?“ seine Stimme versagte und seine Worte waren nur mehr ein Krächzen.
„Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie dich tötet“, presste Sisilia unter Schmerzen hervor.
Molly erreichte die beiden in dem Augenblick und sah entsetzt von Sisilia zu Severus. Sie konnte Panik in seinen Augen lesen.
„Bringen wir sie zum Lager“, sagte sie.
Zusammen stützten sie Sisilia und brachten sie die paar Meter zurück zu den Kindern und weg von der Schlange und dem kämpfenden Einhorn.
Sisilia hatte einen Arm um Severus Nacken geschlungen und versuchte selber hinüber zu gehen, was ihr aber sehr schwer fiel, denn sie hatte sehr große Schmerzen in der Schulter. Sie lies sich vorsichtig darauf sinken und stöhnte laut auf, als ihr Schulterblatt das Bett berührte.
„Es ist die gleiche Schlange wie damals bei Arthur, nicht wahr?“ Molly sah Severus fragend an und warf dann einen kurzen Blick zum Einhorn, das immer noch mit der Schlange beschäftigt war. Immer wieder hörten sie ein wildes Schnauben und Wiehern und dann zwischen drin das Zischen von Nagini.
Severus nickte und sah dann wieder zu Sisilia. Er nahm eines von den Tüchern, die neben dem Bett lagen und presste es auf Sisilias Wunde, die stark blutete.
„Wir müssen sie sofort ins St. Mungos bringen, Severus. Dort können sie ihr helfen“, sagte Molly bestimmt, zog ihren Zauberstab und drehte sich um, um eine Bare herauf zu beschwören, doch Severus hielt sie am Arm fest.
„Molly, es ist zwar die gleiche Schlange, nur ist die Situation anders. Damals wurde Nagini regelmäßig gemolken und sie hatte kaum Gift in sich. Nur deshalb konnte Arthur überleben. Doch diesmal ... Sie wurde schon seit Wochen nicht mehr gemolken, Sil hat eine volle Dosis von dem Gift abbekommen, sie würde es nicht mal bis ins St. Mungos schaffen“, sagte er leise aber eindringlich und seine Stimme klang so verdammt hoffnungslos.
„Nein!“, stöhnte Molly leise auf und presste sich die Hand vor den Mund.
Severus sah zu Sisilia und strich ihr mit seiner Hand über das Gesicht.
„Liebste, wie konntest du das nur tun?“
Sisilia hob ihre Hand und legte sie gegen seine Wange. Sie hatte erstaunlicher Weise überhaupt keine Angst, obwohl sie die Worte von Severus gehört hatte und ihr klar war, dass sie bald sterben musste.
Langsam begann das lähmende Gift der Schlange zu wirken und sie fühlte inzwischen kaum noch Schmerzen. Sie versuchte ein Lächeln.
„Es ist nicht so schlimm, ich spüre fast gar nichts mehr“, antwortete sie ihm.
Severus schüttelte den Kopf. Er wusste, es würde nicht mehr lange dauern. Das Gift lähmte die Nerven langsam, aber unaufhörlich.
„Sil, ich will dich nicht verlieren“, hauchte er und in seinem Blick stand die pure Verzweiflung.
„Wir brauchen dich“, er warf einen kurzen Blick zu seinen Kindern, die ahnungslos aneinander gekuschelt da lagen und schliefen, „ Ich brauche dich“, sagte er und senkte seinen Kopf, er presste seine Wange gegen ihr Gesicht und sie strich ihm durch sein Haar.
„Severus“, sie nahm seinen Kopf in ihre Hände, so dass er sie ansehen musste.
„Ich werde immer bei dir sein“, sie sah ihn eindringlich an und legte dann ihre Hand auf seine Brust über seinem Herzen.
„Hier drin, werde ich immer bei dir sein. Und in ihnen.....“, sieht zu den Kindern, „in ihnen werde ich weiterleben. Ich weiß, dass du ein guter Vater sein wirst, du wirst dich sehr gut um sie kümmern. Aber verwöhne sie nicht zu sehr, hörst du? Sie brauchen eine feste Hand“, sie merkte, wie es ihr langsam immer schwerer fiel, zu sprechen.
Da hörten sie, wie das Einhorn erneut wütend aufschnaubte und wild mit seinen Hufen schlug. Sie wendeten unwillkürlich den Kopf, auch wenn es ihr verdammt schwer fiel und konnten gerade noch sehen wie das Einhorn mit gesenktem Kopf auf die Schlange zurannte und sie mit seinem Horn gegen einen Felsen presste und aufspießte. Die Schlange bäumte sich noch kurz auf und sackte dann tot in sich zusammen. Das Einhorn warf angewidert das tote Tier, das noch auf seinem Horn hing weg in ein Gebüsch und schnaubte dann zufrieden auf.
Sisilia, sah Severus wieder an, der auch in dem Moment seinen Kopf wieder zu ihr drehte.
„Hagrid hat den richtigen Namen für ihn ausgesucht, er ist ein wirklicher Held unser kleiner King Arthur“, sagte sie leise und lächelte dann. Severus nickte nur kurz, denn er brachte keinen Ton heraus und er musste schwer schlucken.
Molly seufzte auf und wischte sich mit einem Tuch die Tränen aus dem Gesicht. Sie stand nur da und konnte nichts sagen oder tun. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so hilflos gefühlt.
Severus, der über Sisilia gebeugt da kniete, spürte wie ihr Körper leicht zu zittern begann und es gab ihm einen Stich ins Herz.
Er, der es normalerweise schaffte die schwierigsten Gifte und Gegengifte herzustellen war hilflos, er konnte seiner eigenen Frau nicht helfen und musste mit ansehen, wie sie in seinen Armen starb. Er spürte wie sich Tränen den Weg aus seinen Augen bahnten.
„Severus?“ ihre Stimme wurde immer schwächer.
„Ich möchte, dass du das Mädchen Sevina nennst, denn Sie hat die gleichen Augen wie du“, hauchte sie und sah ihn bittend an.
„Sicher, wenn du das möchtest“, antwortete er eben so leise und sie konnte sehen, dass seine Augen glänzten.
„Ich liebe dich, Severus, vergiss das nie. Ich liebe...dich“, brachte sie gerade noch hervor.
„Ich liebe dich, Sil“, hauchte er ihr ins Ohr und presste sich ihr entgegen. Seine Wange hatte er wieder an die ihre gelegt und er spürte ihren flachen und stoßweise gehenden Atem an seinem Ohr.
Sisilia hatte das Bewusstsein verloren, ihr Körper zitterte stark unter ihm und ihre Haut begann zu schwitzen.
„Nein!“ stöhnte er an ihren Hals. „Nein bitte, das ist nicht fair. Ich schaffe das nicht alleine. Sil, ich brauche dich, du darfst mich nicht verlassen. Hörst du. Harry hat Voldemort besiegt, er ist vernichtet, du kannst mich doch nicht verlassen. Nicht jetzt, wo seine Herrschaft endlich ein Ende hat, jetzt wo wir endlich frei und glücklich leben können“, verzweifelt kamen diese Worte aus seinem Mund. Er konnte sich nicht mehr zurück halten, Tränen rannen über sein Gesicht und sein Körper begann zu beben. Die ganze Anspannung der letzten Nacht, die Kämpfe, die Trauer um Sisilia entluden sich nun auf einmal. Es war zu viel für ihn.
Molly kniete neben den beiden, sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben. Sie spürte, wie diese schreckliche Verzweiflung auch in ihr hoch kroch. Sie hatte zu dem auch noch Angst, dass sie womöglich einen Teil ihrer Familie nicht mehr wieder sehen würde. Sie hätte Severus so gerne nach ihnen gefragt, doch sie traute sich nicht, ihn in diesem Moment anzusprechen. So kniete sie einfach nur stumm neben ihnen.


*



Er wusste nicht wie lange er so da gekniet hatte, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als er plötzlich Mollys Hand auf seiner Schulter spürte. Er hob etwas den Kopf und sah sie aus tränenverschleierten Augen an. Molly hatte ihre Augen auf einen Punkt hinter Severus gerichtet und deutet nun darauf. Severus drehte den Kopf und sah Lisa, das Einhorn hinter ihm stehen. Es schnaubte, schüttelte unruhig den Kopf und scharrte unruhig mit seinen Hufen. Er wusste nicht, was das Einhorn wollte, so starrte er es nur an, doch Molly schien zu spüren was es vorhatte, denn sie zog Severus zur Seite. Er stand auf ohne groß nachzudenken und ging verwirrt einen Schritt von Sisilia zurück.
Das Einhorn trat nach vorn und stupste Sisilia mit seinen Nüstern an der Schulter an. Dann als sie nicht reagierte, leckte es ihr mit der Zunge über ihr Gesicht.
Severus glaubte nun zu wissen, was es wollte. Es wollte sich von ihr verabschieden. Er senkte den Kopf und seine Knie wurden weich. Er ließ sich einfach wieder am unteren Ende des Lagers auf seine Knie fallen, schloss seine Augen und sank in sich zusammen. Er streckte eine Hand nach Sisilias Beinen aus und hielt diese fest.
„Severus“, stöhnte Molly plötzlich. Er öffnete seine Augen wieder und blickte auf. Er sah ein grelles Licht, welches ihn blendete und er musste seine Hand schützend vor die Augen halten. Mühevoll blinzelte er durch seine Finger hindurch und erkannte das Einhorn, welches immer noch über Sisilia gebeugt da stand. Es hatte sein Horn auf die Wunde an ihrer Schulter gerichtet und dieses Horn erstrahlte in einem wunderbaren hellen Licht.
Severus und Molly konnten sehen, wie dieses Licht, welches zu pulsieren schien auf Sisilia überging und ihren Körper nach und nach erfasste. Sie sahen, wie dieser auch langsam zu leuchten begann, ebenfalls so, wie das Horn des Tieres. Das Ganze dauerte vielleicht ein oder zwei Minuten, in denen sie beide nur da standen und das alles mit offenen Mündern beobachteten.
Dann hob das Einhorn seinen Kopf wieder und das Leuchten an seinem Horn verschwand. Es schnaubte leise und sah dann zu Severus. Als dieser nicht gleich reagierte, gab sie ihm einen Stoß gegen seinen Rücken, so dass dieser nach vorn auf Sisilia kippte. Er wendete seinen Blick zu ihr und konnte sehen, wie das Leuchten aus ihrem Körper langsam wieder verschwand. Dann schaute er in ihr Gesicht. Er rutschte auf seinen Knien hinauf zu ihr und legte eine Hand auf ihre Wange. Ihm fiel sofort auf, dass sie nicht mehr zitterte und auch nicht mehr schwitze. So legte er seine Hand an ihren Hals, um nach ihrem Puls zu fühlen, der kräftig und regelmäßig schlug.
„Severus, sieh her! Die Wunde, sie hat sich geschlossen“, sagte Molly, die nun ebenfalls wieder auf die Knie gegangen war und sich zu Sisilia gesetzt hatte.
Severus blickte auf ihre Schulter, als Sisilia in dem Moment die Augen aufschlug. Verwirrt sah sie ihn an und Severus wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus seinem Gesicht und strich dann mit seiner Hand über ihre Wange. Seine Augen begannen zu leuchten, als er in ihre sah.
„Wie geht es dir?“ fragte er vorsichtig, immer noch nicht glaubend, was hier gerade geschehen war.
Sie sah ihn kurz an und versuchte dann in ihren Körper zu hören. Erstaunlicher weise fühlte sie sich gut, sogar sehr gut. Sie hatte keine Schmerzen und auch von der Erschöpfung, die sie vorhin noch hatte, war nichts mehr übrig. Sie richtete sich auf und sah in die Gesichter von Severus und Molly.
„Mir geht es gut, was ist geschehen, ich verstehe das nicht?“ erklärte sie verwirrt.
Molly deutete auf das Einhorn hinter ihnen.
„Sie war es“, erklärte sie nur knapp. Sisilia sah nun zu dem Einhorn und war vollkommen überrascht, denn als sie aus dem Wald hinausgelaufen war, hatte sie immer noch das silberne Fell eines jungen Einhorns gehabt. Doch inzwischen strahlte ihr Fell fast weiß, es leuchtete beinahe.
Lisa war erwachsen geworden.
Erstaunt sah sie wieder zu Severus, der es immer noch nicht richtig fassen konnte und er schlang seinen Arm um sie und drückte sie fest an sich.
„Das Einhorn hat dich gerettet. Frag mich nicht wie, ich weiß es nicht, es hat dich mit seinem Horn berührt und dann war da dieses helle Licht......“, er sah sie an, sie nickte nur und blickte dann zu Molly, die wieder weinte, doch diesmal vor Freude.
Severus drehte ebenfalls seinen Kopf zu ihr und legte dann seine Hand auf die ihre.
„Molly, ich hab ganz vergessen. Arthur geht es gut, bis auf ein paar kleine Schrammen. Und soweit ich weiß, sind deine Kinder auch am Leben, Ginny und Ron fehlt nichts“, erklärte er ihr.
Erleichtert blickte Sisilia zu Molly und konnte richtig sehen, wie dieser ein großer Stein vom Herzen fiel und wieder begann sie zu weinen, woraufhin Sisilia ihre Hand ergriff und sie drückte.
„Danke Severus, du weißt gar nicht, was für eine Angst ich ausgestanden habe“, sagte Molly und wischte sich erneut mit einem Tuch die Tränen vom Gesicht.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:11 pm

„Doch Molly, ich weiß es“, antwortete er leise und sie nickte, als sie ihn ansah.
„Molly, ich möchte dir für alles danken, ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“
„Das hast du doch schon getan. Du hast mir die gute Nachricht überbracht, dass meine Familie am Leben ist und dass........“, sie schluckte, „und dass „Du Weißt Schon Wer“ vernichtet ist. Das ist mehr, als ich erwarten konnte“, sie sah ihn dankbar an.
„Du brauchst seinen Namen nicht mehr zu fürchten, Molly. Er ist tot“, sagte er und ergriff nun ihre andere Hand.
„Ich weiß, aber ich denke ich werde seinen Namen trotzdem nicht aussprechen, niemals“, erklärte sie festentschlossen und sah nun von Severus zu Sisilia, die beide verständnisvoll nickten.
„Ich würde gerne zu meiner Familie gehen“, sagte sie dann und sah kurz zum Himmel hoch. Inzwischen war es hell geworden und durch die Bäume suchten schon die ersten Sonnenstrahlen ihren Weg.
„Wir verstehen das, Molly. Geh zu ihnen, sie warten bestimmt schon auf dich. Wir kommen dann später nach.“ Severus sah sie dankbar an und sie nickte ihnen noch einmal zu.
„Danke Molly“, sagte Sisilia und blickte sie erleichtert an. Molly drückte beiden noch kurz die Hand und ging dann schnellen Schrittes zum Schloss.
Sisilia streckte die Hand nach Lisa aus, die ihren Kopf zu ihr senkte und sie streichelte ihr dankbar den Kopf.
„Ich danke dir meine kleine Große, ich werde von nun an immer in deiner Schuld stehen“ sagte sie zu ihr und das Einhorn schüttelte erneut kurz den Kopf, schubste Sisilia leicht gegen ihre Schulter und sprang davon, einige lustige Luftsprünge ausführend und kam dann wieder näher. Sie ging zu den Kindern und schnupperte sie ab, dann sah es so aus, als würde sie zufrieden nicken und sah dann wieder zu Sisilia und Severus, die nun lachen mussten, bei dem Anblick.

Unterdessen sah Severus Molly noch hinterher, bis sie verschwunden war und blickte zuerst zu dem Einhorn und dann wieder zu Sisilia. Diese griff automatisch nach seiner Hand, doch er stöhnte auf, als sie ihn berührte. Da erst fiel ihr wieder ein, dass er verletzt war.
„Ich fürchte das Handgelenk ist gebrochen“, sagte er mit leicht verzerrter Miene und zog seine Hand vorsichtig an seinen Körper heran.
„Dann sollten wir das Gelenk vielleicht besser schienen“, schlug Sisilia vor und richtete ihre Hand auf die seine. Severus streckte ihr seine Hand entgegen, aber seinen Blick ließ er auf ihr Gesicht gerichtet.
„FERULA“, sagte Sisilia. Eine Schiene und ein Verband erschienen und umwickelten sein Handgelenkt, bis es gut gestützt war.
„Besser?“ fragte sie und betrachtete ihr Werk.
„Viel besser“, antwortete er ihr, ohne aber auf seine Hand und den Verband zu achten, er hatte in dem Moment nur Augen für sie.
Mit der anderen Hand strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, schlang seine Arme um sie und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.
Sisilia, zuerst überrascht von seiner spontanen Reaktion, ließ sie sich dann aber gegen ihn sinken und presste überglücklich ihre Lippen auf die seinen und genoss seine Nähe.
Auf einmal hörten sie ein leises Wimmern neben sich und drehten gleichzeitig ihre Köpfe zu den Kindern um. Sisilia sah wieder zu Severus und musste lächeln.
„Daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen, dass sie sich zu den unmöglichsten Zeiten bemerkbar machen.“
„Sie dürfen sich jederzeit bemerkbar machen, solange ich nur weiß, dass ihr gesund und bei mir seid“, erklärte er und drehte sich zu den Kindern um. Sisilia nahm den kleinen Quengelgeist heraus und legte ihn Severus in den Arm, dann nahm sie das Mädchen auf ihren Arm und sah Severus an. Er blickte auf das kleine Bündel und brachte kein Wort hervor, so überwältigt war er.
„Er ... er ist so winzig. Aber wunderschön“, sagte er nach kurzem Zögern und sah wieder zu ihr, „genauso schön wie seine Mutter“, seine Augen funkelten leicht, als er das sagte und dann wanderte sein Blick zu seiner Tochter, die ihn mit großen dunklen Augen anzustrahlen schien.
„Und sie hat die schönsten Augen, die ich in meinem Leben gesehen habe, genau so wie ihr Vater“, hauchte Sisilia. Sie sahen sich glücklich in die Augen und er hauchte ihr erneut einen Kuss auf die Lippen.

Als sie sich wieder voneinander lösten, blickte Sisilia nach oben, und durch das Blätterdach des Waldes konnte sie erkennen, dass es Tag geworden war. Die Vögel im Wald waren alle erwacht aus ihrem Schlaf und es war ihnen, als würden sie lauter und freudiger ihre Lieder singen, als je zuvor.
„Eines noch, Severus, bevor wir zurück gehen. Bitte sage mir, was mich im Schloss erwartet? Hat es auf unserer Seite...“, sie schluckte und sah Severus ängstlich fragend an.
„Es tut mir leid, aber ich kann dir diese Frage nicht beantworten. Ich kann dir nur sagen, wen ich gesehen habe. Albus ist zwar sehr schwach, doch ich denke es geht ihm soweit gut“, begann er und Sisilia nickt erleichtert.
„Was ist mit meinem Großvater?“
„Keine Ahnung, ich habe ihn nicht gesehen.“
„Remus?“, wollte sie nun wissen.
„Ihn hat es schlimm erwischt. Wir haben ihn auf die Krankenstation gebracht, er war ohne Bewusstsein“, erklärte er leise und als er Sisilias entsetztes und besorgtes Gesicht sah, erklärte er weiter, sah aber nicht sie an, sondern seinen Sohn.
„Er hat sich mit Peter Pettigrew duelliert, auf dem Friedhof. Es muss ein harter Kampf gewesen sein. Pettigrew hat ihn mit... mit seiner silbernen Hand berührt, und dennoch hat Remus es geschafft ihn zu besiegen. Ich weiß nicht wie, aber der Kerl hat ihn getötet“, erklärte er und sah zu Sisilia auf, die ihre Hand auf den Mund gepresst hatte.
„Warum nur, der arme Remus. Wird er es..., wird er es schaffen?“, fragte sie Severus mit einem Blick auf die Kinder.
„Er muss es schaffen, er hat doch schließlich versprochen, Pate zu werden“, erklärte er leicht sarkastisch.
„Stimmt, und außerdem, er hat schon so viel geschafft, wäre doch gelacht, wenn er das nicht auch hinbekommt“, sagte sie und versuchte dabei zu lachen, was ihr aber kläglich misslang.
„Er schafft es. Außerdem ist Tonks bei ihm, die wird ihn schon auf die Beine stellen, du kennst sie ja“, fügte er noch an.
„Ja stimmt, du hast Recht. Wie geht es ihr?“, wollte sie noch wissen.
„Sie hat eine kleine Verletzung, aber nicht so wild.“
„Und wie geht es Harrys Freunden?“
„Neville, ist mit einer kleinen Blessur im Krankenflügel, aber die anderen sind soweit ich weiß unverletzt. Es waren viele Menschen im Krankenflügel und ich habe nur kurz nach dir gesucht, als wir dann festgestellt hatten, dass Harrys Freunde verschwunden waren. Wir sind ihnen dann gefolgt, in die Mysteriumsabteilung“
„Du warst in dem... für alle normalerweise verschlossenen Raum. Der Raum, in der die Magie und die Liebe, die Kraft die alles Leben versorgt und speist, beherbergt?“, fragte sie mit großen Augen.
Überrascht sah Severus sie an.
„Du weißt, was sich in dem Raum befindet?“, fragte er überrascht und Sisilia nickte.
„Meine Mutter hat es mir erzählt“, gestand sie leise. „Doch sie hat es mir immer so erzählt, als sei es nur ein Kindermärchen, doch ich habe ihr von Anfang an geglaubt.“
„Ich verstehe. Ja ich war dort und es war.... Ich habe noch niemals vorher so etwas gespürt“, erklärte er und Sisilia sah ihn auffordernd an, denn sie wollte mehr darüber erfahren.
„Nun die Geschichte, wie Harry es geschafft hat Voldemort zu besiegen, soll er dir selber erzählen, ich denke er hat ein Recht darauf“, sagte Severus ernst und Sisilia lächelte leicht, das Severus Harry, nur bei seinem Vornamen genannt hatte und nicht wie er es üblicherweise tat, entweder mit oder nur beim Nachnamen.
„Erzähl mir von dem Raum!“
„In dem Raum steht ein großer runder Brunnen, aus dicken hellen Steinen gemauert und im Brunnen erstrahlt ein Licht, heller und wärmer, als ich es je gesehen habe. Und doch blendet es einen nicht wirklich wenn man hinein sieht, und man verbrennt sich auch nicht wenn man näher kommt. Es ist eine Wärme die einen durchdringt, bis ins tiefste Innere. Ich habe mich so verdammt angezogen gefühlt von dem Licht, es hat mich in seinen Bann geschlagen und hätte mich Arthur nicht zurück gehalten, hätte ich mich kopfüber in den Brunnen gestürzt. Ich hatte das unwahrscheinliche Verlangen, eins mit dem Licht zu werden. Es war... unheimlich und doch...“, er brach ab und sah Sisilia an, es war als würde er aus einer Trance erwachen und von einer fernen Welt wieder zurückkommen.
„Das ist nur verständlich. Das Licht beinhaltet alles, was ein Mensch sich wünscht. Liebe, Zuneigung, Hoffung, Wünsche und vieles mehr. Verstehst du? Etwas, was du wohl in deinem früheren Leben oft entbehren musstest.“
„Aber ich habe doch dich! Ich liebe dich, und du gibst mir alles was ich will und brauche“, erklärte er fast verzweifelt.
„Ja, natürlich. Doch verstehe, du hattest es viele Jahre nicht. In dir steckt die Angst, es zu verlieren, vor allem weil du weißt, wie es ist, ohne dies alles leben zu müssen. Mach dir keine Gedanken, es ist ganz natürlich“, erklärte sie ihm und strich mit ihren Fingern über seine Wange.
„Ich liebe dich“, hauchte Severus nur, beugte sich erneut vor, um ihr einen Kuss auf den Mund zu hauchen.
„Ich liebe dich“, erwiderte Sisilia mit einem Lächeln und blickte auf ihre Tochter, die einen kleinen Jauchzer von sich gab.
„Ich denke wir sollten zum Schloss zurückgehen. Die anderen machen sich sonst noch Sorgen!“
„Du hast Recht!“, gab Severus zurück und erhob sich. So gingen sie gemeinsam nebeneinander her, durch den Wald zurück zum Schlossgelände.

Als sie auf das Eingangsportal des Schlosses zugingen, sahen sie einige Leute die sich, in Gruppen auf der marmornen Treppe stehend miteinander unterhielten.
Es waren einige Minister, Lehrer, Ordensmitglieder und auch Leute von der Zeitung. Selbst Rita Kimmkorn war unter ihnen und sprach mit Albus Dumbledore, neben dem auch Aberforth stand, während eine Feder vor ihr in der Luft auf einem ebenfalls in der Luft schwebendem Pergament, immer wieder darauf herum kritzelte. Langsam, sich gegenseitig einen aufmunternden Blick zuwerfend gingen sie auf die Marmoren Treppe zu. Als man sie bemerkte, stieß einer den anderen an, und immer mehr drehten sich zu ihnen um und verstummten. Schließlich deutete auch Rita Kimmkorn zu ihnen und Albus und Aberforth drehten sich auch fragend um. Sobald sie sie erkannten, eilten sie die Stufen nach unten auf die beiden zu.
Ihre Augen strahlten sie an und dann sahen beide auf das kleine Bündel in ihrem Arm.
„Geht es dir gut?“, fragte Aberforth und legte seine Hände auf ihre Arme.
„Uns...“, ihr Blick ging kurz zu ihrer Tochter und dann zu Severus, der inzwischen neben sie getreten war, „ ...geht’s sehr gut“, lächelte sie Aberforth und Albus an, die verwundert von ihr zu Severus sah.
„Ja, es sind zwei. Zwillinge! Ich hatte selbst keine Ahnung, glaub mir. Mein Gesicht, als ich es gemerkt hatte, wäre bestimmt ein Foto wert gewesen. Hat denn Molly nichts erzählt?“
„Nein, sie sagte nur, dass es dir gut gehen würde und du eine Überraschung für uns haben würdest. Jetzt weiß ich auch, was sie gemeint hat“, antwortete Albus und sah von einem Kind zum andern.
„Sevina, darf ich dir deinen Urgroßvater vorstellen?“, sagte Sisilia und legte Aberforth das Mädchen in seine Arme. Die Augen des Eberkopfwirtes begannen zu glänzen, und er strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über die Wange des Kindes.
„Sevina also“, sagte er leise und blickte in die dunklen Augen des Mädchens, das ihn müde anblinzelte.
Severus beobachtete Aberforth Dumbledore, als er das Kind ausgiebig betrachtete, dann machte er einen Schritt auf Albus zu und reichte ihm seinem Sohn.
„Darf ich dir meinen Sohn vorstellen? Seraphim!“, erklärte Snape, woraufhin Sisilia ihn überrascht ansah, da sie sich eigentlich noch für keinen Namen entschieden hatten.
„Seraphim?“, fragte sie ihn nun überrascht.
„Ein Name, der viel verspricht, der aber auch viel Hoffnung und Erwartungen in deinen Sohn setzt“, erklärte Albus und sah Severus direkt in die Augen. Auch Aberforth musterte beide nun und sah seinen Bruder nachdenklich an, bevor er Severus’ Worten zuhörte.
„Das ist mir durchaus bewusst. Doch ich werde alles tun, was nötig ist, um ihm alles beizubringen, was er wissen muss, um diese Aufgaben und Erwartungen erfüllen zu können“ erklärte Severus mit entschlossener Miene.
„Das Severus, das erwarte ich auch von dir. Doch ich bin mir sicher, dass es dir ganz bestimmt gelingen wird.“ Albus strich dem Jungen mit der Hand über die Stirn und dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
Sisilia, welche die beiden einen Moment beobachtet hatte, stemmte ihre Hände in die Hüften und protestierte.
„Und ich werde gar nicht gefragt?“
Beide sahen nun zu ihr und wie aus einem Mund sagten beide das Gleiche.
„Nein!“
Wieder den Mund öffnend, sah Sisilia von Albus zu Severus, die in dem Moment laut los lachten. Sisilia hob resigniert die Hände und stöhnte kurz auf.
„Eigentlich wollte ich auch nur sagen, dass mir der Name sehr gut gefällt. Aber wenn euch das nicht interessiert...“, erklärte sie gespielt beleidigt.
„Im übrigen, was würdet ihr von Seraphim Albus Merlin Snape halten?“, fragte sie und sah von einem zum anderen.
Severus blieb der Mund offen stehen und sah von Sisilia zu Albus, der sie überglücklich anlächelte.
„Du weißt, dass es mich sehr freuen würde, doch vielleicht, solltet ihr das in Ruhe miteinander besprechen?“, schlug er nun beiden vor.
„Nein, es ist eine wunderbare Idee. Hört sich wunderbar an. Seraphim Albus Merlin Snape“, wiederholte dieser und nickte als Zustimmung noch zu beiden.
„Das ist ja wunderbar. Darf ich das schreiben?“, fragte Rita Kimmkorn die jedes ihrer Worte mitverfolgt hatte und winkte ihrem Fotographen, der sofort von Albus, Aberforth, Severus und Sisilia und den Kindern ein Photo machte.
Severus ging mit zusammengekniffenen Augen und erhobenem Finger auf die Reporterin zu und zischte ihr leise zu.
„Sollte ich in der Zeitung auch nur ein Wort von Ihnen lesen, was nicht der Wahrheit entspricht, werde ich zu Voldemorts Nachfolger, doch nur noch viel schlimmer, haben Sie verstanden?“, drohte er ihr und seine Augen funkelten. Erschrocken wich die Reporterin einen Schritt zurück und stieß gegen ihren Photographen, der fast die Kamera hatte fallen lassen.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:13 pm

„Professor Dumbledore, das muss ich mir nicht gefallen lassen. Haben Sie das gehört, ihr Lehrer hat mich soeben bedroht“, keifte sie wütend, dennoch sah sie Severus ängstlich an.
Auch die anderen, die um sie herum standen, starrten ihn mit entsetztem Blick an. Als Severus die Reaktion der Leute um sich herum wahrnahm, hob er abwährend die Hände.
„Das war nur ein Scherz“, verteidigte er sich gleich. „Ich bin genauso erleichtert und mehr als froh, dass es Harry Potter gelungen ist, ihn zu vernichten“, fügte er dann noch an.
Dennoch trat ein unangenehmes Schweigen auf, und Sisilia hatte das Gefühl, man hätte die Luft um sie herum schneiden können, während sich alle unsichere Blicke zuwarfen.
„Ich bin mir sicher, Professor Snape hat das nicht so gemeint“, versuchte Albus nun die Situation zu retten, doch Rita Kimmkorn schnaubte nur, drehte sich auf dem Absatz herum und packte ihren Photographen am Arm.
„Meine Damen und Herren!“, begann Albus dann laut, so dass ihn alle hier Versammelten hören konnten.
„Heute Abend werden wir ein großes Fest geben. Wir wollen feiern, dass die Schreckensherrschaft von Voldemort nun entgültig vorbei ist. Dazu möchte ich Sie alle hier recht herzlich einladen und ich hoffe Sie werden zahlreich erscheinen. Es ist ein Tag, den die Zauberer-Welt nicht so schnell vergessen wird!“, erklärte er und warf einen Blick auf das Baby, welches er immer noch in seinem Arm hielt und sprach dann leise weiter.
„Ihr seid die ersten Kinder, die das Licht der Welt erblickt haben, nach seinem Tod. Euer Leben ist ein Zeichen für eine bessere Zukunft, die uns hoffentlich alle erwarten wird und die ich allen Menschen auf der Welt wünsche!“
Seine Worte hallten in Sisilias Kopf wieder und Tränen stiegen in ihren Augen auf.
Als Albus das sah, legte er eine Hand auf ihre Schulter und sah sie an.
Die Gefühle überwältigten sie und sie warf ihr Arme um ihren Großonkel und hielt ihn einfach nur fest, während sie immer wieder zu Sevina sah.
„Vielleicht solltet ihr noch kurz zu Poppy gehen und anschließend die ein oder andere Stunde schlafen, denn ich denke, das Fest heute Abend, wird sehr sehr lange dauern“, sagte er leise und gab ihr Sevina wieder zurück. Einen Kuss auf die Stirn der Kleinen hauchend, nahm sie sie wieder und sah Albus an.
„Du hast Recht, doch Poppy wird bestimmt noch alle Hände voll zu tun haben. Ich will ihr nicht noch mehr Arbeit aufbürden.“
„Keine Sorge, sie ist nicht alleine. Heiler vom St. Mungos sind gekommen und kümmern sich um die Verletzten. Ich bin mir sicher, sie würde sich freuen, wenn du noch zu ihr gehst“, erklärte er mit einem Zwinkern über seine Halbmondbrille hinweg und Sisilia nickte verstehend.
Ihrem Großonkel und Großvater einen Kuss auf die Wange gebend, machten sie sich auf in den Krankenflügel. Dort war es sehr voll, jedes der Betten schien belegt zu sein, doch waren alle trotzdem irgendwie guten Mutes und sie konnten von allen Ecken Lachen und munteres Gerede hören. Aber noch bevor sie sich richtig umsehen konnten, wurden sie von Madam Pomfrey abgefangen.
„Professor Sisilia, Professor Snape! Wie geht es Ihnen? Kommen Sie doch bitte mit in mein Büro. Dort habe ich eine Liege aufgestellt. Ich werde mir Sie sofort ansehen“, erklärte sie und schob die beiden resolut dorthin, doch plötzlich stutzte sie, deutete fragend von Sisilias Arm zu Severus und hob erstaunt ihre Augenbrauen. Lachend betrat Sisilia das Büro, als sie ihren Blick bemerkte.
„Ja, Madam Pomfrey. Es sind zwei“, erklärte sie ihr. Etwas irritiert folgte sie den beiden und verschloss dann die Türe hinter sich, doch sie fing sich sehr schnell wieder und dann fiel ihr Blick auf Severus’ Hand, die in einem Verband steckte.
„Was haben Sie damit gemacht?“, fragte sie auf seine Hand deutend.
„Es ist nichts...“, begann er, aber als er Sisilias Blick bemerkte, die ihn kurz warnend anfunkelte, erklärte er der abwartend blickenden Madam Pomfrey, dass sein Handgelenk gebrochen sei. Sie entfernte den Verband und untersuchte die Hand kurz, dann marschierte sie murrend zu ihrem Medizinschränkchen und nahm eine Flasche heraus, füllte davon etwas in ein Glas und reicht es Severus.
„Trinken und zwar alles“, befahl sie ihm knapp, als er leicht angewidert auf den Inhalt des Glases Blickte.
„Na, was ist? Das haben Sie selber gebraut, also ...“, drängte sie ihn und ging, nachdem er das Glas geleert hatte zu Sisilia.
„Wie fühlen Sie sich?“, wollte sie wissen und Sisilia erzählte in kurzen Worten von der Geburt, dem Schlangenbiss und der Heilung durch das Einhorn.
Mit offenem Mund hörte Madam Pomfrey ihr zu und nachdem sie Sisilia noch ausgiebig untersucht hatte, schüttelte sie den Kopf.
„Es ist kaum zu glauben, aber außer dieser haarfeinen Narbe auf Ihrer Schulter sind Sie vollkommen gesund. Und wenn ich nicht selber wüsste, dass Sie die Kinder erst heute Nacht zur Welt gebracht haben, würde ich es nicht glauben. Ihnen fehlt rein gar nichts“, erklärte sie und begann jetzt nach dem ersten Kind zu sehen, die sie in ein kleines Bett gelegt hatte, welches sie kurzerhand hergezaubert hatte. Seraphim war eingeschlafen und schimpfte heftig los, als er unsanft aus dem Schlaf gerissen und ausgewickelt wurde.
Eine kleine Elfe betrat in dem Moment das Büro und reichte Sisilia Babykleidung, die sie für sie in ihren Räumen geholt hatte und verschwand dann gleich wieder.
Sisilia zog den Kleinen an, während Sevina an der Reihe war. Doch diese schien sich nicht im Geringsten dran zu stören, und musterte ihr Gegenüber nur ausgiebig, so als würde sie schon verstehen, was um sie herum vorgehen würde. Einen kurzen Moment starrte Sisilia, ihren Sohn im Arm wiegend, durch das kleine Fenster im Büro, von dem aus man in den Krankenflügel sehen konnte.
„Wie geht es Remus Lupin?“, fragte sie Madam Pomfrey dann besorgt.
„Warum sehen Sie nicht selber nach. Aber nur kurz. Er braucht unbedingt noch viel Ruhe!“, sagte sie mit einem Zwinkern und Sisilia sah kurz zu Severus, der ihr aufmunternd zunickte.
„Geh nur, ich bleibe bei den Kindern“, sagte er, nahm Seraphim und Sisilia verließ ohne einen Moment zu zögern den Raum und ging direkt zu dem Bett in dem Remus lag.
Tonks, hatte sich auf die Bettkante zu ihm gesetzt, da wohl keine Stühle mehr frei waren und hielt seine Hand.
Als sie Sisilia auf sich zukommen sah, erhob sie sich und ging ihr einen Schritt entgegen.
„Sil, wie geht es dir?“, fragte sie und legte eine Hand auf Sisilias Oberarm.
„Mir geht es sehr gut, mach dir keine Gedanken. Aber ich habe gehört du wurdest verletzt?“, fragte Sisilia und musterte sie von oben bis unten und ihr Blick blieb auf ihrer Schulter hängen, die unter einem Verband verborgen war.
„Das? Ist nicht so wild, nur eine Fleischwunde. In ein paar Tagen bin ich wieder so gut wie neu“, erklärte sie und winkte ab, zog Sisilia zu sich heran und nahm sie kurz in den Arm.
Auch Sisilia drückte sie einen Moment und sah dann zum Bett von Remus.
„Wie geht es ihm?“, fragte sie Tonks nun ernst und musterte das schlafende Gesicht von ihm.
„Er wird wieder. Das haben jedenfalls die Heiler gesagt. Das Einzige, was ihm bleiben wird, ist die Narbe von Pettigrews silberner Hand, mit der er ihn berührt hat. Er hat noch eine starke Silbervergiftung, eine ausgekugelte Schulter und ein paar gebrochene Rippen, mal von den ganzen kleineren Verletzungen abgesehen“, erklärte sie leise und Sisilia konnte sehen, wie sie vergeblich versuchte die Tränen zu unterdrücken.
„Remus packt das schon, er ist besonders stark, das weißt du doch“, versuchte sie Tonks nun aufzumuntern.
„Redet ihr zwei etwa über mich?“, kam es nun vom Bett her und Sisilia drehte sich zu Remus um.
„Du bist wach?“, fragte sie überrascht.
„Sicher bin ich wach, ich kann doch den Tag des Triumphes nicht verschlafen!“, gab er zurück und versuchte zu lächeln, was ihm aber sichtbar noch immer schwer fiel. Die Reaktion der Silberallergie auf ihn, war immer noch deutlich zu sehen. Er versuchte sich aufzurichten, doch er rutschte immer wieder zurück in die Kissen. Tonks ging zu ihm und half ihm, dann, während Sisilia ihm noch ein Kissen hinter den Rücken stopfte.
„Du musst dich ausruhen! Du weißt was die Heiler gesagt haben!“, konterte Tonks besorgt.
„Ach hör auf, Kleines. Du weißt, dass ich schon Schlimmeres ausgestanden habe. Und mal ganz davon abgesehen, denke ich, dass Sil mir noch etwas Wichtiges zu sagen, bzw. zu zeigen hat“, grinste er sie jetzt an und versuchte hinter sie zu sehen.
Irritiert sah sie jetzt von ihm zu Tonks, da sie nicht gleich verstand was er meinte.
„Nun, dein Bauch ist weg. Also muss mein Patenkind doch woanders sein. Nun sag schon. Wo ist es? Und vor allem was ist es? Und habt ihr schon einen Namen?“, die Fragen sprudelten nur so heraus. Mit einem ernsten Gesicht sah Sisilia Remus nun an.
„Es gibt da ein Problem, Remus“, begann sie und warf Tonks, die nun zu Remus getreten war und dessen Hand genommen hatte, einen kurzen Blick zu.
„Sag nicht, dass etwas mit dem Kind ist!“ Remus blickte sie ängstlich an und Sisilia hob beruhigend die Hände.
„Nein, nein. Mach dir keine Sorgen, alles gesund und putzmunter“, erklärte sie schnell. Doch daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Jetzt waren es zwei Kinder und sie wusste nicht, ob sie Remus das zumuten konnte. Vielleicht würde er ja für ein Kind die Patenschaft übernehmen und sie mussten sich nur noch einen zweiten suchen.
„Was ist dann?“, riss er sie aus den Überlegungen, doch noch ehe sie antworten konnte, war Severus hinter ihr aufgetaucht, mit den beiden Kindern in seinen Armen.
Mit großen Augen starrte Remus auf Severus und auf die beiden Bündel die er hielt und dann zu Sisilia, die Severus nun eines der Kinder abnahm.
„Du siehst richtig Remus, es sind Zwillinge. Ein Junge und ein Mädchen. Hör zu, wir beide wären dir nicht böse, wenn du dir es jetzt doch noch anders überlegen würdest...“, begann sie doch Remus hob seine gesunde Hand und stoppte ihren Wortfluss.
„Bist du von allen guten Geistern verlassen? Ich werde mir es nicht überlegen, und wenn du auch noch ein drittes dabei hättest“, erklärte er und sah dann hinter die beiden mit einem besorgten Ausdruck.
„Es sind doch nur zwei, oder?“, fragte er noch mal nach und Tonks prustete los.
„Keine Sorge, es sind nur zwei“, erklärte Sisilia und legte Remus den Jungen in den Arm.
„Darf ich dir Seraphim vorstellen? Seraphim Albus Merlin Snape“, sagte Sisilia und lächelte.
„Oh mein Gott, ich hoffe ihr wisst was ihr dem Kind damit antut“, sagte Remus mit einem ernsten Ausdruck in den Augen und erst als er Severus’ überraschten und fast böse funkelnden Blick sah, musste er lachen.
„Diesmal geht der Punkt an mich, Severus“, schüttelte es ihn, was er aber sofort bereute, denn seine Schulter schmerzte noch immer bei jeder Bewegung.
„Die Rache folgt auf dem Fuße, mein Lieber“, gab Severus nun vergnügt zurück.
„Na warte, wenn ich hier wieder raus bin“, drohte Remus ihm jetzt, doch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Unterdessen war Tonks zu Sisilia getreten und betrachtete Sevina, während sie vorsichtig über die Wange des schlafenden Mädchens strich.
„Willst du sie mal nehmen?“, fragte Sisilia sie, doch Tonks hob abwehrend die Hände.
„Oh, nein. Lieber nicht. Bei meiner Schussligkeit, lasse ich sie noch fallen“, wehrte sie ab und ging einen Schritt zurück. Doch Sisilia gab nicht nach und legte ihr dir kleine in den Arm. Unsicher packte sie das kleine Wesen, sie hatte Angst es zu erdrücken und gleichzeitig auch Angst es fallen zu lassen. Unsicher sah sie immer wieder von Sisilia zu dem Baby, doch dann nach einer Minute wurde sie etwas sicherer und lächelte. Sie ließ sich auf das Bett nieder, in dem Remus lag und musterte die Kleine ausgiebig.
Severus stellte sich jetzt neben Sisilia und legte seinen Arm um ihre Schulter. Sie sahen von Remus zu Tonks, die beide damit beschäftigt waren, sich die Kinder anzusehen.
„Also ich muss sagen, den beiden würde das auch ganz gut stehen“, sagte Sisilia nach einer kurzen Zeit und Severus nickte mit einem Grinsen.
„Sie können ja ab und zu mit unseren üben, dann hätte wir auch mehr Zeit für einander“, sagte er leise, doch Remus, der sehr gute Ohren hatte, hatte es mitgekommen.
„Aber nur, wenn ihr mir versprecht, euch nicht noch eine ganze Quidditch-Mannschaft anzuschaffen“, protestierte Remus dann lautstark.
„Ach warum denn nicht, ich könnte mir das gut vorstellen. Ich sitze in meinem Lehnstuhl und die ganze Schar Kinder, vielleicht so ein Dutzend, spielt um mich herum, während der Kleinste an mir hoch krabbelt und wissen will, wie man einen Abwehrzauber macht“, erklärte er und tat so, als würde er sich das vorstellen.
„Du willst was?“, sah Sisilia ihn entsetzt an. „Ich denke wir werden schon mit den beiden genug zu tun haben“, protestierte sie, doch als sie in sein Gesicht sah, bemerkte sie, wie sich seinen Mundwinkel leicht nach oben zogen.
„Oh, du!“, schimpfte sie los und boxte ihm mit den Händen gegen die Brust. Geschickt fing er ihre Hände ab und hielt sie fest, dabei sah er ihr in die Augen und zog sie zu sich heran.
In seinen leuchtenden Augen versinkend, lehnte sie sich gegen seine Brust, stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und kam ihm entgegen. Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen.
„Tonks halte sie auf, sonst fangen sie gleich hier noch an, mit der Quidditch-Mannschaft!“, forderte Remus sie auf.
„Wie denn, ich habe doch auch alle Hände voll zu tun“, erklärte sie gespielt gehetzt.
„Na dann gib ihnen die Kleine zurück, dann sind sie beschäftigt“, erklärte Remus ihr und Tonks tat was er ihr gesagt hatte. Sisilia sah sie überrascht an, als sie ihr Sevina zurückgab, denn sie hatte das Gespräch gar nicht richtig mitbekommen.
„Du bist ein Spielverderber“, protestierte Severus und sah Remus an.
„Nein, ich rette dich, denn glaube mir, Sil hat recht, zwei sind schon eine Herausforderung. Und dann stell dir erst mal ne ganze Horde vor“, versuchte er ihn zu überzeugen.
„Wer sagt dann, dass das gleich sein muss?“, erklärte Severus mit einem Zwinkern.
„Also da hab ich wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden“, gab Sisilia nun zurück und stemmte die eine Hand, die sie noch frei hatte in die Hüfte.
„Ach wisst ihr was. Macht das mal unter euch ab und sorgt mal dafür, dass mein Patensohn etwas zu essen bekommt, er nuckelt schon wie verrückt an meinem Finger herum“, erklärte Remus jetzt, der einen sehr müden Eindruck machte.
Severus nahm ihm dem Jungen ab und jeder konnte sehen, dass Remus schon fast die Augen zufielen.
„In Ordnung. Und du kurier dich gut aus und mach was Tonks dir sagt, dann darfst du vielleicht bald auch mal die Windeln wechseln“, erklärte Severus sarkastisch.
„Mir wäre das füttern lieber“, sagte er noch leise und seine Augen schlossen sich schon fast wie von selbst.
„Das glaub ich dir, aber das wird vorerst mal Sil alleine erledigen“, antwortete er ihm, doch Remus war schon eingeschlafen und hatte das nicht mehr mitbekommen.
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BeitragThema: Re: Sisilias Geheimnis Teil 5   Sisilias Geheimnis Teil 5 Icon_minitimeMi Apr 02, 2008 9:14 pm

Müde aber unendlich glücklich machte sich die kleine Familie auf den Weg in den Kerker. Unterwegs trafen sie noch Dobby, der immer noch sehr mitgenommen aussah, doch über das ganze Gesicht und sein nun grünblaues Auge hinweg strahlte. Er erkundigte sich kurz nach Sisilia und den Kindern, und bot beiden an, immer für sie den Babysitter zu machen, wenn sie ihn brauchen würden. Dann machte er sich auf den Weg, er wollte helfen das große Fest für heute Abend vorzubreiten. Severus und Sisilia sahen ihm hinterher, bis er verschwunden war und gingen dann in ihre Zimmer.
Nachdem sie die Kinder gefüttert und in ihre Bettchen gelegt hatten, die Severus her gezaubert hatte, saßen sie nebeneinander auf dem Bettende und sahen den beiden beim schlafen zu.
„Ich kann es irgendwie noch gar nicht richtig glauben“, sagte Severus leise und legte einen Arm um Sisilias Schulter.
„Doch glaub es nur. Es sind deine Kinder und das war ein ganzes Stück Arbeit, glaub mir“, gab sie leise zurück und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter.
„Unsere“, haucht er und senkte seinen Kopf zu ihr und legte seine Lippen auf die ihren.
„Du glaubst gar nicht, wie stolz ich auf dich bin“, sagte er und sah ihr in die Augen.
„Auf mich? Aber...“, begann sie, doch er legte seine Finger auf ihre Lippen.
„Shhhh. Ich wäre dir gerne beigestanden. Ich meine bei der Geburt, doch das Schicksal wollte es wohl nicht“, fuhr er fort.
„Molly hat mir sehr geholfen. Ich weiß nicht, was ich ohne sie gemacht hätte“, gab sie zurück und sah ihm in die Augen. Sie konnte sehen wie glücklich er war, genauso glücklich wie sie selbst...

Eine warme Hand strich zart über ihre Wange und riss sie aus dem Schlaf. Sisilia schlug ihre Augen auf und sah sich einen Moment lang orientierungslos um, als sie das Gesicht von Severus vor sich entdeckte.
„In einer Stunde soll das Fest beginnen. Ich dachte ich wecke dich rechtzeitig, dass du dich noch zurecht machen kannst“, erklärte er ihr.
Doch anstatt ihm eine Antwort zu geben schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich auf das Bett und begann ihn leidenschaftlich zu küssen. Zuerst war er zu überrascht um zu reagieren, doch dann ließ er sich zu ihr hinuntergleiten, schlang seine Arme um sie und erwiderte den Kuss hingebungsvoll. Erst nach einer ganzen Zeit, löste Sisilia ihre Lippen von den seinen und sah ihn an.
„Ich liebe dich, Severus Snape“, hauchte sie.
„Ich liebe dich“, gab er zurück und strich mit der Hand über ihre Haare.
„Doch wenn du dich nicht bald fertig machst, bin ich wieder schuld, wenn wir zu spät kommen“, antwortete er ihr.
„Das bist du doch sowieso“, sagte sie grinsend und warf einen Blick zu den Bettchen.
„Sie schlafen“, erklärte er, als er ihren Blick bemerkte.
„Gut, dann werde ich schnell duschen gehen.“ Geschwind schlüpfte sie aus dem Bett und verschwand im Bad.
Kurze Zeit später kehrte sie wieder zurück und begann in ihrem Schrank nach etwas zum Anziehen zu suchen. Ihr Blick fiel auf Severus der vor den Bettchen der Kleinen saß und sie im Schlaf beobachtete.
„Sag mal wie lange sitzt du hier schon?“, fragte sie und streifte sich das Kleid über, welches sie von Severus zum Valentinstag bekommen hatte. Er wandte den Kopf und sah zu ihr hoch.
„Die ganze Zeit, ich kann einfach nicht anders, ich muss sie mir immerzu ansehen“, erklärte er und ergriff ihre Hand.
„Hast du denn nicht geschlafen?“, wollte sie dann wissen und er schüttelte den Kopf.
„Du wirst mir beim Fest einschlafen“, sagte sie tadelnd.
„Nein, keine Sorge, ich bin so wach wie schon lange nicht mehr. Ich hätte nicht schlafen können, auch wenn ich es gewollt hätte.“
Sisilia nickte knapp, drückt seine Hand und machte sich dann fertig.
„Sag mal, was machen wir mit den Kleinen?“, wollte Sisilia dann wissen, der eingefallen war, dass sie noch gar nicht überlegt hatten, was mit ihnen während der Feier geschehen sollte.
„Sie kommen mit. Es ist schließlich auch ihr Tag“, erklärte Severus entschlossen und stand auf, als er sah, dass Sisilia fertig war. Ohne zu zögern, zog er seinen Zauberstab und ließ das Himmelbettchen, in dem die beiden lagen vor sich herschweben. Mit einem Grinsen folgte Sisilia dem stolzen Vater.
Er hatte sich sehr verändert. Er war im letzten Jahr ein komplett anderer Mensch geworden. Nichts war mehr von diesem unnahbaren, gefühlskalten, herrscherischen Mann übrig, der er damals gewesen war, als sie ihn kennen gelernt hatte. Er war der liebenswerteste Mann, den sie je getroffen hatte, und ein wundervoller Vater, das spürte sie und sie glaubte ihr Herz würde vor Glück zerspringen in dem Moment.

Die Große Halle war voller Menschen. Sisilia glaubte auch, dass sie noch nie so viele Menschen auf einmal in diesem großen Raum gesehen hatte. Überall waren die Flaggen Hogwarts und der Häuser aufgehängt. Girlanden schmückten die Wände in allen Farben und Luftschlangen, die nirgendwo aufgehängt waren schwebten unter der Decke.
Das Stimmenwirrwarr der vielen Menschen die an den Tischen saßen oder in Gruppen beieinander standen, hörte sie an wie das dröhnen einer lauter Maschine in einer Fabrik. Man sah nur strahlende und lachende Gesichter, die Menschen wirkten so glücklich und losgelöst wie noch selten in ihrem Leben. Sisilia sah Schüler die sich um den Hals fielen, Paare die gar nicht mehr aufhören wollten sich zu küssen und Minister die freudig wild gestikulierten.
Harry stand in einer Traube von Menschen und musste nun zum wer weiß wievielten Male erzählen, wie er Voldemort besiegt hatte und mit Hilfe seines Paten dem Tod entkommen war. Bis Albus den armen Jungen rettete und ihn aus der Schar, die immer größer zu werden schien, befreite. Er führte Harry zum Lehrertisch, der um das doppelte vergrößert worden war und an dem die Ordensmitglieder und die Minister Platz gefunden hatten.
Harry sah den Schulleiter fast schon flehend an und Sisilia konnte sehen, dass er beruhigend den Arm um seine Schulter legte und etwas sagte, woraufhin Harry ihn erleichtert ansah und sogar dann lächelte.
Severus war direkt zum Lehrertisch gegangen, und hatte sich einen freien Platz an einem der Enden ausgesucht. Das Bettchen der Kinder stellte er direkt dahinter an die Wand und achtete auch darauf, dass ihm keiner zu nahe kam, dem er es nicht erlaubte. Sisilia beobachtete dies mit einem Grinsen, flüsterte ihm kurz etwas ins Ohr und ging dann zu Albus und Harry hinüber.
„Professor Sisilia!“, rief Harry, als er sie kommen sah.
„Sie sehen einfach fantastisch aus“, sagte er und strahlte über das ganze Gesicht.
„Danke Harry, das Kleid war ein Geschenk von Professor Snape“, erklärte sie mit einem Zwinkern.
„Sieht aber trotzdem klasse aus“, fügte er noch an und Sisilia musste lachen. Dann nahm sie Harry einfach kurz in den Arm, sie konnte nicht anders, auch wenn sie alle anderen, einschließlich Harry überrascht ansahen.
„Ich bin so stolz auf dich“, sagte sie zu ihm, als sie sich wieder von ihm löste und lächelte ihn an.
„Professor?“, fragte Harry dann etwas schüchtern und sah von Albus wieder zu ihr.
„Ja, was ist Harry?“
„Dürfte ich vielleicht mal, ich meine ... nur wenn es Ihnen und Professor Snape nichts ausmacht, vielleicht dürfte ich mal einen kurzen Blick...“, stotterte Harry jetzt verlegen, und erst als er zu der Wiege sah, verstand Sisilia was er wollte.
„Du willst die Kinder sehen? Aber sicher doch, warum nicht“, gab sie dann mit einem warmen Lächeln zurück und ging mit Harry dort hinüber.
„Sagen Sie. Stimmt es, dass sie es nicht gewusst haben, dass es zwei werden würden?“, fragte er dann noch vorsichtig.
„Nein. Ich habe es wirklich nicht gewusst. Es war für mich genauso überraschend wir für alle anderen auch“, erklärte sie nun lachend.
Severus stand neben dem Bettchen, wie ein Wächter und musterte Harry genau, als sie zu ihm traten. Harry sah ihn irgendwie unsicher an, da er nicht so recht wusste, was er tun oder sagen sollte.
„Herzlichen Glückwunsch!“, sagte er dann leise und sah Severus kurz an, bevor er wieder zu Sisilia blickte.
„Danke“, gab Severus zurück und entschloss sich dann, zum Tisch zu gehen und sich zu setzten.
Kopfschüttelnd sah sie hinter ihrem Mann her. Scheinbar, hatte er sich doch nicht so gewandelt, wie sie gedacht hatte. Bei Harry hatte er immer noch seine Probleme.
So trat sie zum Bettchen und erklärte Harry wer, wer war und nannte ihm die Namen der Kinder, die sich aber wohl schon wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben mussten, denn er war schon im Bilde. Sisilia nahm Seraphim heraus, der gerade aufgewacht war.
„Willst du ihn mal halten?“, fragte sie Harry nun, der ihn genau betrachtete. Zu ihrer Überraschung nickte er und so legte sie ihm den Jungen in den Arm. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie Severus die Situation argwöhnisch beobachtete.
„Er kommt total nach ihnen“, sagte er und in dem Moment traten Ron und Hermine zu ihnen.
„Gott sei dank, ich dachte schon wir müssten noch einen Snape ertragen“, sagte Ron nun, als er Harrys Worte gehört hatte und das Baby betrachtete, doch sofort stöhnte er auf, als er Hermines Ellbogen in seinen Rippen spürte.
„Auch wenn Seraphim mir ähnlich sieht, wirst du zwei weitere Snapes ertragen müssen, Ron. Und das Aussehen, zeigt noch lange nicht den Charakter eines Menschen“, erklärte sie ihm mit einem Schmunzeln.
„War nicht so gemeint. Tschuldigung!“, presste er zwischen seinen zusammengebissenen Zähne hindurch und sah mit gesenktem Kopf von Hermine zu Sisilia.
„Schon gut Ron, ich weiß was du gemeint hast. Und glaube mir, ich werde alles tun, dass ihr nie wieder einen Snape von früher ertragen müsst“, gab sie nun leise lächelnd zurück. Harry strich mit den Fingern über die Wange des Kindes und begann dann leise zu reden.
„Ich wünsche dir, dass du eine bessere Kindheit haben wirst, als ich sie hatte, genauso wie deiner Schwester!“
Als Severus das hörte stand er auf und ging auf die Gruppe zu, legte Harry eine Hand auf die Schulter und die beiden blickten sich einen Moment lang in die Augen.
„Danke“, war das einzige Wort, das Severus über seine Lippen brachte und sah dann zu seinem Sohn, der in den Armen von Harry fröhlich zu brabbeln begann. Harry nickte nur und jeder konnte sehen, wie die Anspannung in den Gesichtern der bei verschwand.
Severus ergriff kurz Sisilias Hand und drückte sie, während er ihr in die Augen sah und ging dann zu einer Gruppe von Lehrern, zu denen er sich stellte.
„Das habe ich wirklich ernst gemeint“, fügte Harry an, als er die glänzenden Augen von Sisilia sah.
„Das weiß ich Harry. Und er weiß es auch“, antwortet sie und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„So jetzt ist aber genug. Ich denke wir sind hier um zu feiern. Warum geht ihr nicht zu euren Freunden und haut so richtig auf die Pauke? Ich denke das habt ihr auch redlich verdient“, forderte Sisilia jetzt die drei auf, nahm Harry den Kleinen ab und deutete zu den anderen Schülern, die schon ausgelassen beieinander saßen.
„Ja sicher“, gab Harry zurück und deutete Ron und Hermine an, ihm zu folgen, was sie mit einem aufmunternden Nicken auch taten.
In dem Moment, als sie den dreien nachsah, betrat Remus von Tonks gestützt den Saal. Immer wieder auf Remus einredend, kamen sie nach vorn zum Lehrertisch.
„Madam Pomfrey wird dir den Kopf abreißen, sie meinte es ernst damit, dass du liegen bleiben solltest“, ermahnte sie ihn noch einmal bevor sie den Tisch erreichten.
„Hör zu, das ist heute ein ganz besonderer Tag und den werde ich auf keinen Fall im Bett verbringen. Ich bleibe von mir aus Morgen und die ganze Woche im Bett, aber heute wird gefeiert!“
„Du bist ein Sturkopf Remus, weißt du das? Aber dann wirst du dich gefälligst schonen, hörst du“, sagte Tonks fast aufgelöst und sah zu Sisilia und Severus.
„Was sagt ihr zu dem Kerl? Er wollte einfach nicht auf mich hören“, fragte sie die beiden nun hilfesuchend.
Severus reichte Remus die Hand und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
„Schön, dass du da bist“, sagte er nur, was zur Folge hatte, dass das Grinsen auf Remus Gesicht noch breiter wurde.
„Oh, Männer! Ich gebe mich geschlagen!“, stöhnte sie auf und ließ sich neben Sisilia auf einen freien Stuhl fallen.
„Das habe ich schon lange“, erwiderte Sisilia lachend und musterte Remus, der neben Tonks Platz nahm. Doch noch bevor Sisilia etwas zu Remus sagen konnte, trat Albus nach vorn, hob die Hände und augenblicklich trat Ruhe in der Großen Halle ein.

Albus hatte seine Rede so kurz wie nötig gehalten. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er den offiziellen Teil sowieso ausfallen lassen. Da aber einige Minister anwesend waren und auch einige Reporter, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu fügen und seine Pflicht zu erfüllen.
Auch der Zaubereiminister ließ es sich nicht nehmen noch eine sehr lange Rede zu halten, in der er ankündigte, dass einige Menschen hier noch besondere Auszeichnungen erhalten würden und vor allem Harry Potter, der Orden des Merlins erster Klasse zustehen würde.
Sisilia und Severus hatten irgendwann aufgehört den Worten des Ministers zu lauschen, sie bekamen auch nicht mehr mit, wie er auch Severus und den anderen Ordensmitgliedern besondere Auszeichnungen versprach. Das war ihnen beiden im Moment egal. Sie hielten nur die Kinder in ihren Armen und warfen sich immer wieder überglückliche Blicke zu, bis einige Zeit später Albus zusammen mit Aberforth zu ihnen trat. Mit einem Lächeln boten sie den beiden dann an, einige Zeit auf die Kinder zu achten.
„Warum tanzt ihr nicht? Wir werde auch ein Auge auf die Kleinen haben!“, forderte der Schulleiter sie jetzt auf.
„Ja, geht nur, wir sind ja auch noch da. Wir werden schon mit ihnen fertig“, erklärte Remus, der Tonks Hand hielt und kurz zu dieser schielte. Zögernd warfen sich Severus und Sisilia Blicke entgegen, nickten dann aber. Und bevor sie auf die Tanzfläche verschwanden, hauchte sie ihrem Onkel und ihrem Großvater noch einen Kuss auf die Wange.
„Ich liebe dich Onkel, und ich liebe dich Großvater“, hauchte sie den beiden entgegen und Severus zog sie dann mit sich nach vorn, zu den anderen tanzenden Paaren.

Er hielt sie fest in seinen Armen. Tief in ihre Augen sehend, flogen sie nur so über das Parkett. Mit der Hoffnung auf eine bessere Zeit die vor ihnen liegen würde, schwebten sie über die Tanzfläche einer wunderbaren Zukunft entgegen...
So hofften sie zumindest...



ENDE
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Sisilias Geheimnis Teil 5
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