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 The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)

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Sisilia
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BeitragThema: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:19 pm

The unbrakeable Truth



1. Die Frage nach der Wahrheit



Es ist geschehen!
Es war geschehen... wie hatte es nur soweit kommen können? Das Schicksal scheint unbarmherzig zu sein.
Warum? Nur wegen diesem einem Fehler? Hab nicht schon genug dafür gebüßt?
Die letzten Tage waren schlimmer, wie der schlimmste Alptraum. Nie hätte ich erwartet, dass man sich so fühlen kann. Es ist, als würde ich die ganze Pein von vorn erleben.
Ich hasse ihn dafür! Ist das wirklich nur Hass oder ist das mehr. Jede Phase meines Körpers schmerzt, wenn ich daran denke. Kann ich so überhaupt weitermachen?
Ich muss weitermachen, denn es ist das Einzige was ich noch tun kann, es gibt kein Zurück mehr, jedenfalls nicht mehr für mich.
Ich fühle mich so schwach, so zerrissen. Doch vielleicht sind es nur die Nachwirkungen…?
Ich weiß es nicht, ich will am liebsten nur noch schlafen…, doch ich kann nicht. Der Hunger quält mich, doch ich kann nichts bei mir behalten… aber den Schmerz der Schuld, den ich immer noch empfinde, ist schlimmer, als das alles hier…
Ich wünschte es wäre vorbei… es wäre alles endlich vorbei…



Der Mann, der diese Zeilen in ein kleines in schwarzes ledergebundenes Büchlein schrieb, schüttelte den Kopf. Er war nicht mehr fähig einen vernünftigen Gedanken zu fassen, alles drehte sich in seinem Kopf. Seine Schrift war krakelig und kaum lesbar. Sein Gesicht wirkte sehr müde und eingefallen. Es hatten sich tiefe Furchen gebildet, die ihn um Jahre älter aussehen ließen, als er in Wirklichkeit war. Um seine schwarzen Augen, die traurig und irgendwie leer wirkten, hatten sich dunkle Ringe gebildet.
Langsam, so als würde ihm jede seiner Bewegungen schwer fallen, lies er die Feder wieder in die dafür vorgesehene Halterung gleiten, stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch auf und vergrub das Gesicht für einen hoffnungslosen Moment in seinen Händen.
Er seufzte kaum hörbar, fuhr sich mit seinen Händen durch seine langen schwarzen Haare und presste schließlich fest die Handballen gegen seine pochenden Schläfen.
Das Knurren seines Magens ignorierte er, er wollte nicht versuchen etwas zu essen und schlafen wollte er auch nicht, denn wenn er in einen leichten Schlaf versank, dann hatte er immer wieder dieselben schrecklichen Alpträume.
Jedes Mal wachte er schweißgebadet auf und immer wieder aufs Neue wurde ihm mehr als Bewusst, dass das Unvermeidliche eingetroffen, war. Das, was sein Leben erneut total veränderte, alte Wunden wieder aufgerissen hatte und ihm war nur zu gut bewusst, dass er nun auf seinem letzten Weg war, dem alles entscheidenden Weg, der das Schicksal so vieler bestimmen würde.
Doch nicht seines, sein Schicksal war schon geschrieben, seit langer Zeit schon. Er musste es nur noch erfüllen.
Konnte er es zu Ende führen?

*****


Leer und schmutzig lag die dunkle Straße vor ihr, welche sie langsam und aufmerksam entlang schritt. Die meisten Häuser waren verlassen und in einem sehr schlechten Zustand und die wenigen, in denen noch Menschen lebten, sahen kaum viel besser aus. Auch an ihnen wäre es dringend notwendig gewesen, wichtige Reparaturen vorzunehmen oder sie sogar abzureisen.
Die Straße genau im Auge behaltend schritt die Gestallt weiter an den besagten, sich optisch immer wiederholenden Häuserfronten entlang.
Ihr ängstlicher und doch entschlossener Blick fiel kurz in den wolkenverhangenen Himmel und der auffrischende kühle Wind, der den Geruch von baldigen Regen mitbrachte und immer unangenehmer in ihr Gesicht und durch ihre Haare strich, hatte eine größere Strähne aus ihren nur notdürftig zusammengebunden, langen, rotblond gesträhnten Haarpracht gelöst, die sie nun unwirsch versuchte aus dem Gesicht zu wischen. Doch nach dem dritten Mal gab sie schließlich auf und ließ die Haare einfach Haare sein.
Leicht fröstelnd zog sie den Umhang enger um sich, auch wenn sie sich nicht ganz sicher war, ob es die feuchte Kühle oder aber die Aufregung, vielleicht sogar verbunden mit der Angst die sie hatte, war, was ihren Körper zum Zittern brachte.
Auch die düstere Gegend und die unangenehme Atmosphäre, welche diese Straße hatte, in der sich Abfall und Dreck in den Vorgärten der Häuser sammelte, trugen bestimmt zu ihrer Stimmung bei. Wie konnte ein Mensch nur so leben? Wie konnten die Menschen hier nur so leben, das war doch kein Leben, sondern wohl eher ein dahinvegetieren. Die Frau schüttelte den Kopf und spürte ein tiefes Bedauern für diese Leute hier.
Doch deshalb war sie nicht hier, sie wollte etwas herausfinden, etwas was für sie persönlich sehr wichtig war, auch wenn sie wusste, dass dies sehr gefährlich, ja sogar tödlich für sie enden konnte. Keinem hatte sie erzählt was sie vorhatte. Wozu auch. Kaum einer wusste von ihrer Existenz. Ihr Onkel und Ihre Tante in Deutschland, bei denen sie aufgewachsen war und bei denen sie Jahre lang gelebt hatte, erklärte sie nur, dass sie wieder zurück nach England gehen wollte, um dort zu arbeiten und zu leben. Sie hatten keinen Verdacht geschöpft und warum auch, sie war mit ende Zwanzig doch alt genug selber zu entscheiden, wo sie leben und arbeiten wollte, außerdem war das hier ihre Heimat.
Und hier in England, hatte sie sich noch niemanden zuerkennen gegeben. Ihre Eltern waren seit vielen Jahren Tod und nur noch ihr Großvater war am Leben, doch diesen hatte sie seit über fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich würde er sie nicht mal erkennen, wenn sie vor ihm stehen würde.
Leicht mürbe schüttelte sie die trüben Gedanken ab, schritt nun etwas schneller die Straße entlang und überquerte dann diese, um genau auf das letzte Haus am Ende dieses Ortes zuzusteuern, über dem ein hoher alter Schornstein einer stillgelegten Fabrik ragte. Noch einmal warf sie einen Blick in die Gegend, sah zu dem dunklen Fluss, von dem man nicht das leiseste Geräusch hören konnte und an dem sich die Nebelbänke wie unheimliche Wesen entlang schlängelten. Auch von dem kaum erkennbaren Fischerboot, welches langsam den Fluss aufwärts fuhr, konnte man keinen Ton hören. Es war fast so, als würde der Nebel alle Geräusche verschlucken und in sich aufsaugen.
Mit klopfenden Herzen betrachtete sie nun das dunkle Haus, vor dem sie stehen geblieben war und ihr Blick fiel nachdenklich auf die halb im Schatten liegende Türe.
Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und es war dunkel geworden. Hin und wieder brannte noch eine Straßenlaterne, doch die meisten waren kaputt, so auch diese, die direkt vor dem Haus stand.
Noch einmal tat sie einen tiefen Atemzug und klopfte dann gegen die alte schäbige Holztüre, auch wenn sie nicht wirklich eine Antwort erwartete, denn sie glaubte nicht, dass er sich noch hier in seinem Haus aufhalten würde. Dennoch lauschte sie in das Innere des Gebäudes und ihr war, als hätte sie ein leises Kratzen oder Scharren vernommen. Als sie noch einmal genauer hinhörte, war es wieder verschwunden. Sie zögerte noch eine Sekunde, doch dann versuchte sie durch drehen am Knauf die Türe zu öffnen.
Verschlossen!
Das hatte sie sich gedacht, aber mit eine kurz aufflammenden Grinsen strich sie mit der Hand über das Türschloss, murmelte fast unhörbar etwas und als sie ein leises Knacken vernahm, wusste sie, dass die Türe jetzt für sie offen war. Erneut legte sie ihre Hand auf den Griff und diesmal lies sie sich ohne Probleme öffnen.
Wütend fluchte sie lautlos, als die Türe in ihren Angeln leise zu quietschen begann. So drückte sie diese nur soweit auf, dass sie sich hindurch schieben konnte und schloss sie dann sofort wieder hinter sich.
Es war dunkel hier drinnen und man konnte nur schwache die Umrisse von ein paar Möbeln erkennen, doch erkannte sie, dass sie wohl in einem kleinen Wohnraum gelandet war.
Im Dunkeln ging sie vorsichtig weiter und versuchte nirgendwo dagegen zu stoßen, als ihr in einem Regal neben ihr ein kleiner einfacher Kerzenständer mit einer Kerze auffiel. Kurz hob sie ihre Hand, strich kaum merklich über den Docht der Kerze, die sich daraufhin sofort entflammte und begann ihr Licht auszubreiten, zwar mehr als spärlich, doch es reichte, dass sie nun wenigstens etwas erkennen konnte.
Der Raum in dem sie gelandet war, sah aus wie ein viel zu voll gestopfter Keller. An allen Wänden befanden sich Regale, die über und über mit Büchern voll gestellt waren, hauptsächlich in braunes und schwarzes Leder gebunden. Auch wirkte der Raum nicht so, als hätte es sich hier jemand gemütlich eingerichtet, um hier zu leben. Sie hatte eher den Eindruck, es war hier mehr eine Notunterkunft oder so was in der Art.
Als sie noch ein paar Schritte weiter in den Raum hinein trat und das alte abgenutzte Sofa und den ebenso alten Sessel, die beide einen zerbrechlich wirkenden Tisch einrahmten, betrachtete, war sie sich nun nicht mehr ganz so sicher, ob sie hier auch richtig war.
Plötzlich hörte sie ein scharrendes Geräusch hinter sich und wirbelte herum. Wie aus dem Nichts hatte sie auf einmal einen knapp dreißig Zentimeter langen Stab in der Hand und richtete ihn sofort in die Richtung, aus der das Geräusch aufgeklungen war. Sie konnte im letzen Moment erkennen, dass es sich eine große braune und hässliche Ratte handelte, die sich durch einen kleinen Spalt neben der Türe quetschte und so schnell wie möglich auf und davon machte.
Mit schnellen Schritten ging die Frau auf das Fenster zu, schob die Vorhänge ein Stück beiseite und blickte hinaus auf die dunkle Straße vor sich. Zum Glück hatte sie gute Augen und konnte im schwachen Schein der Laterne, die weiter weg stand, noch sehen, wie selbige Ratte über die Straße huschte und hinter der nächsten Häuserecke verschwand.
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht und zufrieden beschloss sie, sich noch etwas umzusehen, in der Hoffnung, dass der Hausherr vielleicht doch bald eintreffen würde, gewarnt von der Ratte.
Kurzentschlossen richtete sie ihren Zauberstab, den sie immer noch in der Hand hielt auf die Lampe, die mitten im Wohnzimmer unter der Decke hing und in der sofort ein warmes, aber dennoch nicht besonders helles Licht entflammte.
Zufrieden ließ sie den Zauberstab in ihrem Umhang verschwind, stellte die Kerze auf den Tisch und begann sich genauer umzusehen. Sie schritt die Regalreihen entlang und betrachtete die Buchrücken. Immer wieder mal las sie einen der Titel auf den Büchern und verzog das Gesicht. Wenn es sich nicht um ein Buch handelte, das sich mit der Zaubertränkebrauerei beschäftigte, dann ging es weitgehend um Schwarze Magie. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend ging sie langsam weiter, ihr Lippen hatte sie aufeinander gepresst und stöberte nun auf dem kleinen Schreibtisch, der wohl so eine Art Sekretär war, herum. Doch dort lag nichts wirklich Interessantes. Ein paar alte Rechnungen, Zeitungen, Ausgaben vom Tagespropheten, hauptsächlich Berichte über Todesser und ihre Gräueltaten in den letzen Monaten. Sie schob die Zeitungen beiseite, als ihr Blick auf eine Ausgabe fiel, welche unter den Tisch gefallen war. Sie hob sie auf und sah auf das Datum. Diese Zeitung war erst ein paar Tage alt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie die Überschrift las und ihr Blick dann auf das Bild darunter fiel.



Albus Dumbledore,
Schulleiter von Hogwarts kaltblütig von seinem Lehrer ermordet.



Sie betrachtete das Gesicht des Mannes, dessen Blick so etwas Gütiges in sich hatte, der auch auf dem Bild immer noch sehr freundlich lächelnd, eine besondere Ausstrahlung auf sie hatte.


Zuletzt von Sisilia am Fr Aug 01, 2008 5:24 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:22 pm

Die Frau strich mit den Fingern über das Bild, auf dem sich Albus Dumbledore bewegte und ihr kurz zu zwinkerte, bevor er seinen Arm hob und sanft winkte.
„Warum?“, hauchte die Frau nun und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Doch dann atmete sie erneut tief durch und legte die Zeitung einfach bei Seite.
„Um das herauszubekommen bin ich hier, nicht wahr?“, sagte sie nun leise zu sich selber und begann einen Schublade nach der anderen aufzumachen und sie zu durchsuchen. Doch sie fand nichts, was ihr auch nur einen kleinen Hinweis, darauf hätte geben können, warum er es getan hatte.
Immer weiter suchte sie und nachdem sie den Schreibtisch durch hatte, inklusive einem leeren Geheimfach, ging sie weiter die Regale entlang. Nahm das eine oder andere Buch heraus, in der Hoffnung, darin eine Antwort zu finden, doch da war nichts, absolut nichts. Sie suchte überall, wo sie sich vorstellen konnte, dass er vielleicht etwas versteckt haben könnte, schob sogar das Sofa zur Seite, räumt eine große alte Truhe aus, die unter dem Fenster an der Wand stand. Doch nichts, rein gar nichts.
Sie war gerade dabei, die Sachen wieder in die Truhe zu legen, als ohne Vorwarnung hinter ihr eine Stimme erklang. Sie hatte niemanden den Raum betreten hören und zuckte furchtbar erschrocken zusammen. Es war die Stimme eines Mannes, die einen angenehmen tiefen Klang hatte, auch wenn sie im Moment wütend knurrte und sogar bedrohlich wirkte.
„Darf ich Sie fragen, was Sie hier machen?“, waren seine langsam gesprochenen Worte, die ihr durch und durch gingen und einen eiskalten Schauer über ihren Rücken jagten.
Langsam, ohne eine hastige Bewegung zu machen, kam sie wieder aus der gebückten Haltung nach oben, hob vorsichtig ihre Hände auf Schulterhöhe neben sich, um ihm zu zeigen, dass sie nicht vor hatte, etwas unüberlegtes zu tun, denn sie war sich ganz sicher, dass er seinen Zauberstab auf sie gerichtet hatte.
„Ich wollte mit Ihnen sprechen, Professor Snape“, sagte sie und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen, während sie sich langsam zu ihm umdrehte.
Sie blickte in ein überraschtes Gesicht, welches fahl und eingefallen wirkte, so als hätte er in letzter Zeit nicht viel geschlafen. Sein schwarzes Haar, welches sein immer noch markantes Gesicht mit der ebenso markanten Hakennase einrahmte, hing schlaff und ungepflegt auf seinem Kopf. Das Einzige, was noch sehr lebendig wirkte, waren seine dunklen stechenden Augen, welche sie aufmerksam fixierten.
„Mich sprechen? Ich kenne Sie doch gar nicht und ich wüsste nicht, was wir zu besprechen hätten“, gab er schroff zurück.
„Entschuldigen Sie. Ich würde Ihnen das gerne erklären. Wenn Sie so freundlich wären, mir die Möglichkeit dazu zu geben. Als erstes würde ich mich gern vorstellen. Mein Name ist Sisilia Dumbledore“, begann sie und wartete nun auf seine Reaktion, die auch prompt kam.
Sein ganzer Körper versteifte sich noch mehr, als er es sowieso da gestanden hatte und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Misstrauisch hob er seinen Zauberstab noch etwas mehr an und richtete dessen Spitze nun auf die Brust von Sisilia.
„Professor Snape, bitte geben Sie mir eine Chance, ich würde Ihnen nur gerne ein paar Fragen stellen, das ist alles“, versuchte sie die Situation nun etwas zu entschärfen.
„Ich kann mir denken, was das für Fragen sein werden, und vergessen Sie das Professor, ich bin kein Lehrer mehr“, zischte er ihr nun entgegen. „Sind Sie vom Ministerium? Hat man Sie geschickt, um nach mir zu suchen?“, fragte er immer noch sehr misstrauisch, ohne seinen Zauberstab zu senken.
„Nein Prof... Mr. Snape. Ich bin nur meinetwegen hier. Weil ich wissen will, was wirklich passiert ist“, versuchte sie ihm klar zu machen.
Snape lachte bitter und kalt auf, so dass es ihr erneut einkalt über den Rücken lief und nur mit Mühe, konnte sie sich zusammennehmen, um nicht vor ihm zurückzuweichen.
„Was passiert ist? Lesen sie keine Zeitung? Da steht doch alles drin!“, lachte er nun fast schrill. „Ich habe Albus Dumbledore getötet, eiskalt umgebracht, einfach so“, er schnippte kurz mit den Fingern seiner linken Hand, als er das sagte, doch dann wurde sein Blick wieder ernst. „Gut sagen Sie mir, was Sie von mir wollen? Warum haben Sie mich hier her gelockt, denn das haben Sie doch, nicht wahr?“, fragte er sie direkt und seine Augen funkelten im Lichtschein der Lampe bedrohlich.
„Mr. Snape, könnten wir uns nicht setzen und dann in Ruhe reden?“, bat sie ihn mit einem ängstlichen Blick auf seinen Zauberstab.
„Ich wüsste nicht, warum“, gab er kalt zurück.
„Vielleicht, weil Sie es mir schuldig sind?“
Nachdenklich musterte er sie, als sie das gesagt hatte, doch dann nickte er nur schwach und deutete mit der linken Hand zu dem Sofa.
„Hören Sie, als Beweiß, dass ich wirklich nur ein paar Antworten von Ihnen möchte, bin ich bereit Ihnen meinen Zauberstab auszuhändigen“, bot Sisilia ihm nun an und schlug ihren Umhang etwas zur Seite, so dass er ihren Zauberstab sehen konnte, der dort, in einer eigens dafür angenähten Halterung steckte.
„Sie haben Mut, Miss Dumbledore“, sagte Snape knapp mit einem kurzen Schmunzeln um seine Lippen, und noch ehe Sisilia antworten oder sonst etwas tun konnte, hatte Snape seine Zauberstab auf sie gerichtet und ihr Stab flog im hohen Bogen in Snapes ausgestreckte linke Hand, mit der ihn geschickt auffing.
„Bitte seien Sie vorsichtig, es ist ein einmaliges Stück. Ich wäre sehr traurig, wenn er kaputt gehen würde“, bat sie ihn zu seiner Überraschung. Er verzog mussmutig das Gesicht und betrachtete ihren Zauberstab kurz genauer.
„Er ist in der Tat etwas Besonderes. Ich habe noch nie so einen Stab gesehen. Hat es eine Bedeutung, dass er an der Spitze einen Kristall besitzt?“, wollte er nun wissen.
„Ja, das hat es in der Tat. Doch wenn es Ihnen jetzt recht ist, würde ich lieber über das reden, weshalb ich gekommen bin“, fuhr sie fort und setzte sich nun auf das Sofa, welches sehr weich war und sie sank ein wenig tiefer in die Polster hinein, als es ihr eigentlich lieb war.
Snape sah ihr hinterher und setzte sich dann aber ihr gegenüber in den Sessel und musterte sie, während er immer noch ihren Zauberstab in der linken Hand hielt.
Da er nichts sagte, sprach sie einfach weiter.
„In Ordnung, ich werde Ihnen jetzt einige Dinge über mich erzählen, auch wenn ich weiß, dass, wenn ich Unrecht haben sollte, es nicht gerade, sagen wir mal gut für mich ist. Aber ich vertraue meinem Großonkel und ich vertraue meinem Gespür.
Auch bitte ich Sie, mich nicht zu unterbrechen bis ich fertig bin, danach können Sie mich alles Fragen, was Sie wollen“, erklärte sie und nahm ihre Augen nicht von ihm. Kurz öffnete er den Mund, so als wollte er etwas sagen, doch dann schloss er ihn wieder und nickte nur. Er legte ihren Zauberstab nun auf den Tisch vor sich, lehnte sich dann in seinen Sessel zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, ohne dabei allerdings seinen Zauberstab aus der Hand zu legen und musterte sie abwartend.
Etwas irritiert von seiner Art, musste sie erst wieder ihre Gedanken ordnen, bevor sie zu reden begann.
„Gut, wo fange ich an. Ich denke am besten am Anfang. Meinen Namen kennen Sie ja bereits. Ich wurde vor gut 29 Jahren in England geboren. Der Name meiner Mutter war Kassandra, sie war eine Muggelstämmige, und mein Vater war der Neffe von Albus und der Sohn von Aberforth Dumbledore.“
Sie beobachtete jeden seiner Gesichtszüge, während sie sprach und war sehr verwundert, dass er kaum eine Gefühlsregung zeigte, obwohl er ihr jedoch sehr aufmerksam lauschte.
„Vor 17 Jahren tötete jedoch Voldemort meine Eltern, zuerst meinen Vater, direkt vor meinen Augen und verschleppte meine Mutter. Er wollte sie zwingen, für ihn zu arbeiten. Sie war eine Seherin, ich denke sie verstehen. Er hatte wohl gehofft, über sie an Informationen zu kommen, speziell was die Sache mit Harry Potter anging und vor allem die Prophezeiung. Er hatte geglaubt, sie könnte ihm mehr darüber verraten. Jedenfalls hat sie sich geweigert, was zur Folge hatte, dass er sie ebenso eiskalt getötet hat, wie meinen Dad.
Ich selbst war gerade zwölf und das zweite Jahr in Hogwarts. Mein Großonkel hat mich daraufhin nach Deutschland verfrachtet, zu meinen Verwandten. Ich hab zwar die Zaubererschule dort besucht, doch hatte ich so gut wie keinen Kontakt zu der Zauberer Welt in der Zeit, außer in der Schule natürlich. Mein einziger wirklicher Kontakt nach der Schulzeit, war der zu meinem Großonkel. Albus und ich hatten sehr regen Briefkontakt und auch so haben wir sehr viel miteinander gesprochen, auf die verschiedensten Weisen. Was ich damit sagen will, er hat mir, denke ich, fast alles erzählt, was in den letzten Jahren hier geschehen ist. Ich weiß um Harry Potter, und aus seinen Briefen und Gesprächen, kenne ich auch Sie. Albus hat mir immer und immer wieder versichert, dass er ihnen vollkommen vertraut, was ich persönlich gesagt, nie wirklich verstanden habe. Aber er meinte es gebe etwas, was er auch nicht mal mir sagen könnte, denn er hätte versprochen es niemanden zu erzählen. Somit bleib mir nichts anderes übrig, als ihm zu glauben.“
Immer noch blieb sein Gesichtsaudruck derselbe und sie wusste absolut nicht, was er wohl gerade dachte oder empfand, bei dem, was sie ihm gerade erzählte. Nach einer ganz kurzen Pause, in der sich beide musterten fuhr sie dann fort.
„Wir hatten Briefkontakt bis ungefähr drei Monate bevor.... Nun Sie wissen schon. Alle Ordensmitglieder können nicht verstehen, warum Sie das getan haben. Warum Sie Albus getötet haben, obwohl er Ihnen, mehr als allen andern um sich, vertraut hat. Und ganz ehrlich gesagt, ich kann es auch nicht. Und genau deshalb bin ich hier. Ich möchte gerne von Ihnen hören, warum Sie meinen Großonkel getötet haben?“, ihre Worte verhallten leise in dem Raum und Snape sah sie lange an. Seine dunklen Augen musterten sie ausgiebig und zögernd begann er zu sprechen.
„Sie haben sehr viel von Ihrem Großonkel“, war das Erste was er leise von sich gab und Sisilia sah ihn überrascht an. Sie hätte eher erwartet, dass er vielleicht wütend werden oder sie auslachen würde oder was auch immer. Aber nicht, dass er sie mit ihrem Onkel verglich.
„Ich hatte eigentlich eher die Frage erwartet, auf welcher Seite ich wirklich stehe oder mein Leben lang gestanden habe. Jeder andere wäre auf mich losgegangen, hätte entweder gleich versucht mich zu töten oder an das Ministerium auszuliefern, damit ich meine gerechte Strafe erhalte. Doch Sie kommen hier her, riskieren Ihr Leben, um mich nur zu fragen, warum ich Albus Dumbledore, einen der mächtigsten Zauberer unserer Zeit und den Mann, der mir so sehr vertraute, umgebracht habe? So etwas kann nur eine wahre Dumbledore“, erklärte er mit einem Ausdruck im Gesicht, den sie überhaupt nicht deuten konnte.
„Mir ist nie aufgefallen, dass ich Ähnlichkeiten mit Albus hätte. Doch wenn Sie es sagen ... .
Ich war sehr offen zu Ihnen und ich hoffe Sie werden es auch sein“, forderte sie ihn jetzt noch einmal auf.
„Wie sollte ich sicher sein, dass ich Ihnen vertrauen kann? Was sollte mich dazu bringen, gerade Ihnen meine Gründe dazulegen? Ich kenne Sie nicht. Sie haben mir hier eine, wie ich zugeben muss, nette Geschichte erzählt. Doch was sollte mich glauben machen, dass diese auch wahr ist?“ Seine Worte klangen fast verhöhnend.
„Ganz einfach, ich habe Ihnen meinen Zauberstab gegeben, ich bin Ihnen ausgeliefert und ich habe die Wahrheit gesagt. Sie sagten doch gerade selber, dass ich viel von meinem Onkel hätte. Was für einen Beweiß wollen Sie noch?“, fragte sie nun etwas ungehalten.
Er sah sie einen Moment nachdenklich an, erhob sich dann von seinem Sessel und ging ohne ein Wort zu sagen, zu einem der Regale, zog an einem Buch und eine der Buchreihen begann sich zur Seite zu schieben, so dass dahinter ein weiteres Regal zu sehen war, in dem sich viele kleine Fläschchen befanden. Sisilia war sofort klar, dass es sich um Zaubertränke handeln musste.
„Was würden Sie … von einem Veritasserum halten?“, fragte er und hielt ein kleines durchsichtiges Fläschchen, welches er aus dem Regal genommen hatte, vor sich in die Höhe.
Sisilia schluckte und sah auf die ebenso durchsichtige Flüssigkeit, die sich darin befand.
„Nun? Hat Sie Ihr Mut verlassen?“, fragte Snape nun mit gekräuselten Lippen.
„Nein...“, begann sie stockend und dann nickte sie. „Gut, wenn es das ist, was Sie wollen, dann testen Sie mich mit dem Veritasserum. Sie werden sehen, dass ich die Wahrheit gesagt habe“, erklärte sie sich nun bereit.
„Schön, sehr schön“, er musterte sie noch einen weiteren Moment und stellte dann, zu Sisilias Verwunderung, das Fläschchen zurück zu den andern.
„Aber ich dachte...?“ Sisilia konnte ihre Verwirrung nicht verbergen und blickte in das sehr müde wirkende Gesicht des ehemaligen Zaubertränkelehrers.
„Es dürfte nicht nötig sein. Ich glaube Ihnen. Ich bewundere im Übrigen auch Ihre guten Fähigkeiten in Okklumentik Miss Dumbledore. Ich nehme an Albus hat es Ihnen beigebracht? Ich konnte nur einen kleinen Gedanken von Ihnen aufschnappen, bevor Sie es durchaus effektiv geschafft haben, die weiteren vor mir zu verschließen.“ Sie wunderte sich, wie freimütig er zugab, versucht zu haben, in ihrem Kopf zu lesen. Natürlich hatte sie es gespürt, dass er dies versucht hatte, doch nie hätte sie erwartet, dass er es ihr erzählen würde.
Der Mann vor ihr, kam ihr mehr als seltsam vor. Er war total undurchschaubar, unberechenbar. Obwohl sie so viel über ihn von ihrem Onkel erfahren hatte, war es ihr aber dennoch, als wäre er ihr total fremd.
„Sie verwirren mich, Mr. Snape“, sagte sie ihm nun offen, woraufhin er eine Augenbraue anhob und sie amüsiert ansah.
„Ach, tut ich das?“ Sein Blick wurde sehr schnell wieder ernst. „Hören Sie Miss Dumbledore…“, sie merkte, wie es ihm nicht gerade leicht fiel ihren Namen auszusprechen. Es schien so, als habe er ein schlechtes Gewissen dabei. „ Sie haben mir eine Frage gestellt, die ich Ihnen nicht so einfach beantworten kann. Ich fürchte auch, egal was ich Ihnen sagen würde, Sie würden mir nicht glauben. Niemand tut es, warum sollten also ausgerechnet Sie es tun. Es ist einfach mein Schicksal, denke ich und es ist meine Angelegenheit damit fertig zu werden. Deshalb erlaube ich mir, die Antwort auf Ihre Frage zu verweigern“, erklärte er ihr nun und seine Worte klangen so, dass sie sicher sein konnte, dass er seine Meinung nicht ändern würde.
„Ich verstehe. Ich hatte es befürchtet. Und es gibt nichts, mit dem ich Sie umstimmen könnte?“, machte sie noch einmal einen letzten Versuch.
„Nein“, erklärte er fast tonlos. Dennoch spürte sie so etwas wie Bedauern in seiner Stimme, auch wenn er gut verstand, es zu verbergen.
„Ich muss das wohl akzeptieren“, erwiderte sie mit trauriger Stimme und senkte den Kopf. So sah sie nicht, wie Snape kaum merklich nickte, sich wieder mit dem Rücken zu ihr drehend und in sein Regal mit den Zaubertränken blickte.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:24 pm

Ihr Blick fiel auf ihren Zauberstab, der vor ihr auf den Tisch lag. Sie hätte jetzt jede Möglichkeit, ihn einfach zu nehmen und ihren Gegenüber auszuschalten. Dieser hatte seinen Stab inzwischen wieder in seinen Umhang gesteckt und sie wäre ohne Zweifel schneller als er.
Doch wollte sie das? So schnell der Gedanke gekommen war, so schnell verwarf sie ihn auch wieder. Irgendwas sagte ihr, sie würde sich nicht täuschen, genauso wenig wie sich ihr Onkel getäuscht hatte. Leise stand sie auf und ging auf dem Mann zu, der sich müde mit beiden Händen an dem Regal abgestützt hatte und auf ein kleines blaues Fläschchen vor sich starrte. Er nahm auch den Blick nicht davon, als sie sich hinter ihn stellte.
„Warum haben Sie es nicht getan?“, fragte er in die entstandene Stille hinein und Sisilia starrte ihn überrascht an.
„Aber wieso...?“
„Sie haben vergessen Ihren Schutz aufrecht zu erhalten. Das könnte gefährlich werden, wenn Sie in falscher Gesellschaft sind“, erklärte er ihr und drehte sich nun wieder zu ihr um. Sie waren nun nur noch eine Armlänge voneinander entfernt und blickten sich in die Augen.
‚Ich vertraue Ihnen, deshalb hab ich meinen Schutz gegen Sie fallen lassen. Und ich muss zugeben, Ihre Fähigkeiten in Legilimentik sind wirklich beachtlich’, diese Worte dachte sie aber nur, ohne sie auszusprechen und auf dem Gesicht ihres Gegenüber erschien kurz ein leiser Anflug eines Lächelns.
„Danke, Sie sind aber auch gut“, gab er zurück. Anscheinend hatte er ihre Gedanken aufgefangen oder aber auch nur gut geraten. Langsam, fast verlegen wanderte ihre rechte Hand zu ihrem Hals und nahm das Amulett zwischen ihre Finger, welches sie trug und begann daran herumzuspielen. Fragend blickte sie in seine Augen und versuchte nun ihrerseits etwas von seinen Gedanken aufzufangen. Doch er verhinderte dies nach wie vor.
„Nicht so gut wie Sie, Mr. Snape“, gab sie nun zurück und ließ ihre Hand fast enttäuscht wieder sinken.
„Nun, ich gebe zu, ohne diese Fähigkeit, würde ich wohl nicht mehr hier vor Ihnen stehen“, seufzte er nun.
„Es tut mir leid, dass Sie sie sich die Mühe umsonst gemacht haben, mich zu finden. Was haben Sie nun vor? Werden Sie es melden, dass Sie mich gesehen haben?“, fragte er. Doch es klang so, als wäre es ihm egal, wenn sie es tun würde.
„Nein, Sie brauchen nichts zu befürchten. Ich habe Sie weder gesehen noch gesprochen, Mr. Snape“, erklärte sie leise, drehte sich um und wollte zum Tisch gehen, um ihren Zauberstab zu holen und dann zu verschwinden. Doch noch bevor sie einen Schritt gemacht hatte, ergriff er ihren Arm und drehte sie wieder zu sich herum.
„Ich fürchte Sie nicht und ich hatte nicht vor Sie zu Beleidigen, falls Sie das so aufgefasst haben. Es ist nur... nein vergessen es Sie es, und danke dass Sie es nicht melden werden“, sagte leise, ließ ihren Arm gleich wieder los und wandte sich erneut zu dem Regal, aus dem er nun das blaue kleine Fläschchen herausnahm und es in seinen Umhang steckte. Sisilia sah das aus den Augenwinkeln und fragte sich, was wohl darin war. Doch sie hielt sich zurück und stellte die Frage nicht, denn eigentlich ging es sie auch gar nichts an. Sie nahm ihren Zauberstab vom Tisch steckte ihn wieder in ihren Umhang zurück und wandte sich schon der Türe zu.
„Leben Sie wohl, Mr. Snape“, sagte sie leise und dreht noch einmal ihren Kopf zu ihm. Er stand immer noch mit dem Rücken zu ihr und schien weiterhin in das Regal zu starren. Er sagte kein Wort, vielleicht wollte er nicht....
Zerknirscht, weil sie nichts erreicht hatte, trat sie auf die Tür zu und streckte ihre Hand nach dem Knauf aus, als sie einen dumpfen Aufschlag hörte. Erschrocken wirbelte sie herum und zu ihrer Verwunderung sah sie Snape regungslos vor sich auf dem Boden liegen. Ohne zu zögern, lief sie zu ihm zurück und kniete sich neben ihn. Was war passiert? Hatte er einen seiner Tränke genommen? Wollte er sich umbringen?
Sie sah kein Fläschchen oder etwas was darauf hindeutete, dass er etwas eingenommen hätte.
So drehte sie ihn erst einmal vorsichtig auf den Rücken und tastete nach seinem Puls, der nur sehr schwach zu spüren war. Sie blickte in sein Gesicht, das nun noch eingefallener wirkte, als vorher schon und sie bekam Angst. Was, wenn er Hilfe brauchte, sie konnte sich doch an niemanden wenden, man würde ihn entweder gleich umbringen oder ihn sofort nach Askaban sperren. Doch sie hatte nicht viel Ahnung in Dingen, die das Heilen betrafen. Jedenfalls konnte sie ihn nicht hier auf dem Boden liegen lassen. Sie zog ihren Zauberstab aus dem Umhang und wollte ihn mit einem Schwebezauber auf das Sofa hinüber bringen, als die Eingangstüre mit einem lauten Knall aufgestoßen wurde und ein kleiner rundlicher Mann, mit mausgrauem Haar und kleinen runden, wässrigen Augen, sie wütend musterte.
„Zauberstab weg, Lady“, fauchte er sie an, wobei seine Stimme selbst so wütend noch fiepend klang.
Im ersten Moment erschrak Sisilia fürchterlich, doch sie fing sich schnell wieder. Ihr war klar, was er denken musste, bei dem Bild welches sich ihm hier bot.
„Hören Sie Mr. Pettigrew, es ist nicht so wie es aussieht. Professor Snape ist zusammengebrochen, einfach so. Ich wollt ihn nur auf das Sofa da drüben legen. Ich denke er braucht dringend Hilfe“, versuchte sie zu erklären.
Verdutzt blickte der angesprochene auf Sisilia, die seinen Namen genannt hatte, doch dann fiel sein Blick wieder auf Snape.
„Was haben Sie mit ihm gemacht?“, fauchte er erneut und deutet auf den Mann am Boden
„Verdammt, haben Sie nicht zugehört? Ich sagte, ich habe nichts getan. Wir haben geredet und als ich gehen wollte ist er zusammengebrochen. Ich dachte zuerst er hätte von seinen Tränken etwas genommen, weil er immerzu die Flaschen angestarrt hat, doch ich konnte keine leere Flasche entdecken, also muss es etwas anderes sein. Wir sollten ihm jetzt wirklich versuchen zu helfen“, sagte sie nun wütend.
Pettigrew zögert kurz, doch dann nickt er und Sisilia ließ den Körper von Snape auf das Sofa schweben. Als er dort lag, trug sie dem kleinen Mann auf, etwas Wasser in einer Schüssel zu besorgen. Sie wusste zwar nicht warum sie das brauchen könnte, aber sie suchte nach einer Ausrede, um ihn kurz aus dem Zimmer zu schicken. So konnte sie das Fläschchen überprüfen, welches der Zaubertränkemeister in seine Jacke gesteckt hatte. Doch dieses war noch immer bis obenhin voll. Also war es kein Gift, dass ihn hatte ohnmächtig werden lassen.
Mit geschickten Fingern knöpfte sie ihm die oberen Knöpfe der Jacke und des Hemdes auf, um dafür zu sorgen, dass er auch genug Luft bekam. Sie betrachtete seine fahle Haut im Licht der schwachen Lampe und hatte das Gefühl, dass er wohl schon sehr lange auf den Beinen gewesen sein musste. Sein ganzer Körper wirkte ausgemergelt, so als hätte schon Tage nichts mehr gegessen und vielleicht sogar nichts mehr getrunken. Aber er hatte auch auf sie gewirkt, als hätte er nicht viel oder vielleicht sogar gar nicht geschlafen, in den letzten 48 Stunden. Sie griff in ihre Tasche und holte eine kleine Dose hervor in der sich ein von ihr selber hergestellte Pillen befanden, welche sie nach Feierabend in der Apotheke ihres Onkels erfunden hatte. Es war ein Mittel, dass unter anderem auch gegen Schwäche und Kreislaufprobleme half und es war sehr wirksam, ähnlich einem Aufpeppeltrank nur viel effektiver. Sie nahm zwei davon heraus und legte sie Snape auf die Zunge, dann steckte sie schnell das Döschen wieder in ihre Tasche zurück.
In dem Moment trat Pettigrew mit einer Schale Wasser und einem Tuch wieder in den Raum. Sisilia trug ihm auf, das feuchte Tuch auf Snapes Stirn zu legen, stand selber auf und trat an den Schrank mit den Fläschchen. Sie hörte Pettigrew noch maulen, dass er doch nicht der Dienstbote hier sei, doch ignorierte sie ihn einfach.
Mit den Fingern strich sie die Reihen entlang und hoffte so etwas wie einen Aufpäppeltrank zu finden, doch die wenigsten Flaschen waren beschriftet. Aber sie hatte Glück, in der obersten linken Ecke fand sie eine flache, durchsichtige Flasche, auf welcher der Vermerk „Stärkungstrank“ angebracht war. Sie nahm das Fläschchen heraus und ging zurück zu Snape, der immer noch ohne Bewusstsein auf dem Sofa lag, flankiert von Pettigrew, der genau beobachtete, was sie tat.
„Sind Sie eine Bekannte von Snape?“, fragte dieser sie neugierig und sein Blick blieb auf dem kleinen Glasfläschchen hängen.
„Was ist das?“, zischte er wütend und riss es ihr aus der Hand. Er las murmelnd das Etikett und starrte dann wieder zu ihr.
„Wer sagt denn, dass da auch das drin ist was drauf steht“, fragte er nun misstrauisch.
„Nun ich hoffe, der Zaubertränkemeister, etikettiert seine Flaschen immer richtig“, gab Sisilia als Antwort und wollte dem kleinen Kerl, der sie mit funkelnden Augen ansah die Flasche wieder abnehmen. Doch dieser zog seine Hand zurück und schüttelte den Kopf.
„Sie werden ihm nichts einflößen von dem wir nicht wissen was es ist!“
„Jetzt hören Sie aber auf. Wenn ich ihn hätte töten wollen, hätte ich es längst tun können. Und jetzt geben Sie schon die verdammte Flasche her“, faucht sie und griff erneut danach. Sie bekam sie zwar zu fassen, doch Pettigrew ließ sie nicht los.
„Sie können sie ja an sich testen. Wenn es Ihnen nichts schadet, dürfen Sie es Snape geben, vorher nicht“, bestimmte er jetzt und stöhnend erklärte sich Sisilia einverstanden. Sie öffnete die kleine Flasche und setzte sie an ihre Lippen, nahm einen kleinen Schluck und sah dann wieder zu Pettigrew.
„Nun zufrieden? Darf ich ihm das jetzt geben?“, fragte sie leicht wütend. Peter musterte sie noch einen Moment und dann nickte er und gab den Weg zu Snape frei. Sofort machte sie einen Schritt auf ihn zu, legte eine Hand unter seinen Kopf, den sie anhob und ihm dann einen Schluck von dem Trank in seinen Mund träufelte. Er schluckte automatisch uns sie hoffte, dass er die Pillen auch mitgeschluckt hatte, doch weiter reagiert er nicht. Sie stellte die Flasche auf dem zerbrechlich wirkenden Tisch neben sich ab und nahm das Tuch von seiner Stirn.
„Was wollten Sie denn überhaupt von Snape? Warum sind Sie hier eingebrochen?“, fragte Pettigrew sie nun neugierig. Sein Blick ging immer wieder zwischen Sisilia und Snape hin und her. Er schien sich nicht ganz Sicher zu sein, was er von der ganzen Situation halten sollte.
„Ich hatte ein paar Fragen an ihn, die er mir aber nicht beantworten konnte. Ich wollte gerade gehen, da ist er einfach umgekippt. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen“, erklärte sie knapp. Sie wusste von Pettigrew und zu wem er stand und war deshalb doppelt vorsichtig, mit dem was sie sagte.
„Sagen Sie, können wir den Professor nicht auf sein Zimmer bringen oder ihm wenigstens eine Decke oder so etwas besorgen?“, fragte Sisilia nach einiger Zeit des Schweigens.
„Sicher, sein Schlafzimmer ist gleich hinter dieser Türe“, erklärte er und deutete auf eine kleine unscheinbare Türe zwischen den Regalen.
Als Pettigrew sich nicht bewegte, zog Sisilia wieder ihren Zauberstab und ließ den immer noch ohnmächtigen Severus in sein Schlafzimmer schweben, wo sie ihn auf sein Bett legte.
Anscheinend hatte der kleine misstrauische Mann, keine Lust ihr zu helfen, denn er blieb im Wohnzimmer zurück. Zerknirscht, machte Sisilia sich daran Snape die Jacke und sein Hemd auszuziehen, denn so konnte sie ihn ja unmöglich in sein Bett stecken.
Doch nachdem Wurmschwanz, auch nach dem sie Snape seine Schlafanzugjacke, die sie im Schrank gefunden hatte, angezogen hatte, nicht aufgetaucht war, begann sie ihm nun einfach auch seine Hose auszuziehen und ihn dann in seine Schlafanzughose zu stecken. Erst als sie im die Decke über den Körper legte, warf Wurmschwanz einen Blick ins Schlafzimmer, aber nur um kurz darauf hin wieder ohne ein Wort zu verschwinden.
„Hey, vielleicht wären Sie ja so freundlich und würden ihrem Freund noch ein Glas Wasser bringen“, rief sie ihm noch hinterher.
„Gläser und Wasser gibt es in der Küche, die Türe gleich rechts neben dem Schlafzimmer. Und er ist nicht mein Freund, wir sind nur ... notwendigerweise hier zusammen“, rief er zurück und sie hörte nur noch, wie eine Türe ins Schloss fiel und Pettigrew verschwunden war.
„Ja, wunderbar. Er ist genau so, wie er mir beschrieben wurde“, brummte sie auf, „wie eine kleine egoistische Ratte eben.“ Ein Seufzer kam aus ihrem Mund und sie machte sich auf, die Küche zu suchen.
Sie fand auch einen Raum, den manche vielleicht als Küche bezeichnen würden, doch sie hatte eher das Gefühl in einer Art Laboratorium gelandet zu sein. Überall standen Reagenzgläser herum und kleine Aufbauten von Apparaturen, so als hätte er hier einige Zaubertränke hergestellt. Auch Kessel stand herum oder hingen unter der Decke. Ein paar ältere standen noch aufgestapelt in einer Ecke. Sie warf nur einen flüchtigen Blick auf das alles und begann dann nach einem sauberen Glas zu suchen, welches sie in einem der Hängeschränke dann fand.
Sie füllte es mit etwas Wasser und ging dann zurück ins Schlafzimmer.
Snape war immer noch ohne Bewusstsein. Doch wenn er wirklich auf Grund von Mangel und Erschöpfung zusammengebrochen war, dann war es wichtig, dass er zumindest etwas trank. Deshalb setzte sie sich auf den Rand seines Bettes, hob seinen Kopf etwas an und versuchte ihm von dem Wasser einiges einzuflößen. Mit viel Mühe und Geduld schaffte sie es, nach einigen Minuten ihm das ganze Wasser zu geben und stellte daraufhin etwas beruhigter das Glas neben sich auf das Nachttischchen.
Sie überlegte kurz, ob sie gehen sollte. Doch sie konnte ihn doch nicht einfach hier seinem Schicksal überlassen, nicht nachdem sie Pettigrew kennen gelernt hatte und sicher war, dass dieser Snape nicht helfen würde. So beschloss sie hier zubleiben, bis sie sicher sein konnte, dass er außer Gefahr war. Mehr konnte sie nicht tun im Moment, denn jeder Heiler, den sie holen würde, würde garantiert mit einer zwanzigköpfigen Aurormannschaft hier erscheinen, da war sie sich sicher. Und das wollte sie noch weniger.
Langsam ging sie zurück ins Wohnzimmer, die Türe zum Schlafzimmer ließ sie nur angelehnt und setze sich auf das Sofa. Für einen Moment schloss sie Augen und lehnte den Kopf an die hohe Rückenlehne des Sofas. Ihre Gedanken kreisten um die letzten Tage.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:26 pm

Nachdem sie lange nichts mehr von ihrem Onkel gehört hatte und sie nur noch eine kurze Notiz von ihm erhalten hatte, dass er sich bald bei ihr melden würde, hatte sie kurz entschlossen ihre Zelte in Deutschland abgebrochen und war nach England gekommen. Sie hatte das Schloss in dem Moment erreicht, als die Feierlichkeiten für Albus Beerdigung angefangen hatten.
Die vielen Menschen, die zum See hinunter geströmt waren, hatten alle dunkle feierliche Kleidung an und ihre Gesichter sprachen Bände. Auf einigen waren Tränen zu sehen, andere hatten zu Boden geschaut und sagten kein Wort. Wieder andere wisperten leise, denn irgendwie hatte sich keiner getraut ein lautes Wort zu sagen.
Sisilia verspürte immer noch dieses Gefühl, als sich ihr die Kehle zu schnürte, mit dem Wissen, dass etwas Furchtbares geschehen sein musste. Tief in ihrem Inneren hatte sie auch schon geahnte, was es war. Doch noch immer voller Hoffnung, dass sie sich getäuscht hätte, war sie der großen Anzahl von Menschen in Richtung See gefolgt, sie sich immer im Hintergrund haltend. In der letzten Reihe hatte sie dann noch einen Platz gefunden und sich dann vorsichtig umgesehen. Es hatte dort nicht viele Menschen gegeben, die sie eventuell wieder erkannt hätten, so hatte sie keine Angst zu haben brauchen von jemandem angesprochen zu werden.
Ihr Herz verkrampfte sich, als sie an den Moment dachte, in dem Hagrid mit ihrem toten Großonkel auf dem Arm an ihr vorbei gegangen war und diesen auf den weißen Tisch ganz vorn gelegt hatte.
Sie hatte das Gefühl gehabt, selber in dem Moment zu sterben. Ihre Hand griff erneut an ihr Herz und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. Ihr Verstand weigerte sich immer noch diese schreckliche Tatsache aufzunehmen. Das konnte nicht sein, das dufte nicht sein...
Alles war so irreal. Die Sonne hatte prächtig vom Himmel gestrahlt und dort vor ihr, hatte ihr Großonkel gelegen.
Tod!
Sie war noch einige Zeit sitzen geblieben, als die andern schon längst gegangen waren. Ihr Blick blieb die ganze Zeit auf dem weißen marmornen Grabmal hängen, das sie lange fassungslos anstarrte.

Dann hatte sie einen Entschluss gefasst: Sie musste herausfinden was geschehen war!
Gesagt getan ... unerkannt war sie wieder verschwunden und hatte versucht, soviel Informationen wie möglich zu sammeln. Zusammen mit den Hinweisen aus den Briefen von Albus, hatte sie dann den Entschluss gefasst, eigenhändig nach Snape zu suchen und ihn zur Rede zu stellen.

Über die ganze Grübelei, war Sisilia irgendwann eingeschlafen.
Sie schreckte aus dem Schlaf, als sie hörte, wie in einiger Entfernung ein Glas entzwei brach. Eine Sekunde brauchte sie, um zu realisieren, wo sie sich befand. Doch sehr schnell wusste sie wieder, was letzte Nacht vorgefallen war. Als sie aufstand und zum Schlafzimmer eilte, sah sie aus den Augenwinkeln, dass es draußen bereits hell wurde. Ohne aber weiter darauf zu achten, ging sie schnurstracks auf die angelehnte Türe zu, zu dem Zimmer, aus dem das Geräusch aufgeklungen war. Sie stieß die Türe ganz auf und stellte sich in den Türrahmen.
Sofort fiel ihr Blick auf das Bett, wo Snape sich auf die Kante gesetzt hatte und nach seiner Tageskleidung griff, die über dem Stuhl aufgehängt war, der direkt daneben stand.
Auf dem Boden vor ihm lagen die Scherben des Glases, welches er wohl ausversehen hinunter gestoßen hatte.
„Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier tun?“, fragte sie ihn vorwurfsvoll und stemmte die Hände in ihre Hüften. Er sah zu ihr hoch und betrachtete sie unwirsch.
„Wonach denken Sie sieht es denn aus?“ fragte er mürrisch und begann sich sein Schlafanzugoberteil aufzuknöpfen.
„Ich denke nicht, dass Sie schon aufstehen sollten!“, ermahnte sie ihn und blieb direkt vor ihm stehen.
„Das ist meine Angelegenheit“, knurrte er erneut und machte einfach ungeniert weiter. Die Schlafanzugjacke warf er neben sich auf das Bett und schlüpfte sogleich in sein Hemd. Während er sich dieses zuzuknöpfen begann, hob er seinen Kopf und sah sie an.
„Was machen Sie eigentlich noch hier?“, fragte er nach einer Weile, während er sie einige Zeit gemustert hatte.
„Ganz einfach, Mr. Snape ich hatte mir Sorgen um Sie gemacht. Ich konnte Sie doch nicht einfach so auf dem Boden liegen lassen, nachdem Sie das Bewusstsein verloren hatten“, sagte sie und in ihrer Stimme klang Sorge mit, so dass er sie noch verwunderter anblickte.
„Wurmschwanz hätte sich schon gekümmert“, gab er knapp zurück und griff nach seiner Hose.
„Das habe ich gemerkt“, brummte Sisilia, die immer noch vor Augen hatte, wie schnell Pettigrew wieder das Weite gesucht hatte.
„Ihr Freund scheint nicht sehr vertrauenswürdig zu sein“, hängte sie an, als nur ein murren von Snape kam.
„Er ist nicht mein Freund, höchstens ein lästiges Anhängsel und wenn Sie jetzt so freundlich wären und draußen warten würden. Ich würde mich gerne fertig anziehen. Danke!“ sagte er und stand auf und griff ohne abzuwarten an den Bund seiner Schlafanzughose. Doch dann, als er sah, dass sie keine Anstallten machte sich bewegen, hielt er inne und sein Gesichtsaudruck wurde fast gequält.
„Was noch?“, frage er knurrend.
„Was glauben Sie, wer Ihnen den Schlafanzug angezogen hat. Und keine Sorge, ich habe Ihnen nichts weggeschaut, es ist noch alles dran“, sagte sie spitz, drehte sich dann um und verschwand im Wohnzimmer. Schon alleine sein Blick waren ihre Worte wert gewesen und mit einem Grinsen auf den Lippen, ließ sie sich auf dem Sofa nieder und wartete, bis er aus dem Schlafzimmer kam.
Er war noch immer sehr blass und die Ringe unter seinen Augen waren nicht minder tief, als schon am Tag zuvor. Seine Wangen wirkten eingefallen und sie glaubte, sicher zu sein, dass er schon sehr lange nichts mehr gegessen hatte.
„Sie sind ja immer noch da.“
„Wie Sie sehen. Sie sollten sich nicht so gehen lassen. Sie sind ein großartiger Zauberer und ich muss zugeben, dass ich von Ihnen als allerletztes erwartet hätte, dass Sie sich hängen lassen.“ Ihre Worte klangen ruhig, aber dennoch musste er ihre Enttäuschung herausgehört haben.
„Warum machen Sie sich eigentlich sorgen? Ich bin nur ein Mörder. Oder haben Sie Angst, dass ich nicht mehr stark genug sein könnte, um meine Strafe in Askaban abzusitzen, wenn man mich aufgreift?“ Er wirkte sehr verbittert und irgendwie tat Sisilia der Mann leid. Sie hatte schon ihren Mund geöffnet, als er mit einem wütenden Gesicht auf die Türe zeigte.
„Wieso verschwinden Sie nicht einfach dahin, wo Sie her gekommen sind“, zischte er scharf.
„Bis jetzt bin ich immer gut alleine zurecht gekommen und ich wüsste nicht, warum ich das nicht auch weiterhin schaffen sollte“, seine Worte hallten in ihrem Kopf wieder und nun auch wütend über sein rüde Art stand sie auf, ging auf ihn zu und blieb erst knapp vor ihm stehen, so dass ihre Gesichter nur noch zwei Handbreit voneinander entfernt waren.
„Ja gut, Mr. Snape ich gehe. Machen Sie sich doch selber kaputt und bemitleiden Sie sich selber, wie arm Sie doch dran sind. Doch glauben Sie nicht, dass es das war, was mein Großonkel wollte. Denn wenn es so ist, dann war sein Tod völlig umsonst und dann sind Sie auch einfach nur der Mörder, für den sie alle halten!“, sagte sie ihm ins direkt mit lauter Stimme ins Gesicht, drehte sich um und ließ nun einen total verdutzten Snape zurück. Dann trat sie auf die menschenleere Straße hinaus, wo sie auch augenblicklich disapparierte.




******




Im halbdunkel saß er an seinem Sekretär. Den ganzen restlichen Tag hatte noch er in Spinners’ End verbracht, wartend, wenn er auch nicht gewusst hatte auf was. Vielleicht darauf, dass die Auroren auftauchen würden, um ihn zu verhaften? Doch es kam niemand, er war die ganze Zeit alleine.
Die Worte der Frau, die ihn überraschenderweise aufgesucht hatte, gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf. Was erlaubte sie sich überhaupt, sie hatte doch gar keine Ahnung. Glaubte aus Briefen und Erzählungen ihn zu kennen. Er lachte leise und schrill auf und schüttelte fast wirr den Kopf. So viele glaubten ihn zu kennen, doch keiner hatte eine Ahnung was tatsächlich in ihm vorging, wie er sich wirklich fühlte....
Vor ihm lag wieder dieses in schwarze in Leder gebundene Büchlein, in welches er abermals ein paar nicht zusammenhängende Sätze geschrieben hatte.


Merkwürdiger Besuch. Angebliche Großnichte von AD. Neugierige Fragen.
Was wollte sie wirklich?
Impertinentes Auftreten. Vorsicht! Ich muss mit „Ihm“ darüber reden.


Er starrte auf das, was er geschrieben hatte, ohne es tatsächlich wahr zu nehmen. Er war immer noch müde, auch wenn er einige Stunden geschlafen hatte und langsam verwandelte sich das bloße Knurren seines Magens in leichte Magenkrämpfe und er krümmte seinen Oberkörper zusammen, während er seine Hand leicht gegen seinen Bauch presste, so als könnte er damit erreichen, dass der Hunger verschwand.
Es schien auch so, dass Wurmschwanz wohl nicht daran dachte, hier noch mal aufzutauchen, also hatte er auch keinen Grund mehr hier zu warten und es zu riskieren von den Auroren aufgegriffen zu werden.
Langsam erhob er sich, klappte das Büchlein zusammen und steckte es in die Tasche seiner dunklen Jacke. Kurz sah er sich noch einmal um, griff nach seinem Umhang, welcher über der Sessellehne hing und warf ihn sich über die Schultern. Dieser sah ziemlich ramponiert aus und war an einigen Stellen stark verschmutzt. Doch das interessierte ihn im Moment überhaupt nicht, was eigentlich überhaupt nicht zu ihm passte, den normalerweise achtete er immer sehr auf seine Kleider, doch inzwischen … war ihm das vollkommen egal geworden.
Noch einmal atmete er tief durch, straffte seinen Körper und ging dann mit großen Schritten aus der Türe hinaus, wobei sich sein Umhang im Gehen aufbauschte.
Inzwischen war es wieder dunkel geworden und als er auf die Straße trat verschmolz seine dunkle hagere Gestalt sofort mit der Finsternis.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:31 pm

2. Noch mehr Informationen




Seit ihrem Besuch bei Snape waren drei Tage vergangen. Mittlerweile war Sisilia in das alte Haus ihrer Eltern gezogen und hatte sich notdürftig dort eingerichtet. Sie wohnte jetzt in einem kleinen beschaulichen Ort, ganz in der Nähe von London. Das Haus, welches einem alten englischen kleinen Landhaus glich, lag Rande des Dorfes und hatte einen wunderschönen großen Garten, der sich immer noch in einem hervorragenden Zustand befand.
Albus hatte die ganzen Jahre über einen Gärtner und gleichzeitig eine Art Hausmeister engagiert gehabt, der nach dem Haus und dem Garten geschaut hatte. Sie wusste, dass ihr Großonkel in den Ferien zu Weilen dort gewohnt hatte, doch das war ihr nur Recht gewesen, denn so stand es wenigstens nicht die ganze Zeit leer. Die Zimmer waren alle in einem sehr guten Zustand, wenn auch teils sehr veraltet eingerichtet. Aber sie mochte den Flair des Hauses, es erinnerte sie sehr an ihre wunderschöne Kindheit, die sie hier mit ihren Eltern verleben durfte. Überall gab es noch viele Erinnerungen für sie. Von den Gemälden angefangen, die ihre Eltern und auch Großeltern zeigten. Im Wohnzimmer, gab es ein großes Bild über dem Kamin, das ihren Vater in einer Art Uniform zeigte und ihre Mutter, die vor ihm auf einem Stuhl saß, in einem wunderschönen violetten Ballkleid. Sie liebte dieses Bild und hatte in den letzten Tagen immer wieder davor gestanden und es betrachtet.
In Ordnung, es muss hier erwähnt werden, dass sie es nicht nur betrachtet hatte, sondern auch mit den beiden Personen, die ihre Eltern darstellten, gesprochen hatte. Es war ein komisches Gefühl, denn bisher hatte sie es vermieden das zu tun, es kam ihr einfach absurd vor. Natürlich war ihr klar, dass diese Leute auf dem Bild nicht wirklich ihre Eltern waren, dennoch, gaben sie ihr ein Gefühl der Geborgenheit, dass sie sehr genoss.
Ein weiteres Bild, welches sie auf dem Dachboden gefunden hatte und ihre Eltern und Albus zeigten, hing sie in ihr Schlafzimmer, so fühlte sie sich irgendwie auch beschützt beim schlafen.
Sie hatte auch noch ein anderes Bild gefunden und sich gewundert, wie dieses hier her kam. Zuerst hatte sie keine Ahnung, wer das neben ihrem Großonkel auf dem Bild war, doch als sie es umdreht stand da ein Name.
Die Potters, 1990.
Konnte das wirklich sein, dass ein Bild von Harry Potter’s Eltern auf ihrem Dachboden lag? Sie stellte es wieder zurück, doch dachte sie immer wieder daran und wunderte sich jedes Mal aufs Neue, wie dieses Bild wohl dahin gekommen war.

Ansonsten war sie in den letzten Tagen hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, es sich gemütlich herzurichten und in Gedanken in der Vergangenheit zu schwelgen, sie hatte Dinge weggeworfen, die Müll in ihren Augen waren und Gegenstände in den Räume aufgestellt, die ihr viel bedeuteten.
Wie auch eine kleine runde Spieldose ihre Mutter, die mit zarten violetten Rosenblüten verziert war und eine entzückende Melodie spielte, deren Namen sie aber nicht kannte.
Mit verschränkten Armen stand sie nun im Wohnzimmer am Fenster und blickte hinaus auf eine kleine Gruppe von Birkenbäumen, deren Äste sich im Wind hin und wiegten und hing wieder mal ihren Gedanken nach. Sie beobachte ein paar Vögel, die in der untergehenden Sonne vor ihrem Fenster auf und ab flatterten und beschloss dann, sich dann auf den Weg zu machen.
Die Eule mit der Antwort war zwar erst vor einer Stunde angekommen, dennoch hatte Professor McGonagall sie gebeten, gleich heute Abend noch vorbeizukommen.
Sie schwang ihren fliederfarbenen Umhang über ihr schwarzes Kleid und als sie sich noch einmal kurz umgesehen hatte, disapparierte sie einfach von ihrem Haus aus.
Nachdem es wieder hell um sie wurde, sah sie sich genauer um. Sie stand vor einem wunderschönen alten schottischen Cottage, welches über und über mit grünem Efeu bewachsen war. Die kleine Auffahrt zum Haus, an dessen Weg uralte Eichenbäume standen, wirkte sehr gepflegt und einladend.
Noch einmal tief Luft holend, ging sie auf die dunkel gestrichene bogenförmige Mahagonitüre zu und streckte die Hand nach dem Türklopfer aus, als auch schon die Türe von innen aufgezogen wurde.
Überrascht blickte sie in das Gesicht einer älteren Frau, deren wachen Augen sie kurz musterten und dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.
„Meine Güte, Sisilia Dumbledore! Wie lange ist es nun her, dass wir uns zum letzten Mal gesehen haben?“, fragte sie und trat ihr mit offenen Armen entgegen.
Dieses Lächeln erwidernd, kam sie der Frau entgegen und ließ sich von ihrer ehemaligen Lehrerin, wenn sie sie auch nur zwei Jahre also solche gehabt hatte, in die Arme schließen und folgte ihr dann, auf ihre Einladung hin, in das Haus.
Als sich die Türe hinter ihr geschlossen hatte, sah sich Sisilia in dem alten aber doch wunderschönen Hausflur um. Alles war wunderbar gepflegt und bestens in Schuss. Das dunkle Holz, mit dem die Wände im Flur verkleidet waren, gab dem Raum eine wunderbare Wärme und man fühlte sich hier gleich irgendwie heimelig.
Minerva bat sie gleich ins Wohnzimmer und so ging Sisilia an einem Tischen vorbei, auf der eine wunderschöne alte Vase stand, in der sich auch ein großer Strauß frischer Wiesenblumen befand. Ihr Blick fiel noch auf die alte Standuhr, auf der sich mindestens ein gutes duzend Zeiger befanden, die auf Sterne, Monde und noch einiges mehr deuteten. Auch viele Zahlen standen darauf, aber die gingen nicht nur bis zwölf sondern bis zweiundfünfzig. Es wirkte sehr verwirrend, und Sisilia fragte sich, was man wohl an dieser Uhr ablesen konnte, doch sie wollte lieber nicht fragen. Und als sie dann durch die große, weiße und offene Doppeltüre trat, sah sie ein sehr gemütliches, wenn auch nicht zu großes Wohnzimmer vor sich, das in zartem grün und rot gehalten war.
Minerva McGonagall trat neben sie und forderte sie auf, auf dem Sofa, welches mitten im Raum stand, platz zu nehmen. Auf dem storchenbeinähnlichen Tischen, neben dem Sofa hatte McGonagall schon Tee vorbereitet und ging nun dorthin.
„Darf ich Ihnen Tee anbieten, Sisilia?“, fragte sie und deutete auf die Tassen mit dem Goldrand und den grünen Efeuranken darauf.
„Ja, sehr gerne“, gab Sisilia zurück und beobachte, wie sie den Tee in die Tasse goss und sie ihr diese reichte.
„Danke“, erwiderte Sisilia und roch an dem Tee. Bevor Professor McGonagall sich ebenfalls neben Sisilia auf das Sofa setzte, reichte sie ihr noch einen Teller mit Keksen darauf, wovon Sisilia einen nahm und versuchte.
„Sind das Ingwerkekse?“, fragte Sisilia überrascht und Minerva nickte mit einem Lächeln.
„Ja, in der Tat, das sind Ingwerkekse. Ich liebe diese und habe immer welche zu hause. Auch Albus...“, sie brach plötzlich ab und senkte ihren Blick. „Es ist so schrecklich“, sprach sie leise weiter.
„Ich kann es auch noch nicht wirklich glauben“, gab Sisilia ebenso leise zurück.
Einige Zeit blickte Sisilia Minerva ernst an, holte noch einmal tief Luft und fragte nach dem, warum sie eigentlich gekommen war.
„Professor, bitte sagen Sie mir. Wie ist es passiert. Wie starb mein Großonkel?“, endlich war es heraus und McGonagall sah sie nachdenklich an, ihre Lippen fest aufeinander gepresst.
„Ich muss alles erfahren, bitte erzählen Sie mir, was Sie wissen!“, bat sie diese erneut, die dann nickte, aufstand und zum Fenster trat.
„Der Einzige, der es außer den Todessern gesehen hat, war Harry Potter“, begann sie leise, den Blick nach draußen in ihren Garten gerichtet.
„Er hatte seinen Tarnumhang um und stand in dem Moment mit Albus auf dem Astronomieturm, als Draco Malfoy nach oben kam und Albus drohte, ihn zu töten.
Kurz darauf kamen, noch ein paar andere Todesser nach oben, gefolgt von Severus Snape, der von Professor Flittwick, Hermine Granger und Ginny Weasley über die Vorkommnisse informiert worden war.
So wie Harry erzählt hat, betrat Snape keine Minute nach den Todessern den Turm, stieß Malfoy, der mit zitterndem, auf Albus gerichteten Zauberstab da stand, zur Seite, richtete seinen Zauberstab auf Professor Dumbledore und... ohne noch einen Ton zu ihm zu sagen, jagte er den Todesfluch auf ihn. Dabei wurde dieser über die Mauer geschleudert ... es war … einfach schrecklich“, endete sie. Ihre Hand ging in die Tasche ihres Kleides und sie zog ein Taschentuch heraus. Und wischte sich damit über die Augen.
Es entstand eine längere Pause, in der keiner etwas sprach. Auch Sisilia kämpfte gegen die Tränen an, doch sie hatte das Gefühl, dass dies nicht die ganze Wahrheit war.
„Professor, vielleicht sollte ich dann doch besser noch mit Harry Potter persönlich sprechen. Können Sie mir vielleicht sagen, wo ich ihn finden kann?“, wollte sie von der nun völlig aufgelösten Frau vor sich wissen.
„Harry Potter?“, fragte sie noch einmal schniefend nach und schnaubte sich dann die Nase. Langsam und nachdenklich drehte sie sich zu ihr um und sah sie überlegend an.
„Warum wollen Sie ihn auch noch befragen? Ich glaube kaum, dass er Ihnen mehr erzählen wird. Es ging auch alles so verdammt schnell.“
„Vielleicht doch. Ich will jede Möglichkeit ausschöpfen, die geht. Ich denke Sie können das bestimmt verstehen.“
„Ja, ich glaube mir würde es auch so gehen, auch wenn es dem guten Albus nichts mehr nützt.“
Professor McGonagall schniefte noch einmal, dann atmete sie heftig durch und setzte sich wieder zu Sisilia auf das Sofa.
„Harry wird bis zu seinem siebzehnten Geburtstag noch im Haus von seinem Onkel und seiner Tante bleiben. Das hatte er Albus noch versprochen, doch was er dann vor hat…
Ich habe keine Ahnung. Ich habe sogar erfahren, dass er das nächste Schuljahr, vorausgesetzt es wird überhaupt eine Schule stattfinden, nicht mehr machen will“, erklärte sie jetzt wieder ziemlich ruhig.
„Gut, dann werde ich ihn gleich morgen aufsuchen und ihn bitten, mir alles genau zu erzählen. Mehr als rauswerfen kann er mich ja nicht. Aber es ist einfach wichtig für mich, ich muss es zumindest versuchen“, gab Sisilia ihr als Erklärung.
„Versuchen Sie Ihr Glück, Miss Dumbledore. Ich weiß aber nicht, wie der Junge auf Sie reagieren wird, seien Sie deshalb auf alles gefasst. Mir gegenüber ist er leider seit dem Tod Ihres Onkels sehr verschlossen geworden, so als würde er mir nicht mehr vertrauen.“ Ein tiefes Bedauern klang in ihrer Stimme mit.
„Das kann ich irgendwie verstehen. Er verliert jetzt zum vierten Mal eine wirkliche Bezugs- und Vertrauensperson. Ich habe sehr großes Mitleid mit ihm und ich danke Gott dafür, dass ich nicht in seiner Haut stecke.“ Sisilias Stimme klang sehr betrübt, als sie das sagte.
„Jeder hat sein Päckchen zu tragen, Sisilia. Der eine mehr und der andere weniger. Dennoch gebe ich Ihnen Recht, auch ich möchte mit Harry Potter nicht tauschen müssen, da bin ich ganz ehrlich. Doch wir können eins tun, ihm helfen und ihn unterstützen, um es leichter für ihn zu machen. Das war auch das, was Albus getan hat, auch wenn er immer wieder meinte, er wisse nicht, ob es gut sei, zu viel von ihm fern zu halten. Ich bin jedoch der Meinung, dass den Jungen noch einiges erwarten wird und es mehr als in Ordnung war, dass Albus ihn so spät wie nötig in sein Schicksal eingeweiht hat.“
Der Blick von McGonagall würde noch trauriger und Sisilia musterte sie.
„Was werden Sie tun? Werden Sie nach den Ferien nach Hogwarts zurückkehren?“, wollte Sisilia jetzt wissen.
„Das ist eine gute Frage. Das Ministerium hat mich gefragt, ob ich die Nachfolge von ihrem Onkel antreten würde, doch ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu besitze. Es wird verdammt schwer werden. Dumbledore war der großartigste Schulleiter, den Hogwarts je hatte…“, sie zog wieder ihr Taschentuch heraus und wischte eine Träne aus den Augenwinkeln.
„Verzeihen Sie, aber ich kann es einfach immer noch nicht fassen, dass er nicht mehr unter uns sein soll. Ich habe immer noch das Gefühl, es könnte jeden Moment an der Türe klopfen und er würde da stehen und fragen, ob ich ihm ein Glas von meinem selbst gebrannten Whisky einschenken würde.“ Sie versuchte ein Lächeln, was aber kläglich misslang.
„Mir geht es genau so. Ich habe auch das Gefühl, dass das Ganze ein schrecklicher Albtraum ist. Doch leider…“, sie sprach es nicht aus und schaute stattdessen auf die Uhr. Irgendwie hatte sie das Gefühl, einfach raus zu müssen, an die frische Luft.
„Oh mein Gott! Es ist ja schon so spät. Ich sollte wirklich gehen. Ich habe Sie lange genug aufgehalten“, erklärte sie jetzt.
„Sie haben mich nicht aufgehalten. Im Gegenteil, ich habe mich sehr über Ihren Besuch gefreut und Sie sind jederzeit wieder herzlich willkommen. Auch auf Hogwarts. Egal, ob Sie etwas wissen oder einfach nur auf einen gemütlichen Plausch vorbei kommen wollen“, bot sie Sisilia jetzt an, die sie dankbar an lächelte.
„Ich werde bestimmt auf Ihr Angebot zurückkommen, danke“, antwortete sie und erhob sich zum Gehen.
Sie verabschiedete sich dann doch sehr schnell von der, auf den ersten Blick sehr streng wirkenden Frau, die aber dennoch ein sehr empfindsames Gemüt hatte und machte sich auf den Weg zurück nach Hause.
Auf dem Weg dort hin hatte sie eine Idee, die sie dann auch sofort begann in die Tat umzusetzen.



*****




Auch wenn ich dieser Frau weiterhin nicht traue und ich es nur ungern zugebe, muss ich doch eingestehen, dass sie Recht hat. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass sie wirklich weiß, was sie gesagt hat. Dennoch… Ich habe Albus Dumbledore ein Versprechen gegeben… Ich habe einen Weg beschritten, den ich jetzt zu Ende gehen werde. Ich denke ich bin es den Menschen, die mir etwas bedeutet haben schuldig… ich bin es mir schuldig…

Habe seit gestern wieder meine Arbeit aufgenommen und meinen Posten bezogen.
Habe auch mit „Ihm“ gesprochen und mir ist jetzt wieder klar, was ich zu tun habe. Und ich werde kämpfen, werde mir ein Mittel brauen, dass mich wieder in Ordnung bringen wird und das mir meine Kraft zurück bringt. Irgendwie fühle ich mich jetzt schon viel besser, auch wenn ich nicht wirklich weiß warum.
Nur ein Problem wird es noch sein, Wurmschwanz so zu beschäftigen, dass er keinen Verdacht schöpfen kann, doch das werde ich schon schaffen… ich habe es bisher immer geschafft.

*Notiz* Soll ich nun auf Wurmschwanz acht geben, oder doch er auf mich? ... Äußerste Vorsicht!
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:37 pm

3. Harry Potter, der lebende Mythos



Die Sonne hatte ihren höchsten Stand am Himmel schon einige Zeit aufgegeben und Mittag war schon lange vorbei, als Sisilia den Lingusterweg erreicht hatte. Sie war mit der Bahn und mit dem Bus angereist und ging nun das letzte Stück zu Fuß.
Ausnahmsweise war heute ein relativ schöner Tag, was in den letzten Monaten nur noch sehr selten vorgekommen war. Die Sonne brannte auf dem sowieso schon aufgeheizten Asphalt, über dem die Luft flimmerte.
Es war doch sehr verwunderlich, wie unterschiedlich das Wetter im Moment doch war. In London City und in vielen Teilen Englands gab es seit Monaten fast nur noch dunkle Wolken und dann diesen schrecklichen, fast undurchdringlichen Nebel. Tagein, tagaus, immer das gleiche Bild.
Doch hier schien heute die Sonne, als ob in der Welt alles in bester Ordnung wäre.
Kurz blinzelte Sisilia in die strahlend helle Scheibe am Himmel, die genau über der Straße stand und ging dann auf das Haus mit der Nummer 4 zu.
Der Vorgarten war sehr gut gepflegt und neben dem Eingang, auf der Auffahrt zur Garage, stand ein Auto, welches im Sonnenschein strahlte, so als wäre es gerade gewaschen und poliert worden. Ein paar kleine Pfützen auf dem Weg auf dem es stand, bestätigten diese Vermutung von ihr.
Ein sanftes Lächeln huschte auf ihre Lippen. Alles war so typisch für diese Gegend, dachte sie. Nach Außen hin alles super gepflegt und wunderschön gerichtet, doch was hinter den Häuserfassaden vor sich ging… Sie wolle lieber nicht daran denken.
Sisilia hatte jetzt die Türe erreicht und presste ihren Daumen auf den Klingelknopf, der auch sofort anschlug.
Noch einmal atmete sie tief durch, als auch schon die Türe von einem sehr kräftigen, wenn nicht ehrlichkeitshalber gesagt werden musste, dicken Mann, einem sehr dicken Mann, mit dunklen Haaren und einem kräftigen Schnauzbart geöffnet wurde und dieser sie mit seinen dunklen stechenden Augen misstrauisch anstarrte.
Da Sisilia normale Muggelkleidung trug, ein T-Shirt und eine einfache fliederfarbne Sommerhose, konnte er nicht ahnen, woher sie kam und was sie wollte.
„Ja bitte?“, fragte er freundlich, aber dennoch misstrauisch und musterte sie von oben bis unten, als würde er erwarten, dass sie gleich ihre Sammelbüchse präsentieren würde.
„Entschuldigen Sie bitte die Störung. Mein Name ist Dumbledore, Sisilia Dumbledore. Ich würde sehr gerne mit Harry Potter sprechen. Ich nehme an, er wohnt doch hier?“, erkundigte sie sich freundlich und lächelte den Mann an.
Doch in dem Moment, als sie Harrys Namen erwähnt hatte, verfinsterte sich seine Miene zusehends und sie fürchtete im selben Moment, dass er ihr die Türe vor der Nase zuschlagen würde, doch er zögerte.
„Dumbledore?“, fragte er leise nach. „Sind sie etwa mit diesem alten Kauz verwandt, der letztes Jahr hier war?“ Im Gesicht des Mannes spiegelte sich in Sekunden so viel wieder, dass Sisilia nicht wirklich fähig war es zu deuten. Es war Wut und gleichzeitig auch Angst darin. Natürlich wusste sie, dass die Dursleys nicht gerade angetan von Harry und der Existenz der Zaubererwelt waren, doch hatte sie nicht gedacht, dass es so schlimm war, wie ihr jetzt bewusst wurde.
Dennoch versuchte sie so freundlich wie möglich zu bleiben, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass, wenn Blicke töten könnten, sie jetzt von einer Sekunde auf die andere tot umfallen würde.
„Ja, Albus Dumbledore war mein Großonkel“, erklärte sie dem Mann jetzt, dessen Hand sich immer wieder zu einer Faust schloss.
„War? Was heißt denn hier war?“, fragte er fahrig nach und verengte die Augen.
„Hat Harry Ihnen denn nicht erzählt, was geschehen ist?“ Jetzt war es Sisilia, die Vernon Dursley erstaunt anblickte. Konnte es wirklich sein, dass Harry gar nichts erwähnt hatte?
„Nein. Es interessiert uns auch nicht, was Ihresgleichen tun oder auch nicht. Wir sind froh, dass unser Neffe morgen endgültig das Haus verlässt. Wir mussten uns lange genug mit ihm herum ärgern“, erklärte er ihr. Sisilia konnte sehen, dass er es wirklich genau so meinte, wie er es sagte.
Ihre Miene verfinsterte sich zusehends und sie beschloss dieses Gespräch mit Harrys Onkel so schnell wie möglich zu beenden.
„Dann ist Harry wohl heute noch da? Würden Sie ihm bitte ausrichten, dass ich gerne mit ihm sprechen würde?“, bat sie Vernon Dursley nun mit kühler Stimme.
„Nein! Ich bin doch nicht sein Diener“, brummte dieser nun zurück und Sisilia klappte der Mund auf. So etwas hatte sie noch nie erlebt und sie wollte schon etwas, nicht so nettes zurückgeben, als sie durch die offene Türe auf die Treppe blickte, wo sie in dem Moment eine Bewegung wahr nahm.
Zuerst sah sie auf ein Paar Füße und dann ging ihr Blick weiter nach oben, bis sie in die grünen Augen eines fast erwachsenen jungen Mannes blickte, dessen Gesicht von wild abstehendem schwarzen Haaren eingerahmt und von einer runden Brille geziert wurde. Unter den Haaren auf seiner Stirn, konnte sie auch den Ansatz seiner blitzförmigen Narbe erkennen, die mit seinem Schicksal auf so dramatische Weise verbunden war. Doch auch ohne dieses unverkennbare Zeichen auf seiner Stirn, hätte sie ihn sofort erkannt.
„Was ist denn hier los?“, fragte Harry Potter ziemlich aggressiv und starrte von seinem Onkel zu der, ihm unbekannten Frau. Sein Gesicht war finster und dunkle Schatten schienen sich über seine Augen gelegt zu haben.
„Es will dich jemand sprechen“, quetschte Vernon Dursley durch seine zusammengebissen Zähne heraus, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand ohne einen weiteren Ton in seinem Wohnzimmer, dessen Tür er mit einem lauten Knall ins Schloss warf.
Harry sah ihm zuerst grimmig hinterher, doch als ihm bewusst wurde, dass dieser sich ziemlich ärgerte, huschte ein kurzes Grinsen auf sein Gesicht, doch dann blickte er fragend zu Sisilia.
„Wer sind Sie?“, fragte er Sisilia etwas schroff und sie konnte förmlich seine Verbitterung, spüren, die ihn wohl ganz und gar erfasst hatte.
„Mein Name ist Sisilia Dumbledore. Mr. Potter, ich würde sehr gerne mit Ihnen sprechen, wenn Sie vielleicht etwas Zeit für mich hätten?“, bat sie ihn sehr freundlich.
Harry, der beim Sprechen, ihr schon ein paar Stufen nach unten entgegen gekommen war, blieb abrupt noch einmal stehen.
„Dumbledore?“, flüsterte er leise und starrte sie an.
„Sind Sie verwandt mit Albus Dumbledore?“, wollte er mit zittriger Stimme wissen.
„Ja, das bin ich. Mr. Potter. Ich bin seine Großnichte“, klärte sie Harry auf und versuchte ihn freundlich anzulächeln.
„Oh“, sagte er darauf nur leise und kam dann die letzten Stufen nach unten, während er sie nachdenklich musterte.
„Ich hatte keine Ahnung, dass er überhaupt Verwandtschaft hat“, murmelte er überrascht.
„Doch hat er. Mr. Potter. Ich weiß, ich komme völlig überraschend und Albus hat auch mit Sicherheit nie etwas von mir erzählt, doch es wäre mir sehr wichtig, wenn ich mit Ihnen sprechen könnte“, bat sie ihn noch einmal, als er sie sehr unschlüssig ansah.
„Woher soll ich wissen, dass Sie die Wahrheit sagen?“, fragte er skeptisch.
„Eine gute Frage, Mr. Potter und ich bin froh, dass Sie diese gestellt haben. Aber auf der anderen Seite, weiß ich im Moment nicht, was ich ihnen als Beweiß liefern sollte. Vielleicht fragen Sie mich etwas über meinen Onkel, das nicht jeder wissen kann“, forderte sie ihn auf und er überlegte einen Moment, doch dann schien ihm etwas einzufallen.
„Gut. In Ordnung. Was war Professor Dumbledores Lieblingsmarmelade?“, fragte er und sah ihr direkt ins Gesicht.
„Oh, das ist einfach. Das ist Himbeermarmelade, am liebsten selber eingemacht und die hat er jedes Jahr von meiner Tante geschickte bekommen. Wir hatten selber Unmengen Himbeeren im Garten, die wir immer eingekocht haben“, sprudelte es aus ihr heraus.
Es dauerte noch einen Moment, doch dann nickte er zu ihrer Überraschung. Sie hatte mehr Widerstand, mehr Misstrauen erwartet von ihm, vor allem nachdem was schon alles geschehen war.
„Gut meinetwegen. Aber nicht hier, gehen wir etwas spazieren, vielleicht in den Park“, schlug er dann vor.
„Das ist eine gute Idee. Denn wer weiß, wie lange die Sonne noch scheint, bevor dieser schreckliche Nebel wieder zurückkommt“, antwortete sie ihm und machte einen großen Schritt zurück auf den Weg.
Harry folgte ihr, zog die Türe hinter sich zu und marschierte mit den Händen in den Hosentaschen neben Sisilia den Lingusterweg entlang. Sie musterte Harry während sie einige Zeit schweigend nebeneinander her gingen.
Harry Potter war ein kleinwenig größer als Sisilia und immer noch sehr schlaksig, genauso, wie ihn ihr Großonkel immer beschrieben hatte. Seine leuchtenden grünen Augen, hinter den Gläsern seiner Brille, strahlten tiefe Entschlossenheit aus und das war etwas, was ihr an dem Jungen sehr gefiel.
„Sie leben wohl nicht ausschließlich in der Zaubererwelt?“, fragte er nach einiger Zeit des Schweigens.
„Nein. Ich habe die letzten Jahre unter Muggeln gelebt und bin, um ehrlich zu sein auch noch nicht lange wieder zurück in England“, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß.
„Das merkt man. Die hier ansässigen Zauberer und Hexen haben immer sehr viel Mühe damit, sich bei den Muggeln zurecht zu finden, “ gab er grinsend zurück, „Doch Ihnen könnte man den Muggel jederzeit abnehmen.“
„Danke. Aber wenn man fast 17 Jahre unter ihnen lebt, lernt man sich anzupassen.“
„Darf ich Sie fragen warum Sie unter ihnen gelebt haben?“, wollte Harry nun wissen und Sisilia musste schmunzeln. Eigentlich war sie gekommen, um ihm ein paar Fragen zu stellen und nicht umgekehrt. Aber ihr war durchaus klar, dass er nur Vertrauen zu ihr fassen konnte, wenn sie ehrlich war und ihm auch etwas über sich erzählen würde, zumindest wenn sie ihm uneingeschränkt seine Fragen beantworten würde.
„Albus hat mich vor 17 Jahren, nachdem meine Eltern ermordet worden waren, nach Deutschland zu meinen Verwandten, auch Muggel, also ähnlich wie bei Ihnen, geschickt. Bei denen bin ich aufgewachsen und habe auch die letzten Jahre dort verbracht und einen normalen Muggelberuf ausgeübt. Ich habe in der Apotheke meines Onkels gearbeitet.“
„Ähnlich wie bei mir?“, fragte Harry nach und hob eine Augenbraue.
„Gut, wohl nicht ganz so. Im Gegensatz zu Ihren Verwandten sind meine Tante und mein Onkel herzensgute Menschen, welche die Zaubererwelt akzeptiert haben“, gab sie mit schaudern, bei dem Gedanken an Vernon Dursley zurück.
„Was soll’s. Morgen werde ich volljährig und endgültig ausziehen. Dann brauche ich sie nie wieder zu sehen. Aber Sie sind bestimmt nicht gekommen, um mit mir über meinen Onkel zu sprechen“, warf Harry nun ein.
„Nein, Sie haben Recht, Mr. Potter. Es gibt einen anderen Grund, einen ganz anderen“, gab sie leise zurück.
Inzwischen waren sie durch eine schmale Gasse gegangen und hatten den Magnolienring erreicht. Harry deutete auf den Spielplatz, am Ende der Straße, an den auch ein kleiner Park grenzte und Sisilia nickte, während sie weiter darauf zugingen.
Ein paar Kinder saßen auf den bunt gestrichenen Schaukeln und einige Kleinere spielten begeistert im Sandkasten. Sisilia warf den friedlich spielenden Kindern einen lächelnden Blick zu, als sie ihnen vorbei gingen. Natürlich spürte sie Harrys fragenden Blick auf sich, aber sie wollte erst an den Kindern vorbei sein, bevor sie begann Harry Fragen zu stellen.
„Mr. Potter, der Grund warum ich gekommen bin, ist…nun, ich war gestern bei Professor McGonagall und sie meinte…“, begann sie zögerlich, doch dann unterbrach Harry sie.
„Ich kann es mir denken, Sie wollen wissen, wie Ihr Großonkel gestorben ist?“, fragte er direkt heraus.
„Ich…, ja, Mr. Potter, im Grunde schon. Ich weiß, dass es schrecklich für Sie gewesen sein muss, das mit anzusehen, doch ich verstehe das alles einfach nicht und ich habe gehofft, Sie könnten mir helfen die Wahrheit herauszufinden“, sagte sie leise und sah ihn fast schon flehend an. Doch zu ihrer Überraschung lachte er jetzt sarkastisch und fast schon hysterisch auf, so dass eine junge Mutter, die gerade mit ihrem Kinderwagen an ihnen vorbei ging, sie erschrocken ansah.
„Was gibt es daran nicht zu verstehen?“, begann er etwas lauter.
„Snape, dem ihr Großonkel bisher so absolut vertraut hatte, hat ihn eiskalt ermordet und dabei endlich sein wahres Gesicht gezeigt“, zischte er und sein Gesicht verzog sich dabei hass erfüllt.
Sisilia zog ihn etwas zur Seite in eine ruhigere Ecke des Parks, zu einer leeren Parkbank.
„Mr. Potter. Ich habe das im Tagespropheten gelesen. Doch ich will nicht nur das wissen. Ich möchte jedes einzelne Detail erfahren.“
Sich kurz umsehend, nahm sie auf der Bank platz und deutet kurz neben sich, als Aufforderung für Harry, ebenfalls platz zu nehmen, war er nur zögerlich tat.
„In Ordnung Mr. Potter. Ich denke, ich bin Ihnen noch eine Erklärung schuldig“, sagte sie dann und begann Harry grob zu erzählen, was sie von ihrem Großonkel alles wusste. Harrys Ausdruck wurde dabei immer erstaunter, doch ließ er sie ausreden, ohne Zwischenfragen zu stellen.
„Das letzte Mal habe ich zwei Monate vor seinem Tod von ihm eine Eule bekommen und als ich dann auch nach meinem letzten Brief keine Antwort bekommen hatte, wusste ich, dass etwas passiert sein musste, denn selbst, wenn er keine Zeit hatte zu antworten, schickt er mir zumindest eine kurze Nachricht.
Wir hatten einen geheimen Spruch, der uns gegenseitig sagte, dass alles in Ordnung war: Zeige dem Drachen immer ein lachendes Gesicht!“
Harry nickte, als sie geendet hatte und senkte nun seinen Blick.
„Dann wissen Sie ja eine ganze Menge über mich“, gab er leise zurück und begann mit seinen Turnschuhen über den Kiesboden zu scharren.
„Ja, ich denke schon. Albus hat unsere Korrespondenz, die nicht nur über Eulen und Fawkes lief, sondern auch in vielen Privatgesprächen stattgefunden hat, wohl auch dazu verwendet, um einfach mal laut nachdenken zu können. Ich nehme an, dass Ihnen aufgefallen ist, dass Albus nicht wirklich einen Freund oder einen Vertrauten hatten, dem er seine Sorgen anvertrauen konnte. Ich glaube, dadurch, dass ich nicht in sein Leben eingreifen konnte, war ich die Einzige, bei der er, sein Herz ausschütten konnte. Auch wusste er, dass nie etwas über meine Lippen kommen würde, was andere nicht erfahren sollten. Und da kaum jemand überhaupt von meiner Existenz wusste, bestand auch keine Gefahr, dass man über mich auf andere Art und Weise an Informationen kommen könnte“, erklärte sie noch.
„Ich verstehe“, gab er jetzt leise und nachdenklich zurück, dann blieb sein Blick auf ihr hängen.
„Ist gut. Ich werde Ihnen alles erzählen, was auf dem Astronomieturm passiert ist. Unter der Bedingung, dass Sie mich nicht über das, was davor geschehen ist, ausfragen“, forderte er.
„Keine Sorge, von dem Zeitpunkt an, als ihr auf dem Astronomieturm angekommen seid, damit bin ich zufrieden.“
Harry nickte, lehnte sich auf der Bank zurück und schloss einen Augenblick die Augen, um sich zu sammeln.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:38 pm

„Wir hatten das Dunkle Mal direkt über dem Astronomieturm entdecke und waren mit Besen dort hinauf geflogen. Als wir dann gelandet waren und sahen, dass dort niemand war, bat mich der Schulleiter Snape zu holen. Wie auch schon vorher in Hogsmeade. Er bestand darauf nur ihn zu holen und mit keinem andern zu reden. Den Grund dafür, kenne ich bis heute nicht.
Wie auch immer, ich trug meinen Tarnumhang noch und wollte mich auf den Weg in die Kerker machen, aber ich kam nicht weit und gerade als ich die Tür erreicht hatte, hörten wir jemanden die Stufen nach oben steigen. Ihr Onkel gab mir ein Zeichen zurück zu gehen, was ich auch tat und dann ging alles so schnell.
In dem Moment als die Türe aufflog, erschallte es "Expelliarmus" und gleichzeitig erstarrte ich unter einem Lähmzauber, den Professor Dumbledore ausgeführt haben musste, damit aber die Chance sich selber zu verteidigen verlor, denn sein Zauberstab flog im hohen Bogen über die Mauer davon. Ich selber kippte nach hinten und erst die Mauer fing mich ab, an der ich von da an regungslos lehnte und alles mit Ansehen musste, ohne etwas tun zu können.
In der Türe erschien Draco Malfoy, er war es auch, der den Schulleiter entwaffnet hatte. Trotz alledem blieb Ihr Onkel sehr ruhig und begrüßte Draco, als wäre dieser nur mal eben zu Tee vorbei gekommen.“
Sisilia beobachte Harry, der während seiner Erzählungen immer noch die Augen geschlossen hatte, um sich die Bilder und Geschehnisse, wieder ins Gedächtnis zu rufen, was ihm ganz und gar nicht leicht fiel, das konnte sie sehen und auch hören. Es kostete ihn viel Überwindung weiter zu machen.
„Draco hatte die zwei Besen gesehen und wollte wissen wer noch da war, doch Albus Dumbledore schaffte es ihn, durch eine Gegenfrage von dieser Tatsache abzulenken. Er wollte von diesem nun wissen, ob er auf eigene Faust handeln würde, was Draco verneinte und erklärte, dass noch weitere Todesser im Schloss seien, die ihn unterstützen würden. Als er ihn fragte, wo diese seien, erklärte er, dass sie auf ein paar von Dumbledores Wachen gestoßen wären, doch dass es nicht lange dauern würde und sie nachkommen kommen würden. Doch er, Draco, sei schon vorgegangen, da er einen Job zu erledigen hätte.
Es war fast unerträglich sich nicht bewegen zu können, ich konnte nichts tun und Albus nicht helfen, und in der Ferne hörte ich dann auch den Kampf zwischen den Ordensmitgliedern und den Todessern, die immer näher zu kommen schienen.“
Harry holte kurz Luft und rieb sich mit seinen Händen über seine Schläfen.
„Draco stand einfach da, mit seinem Zauberstab in der Hand, den er auf das Herz von Albus Dumbledore gerichtet hatte und tat gar nichts. Was, Ihren Onkel dazu brachte, Draco anzulächeln und ihm offen ins Gesicht zu sagen, dass er doch kein Killer sei und es sowieso nicht tun könnte. Dann brach es aus Draco hervor und er gestand, dass er es war, der das Amulett besorgt hatte, welches Katie Bell schwer verletzte und auch, dass er dafür verantwortlich war, dass der Met vergiftet wurde, von dem Ron getrunken hatte und fast gestorben wäre. Auch, dass er das ganze Jahr über dabei war, etwas zu finden um ihn, den Schulleiter endlich zu töten.
Albus meinte, er hätte das nur halbherzig getan, sodass er davon überzeugt sei, dass er es nie wirklich gewollt hatte. Doch Malfoy hatte das vehement abgestritten“, jetzt lachte Harry leise auf, denn ihm kam das alles so schrecklich abartig vor, wenn er jetzt daran dachte.
„Malfoy hat lange nichts gesagt, erst als Ihr Großonkel meinte, dass Draco, obwohl er, Albus Dumbeldore, doch jetzt unbewaffnet sei, Angst hatte zu handeln, reagierte dieser und stritt es aber immer wieder ab.
Professor Dumbledore meinte daraufhin, dass er ihm nicht glauben würde, denn jemanden zu töten, sei nicht so leicht, wie es ihm vielleicht vorkam.
Ich sah, wie Ihr Onkel immer schwächer wurde, seine Knie immer weiter nachgaben und er immer weiter an der Mauer hinter sich nach unten rutschte.
Jedenfalls wollte er wohl nicht aufgeben und fragte Malfoy aus, wie er es geschafft hatte, die Todesser ins Schloss zu bringen.
Seine Erklärung war die, das er nur das kaputte "Verschwinde Kabinett" reparieren hatte müssen, von dem es ein Zweites gab und zwar in der Nockturngasse bei Borgin und Burkes. Zwischen diesen beiden würde es eine Art Durchgang geben und über diesen seien die Todesser in dieser Nacht auch ins Schloss gelangt.
Ihr Onkel meinte noch, er hätte schon die ganze Zeit gewusst, dass Draco etwas planen würde und auch war ihm bewusst, dass er hinter den Anschlägen stecken würde. Auf die Frage, warum er dann nicht versucht hätte ihn aufzuhalten, meinte er nur, dass es dies doch getan hätte. Er hätte Snape den Auftrag gegeben ein Auge auf ihn zu haben.“
In dem Moment verzog sich Harrys Gesicht hasserfüllt.
„Wie konnte er diesem Verräter nur vertrauen. Ich habe ihn immer wieder gewarnt, doch er war so stur. Er sagte immer nur. ‚Ich vertraue ihm vollkommen’“, zischte er wütend und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Mr. Potter. Bitte bleiben Sie nur bei den Tatsachen, auch wenn es Ihnen schwer fällt. Versuchen Sie Ihre Emotionen außen vor zu lassen“, bat sie ihn jetzt eindringlich.
„Verzeihen Sie, aber das fällt mir nach alle dem verdammt schwer. Ich wünschte ich könnte ihm jetzt gegenübertreten und den Tod ihres Onkels rächen“, erklärte er, sah Sisilia an und als er ihren flehenden Blick bemerkte, nickte er leicht und versuchte sich erneut zu konzentrieren, dann fuhr er mit leiser Stimme fort.
„Draco und Professor Dumbledore haben sich heftig gestritten, auf welcher Seite Snape nun stehen würde. Der Schulleiter meinte weiterhin Snape würde nur für ihn arbeiten und er würde ihm vertrauen, worauf hin Malfoy ihn ausgelacht hatte. Er meinte Snape würde ihn täuschen und sei im Grunde nur selber scharf darauf den ganzen Ruhm für sich ganz alleine zu wollen, und deshalb hatte er versucht Malfoy auszufragen, was er vor gehabt hätte.
Doch er, Draco, würde am nächsten Morgen, wenn Snape aufwachen würde, der Held sein und nicht mehr Snape, der bisher der Liebling des Dunklen Lords war. Dann wäre er es, von da an.“
Harry schüttelte den Kopf und blickte angewidert auf den Boden vor ihm, auf dem er wieder mit seinen Turnschuhen hin und her scharrte.
„Professor Dumbledore hat dann noch herausgefunden, das Draco Madame Rosmerta unter einen Imperius Fluch gestellt und sie für seine Zwecke benutzt hatte. Auch erklärte er, dass er es gewesen war, der das Dunkle Mal am Himmel hatte erscheinen lassen, um ihn ins Schloss zurückzulocken, was auch wunderbar funktioniert hatte.
Doch Dumbledore ließ sich nicht draus bringen, im Gegenteil, er versuchte Malfoy auf unsere Seite zu ziehen, denn er war sich sicher, dass er ihn nicht töten könnte. Er bot sogar Schutz für ihn und seine Mutter und auch für Lucius Malfoy an, wenn dieser aus Askaban wieder kommen würde. Doch Draco sagte, er hätte keine Wahl, er müsste es tun, sonst würde ER seine Familie töten. Doch Malfoy schien zu schwanken, und ich hatte schon fast den Eindruck, er würde es erwägen auf den Vorschlag einzugehen, als Schritte auf den Treppen aufhallten.
Im nächsten Moment erschienen vier Todesser in dunklen Roben und als sie merkten, dass Albus Dumbledore unbewaffnet war, lobten sie Malfoy und forderten ihn auf, seine Aufgabe zu Ende zu bringen. Doch Draco konnte nicht, er schaffte es einfach nicht.
Dann wollte einer von ihnen, wie ich später erfahren habe, ein Werwolf der übelsten Sorte, der auch ohne Vollmond, Menschen tötet, es für Malfoy übernehmen, aber einer, den ich nicht kannte, hielt ihn mit einem Fluch, der ihn nach hinten gegen die Wand warf, auf. Ihr Onkel machte keinen Hehl, daraus, dass er Greyback verachtete, eine Gefühlsregung, die ich bei ihm noch selten gesehen hatte.
Als der Werwolf wütend aufknurrte, wurde die Türe erneut aufgestoßen und heraus trat… Snape!“
Harry holte tief Luft und dabei konnte Sisilia sehen, wie seine Hände zitterten. Schneller atmend und unter angespannten Körper fuhr Harry fort.
„Snape hatte seinen Zauberstab in der Hand und seine teuflischen, schwarzen Augen huschten über die Szenerie, die sich ihm bot. Als Professor Dumbledore ihn sah, sagte seinen Namen, und in dem Moment, verspürte ich Angst, denn das war das erste Mal, dass ich ihren Onkel flehen hörte.
Dieser Amycus, meinte zu Snape nur, dass sie hier ein Problem hätten und Draco wohl seine Aufgabe nicht würde erfüllen können.
Snape hingegen, sagte keinen Ton, ging einfach vorwärts, stieß Malfoy aus dem Weg, während die anderen drei Todesser zurück wichen. Sie schienen ziemlichen Respekt vor Snape zu haben, sogar dieser Greyback wirkte eingeschüchtert.
Dieser verdammte Verräter starrte Professor Dumbledore an, zeigte die Abscheu und den Hass, den er wohl bisher immer gut vor diesem hatte verbergen können…“
Mit zittriger Stimme sprach Harry dann weiter, wobei diese höher klang als zuvor, auch wenn er leiser redete.
„’Severus… bitte…’, waren die letzten Worte von Albus Dumbledore, dann riss Snape seinen Zauberstab hoch, richtete ihn direkt auf Professor Dumbledores Herz und…“.
Jetzt presste Harry seine Hände auf sein Gesicht und Sisilias Magen zog sich zusammen, während sie gleichzeitig das Gefühl hatte, auch ihr Herz, würde am liebsten aufhören zu schlagen. Mühevoll sog sie die Luft in die Lungen, weil sie glaubte, sie würde kaum noch atmen können.
Einige Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen, die sie aber auch nicht aufhalten wollte.
Ohne sie anzusehen sprach Harry dann weiter.
„Ein grüner Lichtstrahl, schoss aus Snapes Zauberstab, traf Albus Dumbledore mitten in der Brust. Unbeweglich, unfähig etwas zu tun, musste ich mit Ansehen, wie er durch die Luft geschleudert wurde, für einen Bruchteil einer Sekunde in der Luft zu hängen schien, genau unter dem widerlichen, grünen Totenkopf am Himmel, bevor er langsam rückwärts über die Mauer fiel und verschwand.“
Wieder trat eine Stille ein, in der keiner von beiden etwas sagte.
Mit dem Ärmel ihres Shirts, wischte Sisilia die Tränen aus dem Gesicht und atmete erst mal tief durch. Harry Potter hatte seine Erinnerungen so plastisch geschildert, dass sie nun fast das Gefühl hatte, selbst dabei gewesen zu sein.
„Mr. Potter? Ist danach noch etwas geschehen, von dem ich vielleicht wissen sollte?“, fragte sei nach einigen Minuten der Stille und des Nachdenkens von ihnen beiden nach.
Wiederum nickte Harry, hob nun seinen Kopf und blickte sie an, als er weiter erzählte.
„Snape gab die Anweißung, dass sie alle verschwinden sollten. Er packte Draco am Genick, schob diesen als ersten durch die Türe, während ihnen die anderen folgten. Genau in dem Moment, wurde mir bewusst, dass ich mich auch wieder bewegen konnte. Doch vermutlich durch den Schock und dem ganzen Horror, der meinen ganzen Körper erzittern hatte lassen, dauerte es einen Moment, bis mir das wirklich klar wurde. Aber dann warf ich meinen Tarnumhang weg und folgte ihnen so schnell konnte. Dabei hörte ich, wie wieder gekämpft wurde. Den letzten der Todesser schaffte ich noch zu Lähmen, bevor dieser verschwinden konnte und folgte dann den andern. Ich hörte Snapes Stimme ’Es ist vorbei, Zeit zu gehen’, rief er seinen Todesserkollegen zu und rannte mit Draco weiter.“
Wieder sah Sisilia in das hasserfüllte Gesicht von Harry, als dieser über seinen ehemaligen Zaubertranklehrer sprach.
„Im nächsten Moment warf sich dann schon dieser Greyback auf mich, doch ich hatte Glück, Ginny, lähmte ihn und so entkam ich seinen ekelhaften Reißzähnen. Durch das Kampfgewühl rannte ich dann weiter, denn ich hatte nicht vor Snape entkommen zu lassen.
Als ich unterwegs einen blutigen Fußabdruck auf dem Boden entdeckte, war mir klar, dass sie nicht über das Kabinett fliehen wollten, sondern durch den Eingang. Ich gelangte über Geheimgänge und einige Abkürzungen schnell nach unten und überholte sogar noch die andern beiden Todesser, dieses Geschwisterpaar.
Durch die aufgesprengte Tür folgte ich Snape und Malfoy nach draußen. Ich konnte drei Gestalten auf das Tor von Hogwarts zulaufen sehen. Einer von ihnen war der große Blonde Todesser und ein Stück von diesem entfernt Snape und Malfoy.
Doch Hagrid tauchte auf und der blonde Kerl beschäftigte sich mit ihm. Ich hatte nicht aufgepasst und bekam zu spät mit, dass diese Geschwister mich wieder eingeholt hatten und mich von den Beinen rissen. Ich reagierte schnell und lähmte einen von beiden, der den andern mit sich auf den Boden riss, so hatte ich wieder Luft und rannte weiter, ich wollte die beiden nicht entkommen lassen, auf keinen Fall.
Snape hatte mich dann aber bemerkt und befahl Draco weiter zu laufen, während er sich mir entgegen stellte.“ Diesmal wich Harry ihrem Blick nicht aus, obwohl es ihm nicht leicht zu fallen schien, weiter zu sprechen. Kurz zögerte er auch und begann an seiner Unterlippe zu kauen.
„Was ist los?“, fragte Sisilia, denn sie hatte das Gefühl, dass Harry nicht wusste, ob er es erzählen sollte.
„Mr. Potter, sie können mir alles sagen. Ich schwöre beim Grab meiner Eltern, dass ich niemandem etwas darüber sagen werde, was es auch sein mag“, versprach sie ihm nun.
„Ist gut ich vertraue Ihnen, ich kann mir nicht erklären warum, doch ich tue es und ich werde Ihnen die ganze Wahrheit sagen.“
Er richtete seinen Blick nun in einen Baum, so als würde er dort etwas sehr interessantes beobachten.
„Ich wollte, dass Snape dafür büßen sollte, was er Albus angetan hatte und richtete meinen Zauberstab auf ihn. Ich wollte ihn foltern, ich wollte sehen, wie er sich windet und schreiend vor meinen Füßen liegt. Doch er war schneller, wehrt den Fluch wie nichts ab. Auch meinen zweiten Versuch konnte ich nicht anbringen, wieder blockte er ohne Mühe.
Sarkastisch grinste er mich an und meinte dann ‚keine unverzeihlichen Flüche’ von mir, denn ich hätte weder den Mut, noch die Fähigkeit dazu.
Wieder versuchte ich einen Zauber, doch er wehrte ihn erneut mit Leichtigkeit ab. Ich hatte Snape noch nie zuvor kämpfen gesehen und wusste nicht, wie gut er wirklich dabei ist“, gab er leise, jedoch immer noch mit wütendem Gesicht zu.
„Als dann endgültig der Gaul mit mir durch ging, forderte ich ihn auf, er solle endlich kämpfen und als er es nicht tat, sondern immer wieder nur meine Flüche abwehrte, nannte ich ihn einen Feigling, worauf hin er sehr wütend wurde. Ich glaube so wütend habe ich nur einmal zu vorher gesehen“, erklärte er, sagte aber nicht, dass er den Moment ansprach, an dem er in Snapes Erinnerungen eingetaucht war… unerlaubt. Snape hatte ihm damals sogar ein großes Glas mit irgendwas Eingemachtem hinterher geworfen.
„Er ist geradezu ausgerastet und hat mich wutentbrannt angeschrieen, ich solle ihn nicht einen Feigling nennen, wo doch nicht mal mein Vater es gewagt hätte ihn anzugreifen, wenn er nicht mit seinen Freunden zusammen war“, fuhr er fort und sah sie dann an.
„Ich nehme an, Sie wissen, dass Snape und mein Vater sich gehasst haben?“, kam es von Harry, aber es war weniger eine Frage, als eine Feststellung und Sisilia nickt, denn Albus hatte es tatsächlich erwähnt und sie konnte sich noch erinnern, dass sie nie wirklich verstand, warum dies so gewesen war.
„Wie auch immer. Ich versuchte erneut Snape zu lähmen, doch diesmal traf mich ein Fluch, der mich in die Knie zwang. Im ersten Moment hatte ich gedacht, Snape würde mich jetzt zu Tode Foltern, doch dann hörte ich seine Stimme.
‚Nein!’ schrie er zu irgendjemanden hinter mir und wie auf Befehl hörten diese fürchterlichen Schmerzen wieder auf. Ich hörte noch, wie er den Mann anschrie, ihn fragte, ob er die Befehle des Dunklen Lords vergessen hätte, dass ich nur für den Meister selber bestimmt sei. Er befahl ihnen zu verschwinden und mich hier zurück zu lassen.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:39 pm

In dem Moment war mir wirklich alles egal. Es spielte für mich keine Rolle mehr, ob ich nun sterben würde oder nicht. Nur noch eines, wollte ich und das war Snape, ich hasste ihn in dem Moment noch mehr als Voldemort selber.
Doch wieder wehrte er meinen Fluch mühelos ab. Ich habe bisher nur einen so kämpfen sehen und das war ihr Großonkel. Selbst meinen Nonverbalen Fluch wehrte er ab, als hätte er ihn in meinen Augen lesen können. Es war komisch, doch er war wegen dieses Fluches erneut sehr wütend geworden auf mich, was ich ersten Moment nicht verstand, doch zum überlegen hatte ich keine Zeit. Ein Fluch von ihm traf mich, der mich aber lediglich nach hinten schleuderte, so dass ich hart im Gras landete und er schrie mich erneut an.
‚Nein, Potter!’, fauchte er. Wie ich es wagen könnte seine eigenen Zaubersprüche gegen ihn anzuwenden, denn er sei es gewesen, der diese erschaffen hatte – Er, der Halbblutprinz’.
Dann meinte er noch, ich würde nicht diese Zaubersprüche gegen ihn einsetzten, wie mein unflätiger Vater es getan hat.“ Harry schluckte bei diesen Worten, Sisilia merkte, dass es ihm nicht leicht fiel, so ehrlich darüber zu sprechen, und dennoch bewunderte sie ihn. Vor allem wie genau er sich bemühte, jede Einzelheit, jedes Detail wiederzugeben.
„Verzweifelt versuchte ich an meinen Zauberstab zu gelangen, doch den stieß er noch einige Meter von mir weg, worauf ich ihn aufforderte, er solle mich doch endlich töten, wie er Dumbledore getötet hatte, doch als er sich nicht rührte, nannte ich ihn erneut einen Feigling, was ihm wohl den Rest gab. Denn er schrie wie ein irrer und sein Gesicht war so hassverzerrt, wie ich es noch nie gesehen hatte.“
Harry Blick wurde nun nachdenklich, als er an die Szene dachte und leise sprach er nun weiter.
„Snape kam mir in dem Moment vor, wie ein jaulender Hund, der in einer brennenden Hütte feststeckt und nicht mehr daraus entrinnen konnte. ‚Sag nicht Feigling zu mir’, fuhr er mich immer wieder an wobei seine Stimme fast unmenschlich klang. Mir scheint, ich hatte in dem Moment seinen wundesten Punkt getroffen.“
Kurz hielt er inne und schüttelte dann den Kopf, so als wollte Gedanken, die sich in seinem Kopf auszubreiten versuchten, wieder verscheuchen, doch dann holte er Luft und fuhr fort.
„Doch in dem Moment riss mich etwas von den Beinen und ich wurde erneut auf den Boden geworfen. Dann sah ich den Hippogreif, der sich nun auf Snape stürzen wollte, doch dieser Duckte sich im letzten Moment vor den scharfen Krallen, rannte dann vor ihm weg so schnell er konnte. Ich habe Snape noch nie so schnell laufen sehen“, lachte er kurz amüsiert auf, doch dann wurde sein Blick wieder ernst.
„Wie wahnsinnig suchte ich nach meinem Zauberstab, der irgendwo hinter mir im hohen Gras lag, doch ehe ich ihn gefunden hatte, war es Snape gelungen das Gelände zu verlassen und zu disapparieren“, endete Harry jetzt und nach einer kurzen Pause, in der keiner etwas sagte, drehte er den Kopf zu Sisilia und sah sie an.
„Ich verstehe“, sagte Sisilia nach einiger Zeit. „Und Snape hat sich tatsächlich über diese Tatsache so aufgeregt, dass Sie ihn als Feigling beschimpft haben?“, hakte sie noch einmal nach, denn das passte irgendwie nicht zu dem Bild, welches sie von diesem Mann bisher hatte.
Harry nickte nur, während er sie fragend ansah.
„Die Sache ist die. Ich frage mich nur, warum er sich darüber so schrecklich aufgeregt hat. Ich meine, hätte ich gerade einen meiner gefährlichsten Gegenspieler ausgeschaltet, würde es mich nicht im Geringsten interessieren, was mich irgendjemand heißen würde. Das passt irgendwie nicht zu Snape“, überlegte sie nun laut.
„Sie kennen diesen Mann nicht. Er wäre sowieso ausgeflippt, egal was ich gesagt hätte. Es hat schon ausgereicht, dass „Ich“ es gesagt habe“, erklärte er ihr nun missmutig.
„Sehen Sie das vielleicht doch nicht etwas zu hart?“, fragte Sisilia nachdenklich.
„Nein, ganz sicher nicht“, brummte Harry kurz.
Darauf hin erwiderte Sisilia nichts mehr, sie merkte, dass sie ihn von seiner Meinung nicht abbringen konnte. Er war mehr als überzeugt, dass es so war.
Auch Harry schwieg jetzt, wahrscheinlich war er der Meinung er hatte genug geredet. Nachdenklich, in das Erzählte vertieft, blickte Sisilia nach oben in den Himmel, der sich langsam orange verfärbte und obwohl sie die Sonne hinter den hohen Bäumen des Parks nicht sehen konnte, war ihr klar, dass es langsam Abend wurde.
Sie hatten inzwischen über zwei Stunden mit Reden zugebracht und nun hingen sie beide ihren Gedanken nach.
„Sind Sie eigentlich auch im Orden?“, fragte Harry in das Schweigen hinein.
„Im Phönix Orden? Nein, nein, nicht wirklich. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass kaum jemand von meiner Existenz weiß oder wusste. Außer Ihnen jetzt, weiß nur Professor McGonagall bescheid, und natürlich mein Großvater“, erklärte sie ihm leise. Mit einem Male zog Harry seine Stirn in kraus.
„Moment mal. Was bedeutet das: Ihr Großvater weiß bescheid? Meinen Sie damit, dass er noch am Leben ist?“
„Ja, Aberforth Dumbledore ist am Leben. Er erfreut sich sogar bester Gesundheit. Aber ich dachte sie kennen ihn?“, erwiderte sie nun etwas überrascht.
„Hm. Professor Dumbledore hatte ihn einmal erwähnt. Er sagte etwas wie, dass sein Bruder nicht der Hellste sei, weil er irgendwelche Experimente mit Ziegen angestellt hätte und deshalb Probleme mit dem Ministerium bekommen hatte. Aber das ist auch schon alles was ich weiß. Nein, stimmt nicht, Mad Eye hat mir mal ein Bild gezeigt. Aber das stammte von vor 17 oder 18 Jahren. Da lebten meine Eltern noch.“
„Ja, das ist mein Großvater“, schmunzelte Sisilia jetzt.
„Aber ich bin mir sicher, dass Sie ihn kennen“, fügte sie an und ihre Stimme klang jetzt leicht
amüsiert, während sie ihn angrinste. Doch Harry begriff nicht und sah sie fast verständnislos an.
„Wie waren doch schon im Eberkopf?“, fragte sie ihn darauf hin und sah, wie es hinter seiner Stirn zu arbeiten begann.
In dem Moment, als sie noch etwas dazu sagen wollte, erhellte sich sein Gesicht und er deutet mit dem Finger auf sie.
„Das erste DA-Treffen, der Wirt! Jetzt weiß ich endlich, warum mir dem Mann so bekannt vorkam. Der Wirt vom Eberkopf ist der Bruder von Albus Dumbledore und ihr Großvater. Der Geruch von Ziegen, als wir eintraten…“, kombinierte er und Sisilia blieb nur noch übrig ihm zustimmen zu zunicken und seine Überlegungen zu bestätigen.
„Jetzt wird mir so einiges klar. Natürlich, das war auch der Grund, warum Professor Dumbledore so oft in den Eberkopf ging. Nicht weil, es dort vielleicht ruhiger war, wie in den Drei Besen, sondern, weil er mit seinem Bruder reden wollte“, fügte er noch an.
„War er das? Dann hatten sie ja doch regelmäßig Kontakt“, sagte Sisilia erfreut über diese Tatsache.
„Sagen Sie mal, Mr Potter. Sie meinten vorhin, sie werden morgen ausziehen. Haben Sie schon eine neue Unterkunft?“
Harry zuckte nur mit den Schultern.
„Nein, nicht wirklich. Ich habe das Angebot, erst mal bei den Weasleys unterzukommen. Doch ich will mir lieber etwas Eigenes suchen, weil Mr. und Mrs. Weasley bestimmt nur versuchen werden, mich zu bequatschen, dass ich nach den Ferien wieder in die Schule gehen soll. Und das habe ich auf keinen Fall vor. Es gibt wichtigeres, als das siebte Schuljahr. Ich glaube ich werde in den Tropfenden Kessel gehen, bis ich etwas Passendes für mich gefunden habe.“
Harry hatte eine Hand voll kleiner Kieselsteine vom Boden aufgehoben und begann nun mit diese auf ein Stück Papier zu werfen, das einen guten Meter von ihnen entfernt auf dem Boden lag.
Nachdenklich beobachtete Sisilia ihn einige Zeit dabei.
„Mr. Potter. Ich könnte Ihnen einen Vorschlag machen. Von meinen Eltern habe ich südlich von London ein Haus geerbt“, begann sie und als Harry den Mund öffnete um etwas zu sagen, hob sie kurz eine Hand.
„Bitte hören Sie meinen Vorschlag erst einmal an, dann können Sie immer noch Ihre Meinung sagen, in Ordnung?“, bat sie ihn und er schloss seinen Mund gleich wieder und nickte.
„Danke. Wie gesagt, ich besitze ein Haus. Zu diesem Haus gehört ein Gebäude. Es war ganz früher mal das Gesindehaus und später glaub ich, wurde es auch als Gästehaus benutzt oder so in etwa. Ich benötige es nicht und es steht leer.
Es ist nicht besonders groß. Ein kleines Wohnzimmer, ein Schlafraum, Küche und Bad und noch ein kleiner Raum. Aber da passen gerade mal ein Bett, ein Schrank und ein Tischchen rein. Vielleicht als Notquartier, wenn Sie mal Besuch bekommen. Wenn Sie wollen, können sie das Häuschen gern haben. Ich überlasse es Ihnen, solange Sie es brauchen und wollen. Um das Haus herum befindet sich ein größerer Garten, der ziemlich zugewachsen ist, so dass von Außen keine neugierigen Blicke hinein dringen können. Ich finde das sehr praktisch, dann kann ich auch zaubern und muss nicht immer aufpassen, was ich tue, weil es ja jemand sehen könnte. Nun, was denken Sie?“, fragte sie, als sie geendet hatte.
„Ich… ich weiß nicht“, sein Blick war sehr unschlüssig, doch dass er nicht von vornherein abgelehnt hatte, stimmte sie doch zuversichtlich.
„Sie hätten einen eigenen Zugang und können machen was sie wollen. Sie sind mir keinerlei Rechenschaft schuldig“, fügte sie noch an, in der Hoffnung, dass ihn das positiv stimmen könnte.
„Nun, ich weiß nicht, ob ich mir das leisten kann. Eine ganze Wohnung, gab er leise und nachdenklich zurück.
„Oh, nein. Ich will kein Geld dafür, Mr. Potter. Ich sagte doch schon, dass es leer steht und ich es sowieso nicht benütze.“
„Aber ich kann doch nicht einfach umsonst, bei Ihnen…“
„In Ordnung, dann noch ein anderer Vorschlag. Die Gebäude haben lange leer gestanden und so manches bedarf der Reparatur. Nichts großes, hier und da neue Farbe, Reinigung und so weiter. Sie könnten mir doch dabei etwas zur Hand gehen und dann würde ich sagen, sind wir quitt. Was halten Sie davon?“
Harrys Gesicht hellte sich auf und nach einem kurzen Moment nickte er dann.
„Gut, ich bin einverstanden. Ich werde Ihnen helfen. Aber sobald ich etwas Eigenes gefunden habe, wo ich dann endgültig bleiben kann, sind Sie mich auch wieder los.“
„Lassen Sie sich ruhig Zeit damit“, lächelte Sisilia ihn jetzt an und gab ihm dann eine Visitenkarte mit ihrer Adresse darauf.
„Lisa Dorel?“, fragte er, als er den Namen darauf las.
„Oh… ! Ja, das ist der Name, den ich in Deutschland getragen habe, da wo ich die letzten Jahre gelebt habe. Albus hat ihn mir verpasst, als Tarnung, und die halte ich hier noch etwas aufrecht. Ist im Moment vielleicht besser so. Und das steht auch auf dem Schild an meinem Haus. Offiziell habe ich es gekauft“, versuchte sie ihm zu erklären.
„Soll ich Sie dann besser Miss Dorel nennen?“
„Wenn wir unter uns sind, dürfen Sie mich nennen, wie es Ihnen lieber ist, mir ist beides Recht. Ansonsten ist wohl besser, wir bleiben erst mal bei Dorel, da ich nicht sicher bin, inwieweit es notwendig ist, meine Identität geheim zu halten“, sagte sie nachdenklich.
„Wieso haben Sie dann mir erzählt, wer Sie sind?“, wollte Harry nun wissen.
„Aus einem einfachen Grund, Harry. Weil ich Ihnen, genauso wie mein Großonkel vertraue und ich möchte, dass Sie wissen, dass Sie auch mir vertrauen können. Auch wenn mir klar ist, dass ein Vertrauen sich erst entwickeln muss, dennoch denke ich, dass es ein Anfang ist oder?“
Harry musterte sie und nickte, wobei ein leichtes Schmunzeln über sein Gesicht huschte.
„Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie Albus Dumbledore ähnlich sind?“, fragte Harry eine total überraschte Sisilia.
„Ach du meine Güte, wächst mir schon ein Bart? Oder höre ich mich auch so geschwollen an, wenn ich rede?“ Sie versuchte ernst dabei zu schauen, was ihr aber nicht gelang. Als sich auch auf ihr Gesicht ein Grinsen zeichnete, hatte es zur Folge, dass beide gleichzeitig los lachten und es war ihr so, als wäre in dem Augenblick das Eis zwischen ihnen gebrochen worden.

„Sehr schön. Dann sehen wir uns morgen?“
„Übermorgen. Meine Freunde haben vor, mir eine Überraschungsparty zu geben, von der ich offiziell natürlich nichts weiß“, erklärte er grinsend und sie konnte sehen, dass er sich trotz allem, was in den letzten Monaten vorgefallen war, darauf freute.
„Oh, gut. Das ist natürlich wundervoll, schließlich wird man nicht jeden Tag volljährig“, zwinkerte sie ihm zu. Doch plötzlich schien Harry eine Idee zu haben.
„Warum kommen Sie nicht auch? Ich würde Sie wirklich gern dazu einladen. Dann können Sie meine Freunde auch gleich kennen lernen und die Sie. Die meisten die kommen werden sind auch im Orden. Remus, Tonks, alle Weasleys und wer noch so kommen wird“, erklärte er fast begeistert.
Der Gedanke daran, endlich einige der Leute kennen zu lernen, von denen sie immer nur durch Erzählungen gehört hatte, reizte sie sehr. Doch auf der anderen Seite war sie sich nicht sicher, ob das wirklich so gut war.
„Nur, als wen wollen Sie mich dann vorstellen? Ich meine, ich kann ja wohl schlecht ankommen und sagen ‚Hallo, ich bin Albus Dumbledores Nichte’. Er ist gerade erst tot und ich tauche aus der Versenkung auf“, warf sie ein.
„Warum nicht? Sie könnten es ihnen genau so erklären, wie Sie es mir erklärt haben. Aber wenn es Ihnen lieber ist, dann erzählen wir ihnen einfach, dass Sie mein Vermieter sind, das wäre doch auch in Ordnung“, schlug er dann vor, als er merkte, dass es ihr nicht wirklich Recht war, wenn im Moment zu viele wussten, wer sie wirklich war. Und seine Erklärung klang plausibel und war nicht mal gelogen.
„Ich erkläre einfach, dass ich im Tagesprohpeten gelesen habe, dass Sie eine günstige Wohnung vermieten würde und wir uns so auf diesem Weg kennen gelernt hätten. Was denken Sie?“
„Ich fühle mich geehrt, Mr. Potter und ich würde gerne kommen“, gab sie nun zurück, da sie merkte, dass es ihm wohl wirklich wichtig sein musste.
„Klasse. Dann sehen wir uns morgen Abend bei den Weasleys im Fuchsbau.“ Harry sah sie lächelnd an und erklärte ihr noch, wohin sie kommen sollte, und das er jemanden schicken würde, der sie dann am Ende des Ortes abholen würde, wegen der Sicherheitsvorkehrungen, die man dort getroffen hatte.
Langsam machten sie sich nun auf den Weg zurück und mehr als zufrieden mit ihrer Mission, verabschiedete sie sich vor dem Haus im Lingusterweg Nr. 4 von Harry.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:42 pm

4. Im Eberkopf






Die Straße von Hogsmeade lag im Halbdunkeln, nur ein paar Laternen brannten, die aber sehr wenig Licht zu spenden schienen.
Fest in ihren Umhang gehüllt und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, ging Sisilia die Straße entlang und sah sich nach allen Seiten genau um. Sie umgab das komische Gefühl beobachtet zu werden. Sie fühlte sich auch irgendwie nicht wirklich wohl hier. Sie war vom Nebel umhüllt und das war eindeutig ungewohnt, vor allem für diese Jahreszeit.
Keine Menschenseele befand sich auf der Straße. Überall in den Häusern waren die Vorhänge fest vorgezogen, so dass sie nur sehr schwachen Lichtschein, der kaum wahrzunehmen war, durch die Fenster warfen.
Laut ihrer Information, musste sich der Eberkopf eine Querstraße weiter befinden.
So leise und unauffällig wie möglich, ging sie weiter, wobei sie sich immer wieder nach allen Seiten umsah. Ihre Blicke wanderten suchend an den Häuserfronten entlang und da entdecke sie das Schild mit dem gezeichneten Eberkopf darauf.
Hier war sie Richtig. Noch einmal sog sie die frische Nachtluft in ihre Lungen und ging auf die Türe der Kneipe zu.
Sofort stieg ihr der Geruch von Ziegen in die Nase und ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht.
Scheinbar hatte er die Versuche mit den Tieren immer noch nicht aufgegeben.

Wie lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen?
Im Grunde war sie böse auf ihn. Denn er hatte sie die ganzen Jahre so gut wie nie besucht und wäre Albus nicht gewesen, hätte sie wohl gar nichts von und über ihrem Großvater gehört. Doch jetzt war er ihr einziger lebender magischer Verwandter, den sie noch hatte.

Knarrend schwang die Türe nach innen auf und ein schwerer Dunst aus Rauschwaden schlug ihr entgegen. Der Geruch von Bier und Tabakqualm war nicht viel besser, als der Gestank von den Ziegen.
Da der Raum nur spärlich beleuchtet war, konnte man von den Gästen nicht viel erkennen, doch die wirkten genauso düster die Schenke und insgeheim war sie froh, nicht so viel von dieser sehen zu können.
Immer noch fest in ihren Umhang gehüllt, ging sie weiter in den Raum hinein und sah sich nach einem freien Platz um. In einer Ecke fand sie einen kleinen Tisch, den sie ansteuerte und platz nahm. Langsam ließ sie erneut ihren Blick durch den Raum wandern. Direkt am Nachbartisch, saßen zwei Männer, die man wirklich als hässlich bezeichnen konnte. Der eine hatte einen kugelförmigen Glatzkopf, der über und über mit Warzen übersäht war. Angewidert verzog Sisilia das Geicht, als der Kerl auch noch einen kurzen Blick in ihre Ecke warf. Doch auch der andere Mann sah nicht viel besser aus. Von seiner Nase fehlte ein Stück und eines seiner Augen hing starr im seinem Gesicht, nur um kurz daraufhin in seiner Höhle wild zu rotieren. Zwar trug dieser Mann einen großen Hut, den er sich tief ins Gesicht gezogen hatte, aber dennoch hatte sie kurz einen Blick auf sein Gesicht erhaschen können.
In dem Moment nahm sie einen Schatten neben sich wahr und drehte den Kopf. Ihr Blick fiel auf einen schon älteren Mann, der lange graue Haare und einen ebenso langen grauen Bart hatte. Eine dreckige Schürze war um seinen Bauch gebunden, mit dessen Ecke er in einem ebenso schmutzigen Glas herum rieb, wobei er den Dreck in dem Glas eher gleichmäßig verteilte, als es wirklich sauber zu machen.
„Was kann ich Ihnen bringen?“, fragte er mit einer ruppigen und lustlosen Stimme.
Einen Moment mustert Sisilia ihren Großvater. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, so als hätte er schon lange nicht mehr richtig geschlafen, er wirkte verdammt müde und sehr, sehr alt. Sorge und Angst stiegen nun in ihr hoch, als sie ihn so sah und das überwog in dem Moment um so viel mehr, dass sie ihre Wut auf ihn vollkommen vergaß.
„Was kannst du mir denn Empfehlen?“, fragte sie und zog während sie sprach ihre Kapuze etwas zurück, so dass er ihr Gesicht sehen konnte.
Seine Augen wurden groß, als er sie tatsächlich erkannte. Dann fast panikartig, blickte er sich im Raum um, packte sie am Arm und zog sie mit sich.
Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der Mann am Nebentisch einen schnelle Handbewegung unter seinen Umhang machte, doch ihr Großvater gab diesem ein kurzes Handzeichen und winkte ab, woraufhin dieser seine leer Hand wieder hervorzog.
Aberforth zog seine Enkelin mit sich hinter die Bar und durch eine Türe in den Raum dahinter.
„Beim Barte des alten Merlin! Sisilia, was machst du hier?“, fuhr er sie erstaunt und sich immer wieder ängstlich umblickend an.
„Was für eine freundliche Begrüßung. Ich hatte gehofft, dass du dich wenigstens etwas freuen würdest, mich nach der langen Zeit wieder zu sehen“, sagte Sisilia jetzt und ihr Stimme klang schnippisch und etwas enttäuscht.
„Sisilia! Natürlich freu ich mich, doch ich hätte nie und nimmer hier mit dir gerechnet.“
„Und warum nimmst du mich dann nicht einfach in den Arm?“, fragte Sisilia schließlich und breitete ihre Arme aus. Ein Lächeln glitt über seine müden Augen und er kam ihrer Aufforderung zu ihrer Freude gleich nach.
Mit einem leisen Seufzen ließ sie sich gegen ihn sinken, als er seine Arme um sie legte.
„Mein Kleines, ich habe dich so sehr vermisst und du bist deiner Mutter wirklich sehr ähnlich geworden“, seufzte er, während er sie wieder ansah.
„Doch nicht so sehr, wie ich dich. Warum hast du mir so selten geschrieben?“, fragte sie ihn, während sie ihren Kopf wieder an seine Schulter gelehnt hatte. Er seufzte leise und strich mit seiner Hand über ihr Haar.
„Du kennst die Gründe“, antwortete er nur knapp und ihr war klar, dass er nicht vorhatte, noch etwas dazu zu sagen. Selbst Albus hatte es ihr immer wieder erklärt, dass er nun mal so sei und sie es einfach akzeptieren müsste, sie würde ihn nicht mehr ändern können. So beließ sie es jetzt einfach dabei, auch wenn es ihr schwer fiel. Im Grunde war sie ja auch schon zufrieden, dass er nicht darauf bestand, dass sie sofort wieder nach Deutschland abreisen sollte, was sie aber auf keinen Fall tun würde, das stand für sie schon von vornherein fest.
„Ich fürchte, ich muss langsam mal wieder nach meinen Gästen sehen, bevor sie anfangen, meine Kneipe auseinander zu nehmen, weil sie nichts mehr zu trinken bekommen. Warum kommst du nicht morgen Vormittag zu mir und wir reden in aller Ruhe?“, fragte er sie und legte seine Hände auf ihre Oberarme.
In seinen Augen konnte sie lesen, dass er sich wirklich freute sie wieder zu sehen.
„Ein anderer Vorschlag. Du kommt morgen früh zum Frühstück zu mir“, brachte sie nun an.
„Warum nicht? Das hört sich wunderbar an. Wenn du dann ein schönes deutsches Frühstück machst, dann bin ich gegen acht morgen früh bei dir oder sagen wir halb neun. Ich weiß nicht, wie langen das heute Nacht hier noch geht. Vielleicht werfe ich aber auch alle einfach nach der Sperrstunde raus“, gab er mit einem Daumenzeig in die Schenke zurück.
„Von mir aus auch um neun. Hauptsache du kommst“, erklärte sie lachend.
„Worauf du dich verlassen kannst, Kleines! Du wohnst zuhause?“, fragte er nach, worauf hin sie nickte.
„Dann bis morgen“, sagte er, drückte sie noch einmal und sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder knurrend auf den Weg in die Schenke machte, wo sie schon einige ungehaltene Stimmen hören konnte, die nach Butterbier und Feuerwhisky riefen.
Kurz sah sie ihm noch hinterher, bevor sie durch die Hintertüre das Lokal verließ und direkt in dem dunklen Hof disapparierte.



*****




Der nächste Vormittag wurde wunderschön. Sisilia hatte, wie ihr Großvater es sich gewünscht hatte, ein typisch deutsches Frühstück gemacht und sie hatten sich dabei sehr lange ausführlich unterhalten.
Bis auf die Tatsache, dass sie Snape getroffen hatte, erzählte sie ihm alles, was sie in den letzten Tagen erfahren hatte. Auch äußerte sie ihm gegenüber den Verdacht, dass ihr die Tatsache, dass Snape Albus so einfach ohne irgendeine Gegenwehr hatte töten können, mehr als merkwürdig vorkam und so gar nicht zu ihrem Großonkel passen würde.
Aberforth hörte sich das an, jedoch äußerste er sich nicht dazu. Im Gegenteil, er wechselte sogar das Thema und fragte sie aus, was sie denn für die nächste Zukunft geplant hätte.
„Bis jetzt nichts konkretes, keine bestimmten Pläne. Das heißt, ich hatte überlegt, falls die Schule wieder geöffnet werden sollte, dort meine Hilfe anzubieten. Es kann ja sein, dass nicht alle Lehrer zurückkehren werden. Und wie du weißt, war es schon immer mein Wunsch zu unterrichten“, antwortete sie, immer noch etwas verblüfft über seinen plötzlichen Themawechsel, aber dann beschloss sie doch, es einfach auf sich beruhen zu lassen. So gut kannte sie ihren Großvater und wusste, wann er über etwas nicht reden wollte.
„Vielleicht ist das sogar eine gute Idee. Und wenn du es dann auch noch schaffen könntest Harry Potter dazu zu überreden, wieder in die Schule zu gehen…?“, fügte er zu ihrer weiteren Überraschung an.
„Da mache ich mir keine allzu großen Hoffnungen. Er hat wohl schon seine eigenen Pläne. Aber keine Sorge, ich werde auf jeden Fall noch mit ihm darüber reden, wer weiß, vielleicht kann ich ihn doch noch überzeugen. Vielleicht sogar schon heute Abend. Er hat mich zu seinem Geburtstag eingeladen.“
„Du willst doch da nicht hingehen? Ich meine zumindest nicht als Sisilia Dumbledore?“, fragte er mit einem besorgten Blick nach.
„Keine Sorge. Ich habe mit Mr. Potter besprochen, dass er mich den anderen als Lisa Dorel und seine Vermieterin vorstellen wird“, begann sie und als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah, fügte sie noch beschwichtigend an:
„Keine Angst, ich verspreche, ich werde sehr vorsichtig sein. Doch ich denke, du wirst verstehen, dass ich nur zu gerne die andern vom Orden kennen lernen würde.“
„Vom Orden?“, lachte er jetzt fast sarkastisch auf. „Ich bin mir nicht mal mehr so sicher, ob es diesen Orden überhaupt noch gibt“, knurrte er dann nachdenklich und rieb sich mit der Hand durch seinen Bart.
„Jetzt hör aber auf, Großvater. Wenn Albus dich hören würde, der würde dir eine Gardinenpredigt halten. Ihr werdet doch jetzt nicht etwa aufgeben wollen. Das hätte mein Onkel und dein Bruder, nie und nimmer gewollt“, sagte sie tadelnd, wenn nicht sogar schon leicht wütend.
„Kind, das habe ich damit nicht sagen wollen. Natürlich machen wir weiter, aber es ist eben nicht mehr das Selbe ohne ihn.“, gab er leise zurück und senkte den Kopf.
Langsam erhob Sisilia sich, ging zu ihm hinüber und kniete sich, eine Hand auf die seine legend, welche auf seinem Knie lag, vor ihn hin.
„Er fehlt uns allen. Doch er hätte sicherlich gewollt, dass wir nicht aufgeben“, versuchte sie ihn zu trösten und kam sich aber irgendwie komisch dabei vor, denn bisher war immer Albus es gewesen, der alle getröstet und mit aufmunternden Worten versöhnt hatte.
Aberforth Dumbledore sah seine Enkelin einen Moment lang nachdenklich an, dann nahm er ihre Hand in die seine und drückte diese fest.
„Eigentlich sollte ich derjenige sein, der dich tröstet und nicht umgekehrt. Ich weiß doch, wie sehr du an Albus gehangen hast, er war nach dem Tod deiner Eltern, der derjenige, der sich um dich gekümmert hat.“
„Shhh. Nicht doch. Ich habe ihn sehr lieb gehabt, wer hat das nicht, doch ich hab dich genauso lieb und wir werden uns jetzt regelmäßig sehen. Alles aufholen, das verspreche ich dir“, bei ihren letzten Worten nahm sie ihn einfach in ihre Arme und hielt ihn ganz fest.
„Und ich verspreche dir, dass ich ab jetzt immer für dich da sein werde“, versprach er ihr mit rauer Stimme.

Sie hatten das Frühstück und ihre Gespräche bis zum Mittag hin ausgedehnt, doch weil Sisilia noch nach London musste, um etwas zu besorgen, mussten sie ihr Treffen beenden. Mit dem Versprechen, sich bald wieder zu sehen, verabschiedete sich Aberforth herzlich von ihr, nahm sie noch einmal in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Wie deine Mutter“, sagte er lächelnd und sah ihr in die Augen, die ihn in dem Moment glücklich anstrahlten.
„Pass auf dich auf, mein Kind“, mit diesen Worten verabschiedete er sich und keine halbe Stunde später machte sich Sisilia auch schon auf in die Stadt.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:46 pm

5. Harry wird Volljährig




Es war ziemlich dunkel in dem kleinen engen Raum in dem er sich befand. Nur eine schon fast herunter gebrannte Kerze stand auf den Tischen, an den er sich gesetzt hatte und den letzten Eintrag seines schwarzen Büchchens, welches er in den Schein des Lichtes hielt, las.

Zwei Tage stehe ich mir jetzt schon die Beine in den Bauch und warte, aber keine Spur von ihr zu sehen. Langsam bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie noch kommen wird. In die Kneipe, wo es angenehmer und bequemer wäre zu warten, kann ich nicht gehen. Mad Eye, scheint sich dort eingemietet zu haben und er würde mich sofort erkennen, selbst mit der besten Tarnung. Jetzt stehe ich zwei Häuser weiter entfernt und warte darauf, dass diese Frau ihren Großvater besuchen geht.

Nachdenklich legte er das Büchlein auf den Tisch, griff nach der dunklen Feder, die neben der Kerze lag und tauchte deren Spitze in das Tintenfass, das er zuvor geöffnet hatte. Noch einen Moment überlegte er, doch dann begann er mit schwarzer Tinte zu schreiben.

ER hatte tatsächlich Recht gehabt! Sie war heute Nacht dort aufgetaucht. Pech für mich war, dass Mad Eye immer noch wie festgewachsen in der Kneipe saß, so dass ich ihr nicht folgen und hören konnte, was sie mit Aberforth besprach.
Wie auch immer, ich werde jetzt meinen neuen Plan angehen. ER ist auch begeistert von der Idee. Vielleicht mehr sogar als ich…


Er hielt inne und dachte einen Moment lang nach, während er überlegend mit der Feder auf seine Nase tippte.

Wie auch immer, das ist jetzt auch schon egal. Wenn es dazu beiträgt, dass ich den Auftrag, den Wunsch für IHN erfüllen kann, dann werde ich es eben tun müssen.

Er legte die Feder wieder weg und klappte das Buch zu, welches er sofort wieder einsteckte, aufstand und in einen ebenso kleinen und dunklen Raum nebenan ging, wo ein kleiner Kessel über einer Feuerstelle hing und ein merkwürdig duftender Inhalt, vor allem Lavendel war riechen, vor sich hin brodelte. Es war beinahe faszinierend, dabei zuzusehen, wie immer wieder Blasen in den verschiedensten Größen aus dem Kessel stiegen, keine zwanzig Zentimeter darüber zerplatzten und in feinen Tropfen, die sich dann bildeten, wieder zurück in das Gefäß fielen.
Doch ihn beeindruckte dieses wunderschöne Schauspiel nicht wirklich. Es war für ihn nur ein Zeichen, dass der Trank bald fertig sein musste, so dass er ihn abfüllen und für seine Zwecke bereitstellen konnte. Es fehlte nur noch eine Kleinigkeit und die würde er sich jetzt noch besorgen gehen. Er nickte zufrieden und löschte das Feuer unter dem Kessel, dann zog er sich seinen Umhang über die Schultern und verließt seine spartanische Notunterkunft…



*****


Am späten Nachmittag erreichte Sisilia den Ort Ottery St.Catchpole, in dessen Nähe die Weasleys ihr Zuhause hatten.
Langsam ging sie den Weg entlang, der aus dem Ort heraus führte, mit einem Päckchen, für Harry unter dem Arm.
Als sie das letzte Haus hinter sich gelassen hatte, sah sie sich nach allen Seiten um. Harry Potter hatte ihr gesagt, er würde jemanden schicken, der sie abholte und so richtete sie ihre Augen in die Ferne, ob sie schon jemanden kommen sah. Aber es konnte auch sein, das sie noch etwas warten musste, da sie früher dran war, als verabredet.
Doch dann sah sie einen jungen Mann, der quer über die Wiese direkt auf sie zu steuerte.
„Welche Schönheit hat sich denn zu uns hier raus verirrt“, fragte der Mann mit einem Lächeln. Er war recht gut gebaut und seine Arme wirkten sehr muskulös, wie bei jemandem der hart zupacken musste.
Ebenfalls freundlich zurücklächelnd, blickte Sisilia in ein sonnenverbranntes, aber recht freundliches Gesicht.
„Eine Einladung zu einem Geburtstag, hat mich hier her gebracht“, erklärte sie nun, da sie auf Grund seiner Haarfarbe davon ausging, dass er einer der Weasleys sein musste.
Ihr Gegenüber grinste nun noch breiter und streckte ihr seine große kräftige Hand entgegen, mit der er ihre fest schüttelte.
„Dann bin ich froh, sie gefunden zu haben. Charly Weasley. Dann können Sie nur Miss Dorel sein, Harry Potters Vermieterin. Teufel auch, hat der Junge ein Glück. Sie haben nicht zufällig noch eine Wohnung zu vermieten?“, fragte er und betrachtet sie wohlwollend von oben bis unten. Sisilia musste grinsen bei seinen Worten. Irgendwie hatte er eine erfrischende Art an sich, die ihr ganz gut gefiel.
„Tut mir Leid, nein. Aber wenn Mr. Potter irgendwann mal wieder ausziehen sollte, kann ich Ihnen ja gerne Bescheid geben“, erwiderte sie lächelnd.
„Aber wehe Sie vergessen das“, entgegnete er schmunzelnd und deutete dann auf das Paket in ihrer Hand.
„Darf ich das für Sie tragen?“
„Nun, ich…, warum nicht. Danke, wie aufmerksam von Ihnen“, sagte sie etwas perplex, als er ihr das Paket abnahm.
Gemeinsam gingen sie nun den Weg weiter, der sie vom Dorf wegbrachte und nach einiger Zeit, als sie um eine scharfe Biegung gegangen waren, konnten sie in der Ferne schon ein Haus erkennen konnte.
Wenn man diesen Bau, überhaupt als Haus bezeichnen konnte. Sisilia hatte noch selten so ein interessantes Gebäude gesehen, welches, wie es schien, aus vielen verschiedenen Aufbauten zusammengesetzt worden war. Und als sie es genauer betrachtete, wunderte sie sich doch sehr, dass es überhaupt zusammenhielt. Dafür gab es im Grunde auch nur eine einzige Lösung.
Magie!
Doch irgendwie gefiel ihr das Haus, es sah total niedlich aus, ja fast sogar schon romantisch.

„Willkommen im Fuchsbau“, sagte Charley Weasley und deutete auf das Haus. „Ich hoffe Sie sind jetzt nicht zu sehr schockiert?“, fragte er, während er sie eindringlich musterte.
„Schockiert? Nein, warum denn? Ich finde es einzigartig. Es hat was ganz besonderes. Seien Sie stolz darauf.“
Charly schien überrascht von ihrer Antwort zu sein und sah sie einen Moment lang an, als wollte prüfen, ob sie ihn auf den Arm nehmen will.
„Das ist mein Ernst, Mr. Weasley“, bestätigte sie noch einmal.
„Die meisten lachen über das Haus oder machen sich zumindest darüber lustig. Deshalb…“, erklärte er zögerlich. „Aber gut. Wenn das so ist, dann wollen Sie doch auch sicherlich wissen, wie es innen aussieht?“
„Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mir einen Einblick gewähren würden“, erklärte sie lächelnd.
„Dann sollten wir endlich hinein gehen und nicht länger hier draußen stehen bleiben“, gab er mit einem noch breiteren Schmunzeln zurück und klopfte in einem bestimmten Rhythmus gegen die Haustüre. Keine zehn Sekunden später hörten sie eine weibliche Stimme von drinnen.
„Wer ist da? Und wie lautet das Passwort?“, kam eine Aufforderung.
„Kürbiskuchen. Ich bin’s Mum, Charly und ich hab den Besuch für Harry mitgebracht“, antwortete er ihr und zwinkerte Sisilia dabei zu.
Kurz darauf öffnete sich die Türe einen Spaltbreit und ein freundliches Gesicht war durch den schmalen Spalt der Öffnung zu sehen.
Sofort wurde die Türe ganz aufgezogen und Sisilia blickte auf eine kleine, etwas rundliche rothaarige Frau, die sie nun lächelnd herein ließ und sie sehr freundlich begrüßte.
„Willkommen Miss Dorel. Ich bin Molly Weasley und ich werde Harry gleich holen. Er ist mit Ron und Hermine oben. Sie wollten irgendetwas in Ruhe besprechen“, erklärte sie lächelnd und verdrehte kurz die Augen, so als ob es ihr gar nicht Recht wäre, dass die drei etwas miteinander ausheckten.
Kurz entschlossen trug sie Charly auf, sich solange um den Besuch zu kümmern, bis Harry unten sein würde und verschwand mit einem freundlichen nicken aus der Küche.
Neugierig sah Sisilia sich in der Küche um. Der Raum war einfach, aber dennoch äußerst interessant eingerichtet. Ein besonderes Interesse erweckte in ihr die große Standuhr, die sieben Zeiger besaß, auf dem jeweils ein Name zu lesen war.
Viele diese Zeiger standen auf zuhause. Aber sie konnte noch eine Menge anderer Angaben lesen, wie in der Schule, Einkaufen, in Gefahr und auch bei der Arbeit. Und auf dieses zeigte der Zeiger, auf dem der Name von Arthur Weasley zu lesen war. Und Bill Weasley war laut der Uhr unterwegs und seine Brüder Fred und George, waren auch auf der Arbeit. Ein Lächeln huschte über Sisilias Gesicht, als sie die Namen der Zwillinge las und sie hoffte, dass sich die beide auch noch blicken lassen würden. Auf Grund dessen, was sie schon über die zwei gehört hatte, war sie doch zu neugierig, diese auch mal persönlich kennen zu lernen.
Wie die andern alle auch, die sie nur von den Erzählungen ihres Großonkels her kannte.
Charly hatte ihr Paket auf den Tisch gelegt und grinste sie an.
„Das war meine Mutter“, erklärte er knapp, als diese so eilig die Küche verlassen hatte und Sisilia nickte, denn sie hatte sich das schon gedacht.
„Noch immer so begeistert von dem Haus, nachdem Sie jetzt drin sind?“, wollte dieser wissen und beobachtete sie genau.
„Ich finde es klasse hier, immer noch!“
„Super, dann darf ich Ihnen vielleicht etwas zu trinken anbieten?“
„Später sehr gerne, doch ich würde zuvor noch liebend gern mit Mr. Potter reden, wenn es Ihnen nichts ausmacht?“
„Kein Problem, dann werde ich Mum solange beim Tischdecken helfen“, erklärte er mit einem Blick auf seine Mutter, die in dem Moment wieder die Küche betrat.
„Was ist denn in dich gefahren, du willst freiwillig helfen? Das muss ich doch sofort ausnutzen. Nimm bitte das Tablett mit den Tellern und dem Besteck mit und verteile sie auf den Tischen draußen“, wies sie Charly an der sofort ihrer Anweisung nachkam.
„Aber sicher doch, Mum. Ich helfe dir doch immer. Du verwechselst mich mit deinen anderen Söhnen, die faul sind“, stichelte er schmunzelnd und zwinkerte Sisilia noch einmal zu, bevor er die Küche, durch eine weitere Türe nach draußen, verließ.
Kurz sah sie Charly und Molly, die mit einem großen Korb hinter ihm verschwand nach und drehte sich dann zu Harry um, der die Küche betreten hatte und neben ihr stehen blieb.
„Miss Dorel! Schön, dass Sie gekommen sind“, sagte Harry strahlend und reichte ihr die Hand.
„Es ist mir eine Ehre, eingeladen worden zu sein“, gab sie zwinkernd zurück und schüttelte seine Hand.
„Das sind Ron Weasley und Hermine Granger“, erklärte er und deutete auf seine beiden Freunde. Auch ihnen beiden reichte Sisilia die Hand und lächelte ihnen entgegen. Ron erwiderte das Lächeln sofort, doch Hermine musterte sie sehr genau und blieb auch äußerst zurückhaltend.
„Ach, Ron, Hermine. Währt ihr vielleicht so nett, mir zu helfen das Essen hinaus zu tragen?“, bat Molly Weasley die Beiden, als diese in die Küche zurück gekommen war. Ron sah seine Mutter an, als würde sie etwas total unmögliches von ihm verlangen, doch als Hermine ihn anstupste und mit sich zog, fügte er sich, nahm einen großen kunterbunten Kuchen mit und verschwand mit den andern beiden nach draußen, während er irgendwas vor sich hin murmelte, was keiner verstehen konnte.
Nun standen Sisilia und Harry alleine in der Küche, als ihr etwas einfiel.
„Bevor ich es vergesse, Mr. Potter. Alles erdenklich Gute zum Geburtstag“, sagte sie und zog aus ihrer Umhangtasche ein kleines Päckchen, vielleicht so groß wie Apfel nur nicht so rund und reichte es ihm.
„Das hier ist von Albus. Er hatte gewollt, dass Sie das hier zu ihrem 17. Geburtstag bekommen. Leider kann er es Ihnen nicht mehr persönlich geben, doch ich weiß, dass er es vorgehabt hatte zu tun. Er hat es mir erzählt“, erklärte Sisilia, während Harry auf das, in silber-graues Geschenkpapier gewickelte Päckchen starrte.
„Vielleicht werfen Sie erst mal nur einen kurzen Blick darauf. Ich denke es wäre nicht gerade passend, wenn die anderen mitbekommen, dass ich es Ihnen überbracht habe, denn sie könnten Fragen stellen, die ich im Moment nicht beantworten kann und auch noch nicht will“, bat sie Harry, der kurz nickte, das Papier von der Schachtel entfernte und dann den Deckel des Kästchens anhob.
Sein Mund klappte auf und er schaute auf die goldene Taschenuhr, die Professor Dumbledore immer bei sich getragen hatte. Jene Taschenuhr, die anstatt der zwölf Ziffern zwölf Zeiger besaß und in der Planeten in ihren Bahnen kreisten.
Einige Sekunden starrte Harry wie gebannt darauf, doch dann klappte er die Schachtel zu und streckte Sisilia das Geschenk wieder hin.
„Das kann ich unmöglich annehmen“, gab er energisch von sich, doch Sisilia schüttelte den Kopf.
„Ich werde sie auf keinen Fall zurück nehmen. Es war der Wunsch meines Großvaters und ich bin in dem Fall nur der Bote“, wehrte sie ab „ Ich bin davon überzeugt, Albus wäre sehr enttäuscht, wenn Sie das Geschenk ablehnen würden.“
Harry sah sie nachdenklich an und nach einiger Zeit gab er nach.
„Gut, in Ordnung. Ich will Professor Dumbledore nicht enttäuschen. Und ich verspreche, dass ich sie in Ehren halten werde“, versprach er dann und ließ sie in seiner Hosentasche verschwinden, als Ginny die Küche betrat.
„Hallo Harry“, begrüßte sie ihn und musterte Sisilia kurz befremdend.
„Hi, Ginny. Darf ich dir Miss Dorel vorstellen? Sie ist die Frau, bei der ich unterkommen werde“, erklärte Harry noch mal, doch Ginny musterte Sisilia nur, sogar die Hand, die sie ihr hinhielt, ignorierte sie.
„Ich wollte nur das Brot holen. Mum hat es vergessen“, erklärte sie knapp und verschwand mit dem Laib Brot und einem langen großen Messer wieder nach draußen.
„Sie scheint mich nicht zu mögen“, schlussfolgerte sie aus ihrem Verhalten.
„Hm. Ich denke nicht, dass es an Ihnen liegt. Sie ist in letzter Zeit dauernd so komisch“, erwiderte Harry leise, denn im Grunde kannte er den Anlass, warum Ginny Sisilia so abweisend angesehen hatte. Schließlich war sie mit Schuld, dass Harry nicht bei den Weasleys eingezogen war und sie ihn somit nicht jeden Tag um sich haben konnte.
Harry winkte ab und versuchte die zermürbenden Gedanken zu verdrängen.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:47 pm

Sisilia sah, dass ihm das ganz schön zusetzte und beschloss besser das Thema zu wechseln, schließlich hatte er heute Geburtstag. Kurz entschlossen griff sie nach dem Packet, welches noch am Tisch lag und reichte es ihm.
„Das hier ist von mir. Happy Birthday!“
Zögerlich nahm er es an und sah sie dann fragend an.
„Machen Sie es ruhig auf, doch ich muss dazu sagen, es ist nur das halbe Geschenk“, begann sie zu erklären, während er sich daran machte, das Papier zu entfernen. Er zog einen leeren Bilderrahmen heraus, der wunderschön plastisch mit Efeuranken und Rosenblüten gearbeitet war. Dann sah er fragend zu Sisilia.
„In Ihrem zukünftigen Wohnzimmer steht das Bild, das eigentlich zu diesem Rahmen gehört. Ich dachte es sieht vielleicht nicht so gut aus, wenn ich das Bild von Ihren Eltern zusammen mit Sirius Black und Albus Dumbledore drauf, mit hier her bringe. Aber so ganz ohne etwas wollte ich auch nicht kommen“, sie hatte ihre Stimme gesenkt, als sie das Harry erklärte und dieser sah sie nur mit großen Augen an.
„Sie haben was...?“, fragte er noch einmal nach.
„Ich hatte gehofft, es würde Ihnen eine Freude machen“, gab sie nun etwas unsicher zurück.
„Und wie Sie mir eine Freude damit machen. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll... Mir scheint, so langsam bekomme ich doch immer mehr Erinnerungsstücke von meinen Eltern zusammen. Danke!“
Sisilia wollte gerade etwas erwidern, als Charly Weasley wieder in die Küche kam und über beide Ohren grinste.
„Ich hoffe ich darf stören? Harry wir haben alles fertig und warten nur noch auf das Geburtstagskind“, erklärte er sichtlich gut gelaunt. Harry nickte, sagte dass er nur kurz noch mal nach oben musste und bat Charly sich um Sisilia zu kümmern.
„Mit dem größten Vergnügen“, säuselte dieser und bot Sisilia elegant seinen Arm an.
Harry verschwand dann mit einem „Danke“ auf den Lippen und dem Bilderrahmen in der Hand aus der Küche.
„Dann darf ich Sie mal zum Festsaal geleiten“, flachste Charly und ging mit ihr an der Seite hinaus in den Garten, der mit vielen Lampions, Girlanden und Luftschlangen dekoriert worden war.
Es standen mehrere Tische aneinander gestellt mitten im Garten und darüber war eine gewaltige Zeltplane gespannt worden unter den Unmengen von Luftballons schwebten.
Auf dem Tisch standen viele leckere Speisen und ihr lief beim hinsehen schon das Wasser im Mund zusammen. Vor allem der Nachtisch sah verführerisch aus.
Es waren schon einige Leute da, neben denen, die Sisilia schon kennen gelernt hatte.
Charly führte Sisilia bis zum Kopfende des Tisches und blieb dann dort mit ihr stehen.
„Darf ich mal um eure Aufmerksamkeit bitten? Ich möchte euch Miss Dorel vorstellen. Von ihr hat Harry eine kleine Wohnung gemietet“, erklärte er und sah dann zu Harry, der im selben Augenblick in den Garten hinaus trat.
„Ich glaube Harry hat da einen richtigen Glücksgriff mit ihr gemacht. Hab ich nicht recht?“, fragte Charly keck in die Runde und grinste.
Harry sah etwas verlegen zu Sisilia, die auch leichte rote Wangen bekam, doch dann nickte er einfach und hob seinen Kopf an.
„Natürlich. Ich habe nicht nur eine eigene Wohnung, sondern auch noch eine hübsche Hauswirtin dazu. Was will ich denn mehr“, er klärte er so selbstbewusst, dass Sisilia es nun war die verlegen wurde.
Charly jedoch tat so, als würde er es nicht bemerken und dirigierte sie einfach zu einem der freien Plätze, an der Seite des Tisches und schob ihr sogar noch Gentleman Like, den Stuhl zurecht.
Nachdem sie sich mit einem Lächeln bei Charly bedankt hatte, wendete sie den Kopf nach rechts und blickte auf den Mann der neben ihr saß. Er hatte helle, leicht schon ergraut wirkende Haare und sein Gesicht, war von ein paar feinen Narben gezeichnet. Seine grauen Augen blickten sie sehr freundlich an, so dass sie ihn auf Anhieb sehr sympathisch fand.
Er streckte ihr sogleich seine Hand entgegen.
„Remus Lupin. Willkommen, Miss Dorel. Es ist mir eine Freude Sie kennen zu lernen”, sagte er und Sisilia schüttelte seine Hand. Er hatte einen angenehm festen Händedruck und sie lächelte zurück.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr Lupin.“

An diesem Abend durfte sie auch noch Fred und George kennen lernen, die ihre eigene Art hatten, aus Harrys Geburtstag etwas ganz besonderes zu machen, mit ein paar Scherzartikeln aus ihrem Laden, was ihre Mutter wieder mit einem bösen und strengen Blick quittierte.
Wenig später erschienen noch ein paar Leute, unter ihnen Nymphadora Tonks, mit der Sisilia sich von der ersten Sekunde an sehr gut verstand und mit Tonks war noch Kingsley Shacklebolt gekommen, ein Auroren Kollege, vor dem sie irgendwie Respekt hatte, auch wenn sie aus Erzählungen wusste, dass er eine gute Seele war.
Sogar Mad Eye Moody, ließ es sich nicht nehmen, kurz vorbei zu schauen und schlagartig wurde ihr Bewusst, wer der Mann gewesen war, der im Eberkopf am Nebentisch gesessen hatte, als sie ihren Großvater besucht hatte. Doch dieser erkannte sie entweder nicht oder zeigte es zumindest nicht.
Arthur Weasley, der erst sehr spät von der Arbeit nach hause kam, begrüßte sie nur knapp und ging sich dann erst einmal umziehen, bevor er sich zu ihnen an den Tisch setzte, wobei dieser einen sehr gestressten Eindruck machte. Er schien viel zu tun zu haben im Ministerium.

Nach dem Abendessen hatte Charly nicht locker gelassen, bis Sisilia eingewilligt hatte, sich von ihm die Umgebung um das Haus zeigen zu lassen.
So spazierten sie wenig später einen kleinen Feldweg entlang, während der zweitälteste der Weasley Söhne ihr erzählte, wie er früher mit seinen Brüdern hier oben immer Quidditch gespielt hatte.
Oben am Hügel blieben sie dann stehen und blickten auf das Haus der Weasleys hinunter, aus dem nun Musik zu hören und im Garten die lustigen Lampions angezündet worden waren.
Von dort unten konnte sie das fröhliche Lachen der Menschen hören und hatte das erste Mal seit langem wieder das Gefühl daheim zu sein, obwohl sie hier eigentlich eine Fremde war. Aber sie spürte eine wundersame Vertrautheit zu den Menschen hier, was wohl daran lag, dass Albus ihr soviel von ihnen erzählt hatte, dass sie wirklich das Gefühl hatte, alle samt schon lange zu kennen.
Leicht strich sie sich mit den Händen über ihre Oberarme, da es langsam etwas frisch wurde und sie kaum merklich fröstelte.
Da sie in Gedanken war, erschrak sie doch sehr, als Charly plötzlich von hinten seine Arme um sie legte und sie zuckte zusammen.
„Mr. Weasley?“, entfuhr es ihr und sie drehte sich sofort zu ihm um, wobei er wiederum nicht daran dachte sei loszulassen.
„Charly. Wir haben vorhin Brüderschaft getrunken. Schon wieder vergessen?“, fragte er und grinste sie spitzbübisch an.
„Brüderschaft trinken, bedeutet aber nicht, dass du dir sämtliche Freiheiten herausnehmen darfst, mein Lieber. Zumal mir das hier auch viel zu schnell gehen würde.“ Sanft aber bestimmt befreite sie sich aus seiner Umarmung und ging ein Stück weiter nach oben, wobei sie auf einen Felsen kletterte, um eine noch bessere Aussicht zu haben.
Charly lies dennoch nicht so einfach auf und folgte ihr sofort.
„Zu schnell? Ich bin nur noch ein paar Tage hier, bevor ich zurück nach Rumänien und mich wieder um diese großen gefährlichen Drachen kümmern muss.
Wie du siehst. So viel Zeit hab ich leider nicht“, versuchte er ihr grinsend zu erklären.
„Charly, bitte versteh das jetzt nicht falsch“, seufzte sie. „Zum einen bin ich kein Mensch, der Schnellschüsse macht und zum andern lege ich viel Wert darauf, jemanden sehr gut kennen zu lernen, bevor vielleicht mal mehr daraus werden kann. Von mir aus nenn mich ruhig altmodisch, aber ich bin nun mal so“, versuchte sie ihm freundlich aber doch sehr bestimmt klar zu machen.
Er ließ seine Schultern hängen und sah sie nun mit traurigen Hundeaugen an.
„Oh, ich hab schon verstanden. Du hast kein Interesse an mir“, seufzte er geknickt und zuckte mit den Schultern.
„Sei jetzt nicht gleich eingeschnappt oder traurig. Ich mag dich, sonst wäre ich nicht mit dir alleine hier rauf gegangen. Aber versteh bitte, alles andere geht mir zu schnell. Wir kennen uns grad mal ein paar Stunden.“
Sie warf Charly einen Blick zu, doch der nickt nur und blickte dann auf den Ort in der Ferne, wo schon die Straßenlaternen angegangen waren und man Lichter in den Fenstern der Häuser erkennen konnte.
„Es ist ein wunderschöner Ort hier“, sagte sie nach einiger Zeit um ein anderes Thema zu finden.
„Ja, ist es. Das hier ist meine Lieblingsstelle. Wenn ich früher nachdenken wollte, bin ich immer hier rauf gekommen“, seine Stimme klang leise und gedankenverloren.
„Kann ich verstehen. Vielleicht wäre es auch meine gewesen, wenn ich hier aufgewachsen wäre“, erwiderte sie ebenso leise und strich sich mit den Händen erneut fröstelnd über ihre Arme.
„Ich denke, wir sollten zurückgehen. Langsam wird es auch Zeit für mich wieder nach Hause und ins Bett zu gehen“, erklärte sie, doch als sie Charlies Blick sah, fügte sie noch schnell an:
„Alleine.“
Er hob seine Hände, so als meinte er, er hätte doch gar nichts gesagt.
Wortlos gingen sie nebeneinander zurück zu den anderen, die inzwischen das Radio auf die Terrasse gestellt und aufgedreht hatten. Ein paar Paare tanzten miteinander zur Musik der Schicksaalschwestern.
Amüsiert beobachtete Sisilia, wie Arthur und Molly eine flotte Sohle auf das Parkett legten, auch wenn das Parkett nur die Wiese hinter dem Haus war. Auch Ron und Hermine versuchten sich am Tanzen, doch Ron trat Hermine immer wieder auf die Füße, was schließlich und endlich bei den Beiden zu einer heftigen Diskussion führte, bis George dann einfach Hermine schnappte und seinem kleinen Bruder zeigte, wie man eine Frau richtig auf der Tanzfläche zu führen hatte.
Ginnys Aufforderung zum tanzen lehnte Harry ohne Begründung ab und dementsprechend mürrisch starrte die jüngste der Weasleys auf die anderen Paare.
Sisilias Blick wanderte zum Tisch an dem Remus Lupin und Tonks saßen. Sie konnte sehen, dass Tonks mehrere Mal zu den anderen deutete, die tanzten und Remus Lupin jedes Mal heftig den Kopf schüttelte. Woraus sie schloss, dass auch er keine große Lust hatte zu Tanzen.
„Wie sieht es mit uns aus? Einen Tanz wirst du mir doch wenigstens nicht abschlagen?“, fragte Charlie auffordernd und hielt ihr elegant seinen Arm hin, so dass sie gar nicht nein sagen konnte.
„Einen. In Ordnung“, antwortete sie und ließ sich von ihm zu den anderen Tanzenden führen.
Sofort legte er einen Arm um ihre Taille und ergriff ihre Hand.
Sisilia musste nach kurzer Zeit zugeben, dass er ein verdammt guter Tänzer war, was sie nicht erwartet hatte und so wurden aus dem einen Tanz dann doch mehrere. Schließlich dann wurde im Radio ein sehr langsames Liebeslied gespielt, was Charlie dementsprechend ausnutze. Er drückte sich enger gegen sie und nach einiger Zeit legte er auch seine Wange an die ihre. Sisilia versuchte sich ihm unauffällig zu entziehen, doch er hatte kräftige Hände, denen sie nicht wirklich etwas entgegen zu setzten hatte. Trotzdem war sie schon fast erleichtert, als er seinen Kopf wieder zurück nahm. Er blickte sie einen Moment an und sie ahnte schon was er vorhaben würde. Er schmunzelte kurz und wollte sich schon nach vorn beugen, als plötzlich Remus hinter Charly auftauchte und ihm auf die Schulter klopfte.
„Darf ich abklopfen?“, fragte dieser freundlich aber bestimmt. Zuerst sah Charly ihn wütend an, doch dann nickte er nur knapp.
„Ja, sicher“, antwortete er dann und sah dann noch mal leicht zerknirscht zu Sisilia, die jedoch erleichtert aufatmete.
„Danke“, sagte sie leise, als Charlie sich an den Tisch gesetzt hatte und sich einen Drink genehmigte. Remus tanzte wirklich sehr gefühlvoll, fast schon vorsichtig mit ihr.
„Seien Sie Charlie nicht böse. Er ist ein wirklich guter Junge. Ich denke das Leben in Rumänien hat ihn etwas… sagen wir mal rauer gemacht. Sie dürfen nicht vergessen, er muss sich dort Tagtäglich mit den gefährlichsten Drachen herumschlagen. Er hat nicht viel Freizeit und ungefährlich ist der Job auch nicht gerade. Ich beneide ihn nicht, muss ich ehrlich gestehen“, erklärte er ihr.
„Keine Sorge, ich bin ihm nicht wirklich böse. Er ist ein netter Kerl, auch wenn er nicht einsehen will, dass er mir Zeit, lassen muss. Ich meine ich kenne ihn doch erst seit ein paar Stunden und das will er nicht so recht akzeptieren.“
„Charlie wird sich schon zu Benehmen wissen, wenn Sie ihm auf die Finger hauen“, riet Remus und zwinkerte ihr kurz zu. Irgendwie war Remus Lupin ein sehr angenehmer Mensch und Sisilia mochte ihn wirklich sehr gern. Sie hatte sofort das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte, doch dann warf sie einen kurzen Blick zum Tisch hinüber und erkannte, dass Tonks mit einem eingeschnappten Gesicht herum saß und immer wieder an ihrem Butterbier nippte. Nach einiger Zeit, konnte Sisilia sich das nicht mehr mit ansehen, und so schob sie Remus während dem Tanzen unauffällig in Richtung Tonks hinüber, während sie sich weiter mit Lupin unterhielt. Als sie dann direkt neben dem Tisch angekommen waren, löste sie sich von Remus.
„Bitte seinen Sie mir nicht böse, Remus. Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich wie erschlagen. Aber ich bin mir sicher Tonks würde liebend gern meinen Part übernehmen, habe ich nicht recht?“, fragte sie nun zu ihr gewandt.
Zuerst starrt Tonks sie überrascht an, doch dann sprang sie so schnell auf die Beine, dass Remus nicht mal mehr die Zeit hatte zu widersprechen und übernahm, mit einem dankbaren Augenzwinkern Sisilias Platz. Diese lächelte ihr hinterher und sah dann mit einem unschuldigen Blick zu Remus, von dem sie für diese List ein Augenfunkeln erntete.
Mit einem Vergnügten aber dennoch dankbaren Lächeln ging Sisilia dann zu Harry hinüber, der mit dem Rücken an einem Baum gelehnt stand und Fred beobachtete, der mit seiner Mutter tanzte.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:48 pm

„Gefällt Ihnen Ihr Fest?“, fragte sie ihn, als sie ihn erreicht hatte und musterte sein Gesicht.
„Es ist seit langem wieder mal ein Tag, an dem ich wenigstens etwas glücklich bin“; gab er leise, aber dennoch ehrlich zu.
„Es werden auch weitere glückliche Tage folgen, Mr. Potter. Ich bin davon überzeugt, weder mein Onkel, noch Ihr Pate hätten gewollt, dass Sie immer nur Trübsal blasen. Das Leben muss weiter gehen. Es gibt Menschen, denen Sie sehr wichtig sind. Vor allem den Menschen, die hier sind. Ihr Freund Ron zum Beispiel…“, sie deutet mit dem Kopf kurz zu ihm, der auf einem Stuhl saß, Hermine auf seinem Schoß und beide küssten sich.
„Ron, wäre im Quidditch nicht so weit gekommen, wie er es ist, wenn er Sie nicht hätte. Oder die beiden hätten sich vielleicht auch nicht bekommen“, erklärte sie mit einem Zwinkern.
„Miss Granger… ich glaube sie würde sich immer noch hinter ihren Büchern verstecken, wenn Sie es nicht geschafft hätten, sie immer wieder hinter diesen hervor zu holen. Und was ist mit ihrer kleinen Freundin? Ginny ist ihr Name nicht wahr?“, fragte Sisilia nach.
„Sie ist nicht meine Freundin, jedenfalls nicht so, wie Sie glauben“, wehrte Harry sich gleich.
„Nicht? Tut mir leid, ich hatte den Eindruck…“, sie brach ab, da sie sich sicher war, einen wunden Punkt bei Harry erwischt zu haben und kurz ging ihr Blick zu Ginny die mit mürrischem Blick den Kopf in dem Moment abwandte, als Sisilia zu ihr sah.
„Sagen Sie, Mr. Potter. Wann haben Sie morgen vor einzuziehen?“, wechselte sie das Thema.
„Ich dachte ich tauche so am frühen Nachmittag auf, wenn Ihnen das Recht ist“, antwortete er sichtlich erleichtert darüber, dass sie von etwas anderem sprach.
„Hervorragend, das passt mir sehr gut“, gab sie zurück.
„Nun, ich hoffe Sie sind mir nicht böse, wenn ich mich jetzt so langsam verabschiede. Doch ich hatte einen anstrengenden Tag und sollte wenigstens einmal in der Woche vor Mitternacht ins Bett kommen“, erklärte sie ihm mit einem Augenzwinkern.
„Schade, dass Sie schon gehen wollen. Aber ich kann es verstehen und bin nicht böse. Wir sehen uns ja dann morgen.“
„Genau so ist es. Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß und genießen Sie den Abend mit ihren Freunden zusammen. Ich beneide Sie um ihre Freunde, wirklich. Sie sind alle wunderbar“, sagte sie nun leise.
„Ja, das sind sie. Danke, das werde ich tun, Miss D... Dorel“, gab er zurück und sie reicht ihm die Hand zum Abschied.
Doch genau in dem Augenblick spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und als sie sich umdrehte erkannte sie Charlie hinter sich, der sie mit einem Ausdruck des Bedauerns ansah.
„Du willst uns doch nicht etwa schon verlassen? Die Party fängt doch jetzt erst richtig an.“
„Es tut mir leid, Charlie. Ich bin wirklich schrecklich müde. Ich bin seit heut morgen um fünf auf den Beinen. Ich sehne mich einfach nach meinem Bett, auch wenn es mir hier wirklich sehr gut gefällt und die Menschen hier alle so bezaubernd und nett sind.“
Einen Moment schien Charlie zu überlegen, doch dann drückte er Harry sein Glas in die Hand, es sah so aus, als hätte er sich dort einen Feuerwhisky eingeschenkt und lächelte Sisilia dann an. Ihr schwante, was jetzt wohl kommen würde und keine fünf Sekunden später wusste sie, dass sie Recht gehabt hatte.
„Dann erlaube mir wenigstens, dich nach Hause zu bringen. Eine so hübsche junge Dame, sollte um diese Uhrzeit nicht mehr alleine auf der Straße sein. Vor allem nicht in diesen Zeiten.“
Elegant reichte er ihr zum wiederholten Male an diesem Tag seinen Arm und Sisilia war hin und her gerissen.
„Aber ich muss doch nur apparieren“, versuchte sie sich rauszureden, doch er ließ sich nicht davon abbringen, sie nach Haus begleiten zu wollen, weil es viel zu gefährlich für sie alleine wäre. So gab sie des lieben Friedens Willen nach und verabschiedete sich dann von den andern allen, die es ebenfalls bedauerten, dass sie schon gehen wollte.
Bei Charlie Weasley eingehakt, verließ sie dann den Fuchsbau und nachdem sie ihm ihre Adresse genannt hatte, disapparierte sie zu ihrem Haus.
Kurz nach ihr tauchte der zweite Weasley Sprössling auch vor ihrer Haustüre auf und brachte sie noch die Stufen nach oben, bis zur Türe.
„Vielen Dank, fürs heimbegleiten“, sagte Sisilia und streckte ihm ihre Hand entgegen.
„Willst du es dir nicht vielleicht doch noch überlegen und mich auf einen Kaffee zu dir rein bitten?“, versuchte Charlie es noch einmal.
„Du gibst wohl nie auf, was?“
„Nein“, schmunzelte er schon fast siegessicher.
„Charlie. Sei mir nicht böse. Ich muss wirklich ins Bett. Alleine!“, fügte sie noch schnell an, als sie das kurz funkeln in seinen Augen sah. Danach sah er sie so enttäusche an, wie ein kleiner Junge, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte.
„Schade. Wirklich. Du weißt nicht, was dir entgeht“, gab er leicht trotzig zurück, lächelte dann aber gleich wieder.
„Aber ich weiß, was mir entgehen würde, wenn ich dich noch herein bitten würde. Schlaf, den ich ganz dringend brauche“, konterte sie jetzt.
„Trotzdem schade“, fügte er noch schnell an, machte einen schnellen Schritt vorwärts und presste seine Lippen frech und fordernd auf die ihren noch ehe sie reagieren konnte.
„Charlie“, protestierte sie laut auf, als er sie endlich wieder los ließ.
„Genau, das ist mein Name und wenn du Nachschub willst, weißt du, wo du mich finden kannst“, erklärte er, schickte ihr noch einen Handkuss durch die Luft und verschwand dann mit einem etwas lauteren Plopp in der Dunkelheit.
„Das gibt es doch nicht“, sagte Sisilia leicht empört und stemmte dennoch amüsiert eine Hand in ihre Hüfte.


*****


Amüsiert schüttelte er den Kopf, während er hinter einem der Rhododendrenbüsche stand und das Geschehen vor der Haustüre von Sisilia beobachtet. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen und er lehnte sich mit vor der Brust verschenkten Armen an den Baum neben sich.
Er hatte wohl gewusst, dass Charlie nichts anbrennen läst, doch er hätte nicht erwartet, dass dieser sich an ausgerechnet an Sisilia ran machen würde. Doch ihm gefiel ihre Art, wie sie diesen hatte abblitzen lassen.

Selbst nachdem sich der Weasley Sprössling verabschiedet und Sisilia sich schlafen gelegt hatte, blieb der Mann weiterhin im Garten stehen, den er die ganze Zeit beobachtete und ein Auge auf alles hatte. Sicher war sicher.
Und Morgen würde er am Besten versuchen noch mal mit ihr zu reden, wenn sie nicht selber auf die Idee kommen würde… Was er aber hoffte, denn dann könnte er sich dieses Gespräch ersparen, was einiges leichter machen würde, zumindest für ihn.

Erst am frühen Morgen, als die Sonne ihre ersten Strahlen ausschickte und die Welt in ein warmes und freundliches Licht tauchte, verschwand der Mann wieder so lautlos, wie er aufgetaucht war.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:49 pm

6. Harry zieht ein





Die ersten Strahlen der Sonne fanden ihren Weg durch den schweren dunkelblauen Samtvorhang, der nicht gerade sorgfältig zugezogen worden war, direkt in Sisilias Schlafzimmer und kitzelten sie an der Nase.
Verschlafen schlug sie die Augen auf und blinzelte in die morgendliche Sonne. Genussvoll gähnend, drehte sie sich auf den Rücken und streckte sich ausgiebig. Ihre Augen blickten nachdenklich an die Decke des Schlafzimmers, welche, genau wie die Wände mit mahagonibraunen Holztafeln verziert worden war. Auf den meisten von ihnen waren nur quadratische Muster aufgebracht worden, doch in ein paar wenige waren Bilder geschnitzt worden, eine wunderbare und heutzutage unbezahlbare Arbeit.
Einige stellten einfache Jagdszenen dar, auf anderen konnte man Liebespaare erkennen, die sich in den Armen lagen und wieder andere zeigten Engel oder Feen.
Einige Zeit betrachtete Sisilia diese und drehte dann aber den Kopf so nach hinten, dass sie das Bild, welches direkt über dem Kopfende ihres Bettes hing, sehen konnte.
Auf dem Bild waren vier Personen zu sehen. Eine durchaus attraktive Frau, kaum älter als Sisilia jetzt und ihr sehr ähnlich, die gleiche Haar und Augenfarbe, rot-blond und smaragdgrün. Diese saß auf einem wunderschönen antiken Stuhl. Neben ihr stand ein großer schlanker Mann, dessen Alter man schlecht einschätzen konnte. Doch Sisilia wusste, dass er dort fast schon fünfzig gewesen war, auch wenn er jünger wirkte. Er hatte dunkle Haare und sein Gesicht war sehr männlich, genauso, wie seine markante römische Nase. Die Augen des Mannes waren so klar und freundlich, sie strahlten fast in einem wunderschönen hellblau.
Halb neben und halb hinter diesem stand ein weiterer Mann mit grauem Bart, gleich groß wie der jüngere und sie beide hatten dieselbe Augenfarbe. Dieser hatte den Arm um den jüngeren gelegt und es lag etwas wie Stolz in seinen Augen.
Die vierte Person, ein großer hagerer Mann, mit grauweißem Bart, dessen Alter man ebenfalls nur raten konnte, stand hinter der Frau und lächelte über seine Halbmondbrille hinweg zu Sisilia. Auch seine Augen hatten dieselbe Farbe, wie die der anderen Männer. Eine leichte Ähnlichkeit war zwischen ihnen zu erkennen, was auch kein Wunder war, denn sie waren alle miteinander Verwandt.
Letzterer war Albus Dumbledore, der Großonkel von Sisilia, der andere mit Bart ihr Großvater – welcher nur selten auf dem Bild zu sehen war, er war meistens irgendwie weg - und die andern beiden, die sich immer wieder verliebte Blicke zuwarfen und die ganze Zeit über ihre Hände hielten, waren die Eltern von Sisilia, welche, als diese gerade 12 Jahre alte gewesen war, von Lord Voldemort ermordet worden waren.
„Guten Morgen“, murmelte Sisilia dem Bild zu und setzte sich auf.
„Guten Morgen, meine Tochter“, sagte die Frau auf dem Bild, während sich das Bildnis ihres Vaters erkundigte, ob sie gut geschlafen hätte.
„Wie ein Murmeltier“, erklärte sie und schwang die Beine aus dem Bett.
„Was hast du denn heute noch vor?“, erkundigte sich das Abbild von Dumbledore freundlich.
„Harry wird heute im Gästehaus einziehen. Ich muss es noch sauber machen. So kann ich ihn unmöglich in das Haus lassen. Sonst geht er wieder, bevor er überhaupt richtig angekommen ist“, murmelte sie gähnend und ging in einen angrenzenden kleinen Raum, den sie als begehbaren Schrank umfunktioniert hatte. Von dort gab es eine weitere Türe die ins Bad führte, wohin sie sich erst einmal aufmachte.

Nur kurze Zeit später kam sie frisch geduscht wieder raus, fingerte nach einem älteren blauen T-Shirt, mit der silbernen Aufschrift „Wild Thing“ und einer abgetragenen dunkelblauen Jeans, in welche sie schlüpfte.
Als sie wieder in das Schlafzimmer trat rümpfte das Bildnis ihrer Mutter lautstark die Nase.
„Wie kann man sich nur so schäbig anziehen“, kritisierte sie sofort ihre Tochter.
„Du siehst doch, dass ich das kann. Außerdem werde ich mich garantiert schmutzig machen beim Aufräumen“, gab sie leicht trotzig zurück und bevor das Bildnis ihrer Mutter noch etwas dazu sagen konnte, verließ sie ihr Schlafzimmer und ging hinunter in die Küche.
Doch zum Frühstücken, hatte sie irgendwie keine Lust. So nahm sie nur einen Krug Saft mit, steckte ihren Zauberstab ein und ging gleich hinüber ins Gästehaus.

Als sie das Haus betrat, schlug ihr gleich muffiger abgestandener Geruch entgegen.
„Oh je. Mir scheint, das Gebäude hier, wurde länger nicht mehr betreten, als das Haupthaus“, stöhnte sie leise vor sich hin und das Erste was sie tat, war alle Vorhänge aufzuziehen und die Fenster zu öffnen, um frische Luft herein zu lassen.
Einen Moment überlegt sie noch, doch dann fasste sie den Entschluss im Wohnzimmer mit dem „Aufräumen“ zu beginnen. Vor allem, da es dort aussah, als wäre der Raum zuletzt als Müllplatz benutzt worden. Außerdem lag eine Zentimeter dicke Staubschicht auf allem und überall hingen dichte Spinnweben. Mindestens 20 große Kisten standen noch kreuz und quer, bis oben gefüllt mir allerlei alten Krimskrams.
Mit einem Seufzen und einem Schlenker ihres Zauberstabs, ließ sie erst mal die Kisten in den Flur hinausschweben, wo sie diese an der Wand stapelte.
Dann begann sie den Raum und vor allem die Ecken von Staub und Spinnweben zu befreien. Gott froh, war sie allerdings darüber, dass sich keine Doxies oder andere ähnliche bösartige magische Wesen hier eingenistet hatten.
Sie musste lediglich ein paar große ekelige Spinnen, welchen sie einen Schockzauber verpasste, einsammeln und in den Garten tragen, weit weg vom Haus.
Schon sehr schnell wurde ihr klar, dass das Reinemachen doch mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, als sie zuerst gedacht hatte und das ärgerte sie.
Der halbe Vormittag war bereits vorbei, als sie sich seufzend auf das inzwischen saubere Sofa fallen ließ.
Doch in dem Moment, als sie sich auf das Polster setzte, schoss ein dürrer schwarzer Kater mit einem wütenden Miauen, darunter hervor, fauchte laut auf und rannte bis zur Wohnzimmertüre, wo er abrupt stehe blieb, sich umwandte und einen sehr skeptischen Blick auf Sisilia warf, die vor lauter Schreck wieder aufgesprungen war.
„Du meinest Güte. Hast du mich vielleicht erschreckt!“, stöhnte sie auf und ließ ihren Zauberstab, den sie gleichzeitig gezogen und auf ihn gerichtet hatte, wieder sinken.
Sie ging nun auf die Knie und sah zu dem kleinen scheuen Tier, der mit einem Katzenbuckel und aufgerichteten Schwanz ihr misstrauisch entgegen blickte.
„Wo kommst du denn auf einmal her?“, fragte sie leise, als sie sich wieder gefangen hatte und versuchte sich dem mageren Kater zu nähern. Er war vollkommen schwarz nur ein kleiner weißer vielleicht Sickel großer Fleck auf seiner Brust, leuchtete richtig in seinem dunklen Fell. Doch langsam legte der Stubentiger den Rückwertsgang ein, je näher Sisilia ihm kam.
„Du brauchst keine Angst zu haben, ich hab nicht vor, dir etwas zu tun.“ Sie sprach leise und beruhigend auf ihn ein und musterte den Kerl genauer, der sie auch nicht aus den Augen ließ.
„Du hast sicherlich Hunger, nicht wahr?“, fragte sie, richtete ihren Zauberstab auf eine Stelle neben der Türe, wo keine Sekunde später eine kleine Schüssel mit Milch erschien.
Sisilia rutschte wieder etwas rückwärts, bis sie mit den Füßen gegen das Sofa stieß, dort blieb sie auf ihren Knien sitzen und sah abwartend zu dem Kater, der sich zuerst nicht rührte, dann aber nur zwischen ihr und der Milch hin und her blickte.
„Na komm schon. Ich habe sie nicht vergiftet“, forderte sie das Tier auf, das sich jetzt aber einfach hinsetzte und sie hatte das Gefühl, trotzig anblickte.
„Dann eben nicht. Es ist nicht mein Magen, der knurrt“, gab sie dann von sich und stand auf. Doch in dem Moment begann ihr eigener Magen zu knurren und ihr wurde bewusst, dass sie auch noch gar nichts gegessen hatte.
„Ok. Eins zu Null für dich“, sagte sie und ging langsam auf die Türe zu, in der der Kater saß. Dieser wich sofort zurück in den Flur, ohne sie aus den Augen zu lassen. Doch Sisilia ging an ihm vorbei und tat so, als würde sie ihn nicht weiter beachten, was aber nicht stimmte. Aus den Augenwinkeln, beobachtete sie jede Bewegung des Tieres und verwundert nahm sie wahr, dass dieser ihr nach draußen folgte. Er lief ihr bis zu ihrem Haus hinterher, immer in einem gewissen Abstand. Sie machte extra die Haustüre nicht zu, als sie hinein ging, um zu sehen, ob er ihr auch weiterhin folgen würde.
Und tatsächlich, schlich er sich geschwind in die Küche und versteckte sich dann unter dem Tisch, von wo er sie weiterhin mit seinen kohlrabenschwarzen Augen beobachtete.
Sisilia ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und begann für sich ein paar Würstchen warm zumachen. Während diese im Wasserbad erwärmt wurden, schnitt sie sich noch eine Scheibe Brot ab und legte es auf einen Teller. Dann nahm sie noch einen zweiten Teller aus dem Schrank und legte die warmen Würste auf die beiden Teller. Zwei auf ihren und eines, das sich noch klein schnitt auf den anderen. Als sie sich umdrehte, um zu Tisch zu gehen, blickte sie erstaunt auf den Kater, der es sich jetzt auf einem der Stühle gemütlich gemacht hatte und sie mit funkelnden Augen ansah.
„Aber so haben wir nicht gewettet, Freundchen“, erklärte sie und ging zum Tisch. Ihren Teller stellte sie auf den Tisch und den andern auf den Boden, neben dem Stuhl.
Der Kater sah ihr hinterher, doch er rührte sich keinen Zentimeter. Auch nicht, als sie anfing ihr Würstchen zu essen, er saß nur da, warf einen Blick von ihr zu dem Teller auf den Boden und begann sich dann die Pfote zu lecken.
„Du bist aber ganz schön stur. Hat dir das schon mal jemand gesagt“, sagte sie nach einer Weile, hob den Teller wieder auf und stellte ihn auf den Tisch. Sofort richtete sich der schwarze Kater auf und stellte sich mit den Vorderpfoten auf den Tisch und begann, sich genüsslich über die Wurst herzumachen.
„Oh, ich sehe, eure Hoheit ist es nicht gewohnt vom Boden zu essen. Nun, wenn das so ist, hab ich doch gleich einen sehr netten Namen für dich. Wie wäre es mit Prince? Wäre doch passend für einen so verwöhnten Kerl wie dich?“, schlug sie vor und war erstaunt, dass der Kater sein Essen unterbrach und sie kurz aber eindringlich musterte.
„Was ist, gefällt dir der Namen nicht? Zu spät, der bleibt dir jetzt.“
Sisilia musterte das Tier noch einige Zeit, während sie selber auch Fertig aß, und als sie beide das Essen beendet hatten, streckte sie die Hand nach dem Kater aus, weil sie hoffte, dass er sich vielleicht jetzt streicheln lassen würde. Doch weit gefehlt, er sprang sofort, als er das merkte von Stuhl und sah sie wieder aus sicherer Entfernung an.
„Ok, ich hab verstanden. Füttern ja, aber nur auf dem Tisch, doch auf keinen Fall anfassen. Ist OK. Aber glaub ja nicht, dass ich dir erlauben werde in meinem Bett zu schlafen. Das ist vollkommen ausgeschlossen, verstanden der Herr?“
Fast so, als hätte der Kater verstanden, was sie gesagt hatte, drehte er sich um und verließ mit erhobenem Schwanz fast beleidigt drein blicken, wenn ein Kater das überhaupt konnte, die Küche.
Sisilia schüttelte amüsiert den Kopf, wusch schnell das Geschirr und wollte sich wieder ins Gästehaus auf machen, um ihre Säuberungsaktion weiter zu führen.
Doch in dem Moment schlug die Türklingel an. Sie trocknete sich noch die Hände ab, warf das Geschirrtuch auf die Anrichte und ging zur Türe.
Überrasacht sah sie in Harry Potters Gesicht, der etwas verlegen draußen stand und sich mit der Hand durch den Nacken fuhr.
„Ich hoffe, ich bin nicht zu früh?“, fragte er, nachdem Sisilia ihn nur ansah und nichts gesagt hatte.
„Entschuldigen Sie, Mr. Potter. Ich hatte erst am Nachmittag mit Ihnen gerechnet, aber das ist kein Problem. Das heißt… Ich war gerade dabei drüben etwas… aufzuräumen, doch ich muss gestehen, ich bin nicht sonderlich weit gekommen. Ich habe grad mal das Wohnzimmer geschafft“, gestand sie ihm nun etwas kleinlaut.
„Das macht doch nichts. Ich kann das auch selber fertig machen, ist wirklich kein Problem, ich habe ja Zeit“, erklärte Harry und hob beschwichtigend sie Hände.
„Nein, ich habe eine noch viel bessere Idee. Wir stürzen uns gemeinsam auf den Dreck? Was denken Sie? Dann können wir uns vielleicht noch etwas besser kennen lernen. Ich habe auch sonst nichts weiter vor.“
Über Potters Gesicht huschte ein Lächeln und er nickte dann.
„Gut, dann lassen Sie uns gleich hinüber gehen“, erklärte Sisilia, zog die Türe hinter sich zu und schritt mit Harry Potter, der seinen Schrankkoffer hinter sich her zog, den Weg zum Gästehaus entlang.
„Wow, das ist ein sehr schöner Garten“, sagte Harry, der sich genauer umsah.
„Der Vorteil des Gartens ist, in der Mitte ist viel Platz, und doch ist er so gut abgeschirmt, dass man von draußen so gut wie nicht rein sehen kann“, sie deutete auf Bäume und Büsche rundherum, die das Grundstück eingrenzten und abschirmten.
„Stimmt, das hat einige Vorteile“, gab Harry grinsend zurück.
„Vor allem der, dass man ohne Bedenken zaubern kann“, flüsterte sie und deutete dann auf das alte, aus Steinen gemauerte und mit Efeu umwucherte Gästehaus.
„Wow“, sagte Harry, als er es erblickte. „Irgendwie erinnert es mich an Hagrids Hütte. Ok, diese ist grober und einfacher, als das hier. Aber irgendwie gefällt es mir, es hat… Charme.“
„Charme? Das hat noch keiner von dem Häuschen gesagt. Aber wenn es dir gefällt, bin ich beruhigt. Es muss noch einiges gemacht werden, aber ich bin mir sicher, du wirst dich dort wohl fühlen. Es ist jedenfalls irgendwie gemütlich… Wenn auch im Moment noch sehr dreckig“, fügte sie noch an, als sie vor der offenen Haustüre angekommen waren und Harry einen Blick in den voll gestellten Flur warf.
„Ach was. Das bekommen wir schon hin“, erklärte Harry nun zuversichtlich, stellte seinen Koffer, neben der Türe ab und betrat nach einer einladenden Handbewegung von Sisilia das Haus. Er ging durch den im Moment sehr engen Flur und dann gleich nach links in das schon fertige Wohnzimmer hinein.
„Hey, Wow. Das ist ja der Wahnsinn“, sagte Harry total begeistert und sah sich genauer um.
„Klein aber fein. Ich hoffe jedenfalls, dass Sie sich hier wohl fühlen werden.“
„Wer sich hier nicht wohl fühlt, ist selber schuld“, erklärte er und ging einmal im ganzen Raum umher.
Sisilias Blick fiel nun auf das Milchschälchen neben ihr, welches bis auf den letzten Tropfen geleert worden war und ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. Hatte der kleine Kerl doch Durst gehabt. Unauffällig, ließ sie das Schüsselchen mit einem Schlenker ihrer rechten Hand verschwinden und sah wieder zu Harry.
„Oh, da ist noch der zweite Teil ihres Geschenkes“, sagte sie dann und deutete auf ein Bild, welches mit dem Rücken zu ihnen an der Wand, neben dem Kamin lehnte.
Harry sah sie zuerst zögernd an, doch sie nickte ihm aufmunternd zu und er ging hinüber um es hochzunehmen und anzusehen.
Seine Augen wurden groß und sein Mund klappte auf, als er erkannte, wen das Portrait darstellte.
„Wo… woher haben Sie das?“, fragte er völlig erstaunt?
„Sie werden es mir nicht glauben. Ich habe es auf dem Dachboden im Haus gefunden, als ich ein paar Koffer von mir hoch gestellt habe“, erklärte sie ihm und musterte ihn nun genau.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:51 pm

Auf dem Bild waren vier Personen abgebildet. Vier Menschen die Harry Potter sehr viel bedeuteten und die leider nicht mehr am Leben waren.
Zuerst war da seine Mum. Lilly Potter, deren langes rotes Haar, wunderschön leuchtete und ihre grünen Augen strahlten Harry nun an. Neben ihr stand sein Vater, James Potter, der dieselben schwarzen wilden Haare hatte, wie er selber. Ein Stück hinter ihm, erkannte er Sirius, auch noch recht jung, vielleicht gerade Anfang zwanzig, wie seine Eltern auch, die sich in den Arm genommen hatten. Sirius zwinkerte Harry kurz zu, als dieser ihn betrachtete und dann fiel sein Blick auf den Mann, der zuletzt von dem vieren gestorben war und dessen Mord er ebenfalls hatte mit ansehen müssen.
Albus Dumbledore.
Der ehemalige Schulleiter lächelte Harry freundlich an. So als wäre gar nichts geschehen und so als wären allen Glücklich.
„Ich… ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, begann Harry unsicher und etwas betroffen.
„Gar nichts. Sondern es am besten gleich aufhängen. Wie wäre es über dem Kamin? Ich denke da würde es sich sicher besonders gut machen“, schlug sie ihm vor.
Harry nickte nur, gab ihr das Bild kurz zum halten und ging hinaus zu seinem Koffer, in dem er, den Rahmen verstaut hatte und holte ihn. Sisilia zog ihren Zauberstab, befestigte das Bild wieder in dem wunderschön verzierten Rahmen und ließ beides über den Kamin schweben, wo sie es an einen bereits vorhandenen Hacken aufhängte. Noch einmal rückte sie es etwas zurecht und nickte dann zufrieden.
„Was denken Sie?“, fragte sie nach.
„Ich denke, das ist der beste Platz. Danke noch mal. Es bedeutet mir wirklich viel“, sagte er leise und betrachtete das Bild noch einmal ausgiebig.
„So genug gefaulenzt, die Arbeit wartet“, sagte er dann, so als wollte er sich selber aus einem kleinen nachdenklichen Tief herausholen.
„Das ist wohl wahr. Ich würde sagen, ich übernehme die Küche“, schlug Sisilia vor und Harry entschied sich für das Schlafzimmer.
So arbeiteten sie einige Zeit, jeder für sich und kamen aber doch erstaunlich schnell voran. Nach einer guten Stunde trat Harry zu ihr in die Küchentüre, als sie das letzte Regal wieder eingeräumt hatte, denn Geschirr und was man sonst noch zum Kochen brauchte, war hier alles noch vorhanden und jetzt wieder sauber und sortiert.
„Was soll mit den ganzen Kartons geschehen?“, fragte er und deutete auf die, welche er noch im Flur dazu gestellt hatte.
„Oh je. Lass mich überlegen. Hinter dem Haus hier ist noch ein Schuppen. Stellen wir sie solange dorthinein, bis ich Zeit habe, sie mal in Ruhe durchzusehen“, schlug sie vor und ging mit Harry, der sich gleich einen Karton schnappte und hinter Sisilia her in den Schuppen ging.
„Stapeln wir sie in die Ecke, da ist genug Platz“, schlug sie vor und ging dann ins Haus zurück, um noch andere Kisten zu holen. Doch diesmal ließ sie diese vor sich herschweben. Gleich vier auf einmal, die aber verdächtig hin und her wackelten.
Eine der Kisten kippte dann tatsächlich zur Seite weg und hätte Harry nicht so schnell reagiert und seinen Zauberstab auf diese gerichtet und sie damit aufgefangen, wären die Vasen darin bestimmt in hunderttausend Scherben zerbrochen.
„Danke. Vielleicht sollte ich doch lieber nur zwei auf einmal nehmen“, erklärte sie und spürte, wie sich ihre Wangen leicht röteten.
„Schon gut, ist ja nichts passiert“, erklärte er und sie brachten die Kisten zusammen in den Schuppen.
So schafften sie es in kurzer Zeit, den Flur von allen Kartons zu befreien und gemeinsam säuberten sie erst diesen und anschließend das Bad.

„Ich glaub, ich brauch einen Pause“, stöhnte Sisilia und deutete Harry an ihr ins Wohnzimmer zu folgen.
„Sag Sie mal, haben Sie Hunger, Mr. Potter?“, fragte sie ihn und ließ sich wieder auf das Sofa fallen.
Wie ein geölter Blitz, schoss erneut der schwarze Kater unter dem Sofa hervor und rannte wieder in den Flur hinaus, von wo er die beiden auffällig aber befremdend musterte.
Diesmal war Harry es, der mit gezogenem Zauberstab da stand und dem das Herz in die Hose gerutscht war.
„Keine Sorge, das ist nur der kleine Prince. Er ist mir heute beim Saubermachen sozusagen zugelaufen. Der Herr ist sehr eigen. Er isst nur am Tisch. Auf dem Boden ist ihm das nicht fein genug“, erklärte sie Harry, worauf sie den Eindruck hatte, dass der Kater sie kurz anzufunkeln schien.
„Ja, wirklich?“, fragte Harry und ließ das Tier nicht aus den Augen. Sisilia hatte irgendwie den Eindruck, dass die beiden sich mochten.
„Er wird aber nicht bei mir bleiben, oder?“, fragte Harry jetzt unsicher.
„Keine Sorge, ich kann ihn mit zu mir rüber nehmen. Falls es dem Herrn genehm sein sollte“, fügte sie an und sah zu dem schwarzen Tier, das sie nun sehr genau musterte.
Harry ging auf den Kater zu, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Auch der sah sein Gegenüber an und als dieser ihm zu nahe kam, wich er sofort zurück und fauchte Harry wütend an.
„Das ist ja ein richtig kleiner Teufel“, sagte Harry, zog seine Hand, die er schon nach dem Tier ausgestreckt hatte, wieder zurück und sah zu Sisilia.
„Ein kleiner teuflischer Prinz“, grinste Sisilia. „Wie wäre es dann mit Prince Devil?“, sagte Sisilia belustigt und beobachtete den Kater, der nun mit hocherhobenem Kopf durch dir Türe nach draußen verschwand.
„Ich glaub jetzt ist er beleidigt“, lachte sie.
„Ist mir egal, solange er draußen bleibt. Ich mag ihn nicht“, sagte Harry und setzte sich Sisilia gegenüber in einen Sessel. Die blickte Harry erstaunt an, sagte aber nichts mehr dazu.
„Hunger, Mr. Potter?“
Kurz sah Harry zu ihr und lächelte wieder
„Und wie!“
„Wie wäre es mit Pizza?“
„Hört sich gut an.“
„In Ordnung und da ich zu faul und zu geschafft bin, etwas zu machen, lassen wir uns einfach eine kommen“, erklärte sie, griff in ihre Hosentasche und zog ein Handy raus.
„Sie meinen so richtig mit einem Pizzaservice?“
„Ja genau. Haben das Ihr Onkel und Ihre Tante nie gemacht?“
„Nein. Dazu waren sie zu geizig. Tante Petunia hat immer alles selber gekocht.“
„Ich bin aber nicht Ihre Tante. Was soll drauf?“, fragte sie und Harry brauchte einen Moment zu überlegen, doch dann wusste er sehr schnell, was er wollte und Sisilia rief mit ihrem Handy, das sie besaß bei einem ansässigen Pizzaservice an und bestellte zwei große Pizzen, beide mit extra viel Käse.
Da der Pizzabote ihnen dazu gleich eine Flasche Wein mitbrachte, öffneten sie diese auch kurzerhand und sie tranken sogar Brüderschaft.
Gegen später, gingen sie noch in das kleine Zimmer ganz hinten ihm Gang. Es war nicht sonderlich groß und es standen auch nur ein Bett, ein Schrank und ein kleiner Tisch darin.
„Das wäre doch ein gutes Gästezimmer, wenn du mal Besuch haben solltest“, erklärte Sisilia und ließ die Spinnweben verschwinden, die in den Ecken des Raumes hingen.
„Ja, falls mich jemand besucht.“
„Harry, ich denke doch, dass deine Freunde vorbeikommen werden. Ich wüsste nicht, warum sie das nicht tun sollten.
„Wir werden sehen“, erklärte er und richtete seinen Zauberstab auf die dicke Staubschicht, die sich von dem Boden, den Wänden und den Möbeln löste und wie durch einen Staubsauger mit dem Zauberstab aufgesaugt wurde.





*********





Es war inzwischen schon sehr spät geworden und langsam wurde es wirklich Zeit ins Bett zu gehen. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes ließ Sisilia die Überreste ihres gemeinsames Pizza Picknicks im Wohnzimmer verschwinden und gähnte herzhaft.
„Ich denke, für heute lassen wir es gut sein, wir haben wirklich genug getan. Das Haus hat bestimmt seit Jahren nicht mehr so geglänzt wie heute“, erklärte sie und sah sich noch einmal im Kreis um.
„Es ist jedenfalls wunderbar geworden. Tante Petunia wäre bestimmt zufrieden, so wie das hier alles funkelt.“
„Vielleicht solltest du sie ja einmal einladen“, zwinkerte sie im zu, woraufhin er sein Gesicht missmutig verzog.
„Schon gut, es war nicht ernst gemeint“, lächelte sie jetzt. „Harry, ich gehe schlafen. Ich wünsche dir auf jeden Fall angenehme Träume. Du weißt doch, dass das, was man in der ersten Nacht in seinem neuen Heim träumt, in Erfüllung geht?“
Harry sah sie überrascht an.
„Ja wirklich?“, fragte er.
„Kennst du das nicht?“
„Nein, das habe ich noch nie gehört.“
„Wie auch immer, Harry. Gute Nacht und schöne Träume“, sagte sie erneut gähnend.
„Sisilia?“
„Ja?“
„Würden Sie, äh würdest du den Kater vielleicht mitnehmen? Der starrt mich schon die ganze Zeit aus dieser Ecke da an. Ich kann mir nicht helfen, ich mag ihn einfach nicht“, erklärte Harry.
„Ist kein Problem, wenn er freiwillig mit mir mitkommt?“, sie öffnete die Türe und sah den Kater auffordernd an. Dieser blickte von ihr zu Harry und dann wieder zu ihr, drehte sich um und verließ mit einem nicht zu deutenden Blick, Harrys neue Bleibe.
Sisilia winkte Harry noch mal schmunzelnd zu und schloss die Türe hinter sich. Sie wollte nur noch alle Viere von sich strecken und sich hinlegen, so erledigt war sie.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen ging sie zurück zu ihrem Haus und sah sich nach dem Kater um, doch der war plötzlich verschwunden.
„Dann eben nicht“, murmelte sie leise gähnend.
Geschafft stieg sie langsam die wenigen Stufen nach oben zur Türe und öffnete diese mit einem kurzen Wink ihrer Hand. Den einzigen Zauber, den sie ohne Zauberstab aus dem FF konnte, da sie diesen, wenn sie früher als Kind alleine auf ihrem Zimmer gesessen und sich gelangweilt hatte, immer und immer wieder geübt hatte.
Inzwischen fiel es ihr schon gar nicht mehr auf, wenn sie das tat. Was natürlich gefährlich werden konnte, wenn sie sich unter Muggeln aufhielt. Doch bisher hatte sie Glück gehabt und war noch nie dabei beobachtet worden, und auch hier war sie alleine. Dachte sie zumindest...

Sie betrat den Hausflur und schon während sie die Türe mit einem weiteren Schlenker ihre Hand wieder ins Schloss fallen ließ, fiel ihr der Brief auf, der auf dem kleinen runden und wunderschönen antiken Rosenholztischchen lag.
Sofort ging ihre Hand zu ihrem Zauberstab, der im Bund ihrer Hose steckte und sie zog ihn heraus. Ein kurzer Schlenker mit dem Stab und ein rosaroter dichter Nebel stieg aus der Spitze und plötzlich schossen die wolkenartigen Schwaden, die sich gebildet hatten, in alle nur erdenklichen Richtungen davon und verteilten sich auf die Räume im Haus. Sisilia stand da und lauschte in die Stille des Hauses hinein. Doch nichts war zu hören und auch der Zauber zeigte ihr an, dass sich kein Mensch, außer ihr selber hier im Haus aufhielt. Langsam ging sie auf das Papier zu, tippte mit dem Zauberstab dagegen und murmelte ein paar Wörter. Doch nichts tat sich. Kein verborgener Zauber schien darauf zu liegen. Kurz zögerte sie noch, doch dann steckte sie den Zauberstab wieder weg, nahm den Brief in die Hand und öffnete ihn.

Miss Dumbledore,

Wenn es Ihnen möglich wäre, würde ich Sie gerne heute abend noch sprechen. Sagen wir gegen elf Uhr? Dover, auf den Steilklippen. Ich denke wir haben einiges zu besprechen.


S. S.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:52 pm

Überrascht betrachtete sie das Schreiben. Konnte es sein, dass Snape es sich doch anders überlegt hatte und ihr mehr erzählen wollte? Denn der Brief konnte nur von ihm sein.
Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es schon zwanzig nach elf war. Machte es überhaupt Sinn, jetzt noch zu gehen? Kurz zögerte sie, doch dann beschloss sie, es einfach zu versuchen. Sie griff nach ihrem Umhang, der an einem Haken an der Garderobe hing, warf ihn sich über und verließ das Haus. Direkt davor disapparierte sie, um nur ein paar Sekunden später wieder in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung aufzutauchen.
Sie war absichtlich etwas weiter weg von dem verabredeten Punkt appariert und sah sich nun genau um. Der Wind wehte hier stark und fuhr wild durch ihre langen offnen Haare und in ihren Umhang, den sie nun etwas enger um sich zog. Sie stand neben eine kleine Baumgruppe und trat noch mehr in deren Schatten, während sie ihren Blick zu den Klippen richtete. Zuerst hatte sie befürchtet, dass sie doch zu spät gekommen war, weil sie ihn nicht gleich finden konnte, doch dann erblickte sie ihn. Er stand auf dem höchsten Punkt der Klippen, ganz vorne, direkt der Stelle, an der es mehrere hundert Meter tief hinunter ging und blickte in die Ferne.
Einen Moment lang hatte sie die Befürchtung, er würde sich vielleicht in die Tiefe stürzen wollen, doch dann hielt sie den Gedanken für absurd. Warum sollte er sie hierher bestellen, wenn er vorgehabt hätte seinem Leben ein Ende setzten zu wollen.
Noch einen Augenblick blieb sie stehen und beobachtete ihn, warf immer wieder kurze Blicke in die Umgebung, und als es ihr sicher schien und sie glaubte dass keiner außer ihnen beiden hier war, trat sie aus dem Dunkel der Bäume heraus und ging langsam auf ihn zu.
Seine Haare wehten wild im Wind, der vom Meer her blies und sein Umhang blähte sich immer wieder wie ein großes Segel hinter ihm auf. Nur dass dieses Segel tief schwarz war, wie die restliche Kleidung des Mannes.
Sie war sehr leise gegangen und hatte versucht, keine Geräusche zu verursachen, was nicht so schwer war, denn der Wind pfiff ihnen ganz schön um die Ohren, aber dennoch hatte er sie bemerkt.
„Beinahe hatte ich schon geglaubt, dass Sie nicht mehr kommen würden“, sagte er gegen das Geräusch des Windes angehend, blickte aber dennoch weiterhin auf die dunkle See hinaus, die relativ ruhig war und nur einen schwachen Seegang hatte. Nur hin und wieder erkannte man kleine Schaumkronen auf dem Wasser, wenn die Wellen sich auftürmten und wieder brachen.
„Es tut mir leid, ich habe Ihre Nachricht erst vor ein paar Minuten gesehen. Haben Sie mich die ganze Zeit beobachtet oder mir sogar nachspioniert?“, wollte sie nun wissen und in dem Moment drehte er sich zu ihr um.
„Nein, nicht Ihnen“, sagte er offen und blickte ihr nun direkt in die Augen. Er musterte sie einen ganzen Moment lang und Sisilia war so, als würde er sie mit seinen Augen durchleuchten.
Einen Augenblick sah sie ihn nachdenklich an, weil sie nicht verstand, was er damit sagen wollte, doch keine Sekunde später fiel es ihr wie Schuppen aus den Augen.
„Sie meinen Harry Potter? Er ist es, der von Ihnen beobachtet wird?“ Im Grunde war es gar keine Frage, sondern nur noch eine Feststellung, doch das schien er verstanden zu haben, denn er sagte nichts darauf, lediglich sein Blick verriet, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
Mit Wohlwollen, musterte sie nun sein Gesicht einige Zeit eingehend. Er sah wieder viel besser aus, im Gegensatz zum letzten Mal, als sie ihn gesehen hatte. Sein Gesicht hatte mehr Farbe, auch wenn er immer noch sehr blass wirkte. Auch seine Kleidung war wieder gereinigt und saß akkurat an seinem Körper.
„Warum wollten Sie mich sprechen, Mr. Snape?“, fragte sie nun etwas ungeduldig, da er sie nur musterte und keinen Ton sagte.
„Oh, ja natürlich, der Grund warum ich Sie hier her gebeten habe. Wie Ihnen ja jetzt bewusst ist, habe ich Harry Potter observiert und war dann doch sehr verwundert, über Ihr Angebot, dass er bei Ihnen wohnen kann, besonders deshalb, weil Sie keinen einzigen Schutz auf ihrem Haus haben. Nicht mal einen Antiapparierzauber hat es. Jeder könnte in Ihrem Haus auftauchen, Sie töten oder wer weiß was anstellen und wieder verschwinden. Keiner würde etwas merken. Dasselbe gilt auch für Harry Potters Wohnung“, erklärte er sehr ernst und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
„Keiner weiß wer ich wirklich bin und wer sollte schon herausfinden, wo Harry wohnt. Nur seine Freunde wissen es und er ist sicherlich vorsichtig, wenn er kommt und geht“, verteidigt sie sich jetzt.
Snape presste seine Lippen aufeinander und ging noch einen Schritt auf sie zu, von den Klippen weg und bleibt dann nur eine Armlänge vor ihr stehen.
„Sie wollen es wohl nicht verstehen? Wenn ‚ich’ Sie gefunden habe, dann kann ...“, er zögerte einen Moment, so als müsste er überlegen, was er nun sagen sollte, „... ‚Er’ es auch. Er ist nicht dumm, Miss Dumbledore, ganz im Gegenteil und ohne Schutz ist es nur eine Frage der Zeit, bis er sie beide gefunden und ermordet hat.“
Sisilia lief es eiskalt den Rücken runter bei seinen direkten Worten und allein sein Gesichtsausdruck zeigte ihr, dass er es wirklich ernst meinte. Er machte sich tatsächlich Sorgen und er schaffte es tatsächlich ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Aber im Grunde wusste sie auch, dass er Recht hatte.
Sie hatte Harry ein Heim angeboten, damit sie ihn im Augen haben und ihm helfen konnte. Doch so, ohne Schutz brachte sie ihn und sich und das was sie eigentlich vorhatte, in große Gefahr.
„Sie ... Sie haben recht, Mr. Snape“, gab sie leise zu und richtete ihren Blick auf das Meer unter sich, das sich an den Klippen mit einem wilden Getöse brach.
„Es ist noch nicht zu spät, hören Sie. Gehen Sie zu ihrem Großvater und bitten Sie ihn, dass er Ihnen helfen soll, einige Schutzzauber auf das gesamte Haus und Gelände zu legen. Er weiß wie das geht“, schlug er ihr vor. Sie hob ihren Kopf an, sah zu ihm auf und nickte dann.
„Das werde ich sofort morgen früh machen“, erklärte sie.
„Am besten wäre es, wenn Sie auch den Fidelius Zauber auf das Haus legen würden. Wählen Sie sich einen Geheimniswahrer, so dass Sie und Harry dort wirklich in Sicherheit sind“, sagte er nun leise, doch sehr eindringlich.
„Warum liegt Ihnen so viel daran?“, fragte sie überrascht.
„Bitte fragen Sie nicht nach den Gründen. Tun Sie es einfach und zwar so schnell wie möglich“, forderte er sie noch einmal auf, nickte ihr zu und drehte sich dann um, so als wollte er wieder gehen.
„Mr. Snape?“, hielt sie ihn noch einmal auf.
„Ja?“
Mit raschen Schritten ging sie ihm hinterher und sah dann in seine Augen, die in dem Moment etwas warmes, fast vertrautes auszudrücken schienen, was sie leicht irritierte.
„Ich bin froh, dass Sie sich nicht aufgegeben haben“, sagte sie mit einem sanften Lächeln, worauf hin er nur einmal kurz nickte.
„Wie kann ich Sie erreichen, Mr. Snape?“
„Ich werde Sie erreichen, wenn Sie etwas von mir wollen“, sagte er leise, fast schon sanftmütig, streckte er seine Hand aus, so als hätte er vorgehabt, mit seinen Fingern über ihre Wange zu streichen, doch dann nahm er seine Hand schnell wieder zurück.
„Vergessen Sie nicht, morgen mit Aberforth zu sprechen. Die Sache duldet wirklich keinen Aufschub.“
„Versprochen“, sagte sie noch, dann ging Snape zwei Schritte von ihr zurück und disapparierte mit einem aufkommenden Windhauch.
Dann stand Sisilia alleine auf dem hohen Felsen und der warme Nachtwind spielte mit ihren langen Haaren, die um ihren Kopf tanzten. Noch einmal ließ sie das gerade geschehene vor ihrem geistigen Auge Revue passieren.
Severus Snape, der Mann, der ihren Großonkel getötet hatte, hatte ihr einen Tipp gegeben, wie sie ihr Haus und das Leben von Harry und auch ihr eigenes schützen konnte.
Darüber war sie doch mehr als erstaunt, aber auf der anderen Seite hatte ihr Onkel ihm auch vertraut. Hatte er doch Recht gehabt und es steckte noch einiges mehr dahinter, als alle wussten oder ahnten?
Tatsache war, dass er ihr geholfen hatte, sie gewarnt hatte. Wollte er Harrys Tod, dann hätte er doch jede Möglichkeit gehabt heute Nacht, aber im Gegenteil, er wollte helfen, dass dieser in Sicherheit war.
Mit diesen Gedanken sah sie noch einmal auf das schwarze Meer hinaus und beobachtete die weißen Schaumkronen auf den Wellen, bevor sie wieder zurück apparierte zu ihrem Haus und leicht aufgewühlt zu Bett ging.
Nachdem sie sich ein langes T-Shirt zum schlafen angezogen hatte, setzte sie sich auf ihr Bett, das Gesicht dem Bild zugewandt, welches über dem Kopfende hing.
„Ich wüsste nur zu gern die Wahrheit, Onkel. Was war der wirkliche Grund, warum du diesem Mann vertraut hast“, fragte sie leise, doch das Portrait, ihres Onkel antwortet nicht, sondern lächelte sie nur warm an und seine Augen leuchteten leicht, als er sie über seine Halbmondbrille hinweg musterte.
„In Ordnung, dann sag eben nichts, ich finde es schon noch heraus. Glaub mir, das werde ich, und das weißt du“, drohte sie ihm jetzt, doch er reagierte weiterhin nicht, er ließ sich von ihr nicht herausfordern, stattdessen flüsterte er dem Portrait seines Neffen, der gleichzeitig Sisilias Vater war, etwas ins Ohr, woraufhin dieser nur amüsiert lächelte und heftig nickte.
„Hrrr“, knurrte sie jetzt, legte sich in ihr Bett und zog die Decke bis zu ihrem Kinn. Sie hörte nur noch ein ‚Gute Nacht’ und ‚schlaf gut Kleines’ aus dem Bild, doch antwortete sie nicht, da sie zu wütend war, weil sie aus ihnen keinen Informationen herausbekam und sie sich im Gegenteil noch lustig über sie zu machen schienen.
Trotz der vielen Gedanken, die in ihrem Kopf nicht zur Ruhe kommen wollten, schlief sie recht schnell ein, da sie von der Arbeit des Tages verdammt müde war.
Doch dann hatte sie einen merkwürdigen Traum.
Wie durch Nebel sah sie Harry durch einen dunklen Wald gehen, auf ein großes altes Gebäude zu, welches von der Ferne schon halb verfallen wirkte, doch als sie näher kamen, wich das alte Haus einem wunderschönen Gebäude, das von Efeu umrankt und um das ein wunderschöner Garten angelegt war. Da es bereits stockdunkel war, konnte man die Blumen in den Beeten nicht wirklich erkennen, doch die interessierten sie in dem Moment überhaupt nicht.
Dann sah sie Harry in das Haus verschwinden und ein Gefühl sagte ihr, dass sie ihm folgen musste, was sie dann auch tat. Leise, immer im Schatten der Bäume haltend und später im Dunkeln des Mauerwerks, folgte sie ihm so schnell sie konnte. Doch in dem Moment, in dem sie ebenfalls die Stufen nach oben huschen wollte, um durch die Haustüre in das Haus zu gelangen, wurde sie hart gepackt und heftig zurück gerissen. Eine dunkle Gestalt hatte sie mit dem Rücken gegen die Hauswand gepresst und sich selber gegen sie, während diese ihr gleichzeitig hart die Hand auf den Mund presste, damit sie nicht schreien konnte. Doch keine Sekunde später hörte sie, wie ein ihr unbekannter Mann, tief vermummt in seinem Umhang, mit schnellen Schritten die Stufen nach oben stürmte, die Tür mit einem Knall aufstieß und im Gebäude verschwand. Dieser Mann hätte sie unweigerlich entdeckt, hätte die Gestalt vor ihr, sie nicht zurück gehalten. Sie versuchte in das Gesicht ihres Gegenübers zu blicken, doch es war einfach zu dunkel um wirklich etwas erkennen zu können. Sie sah nur den Glanz von zwei Augen unter der Kapuze hervorschimmern.
Mit einem Mal, nahm der Mann; es musste ein Mann sein, bei der Kraft, davon war sie überzeugt; nahm der Mann seine Hand wieder weg, drehte sich um und verschwand so schnell wieder, dass Sisilia weder etwas sagen noch etwas tun konnte. Der Mann verschmolz sofort mit der Dunkelheit und war innerhalb einer Sekunde nicht mehr zu sehen.
Dann verblassten die Bilder wieder und Sisilia versank wieder in einen tiefen Schlaf.


*****



Ein knappes Schmunzeln huschte über sein Gesicht, während er mit der Feder über das Papier kratzte.

Es war einfacher als ich dachte. Dass mit Harry war mir klar. Aber dennoch ich würde sagen, es war ein voller Erfolg. Mal sehen, wie es sich weiterentwickeln wird.

Er betrachtete noch einen Moment das soeben Geschriebene und klappte das Buch wieder zu, welches er in seiner Jackentasche verschwinden ließ. Er hatte ein paar Stunden Schlaf verdient und legte sich dann auf die harte Pritsche, die sich in dem Zimmer befand und deckte sich mit einer alten Decke zu, die er sich bis zum Kinn zog. Er fiel gleich in einen tiefen traumlosen Schlaf. Seit langem das erste Mal wieder.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:56 pm

7. Schutzzauber mit Hindernissen




Nachdem Sisilia am nächsten Morgen aufgewacht war, hatte sie sofort eine Eule an ihren Großvater geschickt und ihn gebeten ihr zu helfen, einen Schutzzauber auf ihr Haus zu legen. Sie sagte ihm aber nicht, von wem sie den Rat hatte, sondern stellte es ihm gegenüber so dar, als sei es ihr selber eingefallen.
Während sie dann anschließend am Frühstückstisch saß und ihren Tee trank verschluckte sie sich fast, als plötzlich wieder der schwarze Kater neben ihr auf einen der Stühle sprang und sie neugierig musterte.
„Wie kommst du denn hier rein?“, fragte sie verdutzt und sah ihn an, doch er reagierte nicht auf ihre Worte.
Hatte sie das denn erwartet? Hatte sie geglaubt er würde ihr antworten oder vom Stuhl springen und ihr zeigen, durch welches Schlupfloch er ins Haus gefunden hatte? Sie schüttelte über ihre eigne Dummheit den Kopf.
Der Stubentiger legte den Kopf etwas schief und fast hatte sie das Gefühl, der Kater würde versuchen ihre Gedanken zu lesen, so eindringlich musterte er sie.
„Du bist schon ein komischer Kerl, weißt du das?“, sagte sie nun nachdenklich und reichte ihm etwas von dem Käse ihres Brotes. Doch er ging ein Stück rückwärts und musterte sie weiterhin.
„Oh, ich vergaß. Der Herr ist ein Prinz und lässt sich nicht füttern und auch nicht anfassen. Mit dir hab ich mir ja was Schönes angefangen. Aber ich bin selber Schuld. Eigentlich weiß ich ja, dass man, wenn man eine Katze füttert, sie damit auch adoptiert. Gut, dann lass uns mal sehen, was wir dem Herrn zu essen geben könnten. Ich kann dich jedenfalls nicht nur mit Würstchen füttern, zum einen wäre das ungesund und langweilig, und zum andern wirst du dann nur fett.“
Überlegend ging sie nun zum Schrank und suchte etwas heraus, was sie ihrem neuen Hausgenossen geben konnte und fand dann auch etwas. Zuerst wollte sie, wie es eigentlich üblich ist, den Teller wieder auf den Boden stellen, doch als sie seinen Blick sah, seufzte sie auf und stellte ihn auf den Tisch. Doch erst als sie einen Schritt zurückgegangen war, sprang er auf den Stuhl und begann er sich über das Essen herzumachen, ließ sie dabei aber nicht aus den Augen.
Zuerst wartet sie noch einen Moment, doch dann griff sie nach ihrer Tasse, natürlich sehr vorsichtig und langsam, während der Kater sie immerzu ganz genau musterte. Nachdenklich leerte sie noch ihren Tee, bis der Kater alles aufgefressen hatte und sich über sein Mäulchen leckte, mit einem leisen Miau von dem Stuhl sprang und aus der Küche verschwand.
Belustigt schüttelte sie den Kopf, räumte das Geschirr weg und ging hinaus, da sie sich überlegt hatte, bis sie Antwort von Aberforth bekommen würde, ihr Treppe und Veranda etwas zu renovieren und mit ein paar Blumen zu schmücken, zumal es auch noch herrlichstes Wetter war.
Aber zuerst musste sie Harry noch darüber informieren, was sie vorhatte. Auch wenn sie nicht glaubte, dass er einen Einwand haben würde, wollte sie ihn dennoch fragen, was er davon hielt.
So trat sie in die jetzt schon warme Morgensonne hinaus und schloss einen Moment die Augen, während sie sich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen ließ. Sie wollte gerade die Stufen in den Garten hinunter gehen, als sie plötzlich bemerkte, dass Harry unten am Treppenabsatz stand und zu ihr hoch sah. Leicht erschrocken zuckte sie zusammen, da sie ihn nicht hatte kommen hören, geschweige denn gesehen.
Ihre Hand zuckte kurz zu ihrer Brust, doch dann lächelte sie.
„Guten Morgen, Harry. Na, Gut geschlafen?“, frage sie und blinzelte etwas in die flach stehende Sonne.
„Wir ein Murmeltier“, gab er lächelnd zurück.
„Und auch etwas Schönes geträumt?“, fragte sie, während sie langsam die Stufen zu ihm nach unten schritt.
„Ja, etwas…“
„Pst“, unterbrach sie ihn. „Nicht erzählen, sonst geht es nicht in Erfüllung. Außer es war kein schöner Traum, dann wäre es besser, wenn du es erzählst“, erklärte sie ihm.
„Dann behalte ich es lieber für mich“, grinste er jetzt.
„Hast du schon Gefrühstückt?“
„Ja. Das heißt, ich hab mir Tee gemacht und ein paar Kekse gegessen“, erklärte er.
„Möchtest du vielleicht…“, wollte sie gerade fragen und deutete durch die offene Haustüre in die Wohnung hinein.
„Nein, danke ich hab keinen wirklichen Hunger“, erklärte Harry. „Was hast du denn heute noch so vor?“; fragte er sie und sah sich kurz etwas um.
„Zum einen wollte ich kurz mir dir reden und dann hab mir überlegt, die Veranda etwas zu verschönern. Neue Farben, ein paar Blumen und so weiter.“
„Um was geht es denn?“, fragte Harry nun neugierig und blickte sie fragend an.
„Setzt dich doch“, forderte sie ihn auf und nahm selber einfach auf Stufen vor dem Haus platz.
„Hör zu. Ich hab mir heute Nacht etwas überlegt. Du musst wissen, ich hab bis jetzt keinerlei Schutzzauber auf dem Haus. Aber ich denke, das ist nicht gut und ich würde das gern ändern. Ich hab auch schon meinem Großvater geschrieben und ihn gebeten mir zu helfen. Ich warte noch auf seine Antwort.“
„Wegen mir, musst du das aber nicht tun“, wehrte Harry gleich ab.
„Ich mach das nicht nur wegen dir, Harry. Ich habe selber auch etwas Angst. Vor allem in diesen Zeiten. Ich denke, jeder sollte das tun, um sich und sein Heim zu schützen.“
Sie versuchte recht locker zu klingen, als sie das sagte und sah von Harry in den Garten.
In der Nähe von drei Birkenbäumen, neben einem Rhododendron Busch, sah sie den Kater sitzen, der sie zu beobachten schien.
„Kann ich vielleicht irgendwie helfen?“, fragte Harry nun mit einem neugierigen Blick, worauf Sisilia schmunzelte und nickte.
„Ich habe nichts dagegen. Aber ich muss gestehen, dass ich vom Fideliuszauber nicht viel Ahnung habe. Es muss wohl einiges vorbereitet werden …“, nachdenklich, „aber mein Großvater soll ihn kennen. Er war wohl schon dabei, als er auf ein Haus gelegt worden ist“, erklärt sie jetzt und mustert Harry.
„Wow. Den Unauffindbarkeitszauber?“
Harry sah sie mit offenem Mund an.
„Unter anderem, Harry. Aber auch einen Antiapparierzauber möchte ich auf das Haus legen. Ich denke Grandpa wird schon wissen, was wir zu tun haben“, gab Sisilia dann nachdenklich zurück. „Aber bis ich einen Antwort von ihm habe, will ich mich noch etwas am Haus beschäftigen.“
„Dann könnte ich dir doch auch helfen. Was willst du als erstes tun?“
„Der Eingang sieht fürchterlich aus. Die Farbe blättert von der Wand und es sieht irgendwie langweilig aus. Hier fehlen unter anderem ein paar schöne Blumen“, sagte sie nachdenklich mit einem Blick auf den Weg vor dem Haus und die Veranda.
„Gut, dann werde ich den Wänden einen neue Farbe verpassen und du kannst das Gebäude mit Blumen schmücken“, schlug Harry jetzt mit einem gewissen Tatendrang vor.
„Wirklich?“, fragte Sisilia überrascht.
„Ja, wirklich. Ich muss doch meine Miete irgendwie abarbeiten und mein schlechtes Gewissen beruhigen. Außerdem war das doch so abgemacht“, erklärt er jetzt grinsend.

Gesagt getan.
Doch da Sisilia weder Farbe noch Blumen noch sonstiges Werkzeug und Utensilien hatte, beschlossen sie noch einkaufen zu gehen.
Schmunzelnd führte Sisilia Harry hinter das Haus, zu einer alten Scheune, die in eine Garage umgewandelt worden war.
Es stand auch ein Gefährt darin, welches mit einer Abdeckplane zugedeckt worden war. Harry half ihr diese von dem Wagen zu entfernen und staunte nicht schlecht, als ein uralter Ford Capri in einem Goldton zum Vorschein kam.
Er war zwar etwas verstaub, doch mit einem kurzen Schlenker von Sisilias Zauberstab glänzte der Wagen, wie frisch poliert.
Zuerst hatte sie etwas bedenken, ob der alte Ford überhaupt anspringen würde, doch zu ihrer beider Überraschung, sprang er sofort an und schnurrte wie ein Kätzchen.
Fast schon stolz, fuhr Sisilia mit dem Auto aus der Garage und selbst Harry war irgendwie angetan von dem schnittigen Oldtimer.
Doch nicht nur er. Auch auf der Straße, wendete sich der ein oder andere um oder die Leute deuteten sogar auf sie, was Sisilia aber nur noch mehr strahlen ließ. Sie liebte diesen Wagen, der noch ihren Eltern gehört hatte und auch, wenn sie ihn heute das erste Mal selber fuhr, war es ihr, als wäre sie schon Jahrelang vertraut mit ihm.

Schnell hatten sie alles gefunden, was sie für die Renovierung benötigten und nachdem sie bei einem Gärtner noch einige wunderschöne Blumen besorgt hatten, fuhren sie mit einem knallvollen Kofferraum wieder zurück.
Bei ihrer Ankunft stellte Sisilia den Wagen sofort wieder zurück in die Garage und Harry begann, die Sachen auszuräumen und zur Veranda zu tragen.
Sisilia kümmert sich mit großer Hingabe um die Blumen und pflanzte einige in ein paar Kübel, während sie andere am Weg zum Haus in die Erde setzte.
Währenddessen begann Harry schon damit, die Türen und Fensterrahmen zu streichen, die er zuvor abgeschmirgelt hatte. Zwar hatte er dafür Zauberei verwandt, aber das war in Ordnung, denn von außen konnte kein ungebetener auf das Haus sehen. Während Harry noch mit dem Streichen der Tür beschäftigt war, schmirgelte das Schmirgelpapier noch an den Fensterrahmen herum.
Genau in dem Moment, als Sisilia den letzten Kübel bepflanzt hatte, und ihn auf die Stufen nach oben schweben lies, landete eine Eule mit einem leisen Schuhu vor ihr auf dem Geländer und streckte ihr Bein mit einem daran gebundenen Brief in ihre Richtung aus.
Schnell wischte Sisilia sich ihre mit Erde verdreckten Hände an ihrer sowieso schon schmutzigen Hose ab und band den Brief los.
„Ist das die Antwort deines Großvaters?“, fragte Harry, der sich jetzt an das Geländer lehnte und zu ihr herunter beugte.
„Ich hoffe es“, gab sie zurück und entfaltete das Pergament.
„Ja, es ist von ihm. Er schreibt, dass er gegen sieben vorbeikommt. Früher ist es ihm nicht möglich. Ein Bekannter wird dann so lange auf die Kneipe achten, bis er wieder zurück ist.“
„Das heißt wir haben genügend Zeit, das hier alles fertig zu machen“, lächelte Harry und machte sich daran, dem nächsten Fensterrahmen ein strahlendes Weiß zu verpassen.
„Sag mal, Harry. Warum machst du dir soviel Mühe und streichst alles von Hand? Mit einem Zauber, würde das doch viel einfacher gehen?“
„Harry hielt inne und drehte sich nun langsam zu ihr um.
„Ganz ehrlich?“, fragte er etwas verlegen. „Ich habe nicht daran gedacht, wahrscheinlich auch einfach noch Gewohnheit.“, erklärte er und zog seinen Zauberstab. Er hatte ja bis vor ein paar Tagen nicht außerhalb von Hogwarts zaubern dürfen.
Von da an, beobachtete Harry kritisch den Pinsel, der jetzt die Farbe auf das Holz aufbrachte, und jedes Mal, wenn er nicht wirklich zufrieden war, nahm er einen andern Pinsel und besserte von Hand nach.
Mit einem Schmunzeln sah sie Harry einen Moment lang zu, bis ihr die Eule sanft in den Finger biss, als sie sich an das Geländer gelehnt hatte.
„Verzeih, dich hab ich ganz vergessen“, entschuldigte sie sich bei dieser, zog einen Knut aus ihrer Tasche und gab ihr diesen. Mit einem kehligen Laut hob die meliert gefiederte Eule dann ab und flatterte in den strahlend blauen Himmel davon.
Sisilia beendete ihr Arbeiten mit den Blumen, ließ aber die andern Blumenkästen erst noch vor der Veranda stehen, bis sie diese ganz fertig hatten.
Sie ging sich die Hände waschen und half anschließend Harry, beim Streichen, wobei sie von Anfang an Zauberei verwendete und sich jetzt um die Wände kümmerte, die einen leichten fliederfarbenen Ton bekamen, der nur im Sonnenlicht, so richtig zur Geltung kam. Bei Regen würde das Haus einfach nur weiß aussehen.
So waren sie eine ganze Zeit lang beschäftigt, bis Sisilias Magen laut zu knurren begann und Harry sich irritiert zu ihr umsah.
„Ich denke ich sollte, mal etwas zu Essen machen“, gab sie kleinlaut zu, „und du wirst heute bei mir Essen. Wer so fleißig arbeitet, braucht auch etwas Anständiges zu Essen“, sagte sie, bevor Harry widersprechen konnte und verschwand, nachdem der Pinsel mit einem Platschen in den Farbeimer gefallen war, in der Küche.
Noch während Sisilia die Kartoffeln schälte, betrat Harry in die Küche.
„Sisilia, ich hab mich gefragt, nun … ich hab vorhin in der Garage noch Gartenmöbel gesehen und auch eine Art Hollywoodschaukel. Wäre das nicht etwas für die Veranda?“, fragte er und Sisilia sah ihn nachdenklich an.
„Warum nicht, aber soweit ich weiß, ist das alles nicht gerade in einem gutem Zustand“, gab sie zu bedenken.
„Ich schaue es mir mal an, vielleicht, braucht es auch nur etwas Farbe“, schmunzelte er und verschwand wieder.
Sie konnte dann nur immer wieder ein Hämmern und einen nicht definierbaren Krach hören. Mit irgendwas schien Harry sehr beschäftigt zu sein.
Erst als sie den Auflauf im Backofen hatte, war es ihr schließlich möglich nachsehen zu gehen.
Ihr Augen wurden groß, als sie sah, dass Harry die Hollywoodschaukel so umgebaut hatte, dass er sie am hinteren Ende der Veranda an der Decke befestigen hatte können, so dass man bequem hineinsetzen und schaukeln konnte.
Vor dem Fenster hatte er einen Tisch und drei sehr bequeme Stühle platziert, von denen er gerade dem ersten eine neue Farbe verpasste. Ein wunderschönes Altsilber.
Wie er das auch immer hinbekam, es sah fantastisch aus und wirkte verdammt edel.
„Wow, Harry. Du bist ja ein richtiger Künstler. Das sieht ja schöner aus, als es ausgesehen hat, als es noch neu war“, sagte sie anerkennend. Harry schmunzelte und fuhr sich mit den Händen durch seine Haare, wobei er dabei ausversehen etwas von dem Silber hineinschmierte.
„Ach was, das ist im Grunde nur Zufall. Ich hab einfach etwas ausprobiert. Dass es so nett rauskommt, hätte ich nicht gedacht. Aber es freut mich, wenn es dir gefällt.“
Sisilia half ihm gleich mit dem Tisch und den andern Stühlen und betrachtete sie dann mit einem strahlenden Lächeln.
„Sag mal Harry, was meinst du, sollen wir hier draußen essen?“, fragte sie plötzlich in die Stille hinein.
„Ich weiß nicht, ob das alles dann schon trocken sein wird“, gab Harry zu bedenken, doch Sisilia winkte ab, zog ihren Zauberstab und ließ einen heißen Wind gegen die Möbel blasen, der diese in wenigen Minuten ganz trocknete.
„Ok. Dann gibt es heute Essen auf der Veranda“, grinste er und probierte gleich einen Stuhl aus
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:57 pm

Nachdem Mittagessen hatten sie sich in die Hollywoodschaukel gesetzt und sahen zu, wie die Pinsel immer wieder in die Eimer tauchten und auch noch den letzten Stellen an der Hauswand einen neuen Anstrich verpassten.
„So arbeitet man doch gern“, schmunzelte Harry, der ein Glas mit Saft in der Hand hatte und durch einen Strohhalm daraus trank.
Sisilia nickte, ließ die Blumenkästen an das fertig gestrichene Geländer schweben, machte sie daran fest und betrachtete die in den schönsten Farben leuchtenden Pflanzen.
„Einfach wunderbar. Ja, so kann man leben“, gab sie zurück und ließ mit einem Schlenker ihres Zauberstabes Pinsel und leere Farbeimer verschwinden.
Sie wollte Harry gerade vorschlagen, dass sie ja noch ein Eis essen könnten, als jemand durch den Garten auf sie zukam.
Harry hatte den Mann zuerst bemerkt und richtete sich kerzengerade auf.
Aufgrund der Reaktion von Harry wendete Sisilia ebenfalls den Kopf und sah in dieselbe Richtung.
Als sie ihren Großvater erkannte, sprang sie auf und lief ihm entgegen.
„Grandpa“, rief sie und als sie ihn erreicht hatte, schlang sie ihre Arme um ihn und gab sie ihm einen Kuss auf die Wange, fast so, wie es kleine Kinder gern taten.
Aberforth Dumbledore legte seine Hand an ihre Wange und küsste sie sanft auf die Stirn. Jeder der ihn kannte, hätte diesem so eine Zärtlichkeit gar nicht zugetraut. Der Mann mit seinem hellgrauen Bart und ebenso hellgrauen Haar, trug eine Art hellbeige Tunika und dunkelbraune Hosen dazu, die nicht mehr die Neuesten zu sein schienen. Unter dem Arm trug er ein dickes und auch zerschlissenes Buch mit sich.
Eigentlich kannte Harry ihn nur aus dem Eberkopf. Nein, das stimmte nicht, einmal hatte er ihn in Hogsmeade gesehen, als er mit Mundungus gesprochen hatte, der damals das Haus von Sirius geplündert und versucht hatte, die Dinge zu verkaufen.
Harry sah den beiden entgegen, als sie wieder zurück kamen und stand dann auch auf, um ihnen bis zur Treppe entgegen zu gehen.
„Harry Potter“, sagte Aberforth grinsend und musterte den jungen Mann einen Moment. „Sie sind erwachsen geworden“, sagte er nachdenklich.
„Sir“, gab Harry zurück und nahm die ihm entgegen gestreckte Hand an und schüttelte sie.
„Grandpa, ich dachte Harry könnte uns doch dabei helfen, wenn wir die Schutzzauber auf das Haus legen oder nicht?“, fragte Sisilia jetzt und sah in das für einen Moment nachdenkliche Gesicht von Aberforth, der, wenn man ihn genau betrachtete, einige Gesichtszüge besaß, die denen von Albus sehr ähnlich waren.
„Warum nicht, drei starke Zauber sind besser als nur zwei. Ich finde die Idee nicht mal so schlecht“, antwortete er ihnen mit leicht kratziger Stimme.
„Sie kennen sich damit aus, Sir?“, fragte Harry jetzt neugierig.
„Nun, sagen wir mal so. Ich war schon bei einigen erstellten Schutzzaubern zugegen, auch wenn ich nie der leitende Magier dabei war. Es wird nicht einfach werden, aber ich bin sicher, dass wir es zusammen schaffen. Doch tun Sie mir einen Gefallen, Mr. Potter. Nennen Sie mich nicht Sir. Ich bin weder ein Schulprofessor, noch sonst ein höher gestelltes Tier. Und wenn es Ihnen schwer fällt, mich Dumbledore zu nennen, sagen Sie Abe zu mir, so nennen mich die meisten, die in meine Kneipe kommen, das bin ich gewohnt“, sagte er mit einem Augenzwinkern, was Harry kurz schlucken ließ.
„Gut, aber nur wenn Sie mich Harry nennen“, antwortete dieser daraufhin und Sisilia merkte, dass ihn die Idee, ihren Großvater seinem Spitznahmen zu nennen, leichter fiel, als ihn mit Nachnahmen anzusprechen.
Harry musste Albus sehr gern gehabt haben, denn immer wenn das Gespräch auf diesen kam, wurde er sehr bedrückt.
„Mit Vergnügen, Harry“, gab Aberforth zurück und betrachtete das Haus jetzt.
„Sieht irgendwie anders aus. Viel freundlicher, was hast du damit angestellt?“, fragte er Sisilia mit funkelnden Augen. Selbst Harry musste in dem Moment auffallen, dass der alte Aberforth oder Abe, wie er von allen genant wurde, in der Gegenwart seiner Enkelin aufzublühen schien und nicht mehr der alte grießkremig Wirt vom Eberkopf war.

Nach einem kleinen Smalltalk auf der Veranda, verbunden mit einer gemütlichen Tasse Tee und ein paar Keksen, die aber nicht selber gemacht, sondern gekauft waren, legte Aberforth, das Buch auf den Tisch, welches er mitgebracht hatte.
„Gut, mit welchem Zauber wollen wir anfangen?“, wollte er wissen und musterte jetzt den Kater, der er sich auf der Hollywoodschaukel gemütlich gemacht hatte und sie die ganze Zeit schon eingehend beobachtete.
„Irgendwas an seinem Blick kommt mir bekannt vor“, überlegte er laut, doch dann schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder dem Buch zu.
„Antiapparierzauber?“, fragte er dann, schlug nachdem Sisilia zustimmend nickte die entsprechende Seite auf und schob es Sisilia zum durchlesen hin. Er selber stand auf und ging ein paar Schritte vom Haus weg.
„Nur das Haus oder auch das Gründstück?“, wollte er dann wissen.
„Ich denke, es wäre Sinnvoller das ganze Grundstück“, antwortete Sisilia ihm, wobei Harry zustimmend nickte.
„Gut, dann das ganze Grundstück. Sisilia, hilfst du mir dabei?“
Den Zauberspruch vor sich hinmurmelnd, den sie gerade nachgelesen hatte, ging Sisilia nun zu ihrem Großvater hinunter. Dieser hatte seinen Zauberstab gezogen und sah sie abwartend an, bis auch sie ihren Zauberstab in der Hand hatte.
Harry beobachtete beide, wie sie dieselbe, sehr kompliziert aussehende Bewegung mit ihren Zauberstäben machten und nach der dritten Wiederholung noch etwas riefen, was er nicht wirklich verstehen konnte. Für ihn, klang es so, als hätten sie einen Satz rückwärts gesprochen.
Hellgrüne Funken stoben aus ihren Stäben und verteilten sich über das Grundstück und dem Haus wie ein kleines Feuerwerk, das langsam zu Boden rieselte. Kurz, für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde, glühte beides, Gebäude und das Gelände darum auf, doch dann war das Leuchten wieder verschwunden und alles war wieder wie zuvor.
Harry starrte mit offenem Mund von einem zum andern.
Es war immer wieder interessant neue Zauber zu sehen und diese vielleicht zu lernen. Er fühlte sich in dem Moment wieder, wie ein kleiner Schüler, der keine Ahnung hatte, was da wirklich vor sich ging.
Aberforth nickte seiner Enkelin aufmunternd zu und erklärte ihr etwas, von dem Harry nur Bruchteile hörte, wie versteckt und unsichtbar. Langsam stand er auf und ging zu den beiden auf die Wiese hinunter. Als er neben sie trat, lief der kleine schwarze Kater, der Harry gefolgt war an ihnen vorbei und verschwand in einer der dichten Hecken. Sisilia grinste, als sie dem kleinen Teufel hinterher blickte, doch dann sah sie Harry entgegen.
„Harry, ich hab meinen Großvater gerade gefragt, ob du nicht auch mithelfen könntest bei dem Fidelius, wenn du möchtest“, schlug sie ihm vor und sah von einem zum andern.
„Harry, ich hab nichts dagegen, wenn Sie es sich zutrauen. Albus hat immer gesagt, was für ein gelehriger Schüler Sie waren. Es ist auch eigentlich nicht so schwierig, wenn man weiß, auf was man zu achten hat. Normalerweise sind immer 4 Personen nötig um den Zauber auszuführen, doch ich denke ich werde auch die Aufgabe von zwei schaffen. Ich habe es schon mal mit meinem Bruder zu zweit getan und es hat auch funktioniert“, erklärte er ganz ruhig.
„Ich, ja. Sicher wenn ich darf. Ich würde gern dabei sein, wenn Sie den Fidelius Zauber anwenden. Ich hab mich schon immer gefragt, wie der funktioniert.“
„Gut, dann lasst uns anfangen“, er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf seine Handfläche, in der von der einen Sekunde ein Pergament in der Hand hatte, doch dann zögerte er einen Moment.
„Sisilia, wen hast du dir als Geheimniswahrer erwählt?“, wollte er nun wissen.
„Oh, ich … nun, ich weiß nicht“, gab sie ehrlich zurück, sie hatte sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht.
„Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Sisilia. Warum bist du nicht dein eigener Geheimniswahrer? Keiner würde glauben, dass jemand bei seinem eigenen Haus der Geheimniswahrer ist.“
Nachdenklich sah Sisilia zu Aberforth und der nickte jetzt nachdenklich.
„Ich finde die Idee nicht mal so verkehrt. Der junge Mann, hat wirklich was im Kopf. Warum nicht?“, jetzt war es Abe, der Sisilia fragend ansah.
„Wenn ihr meint, dass das eine Gute Idee ist?“
Harry und Aberforth nickten jetzt aufmunternd zu ihr und so stimmte Sisilia Harrys Vorschlag zu.
„Gut, dann machen wir es so“, erklärte sie und blickte dann abwartend auf ihren Großvater, der dann den Zettel nahm und ihn Harry reichte.
Er wiederholte das von vorhin und reichte Sisilia einen andern Zettel.
„Der Geheimniswahrer beginnt mit dem Zauberspruch, dann werde ich meinen sagen, danach kommt Harry an die Reihe. Den Abschluss mache dann wieder ich. Es ist äußerst wichtig, dass ihr den Zauber nicht unterbrecht, bis das Haus und alles was wir schützen wollen, nicht mehr zu sehen ist. Außer von Sisilia. Du musst eben warten, bis wir unsere Zauberstäbe gesenkt haben. Also auf keinen Fall unterbrechen. Soweit verstanden?“, fragte er und Harry und Sisilia nickten. Dann erklärte er ihnen noch, wie sie ihren Zauberstab halten sollten, auf was sie ganz genau aufzupassen hatten und dass sie ganz langsam und sehr deutlich sprechen mussten.
Sisilia war sichtlich nervös und murmelte immer wieder den Spruch, den sich vor sich von dem Zettel ablas, genauso wie Harry ihr es dann nachtat.
Während der Zeit überlegte Abe einen Moment, schickte anschließend jeden von ihnen zu einem bestimmten Punkt vor dem Haus, so dass sie alle fünfzehn Meter auseinander standen und gab Sisilia dann ein Zeichen, dass sie anfangen sollte.
Diese nickte, hob ihre Hand mit dem Zauberstab in die Höhe und machte ein paar umständlich aussehenden Bewegungen, die Aberforth ihnen vorhin gezeigt hatte. Mit dem Zauberstab auf das Haus gerichtet, begann sie dann langsam und sehr deutlich ihren Text von dem Pergament laut vorzulesen. Es waren Lateinische und Griechische Worte, die weder Sisilia noch Harry wirklich verstanden, und sie hoffte sehr, dass sie diese alle auch richtig aussprechen würde.
Kaum hatte sie das letzte Wort gesagt, passierten zwei Dinge auf einmal. Das Papier in ihre Hand ging mit der letzten Silbe in Flammen auf und erschrocken ließ sie es auf den Boden fallen. Doch zur selben Zeit, schossen tiefdunkelviolette Lichtstrahlen aus ihrem Zauberstab, die sich wie ein Netz über das Gebäude spannten. Zum Glück hatte sie den Zauberstab nicht bewegt, als das Papier in ihrer Hand zu brennen begonnen hatte.
Ein kurzer Blick zu ihrem Großvater zeigte ihr, dass sie wohl alles Richtig gemacht hatte. Aberfort tat es seiner Enkelin jetzt gleich und richtete ebenfalls seinen Zauberstab auf das Haus. Doch aus seinem Stab schossen dunkelrote, kaum erkennbare Fäden, die sich auf das Netzt, welches aus Sisilias Stab gekommen war, legte und sich mit ihm verwob.
Jetzt war Harry an der Reihe, der sichtlich nervös, aber auch fasziniert davon war. Er versuchte sich angestrengt auf die Zeilen vor sich zu konzentrieren und betonte jede Silbe extra.
Mit Erfolg.
Kaum hatte er geendet, erglühte die Spitze seines Stabes und ein grasgrünes Leuchten erwuchs daraus, welches sich vergrößerte und wie eine Wolke begann, das ganze Haus einzuschließen, bis schließlich nichts mehr davon zu sehen war. Auch der Schuppen und das kleine Häuschen, das Harry bewohnte, waren in der satten grünen Wolke verschwunden.
Es wirkte wie eine Decke, die sich über alles gelegt hatte und es zudeckte.
Jetzt blickten beide abwartend auf Aberforth, der jetzt die Augen schloss und begann sich zu konzentrieren. Anscheinend war es nicht so einfach, zwei Zauber auf einmal auszusprechen, denn es tat sich einige Zeit gar nichts mehr. Er stand nur da, hielt seinen Zauberstab auf das Haus gerichtet und bewegte sich nicht.
Doch was war das. Von irgendwoher war ein schwaches Murmeln zu hören. Es war zu weit weg, um es einordnen zu können, geschweige denn, gleich zu verstehen, woher es kam. Suchend blickte sich Sisilia um und sie sah, dass auch Harry etwas gehört haben musste, denn er suchte mit seinen Blicken den Garten ab.
Dann ohne Vorwarnung blitzte es bläulich-grell vor ihnen auf, sodass sie reflexartig die Augen schließen mussten, um nicht geblendet zu werden.
Verzweifelt versuchte Sisilia, die eine Hand vor ihre Augen genommen hatte, durch ihre Finger, die einen spaltbreit geöffnet waren etwas zu erkennen, doch das Einzige was sie sah, war, dass aus der Ecke hinter dem Schuppen, dieses Licht aufgetaucht war. Es war teils golden und teils silber, um dann immer wieder bläulich-weiß zu erglühen.
Doch woher war dies gekommen, was hatte das zu bedeuten? Gehörte das zu dem Zauber dazu? Hilfesuchend sah sie zu Aberforth, doch auch er, machte ein Gesicht, als ob er nichts gutes Ahnen würde.
Besorgt, wollte Sisilia schon ihren Zauberstab senken und zu Aberforth laufen, als dieser mit lauter Stimme ihr zurief, dass sie sich nicht bewegen sollte. Noch nicht!
Fast widerwillig tat sie was er wollte, immer wieder versuchend herauszufinden, woher dieses gleißende Licht kam.
Mit einem Male war das Licht wieder verschwunden und es war, als wäre nichts geschehen. Aus den Augenwinkeln, sah sie dann eine Gestalt zwischen dem Haus und dem Schuppen, die sich in dem Moment wegduckte und hinter dem Mauerwerk verschwand.
Nicht nur sie hatte, die Gestalt gesehen, sondern auch Harry, der näher bei dieser gewesen war und er spurtete auch sofort los.
„Nein, Harry, nicht! Das könnte eine Falle sein“, schrie Aberfort hinter ihm her und folgte ihm auf der Stelle.
Niemand hätte es für möglich gehalten, dass der alte und eigentlich so müde wirkenden Mann, noch so laufen konnte.
Harry hatte die Stelle, natürlich vor Abe erreicht, an der er den Mann erblickt hatte, doch von diesem war weit und breit nichts mehr zu sehen.
Außer Atem kam Sisilia als Letzte bei den beiden an und auch sie sah sich suchend um.
„Was war das?“, fragte sie jetzt besorgt.
„Frag lieber ‚Wer war das’“, gab ihr Großvater jetzt zurück und Sisilia und Harry musterten ihn fragend.
„Derjenige, der sich hier versteckt hatte, hat den Fideliuszauber abgeschlossen. Und er hat es so gut gemacht, wie ich es nur selten gesehen habe“, sagte er leise.
„Du meinst, es war jemand hier, der uns bei dem Zauber geholfen hat?“
„Ja, genau das meine ich. Sisilia hast du jemanden davon erzählt?“
„Ich … nein. Nein hab ich nicht, nur Harry.“
Aberforth sah nun Potter fragend an doch auch er schüttelte den Kopf.
„Wer auch immer das war, er hat gute Arbeit geleistet und ist jetzt wieder weg.“
„Kann er … kann er jetzt das Haus sehen? Oder das Geheimnis, dass es hier ist weitergeben?“, fragte Harry vorsichtig.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 4:59 pm

„Nein, Harry Potter, das kann er nicht. Genauso wenig wie du und ich. Auch alle andern, die bisher hier waren, haben die Adresse und den Weg hier her vergessen. Wir müssen uns auch keine Sorgen machen. Wenn du der Person, wer es auch immer war, nicht die Adresse nennst, dann wird er hier auch nie wieder auftauchen können“, noch einmal sah sich Aberforth um und schüttelte dann nachdenklich den Kopf.
„Lasst uns zurück gehen“, sagte er, doch dann blieb er stehen.
„Geh du voraus, Kleines. Ich hab keine Lust gegen eine Wand zu rennen.“
„Heißt das, du kannst es nicht mehr sehen?“
„Nein, genauso wenig wie Harry.“
„Stimmt, für mich sieht das aus, wie eine große wunderschöne Wiese. Könnte man glatt ein Picknick drauf machen“, grinste er jetzt, auch wenn sein Blick wieder ernst wurde. Wahrscheinlich ging ihm der Fremde oder vielleicht auch die Fremde nicht mehr aus dem Kopf.
„Na, dann wollen wir das doch gleich wieder ändern. Was muss ich tun, um jemand zu gestatten, das Haus zu sehen und es zu betreten?“
„Du musst es ihm sagen, am besten zuflüstern oder demjenigen ein Schreiben geben, dass nur für ihn oder sie bestimmt ist. Wenn ein dritter versucht das Schreiben zu lesen, wird es nur ein leeres Pergament sein. Und sobald der von dir bestimmte Empfänger die Adresse gelesen hat, wird sich, wie bei dem Spruch so eben, das Papier in Asche verwandeln“, erklärte er ausführlich.
Harry nickte, denn er wusste noch ganz genau, wie er das erste Mal zum Grimmauldplatz gebracht worden war.
„Warum versuchst du es nicht als erstes mit deinem neuen Haustier?“; fragte er amüsiert, als der kleine schwarze Kater, hinter dem Busch wieder auftauchte und die drei mit großen Augen anblickte.
Noch ehe es sich der kleine Kerl auf vier Pfoten versehen hatte, war Aberforth zu ihm getreten und hatte ihn am Genick hochgenommen. Das leise Knurren des Tieres überhörte er einfach und drückte Sisilia den schwarzen Teufel in die Arme.
„Nun, sag ihm die Adresse. Bin gespannt, ob das klappt“, sagte er abwartend.
Sisilia blickt ihren Großvater etwas verwundert an und auch Harry warf sie einen Blick zu, aus Angst, die beiden würden gleich loslachen, wenn sie das wirklich versuchte. Aber keiner von ihnen machte anstallten, sich über sie lustig zu machen. So hob sie ihren Mund an die Ohren des Katers und flüsterte leise die Adresse. Dann stellte sie ihn auf den Boden zurück.
Im ersten Moment sah es so aus, als würde Pidi, nicht reagieren, doch dann, mit einem undefinierbaren Blick zu Aberforth, marschierte er auf das Haus und die Veranda hinauf, wo er es sich wieder auf der Hollywoodschaukel gemütlich machte, ohne die drei aus den Augen zu lassen.
„Er ist verschwunden?“, sagte Harry überrascht.
„Nein, er liegt auf der…, du kannst das Haus wirklich nicht sehen?“, sagte Sisilia noch einmal und Harry schüttelte den Kopf.
„Ok, dann ändern wir das schnell wieder. Ich werde die zweite Methode ausprobieren.“
Gesagt getan.
Wie ihr Großvater zuvor richtete sie ihren Zauberstab auf ihre Hand, doch im ersten Moment passierte nichts. Aberforth verbesserte Sisilias falsch gesprochenen Zauberspruch und nachdem sie es dann erneut versucht hatte, ging es. Sie reichte nun Harry ein Pergament, welches er öffnete und las. Und kaum hatte er die Augen wieder von dem Papier erhoben, ging es in Flammen auf.
„Kannst du es jetzt wieder sehen?“, fragte sie unsicher.
Harry antwortete nicht gleich, sondern ging langsam in die Richtung, in der das Haus lag. Und mit einem Male, wich die Wiese vor seinen Augen zurück und er konnte das Haus und alles rundherum wieder sehen, genauso wie zuvor. Er nickt Sisilia zu und stieg nun auch die Stufen zur Veranda nach oben.
Nachdem Sisilia Aberforth einen Kuss auf die Wange gehaucht hatte, gab sie auch ihm das Schriftstück und dann kehrten sie gemeinsam zurück zum Haus.
„Aber auf eines bitte ich dich zu Achten, Kleines. Überlege sehr gut, wem du die Adresse anvertraust und wem nicht. Wenn du nicht ganz, wirklich ganz sicher bist, dass du der Person dein Leben anvertrauen würdest, dann gib die Adresse nicht raus“, bat er sie sehr ernst.
Harry musterte die beiden jetzt und kurz ging sein Blick zu dem Kater und wieder wurde sein Gesichtsausdruck skeptisch. Irgendwas gefiel Harry an dem Tier nicht, wenn er auch nicht wusste, was es war.
„Ja, Grandpa, ich verspreche es dir. Ich werde ganz genau überlegen. Ehrenwort.“
„Gut, dann bin ich beruhigt. Leider kann ich nicht bleiben. Die Arbeit wartet auf mich. Und bevor MadEye noch eine Freirunde nach der anderen spendiert, ist es besser, wenn ich mich um meinen Pub kümmere.“
„Alastor Moody ist im Eberkopf?“, fragte Harry erstaunt.
„Ja. Er ist der Einzige, dem ich einigermaßen vertrauen kann. Ich wollte auf keinen Fall Mundungus, meinen Pup anvertrauen. Harry, du warst großartig. Ich denke wir sehen uns. Kleines wir bleiben in Kontakt“, sagte der lange dünne Mann, mit dem grauen Bart und gab seiner Enkelin einen Kuss auf die Stirn, während sie ihn kurz an sich drückte.
„Danke, danke für alles“, sagte sie noch und sie sahen, wie Aberforth, mit dem Buch unter dem Arm wieder verschwand, durch das Gartentor schritt und noch im Gehen disapparierte.


*****


(Ein paar Tage später)
Wieder glitt die schwarze Feder über die Seiten des kleinen schwarzen Büchleins. In den letzten Tagen gab es nicht neues und somit auch keinen Eintrag hier drinnen. Doch heute hatte er einen anstrengenden Tag gehabt. Die Nachforschungen hatten nicht viel gebracht, aber seine andere Aufgabe nahm ihn doch ganz schön in Anspruch in letzter Zeit. Er war müde, sehr müde, aber heute Nacht würde er nicht zum Schlafen kommen, vielleicht gegen morgen … wenigstens ein paar Stunden.

Die Eule ging raus. Hoffe, Potter fällt darauf herein. Der Plan muss gelingen. „Er“, meinte er wäre sich sicher, dass Potter neugierig genug wäre und dass dieser kleine Hinweis genügen würde. Gut warten wir es ab, ich hoffe er hat Recht.

Noch gut zwei Stunden bis zu dem Treffen mit den Todessern. Ob er noch etwas Zeit hätte sich etwas hinzulegen? Er wollte nicht schlafen, nur die Beine etwas hochlegen, nur für ein paar Minuten. Ja, das würde er tun, nur ein wenig ausruhen auf dem Sofa, die Augen schließen …

Er war so erschöpft, dass es nicht bei den paar Minuten ausruhen blieb, denn ihm fielen die Augen zu und er schlief ein. Er schlief so tief und fest, dass er erst nach fast zwei Stunden wieder erwachte und das auch nur, weil das Mal auf seinem Arm zu brennen begann …
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:01 pm

8. Aufregung mitten in der Nacht




Die letzten Tage waren sehr schnell vergangen. Während Harry es sich in seiner Wohnung so richtig gemütlich gemacht hatte, renovierte Sisilia weiter ihre Wohnung und begann nach und nach die alten Kisten auszusortieren.
So war sie schließlich total übermüdet ins Bett gefallen und auch sofort eingeschlafen. Doch dann, kurz vor Mitternacht, wurde sie von einer eindringlichen Stimme geweckt.
„Sisilia?“
Sie murmelte etwas, drehte sich um und zog die Decke über den Kopf. Doch die Stimme hörte nicht auf und wurde immer nachdrücklicher.
„Sil? Sisilia, bitte wach auf!“, sagte die ihr vertraute Stimme noch drängender und Sisilia öffnete blinzelnd und verschlafen die Augen.
„Was ist denn?“ murmelte sie und richtet ihren Blick auf das Bild über sich, aus dem die Worte gesprochen worden waren.
„Sisilia, Harry scheint irgendetwas vorzuhaben. Er hat einen Brief bekommen, den er wieder und wieder gelesen hat und er ist gerade dabei, sich anzuziehen. Ich denke, es wäre wohl besser, wenn du nachsiehst was er vorhat. Ich habe kein gutes Gefühl dabei“, erklärte ihr Großonkel eindringlich und auch Sisilias Eltern blickten leicht nervös auf ihre Tochter hinunter, die sich mit einem Male aufsetzte und auf das Bild über sich starrte.
„Harry plant etwas?“, fragte sie, doch ohne eine Antwort abzuwarten, sprang sie aus dem Bett und begann sich ebenfalls anzuziehen. Sie wählte dunkle Kleidung und steckte ihren Zauberstab in den Gürtel ihrer Hose.
„Er ist aufgeregt mit dem Brief im Zimmer herumgelaufen und hat etwas gemurmelt, dass er das überprüfen muss, auch wenn es eine Falle sein könnte. Ich mache mir Sorgen, dass der Junge sich in Gefahr begeben könnte“, erklärte Albus’ Portrait mit besorgter Miene.
„Keine Angst, ich werde ihn nicht aus den Augen lassen“, sagte Sisilia knapp und verschwand sogleich nach unten. Noch im Gehen, griff sie nach ihrem Umhang, legte ihn sich über die Schulter und verließ das Haus. Immer im Schatten der Bäume bleibend, beobachtete sie die Haustüre von Harry, die sich keine zwei Minuten später öffnete und ein sich sorgfältig umblickender Harry den Kopf heraus streckte.
Leise schloss er die Türe von außen, ging in Richtung Gartentor davon und disapparierte nahe eines dichten Busches vor dem Grundstück.
Schnell lief Sisilia in die Wohnung von Harry. Er hatte die Tür nicht verschlossen und so musste sie nur den Knauf drehen, um hineinzukommen. Sie betrat das Wohnzimmer, das durch das Feuer im Kamin erhellt wurde und sah sofort den Brief auf dem Tisch liegen.
„Ja, das ist der Brief“, sagte plötzlich eine Stimme aus der Richtung des Kamins. Kurz zuckte Sisilia zusammen und sah leicht wütend auf das Bild ihres Großonkels, das über dem Kamin hing.
„Du sollst mich nicht immer so erschrecken!“, flüsterte sie, nahm den Brief auf und las ihn. Sie wurde blass und sah wieder zu Dumbledore. „Er kann doch nicht alleine dorthin gehen!“, fluchte sie jetzt leise und drehte sich wieder zum Gehen um.
„Sisilia, wo gehst du hin?“, wollte Dumbledore nun wissen, doch seine Großnichte antwortet ihm nicht. Sie hatte die Adresse, zu der Harry hinwollte, auf dem Schreiben gelesen und wollte keine Sekunde mehr verlieren, vielleicht konnte sie ihn ja noch zurückhalten. „Viel Glück“, rief ihr das Bildnis noch hinterher, bevor sie die Türe hinter sich ins Schloss zog und dem jungen Mann auf demselben Weg folgte.

Sie tauchte an einem ihr völlig unbekannten Ort auf, an dem es stockfinster war, und drückte sich in den Schatten eines Baumes, während sie nach Harry Potter Ausschau hielt.
Zuerst konnte sie keinen Menschen sehen und ging, ihre Hände an dem Baume entlang gleitend um diesen herum, bis sie plötzlich eine Bewegung wahrnahm. Es handelte sich um eine Person, die sich auf ein Gebäude zu bewegte, welches ihr zuvor nicht aufgefallen war. Sie konnte gerade noch sehen wie Harry, den sie erst auf den zweiten Blick erkannte, die Stufen zum Eingang des Hauses hoch huschte und hinein glitt.
Sich im Schatten der Bäume haltend, folgte sie ihm bis zum Haus. Einmal musste sie sich hinter einen Busch ducken, weil eine weitere Gestalt den Weg an ihr vorbei zum Haus hoch rauschte, mit schnellen Schritten die Stufen empor rannte und in dem Haus verschwand.
Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, stand sie einem Moment lang da und lauschte angestrengt in die Stille hinein.
Als sie sicher zu sein glaubte, dass keiner mehr in der Nähe war, drückte sie sich von der Wand weg und wollte ebenfalls das Haus betreten. Doch in dem Moment, als sie gerade einen Schritt gegangen war, packte sie eine kräftige Hand an der Schulter und riss sie zurück. Die dunkle Gestalt drückte sie hart mit dem ganzen Körper wieder gegen die Hauswand und presste fest ihre Hand auf Sisilias Mund.
Instinktiv versuchte diese sich zu wehren und den ihr Unbekannten wegzudrücken, doch er war zu kräftig, und noch bevor sie mehr zu ihrer Verteidigung versuchen konnte, sah sie aus den Augenwinkeln, wie eine weitere Person den Weg heraufgeeilt kam und das Haus betrat, wie die Vorherige, vollkommen in Schwarz gekleidet und das Gesicht unter einer Kapuze versteckt.
Geschockt begriff sie, dass sie direkt in die Arme des Kapuzenträgers gelaufen wäre, wenn sie der Unbekannte nicht aufgehalten hätte, der sie immer noch festhielt.
Leicht zitternd spürte sie den warmen Atem des Fremden an ihrer Wange, so nah war dieser ihr und leise flüsternd begann der Mann dann zu sprechen.
„Keinen Ton, man könnte Sie hören“, zischte er an ihr Ohr und sie riss überrascht die Augen auf, denn sie wusste sofort, wem diese Stimme gehörte, und als der Mann vorsichtig seine Hand von ihrem Mund nahm und seine Kapuze etwas zurückzog, war sie mehr als perplex.
„Mr. Snape?“, ihre Stimme klang überrascht und sie sah ihn fragend an. Was machte er hier? Was ging hier vor sich?
„Was zum Teufel suchen Sie hier?“, zischte er leise und blickte sich nervös um.
Sisilia brauchte noch einen Moment. Sie wusste nicht, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte, doch als sie ihm in die Augen blickte, hatte sie das sichere Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte. Wenn er nicht auf ihrer Seite wäre, hätte er sie ja auch in die Falle tappen lassen können, was er aber nicht getan hatte.
„Ich bin Harry gefolgt. Er ist bei Nacht und Nebel hier her appariert. Er ist in das Haus gegangen“, erklärte sie ihm fast schon hektisch, da sie sich Sorgen um den Jungen machte. In Snapes Augen blitze es kurz auf, als er das hörte und dann nickte er.
„Gut, sehr gut. Dann hat er den Brief bekommen. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde nach Potter sehen. Sie warten hier“, sagte er eindringlich in einem strikten Ton, der zeigen sollte, dass er keinen Widerspruch dulden würde.
„Ich komme nachher wieder zu Ihnen und werde Ihnen alles erklären“, murmelte er, zog sich eine Maske vor das Gesicht und die Kapuze wieder tiefer ins Gesicht. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort ebenfalls in dem Haus.
Nachdenklich sah Sisilia ihm hinterher und schüttelte dann entschlossen den Kopf. Wenn dieser Snape wirklich glaubte, sie würde hier untätig herumstehen und warten, bis er irgendwann wieder auftauchte, dann hatte er aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Sie ging noch ein Stück weiter, sah sich kurz um und keine Sekunde später saß auf der Stelle, wo gerade noch eine Frau gestanden hatte, eine Eule mit rotbraunem Gefieder, das dieselbe Farbe hatte wie die Haarfarbe von Sisilia.
Die Eule breitete die Flügel aus und hob vom Boden ab. Geschmeidig, ja beinahe elegant flog sie auf das Haus zu und umrundete es, immer auf der Suche nach Licht hinter einem der Fenster oder einem vergessenen offenen Fenster.
Es brannte nur in einem Raum im Erdgeschoss Licht. So landete sie fast geräuschlos auf einer Fensterbank und blickte durch die Scheibe, in einen sehr großen und schönen Raum im viktorianischen Stil, in dem um die 20 Leute standen. Alle trugen schwarze Umhänge und ihre Todessermasken vor dem Gesicht. Sie standen in kleinen Gruppen beieinander und unterhielten sich. Leider konnte sie von hier aus nicht hören, was die Männer sagten und sie beschloss, nochmals einen Weg ins Haus zu suchen.
Kräftig stieß sie sich ab, spreizte das Gefieder und schwang sich mit kraftvollen Flügelschlägen wieder hinauf Richtung Himmel. Im Gleitflug näherte sie sich dann dem Gebäude, so gut sie konnte und untersuchte jedes Fenster, ob es vielleicht nicht richtig geschlossen worden war. Doch weder im Erdgeschoss noch im ersten Stock war etwas offen. Sie wollte schon fast wieder abdrehen und zurück zu dem Fenster im Erdgeschoss fliegen, als sie nach einer großzügig geflogenen Kurve auf dem Dach eine Luke erblickte, die ein Stück offen stand.
So leise wie möglich landete sie auf dem Dach und hüpfte vorsichtig, immer darauf achtend nicht abzurutschen, auf die Luke zu. Das Dachfenster war arretiert und nicht gerade sehr weit offen, doch wenn sie sich anstrengen würde, konnte es schaffen, sich hindurchzuquetschen, was sie auch sofort, ohne weiter darüber nachzudenken, versuchte.
Sie musste sehr kräftig drücken und schieben und erst als sie die Flügel durch den Spalt gedrückt hatte, ging der Rest wieder leicht und sie purzelte kopfüber in den dunklen Raum unter sich.
Nur dadurch, dass sie schnell ihre Flügel ausbreitete, konnte sie verhindern, dass sie mit dem Kopf hart auf den Boden knallte. Dennoch zuckte sie erschrocken zusammen, da ihre Landung nicht ganz geräuschlos von statten gegangen war. Sie blieb einen Moment sitzen und lauschte, aber scheinbar hatte sie keiner gehört.
Erleichtert atmete sie auf und sah sich nach einer Türe um, doch erst beim zweiten hinsehen bemerkte sie einen kaum wahrnehmbaren Lichtstreif. Dort war die Türe nur angelehnt. Sie hüpfte drauf zu und schob die Türe mit dem Schnabel noch ein Stück weiter auf, sodass sie ohne Problem durchkam. Sie fand sich auf einer hohen, schmalen Treppe wieder und blickte nach unten. Es war nichts von dort zu hören und so flog sie einfach den wirklich sehr engen Stufengang hinunter, bis sie einen Flur im ersten Stock des Hauses erreichte und mitten im Gang wieder landete. Es war alles ruhig hier oben. Anscheinend hielten sich doch alle unten im Haus auf.
Aus der Ferne konnte sie nun ein unruhiges Gemurmel hören und immer wieder den Kopf nach allen Richtungen wendend, folgte sie den Geräuschen, welche sie auf eine Art Empore führten, von der aus man hinunter in den Raum blicken konnte, in dem sich die Todesser versammelt hatten.
Es war ein sehr hoher Raum, mit alten Gemälden an den Wänden, Teppichen und goldenen Kerzenleuchtern. Nur wenige Kerzen brannten in ihren Halterungen und im Kamin, an der Seite brannte noch ein kleines Feuer.
Ein langer Tisch stand an der Seite und drei der Personen hatten daran Platz genommen und tuschelten leise miteinander. Die Menschen dort unten sahen wirklich gespenstisch aus, dachte sie, während sie noch einmal über ihre Köpfe hinwegblickte bis einer den Kopf hob und nach oben sah.
Blitzschnell hüpfte die Eule in eine dunkle Ecke, nahe bei dem Geländer der Empore, welches aus weißem Marmor gearbeitet war. Doch weiterhin neugierig blickte Sisilia. allerdings jetzt zwischen den Sprossen hindurch. auf die Gestalten und immer wieder suchte sie den Raum nach einem Zeichen von Harry oder Snape ab, doch sie konnte keinen von beiden sehen.
Ein eiskalter Schauer nach dem anderen jagte über ihren Rücken, bei dem Gedanken, wer dort unten alles womöglich stehen konnte, von dem man nicht wusste, dass er zu „IHM“ gehörte.
Diese Masken sahen schauderhaft aus und selbst wenn man nicht wusste, was für Menschen sich da unten eingefunden hatten, musste jedem sofort klar sein, dass diese Schwarzen nichts Gutes im Schilde führten.
Wieder ging ihr Blick über die Köpfe der Leute dort unten, als sie plötzlich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Sie hob den Kopf und blickte an das andere Ende der Empore, wo sie etwas gesehen zu haben glaubte, starrte aber ins Leere.
Doch ihr Gefühl sagte ihr, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Da war irgendetwas oder irgendwer.
Doch bevor sie sich noch weitere Gedanken machen konnte, betrat eine weitere Kapuzengestalt den Raum unter ihr, schritt mit schnellen Schritten und wehendem Umhang mitten durch die Todesser hindurch und blieb am Kopfende des länglichen Raumes stehen.
Sofort kehrte eine gespenstische Stille in dem Raum ein, und alle drehten sich erwartungsvoll zu dem Neuankömmling um.
Dieser begann nicht gleich zu sprechen, sondern musterte erst einmal alle hier in dem Raum, so, als wollte er überprüfen, ob auch wirklich alle da waren.
„Wie ich sehe, haben sich alle eingefunden und auch noch pünktlich. Sehr schön! Der Dunkle Lord wird mehr als erfreut sein, wenn ich ihm davon berichte“, erklärte er und Sisilia blieb im ersten Moment der Atem weg, als sie die Stimme erkannte, die gerade sehr von sich überzeugt zu den Anhängern Voldemorts gesprochen hatte.
Es war kein anderer als Severus Snape.
„Der große letzte Krieg hat begonnen. Wir sind dabei, die Zaubererwelt von den Unreinen und Unwürdigen zu säubern, doch was wir nun noch brauchen, sind ein paar von unseren alten Kämpfern und Mitstreitern. Deshalb hat der der Dunkle Lord beschlossen, dass wir die restlichen Männer befreien, die sich noch in Askaban befinden. Lestrange und Macnair werden einen Plan ausarbeiten, wie wir dort hineinkommen und am einfachsten unsere Leute da rausholen. Damit es aber nicht so auffällt, würde ich vorschlagen, alle Leute aus dem Gefängnis zu holen. Bietet ihnen erst einmal an, sich in „Seine“ Dienste zu stellen; oder - nehmen sie an, nehmt sie mit, wenn nicht, lasst sie dort, verschließt die Türe aber nicht, sodass sie selber auch fliehen und somit noch mehr Chaos anrichten können“, erklärte er ihnen. Keiner wagte es auch nur einen Ton zu sagen, während der ehemalige Zaubertränkelehrer sprach. Sie hatten offenkundig alle eine gewisse Erfurcht vor ihm. Wieder riss Sisilia den Kopf herum, doch diesmal weil sie glaubte, ein Geräusch aus der Ecke wahrgenommen zu haben, in der sie vorhin eine Bewegung zu sehen geglaubt hatte.
Ohne den Blick von der Ecke zu nehmen, lauschte sie wieder nach unten.
„Den Zeitpunkt, wann die Befreiung stattfinden wird, werdet ihr auf die übliche Art und Weiße erfahren“, erklärte er knapp mit sehr kühler Stimme.
„Macnair und Bellatrix, ihr beide werdet den Plan zuerst mir zukommen lassen, wenn ihr fertig seid. Ich will ihn mir noch einmal ansehen, bevor ihr ihn dem Dunklen Lord unterbreitet“, fügte er noch an.
Bellatrix trat einen Schritt nach vorn.
„Wieso sollten wir ausgerechnet dir den Plan zeigen? Du musst nicht meinen, nur weil du Dumbledore erledigt hast, kannst du alles entscheiden“, fuhr sie ihn an.
„Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Es war nicht meine Entscheidung, sondern die des Lords. Er vertraut mir und er will, dass ich alles noch mal überprüfe. Oder willst du dich gegen die Entscheidung deines Herrn stellen? Wenn dir daran etwas nicht gefällt, dann geh zu ihm und sag es ihm. Andernfalls halte dich daran. Verstanden?“, sagte Snape kalt. Bellatrix schnaubte hörbar auf, doch erwiderte sie nichts mehr. Snape hingegen nickte und sah noch einmal in die Runde, als wollte er prüfen, ob noch jemand etwas zu sagen hätte. Doch dem war nicht so und er wollte dann auch schon mit seiner Rede schließen, als ihm noch etwas einfiel.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:04 pm

Harry Potter unter seinem Tarnumhang!
Was hatte der Junge vor? Er würde doch nicht etwa ... Erschrocken sah sie, wie der Zauberstab nach oben zu schweben schien, was ihr zeigte, dass er wohl aufgestanden sein musste.
Sie konnte auf keinen Fall zulassen, dass Harry sich mit den vielen Todessern da unten gleichzeitig anlegen würde, er hätte alleine gegen das große Aufgebot keine Chance. Selbst zu zweit würden sie nicht lebend aus diesem Haus entkommen.
Sie musste etwas tun, doch was konnte sie anstellen, ohne dass die Männer dort unten auf sie aufmerksam werden würden?
Wie aus einem Reflex heraus hob sie ab und flog auf Harry zu, ihre Krallen ergriffen seinen Zauberstab und einen Meter neben ihm landete sie wieder, den Stab in den Krallen. Der Junge war so überrascht, dass er im ersten Augenblick nicht reagierte, doch dann sah Sisilia sein Gesicht unter dem Tarnumhang, als er diesen etwas zur Seite schob und die Eule vor ihm musterte. Auf allen Vieren robbte Harry nun leise zu ihr heran, immer darauf achtend, unter seinem Umhang zu bleiben. Doch in dem Moment, als er nach seinem Zauberstab greifen wollte, flatterte sie kurz auf und noch einen Meter von ihm zurück.
Potters Gesicht verzerrte sich wütend, er warf kurz einen Blick hinunter zu den Todessern, die langsam aber sicher, nach und nach wieder verschwanden.
Die Eule schüttelte den Kopf, als der Junge nun etwas schneller auf sie zukam und ihr den Zauberstab entreißen wollte.
Sie musste nur solange, bis die Letzten das Haus verlassen hatte, Harry daran hindern eine Dummheit zu machen, so hüpfte sie erneut ein ganzes Stück zurück, doch diesmal zurück in den Gang des ersten Stocks, um ihn aus dem Schussfeld zu bringen.
Mit ihren empfindlichen Eulenohren konnte sie ihn wütend aufschnauben hören und im Hintergrund die letzten Schritte, durch den Raum und die Eingangshalle, die offenbar das Haus verließen.
Erst als sie die Haustüre ins Schloss fallen hörte, ließ sie den Zauberstab fallen, wendete sich um und flog wieder die Stufen auf den Dachboden hinauf, über den sie ins Haus gelangt war. Doch diesmal löste sie kurzerhand von innen die Verriegelung, indem sie dagegen flog und stieß dann das Dachfenster ganz auf. Sie flog in die dunkle Nacht davon, zog noch ein paar Runden über das Dach des Hauses hinweg und versuchte etwas auszumachen. Doch sie konnte nur noch sehen, wie Harry aus dem Haus rannte, vor diesem stehen blieb und leise vor sich hinzufluchen begann.
Er war sehr wütend, als er wieder disapparierte, doch Sisilia grinste erleichtert in sich hinein und flog hinters Haus, wo sie sich wieder zurück verwandelte und Ausschau nach Snape hielt, der ja noch mit ihr hatte sprechen wollen.

Es dauerte auch nicht sehr lange, bis sie eine leise Stimme vernahm, die ihren Namen rief. Sie verließ den Schutz der Dunkelheit und trat ihm entgegen.
Er nahm sofort seine Kapuze ab und starrte sie einen Moment eindringlich an.
„Ich bin noch da, wie Sie sehen, Mr. Snape“, erklärte sie schmunzelnd.
Er packte ihren Arm und zog sie etwas näher an die Hauswand, raus aus dem Lichtschein des Mondes, der sie gerade noch getroffen hatte.
„Sie wollten eine Erklärung, warum ich Potter hierher gelockt hatte?“, begann er ohne Umschweife.
„Allerdings, die wollte ich. Warum haben Sie Harry zu diesem Treffen der Todesser geladen? Wollten Sie, dass ihn jemand schnappt und Voldemort ausliefert?“, fragte sie direkt und ließ ihn nicht aus den Augen.
„Wenn Sie meinen, die Antworten schon alle zu kennen, dann kann ich ja wieder gehen“, gab er mit einem scharfen Unterton von sich und drehte sich schon weg, doch Sisilia ergriff seinen Arm und hielt ihn fest.
„Es tut mir leid. Reden Sie. Ich werde Sie auch nicht mehr unterbrechen“, antwortete sie ihm leise und musterte sein nun leicht amüsiertes Gesicht. Zuerst wollte sie dazu noch etwas sagen, verkniff es sich dann aber doch und blickte ihn nur abwartend an.
„Überaus freundlich von Ihnen, Miss Dumbledore. Nun, es gab einen ganz bestimmten Grund, warum ich Mr. Potter glauben machen musste, dass sein Freund Mr. Weasley ihm die Nachricht hat zukommen lassen mit dem Hinweis, dass er etwas Interessantes in diesem Haus hier finden würde. Hätte ich ihm nur die Nachricht geschickt, dass der Dunkle Lord etwas Bestimmtes plant, hätte er es mir nicht wirklich geglaubt. Ich denke Sie haben inzwischen mitbekommen, dass der Junge nur das glaubt, was er wirklich gesehen und mitbekommen hat. Leider ist er immer noch total blind für Dinge, die nicht so ganz offensichtlich sind. Das ist etwas, was weder ich, noch Professor Dumbledore wirklich geschafft haben ihm beizubringen: Zwischen den Zeilen zu lesen. Nun, deshalb hielt ich es für besser, wenn Potter das Treffen hier mit eigenen Augen zu sehen bekommt.“
Er schloss seinen Bericht damit und wartete auf Sisilias Reaktion, die auch prompt kam.
„Nur, mein lieber Mr. Snape, haben sie etwas Grundlegendes vergessen: Harry hat so einen Hass auf Sie und die Anhänger Voldemorts, dass er beinahe den Fehler begangen hätte, Sie und ihre ... Freunde anzugreifen, wenn ich ihn nicht im letzten Moment davon hätte abhalten können.“
„Er wollte was? Ist er völlig verrückt geworden? Das hätte er nicht überlebt. Wir waren mindestens 20 Leute. Er wäre nie und nimmer da rausgekommen“, seine Stimme bekam einen wütenden und gleichzeitig besorgten Klang. „Und woher wissen Sie das?“, hakte er noch nach.
„Das, Mr. Snape, bleibt mein Geheimnis. Aber ich habe zum Glück bemerkt, wie Harry unter dem Tarnumhang seinen Zauberstab gezogen hatte und drauf und dran war, Ihnen einen Fluch entgegen zu schicken“, erklärte sie und glaubte in der Dunkelheit zu erkennen, wie sein sowieso schon blasses Gesicht noch blasser wurde. Erst nach einer kurzen Pause sprach er weiter.
„Dann haben Sie das Gespräch auch gehört?“
„Ja, allerdings. Voldemort will seine Leute aus Askaban heraus holen. Und Sie haben vor, Ihren Freund persönlich zu befreien“, erklärte sie vollkommen emotionslos, sodass sie in seinen Augen sehen konnte, wie er überlegte, was sie nun wohl tun würde.
„Sie wissen, dass ich das dem Ministerium melden muss?“, fragte sie direkt.
„Natürlich. Aber ich gehe davon aus, dass Potter das schon macht, über den Phönix Orden versteht sich“, gab er gelassen zurück.
„Dann glauben Sie, dass es den Orden immer noch gibt?“
„Ja sicher, warum sollte es ihn nicht mehr geben? Sie werden einen andern gewählt haben, der sie führt, aber ich wüsste nicht, warum sie ihn auflösen sollten. Sie haben alle ein gemeinsames Ziel und Ihr Onkel hat die Weichen ziemlich gut gestellt. Seine Leute müssen nur noch den Zug am Fahren halten.“ Er klang sehr sicher, sodass Sisilia nicht mehr nachhakte.
„Aber Sie sagten doch, dass Sie selber Mr. Malfoy herausholen wollen. Ist das nicht extrem gefährlich? Haben Sie keine Angst, dass man Sie erwischt? Wenn Sie diese Information schon dem Ministerium zukommen lassen?“
„Nein. Ich habe keine Angst. Ich habe einen guten Plan und ... eine gute Unterstützung“, erklärt er schmunzelnd, aber die Art wie er das gesagt hatte und sein Blick überzeugten sie, dass sie nicht nachfragen brauchte, da er nichts weiter dazu sagen würde.
„Erstaunlich. Entweder Sie vertrauen mir wirklich oder Sie sind ein großer Narr. Das Ministerium wird zusätzlich Wachen aufstellen und das Gefängnis noch stärker bewachen als zuvor“, gab sie zu bedenken.
„Ich weiß. Vielleicht bin ich ja ein Narr“, seine Lippen kräuselten sich und seine Augen nahmen einen eigenartigen Glanz an, als er das sagte.
„Gut, Sie sind erwachsen. Sie müssen wissen, was sie tun“, brummte sie jetzt, weil sie immer noch nicht verstand, was er vorhatte.
„Gut, dann wäre jetzt wohl alles geklärt, Miss Dumbledore. Oder haben Sie noch eine Frage?“, wollte er wissen.
„Ja, aber darauf werden Sie mir sowieso keine Antwort geben.“
„Das haben Sie vollkommen richtig erkannt. Ach ja, ich wollte Ihnen noch gratulieren, Sie haben den Schutzzauber für Ihr Haus wirklich hervorragend hinbekommen“, lobte er sie, deutete einen knappe Verbeugung an und verschwand im dichten Unterholz. Sie wollte ihn noch aufhalten und folgte ihm ein kleines Stück, doch er war von einer Sekunde auf die andere verschwunden.
Tief ausatmend zuckte sie mit den Schultern und machte sich auf den Heimweg. Doch erst, als sie das Ende des Grundstückes erreicht hatte, konnte sie disapparieren, was sie jedoch sehr verwunderte, da Snape so schnell weg gewesen war.

Harry war ebenfalls zurück und als Sisilia durch ein Fenster in sein Wohnzimmer schaute, in dem Licht brannte, sah sie ihn am Tisch sitzen und einen Brief schreiben. Sie war sich sicher, dass er unter anderem auch an jemand aus dem Orden schreiben würde. Dass er das Ministerium direkt anschreiben würde, das glaubte sie nun weniger. Nicht nachdem sie wusste, das Scrimgeour und Harry nicht die besten Freunde waren.
Auch Sisilia ging zurück ins Haus und bevor sie sich schlafen legte, ließ sie dem Ministerium tatsächlich eine Nachricht zukommen. Allerdings anonym und sie teilte ihnen nur mir, dass sie gehört hätte, dass die Todesser planten, ihre Leute aus Askaban heraus zu holen. Dann ging sie wieder schlafen. Schnell schlief sie auch gleich wieder ein, doch überkam sie ein seltsamer und aufregender Traum:

Tief dunkel war es um sie herum und es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Schwärze der Nacht gewöhnt hatten und sie endlich etwas erkennen konnte.
Langsam schritt sie über eine Wiese, auf der überall hohe Birken und Ahornbäume standen, deren Blätter im leichten Wind säuselten. Sehr weit konnte sie in der Dunkelheit nicht sehen, vielleicht zwei oder höchstens drei Meter, zu sehr verschluckte die Finsternis jedes Detail um sie herum. Ein komisches Gefühl beschlich sie, eine Art Angst, gepaart mit großer Neugier, als sie zwischen den Bäumen ein Haus erkannte. Es war ein sehr großes ausladendes herrschaftliches Haus. Zwei Stockwerke besaß es und ein sehr steiles Giebeldach. Es wirkte wie ein Märchenschloss, sehr gut gepflegt und man konnte sehen, dass es keinem Armen gehörte.
Am Eingang hin führte eine breite helle einladende Treppe aufwärts, und auf diese steuerte Sisilia, sich immer wieder nach allen Seiten hin umsehend, zu.
Vorsichtig schlich sie sich heran und lauschte immer wieder in die Stille. Nichts war zu hören, keine Grille oder sonst ein Nachttier verursachte in diesem Moment ein Geräusch, nur die Blätter auf den Bäumen, die sich im sanften Wind bewegten, raschelten leise und monoton vor sich hin.
Acht gebend, keine unnötigen Geräusche zu verursachen, erreichte sie das Haus und lehnte sich mit dem Rücken gegen die kalte Steinmauer des Gebäudes. Kurz zögerte sie, doch dann beschloss sie, sich im Haus umzusehen.
Langsam, jeden Schritt bedenkend, stieg sie die Stufen nach oben und griff nach dem Knauf der Türe. Zu ihrer Überraschung war diese nicht verschlossen. So betrat sie leise das Haus.
Die große Eingangshalle wirkte sehr düster und nur spärlich konnte sie die Umrisse einiger Möbel darin erkennen. Mit einem kurzen Blick in die Runde sah sie, dass die einzige Lichtquelle ein Spalt in einer Tür am anderen Ende der Halle war, aus der man auch leises Murmeln vernehmen konnte.
Sie erschrak fürchterlich, als sie hinter sich Schritte die Treppe herauf eilen hörte. Ohne groß nachzudenken, öffnete sie eine kleine Türe neben sich, die zu einem Abstellraum führte, schlüpfte hinein und versteckte sich darin. Aus Neugierde ließ sie einen kleinen Spalt offen und spähte hinaus.
Doch dann presste sie erschrocken ihre Hand auf den Mund, als sie die Gestalt sah. Es war ein großer kräftiger Mann, der einen schwarzen Umhang trug, dessen Kapuze er tief in das hinter einer weißen Knochenmaske versteckte Gesicht gezogen hatte. Der Mann eilte, ohne sie oder die nur angelehnte Türe zu bemerken, an ihr vorbei, durch die ganze Halle und betrat den Raum, in dem sich dem Gemurmel nach einige Leute aufhalten mussten.
Einen Augenblick zögerte Sisilia, doch dann schlich sie wieder aus ihrem Versteck hervor und langsam auf die Türe zu, in der der unheimliche Kerl verschwunden war.
Im selben Moment, als sie die Hand gegen die Tür legen wollte, um sie noch ein kleines Stück weiter aufzustoßen, sodass sie hineinblicken konnte, packte sie irgendjemand von hinten.
Der Griff um ihre Mitte und die Hand, die sich hart über ihren Mund legte, waren eines. Die Person hinter ihr war so kräftig, dass sie keine Chance hatte, sich gegen sie zu wehren. Grob wurde sie rückwärts gezerrt, von der Türe weg, fast durch die ganze Eingangshalle zurück, bis zu einer anderen kleineren Türe, die nur angelehnt gewesen war. Einen kurzen Moment wurde Sisilia sogar hochgehoben, sodass sie den Kontakt zum Boden verlor und in das Zimmer gehievt.
Rabiat stieß der Mann, es konnte nur ein Mann sein, sie gegen die Wand und drückte die Türe mit seinem Fuß leise ins Schloss.
Sofort presste er sich mit seinem Körper gegen den ihren, eine Hand immer noch über ihren Mund gelegt, sodass sie nicht schreien konnte.
Sisilia starrte mit weit aufgerissenen Augen gegen die Tapete und ihr Körper zitterte jetzt leicht. Was wollte der Kerl von ihr und vor allem, was würde er nun mit ihr tun?
Sie spürte seinen heißen Atem in ihrem Nacken und da er sich einen Moment lang überhaupt nicht mehr rührte, hatte sie Zeit sich etwas zu beruhigen und zu versuchen, einen klaren Gedanken zu fassen. Was tat er jetzt? Lauschte er nach, ob sie auch keiner gehört hatte?
Langsam nahm er den Druck etwas von ihr und wich leicht zurück, aber nur soviel, dass er sie mit seiner freien Hand zu sich herumdrehen konnte.
Hätte der Kerl jetzt seine Hand von ihren Lippen genommen, hätte sie mit großer Sicherheit einen lauten Schrei ausgestoßen. Der Mann vor ihr trug die gleiche Maske wie derjenige, der kurz vor ihr diesen Saal betreten hatte. Sie sah widerlich aus, wie eine Totenfratze.
„Shhh, keinen Ton, dann wird Ihnen nichts passieren“, zischte der Mann ihr kaum hörbar zu.
Immer noch zitternd nickt Sisilia mit dem Kopf und langsam, sehr langsam, nahm der Kerl seine Hand weg.
„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, fragte Sisilia, als sie die Worte wieder gefunden hatte, doch der Mann antwortete ihr nicht.
Auch in diesem Raum war es mehr als finster und es war verwunderlich, dass sie überhaupt etwas erkennen konnte, auch wenn es nicht viel war. Die helle Maske schien unter der dunklen Kapuze fast zu leuchten und die dunklen, nahezu schwarzen Augen hinter den Schlitzen glitzerten eigenartig, als sie dort hinein blickte.
„Bitte, lassen Sie mich gehen!“, forderte Sisilia ihr Gegenüber auf und wollte an ihm vorbei zur Türe gehen.
Doch er schüttelte nur den Kopf und drängte sie wieder gegen die Wand. Erschrocken starrte sie erneut in seine Augen, die sie nun ganz genau zu mustern schienen. Mit einem Male spürte sie seine Finger, die er an ihre Schläfe gelegt hatte und mit denen er sachte bis zu ihren Wangenknochen nach unten strich, an ihren Gesichtskonturen entlang glitt und zielstrebig seine Fingerkuppen, die sehr zart waren, zu ihren Lippen wandern ließ.
Ein merkwürdiges Gefühl überkam Sisilia mit einem Male. Sie spürte den Wunsch, davon zu laufen, und dennoch war sie nicht fähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ihre Augen hingen immer noch an diesen schwarzen, wie tiefe unendliche Höhlen wirkenden Augen.
Die Finger des Mannes strichen zart über ihre vollen Lippen, zuerst über die Obere, der geschwungenen Kontur folgend, um dasselbe bei der Unterlippe zu wiederholen.
Als er dann mit seinem Finger zwischen den beiden Lippen entlang strich, öffnete sie wie auf einen unsichtbaren Befehl hin ihren Mund und ließ es zu, dass er seinen Finger hineingleiten ließ. Wie automatisch begann sie, daran zu saugen und ihre Zunge um ihn zu winden.
Was um alles in der Welt tat sie da?
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:05 pm

„Bitte, lassen Sie mich gehen!“, forderte Sisilia ihr Gegenüber auf und wollte an ihm vorbei zur Türe gehen.
Doch er schüttelte nur den Kopf und drängte sie wieder gegen die Wand. Erschrocken starrte sie erneut in seine Augen, die sie nun ganz genau zu mustern schienen. Mit einem Male spürte sie seine Finger, die er an ihre Schläfe gelegt hatte und mit denen er sachte bis zu ihren Wangenknochen nach unten strich, an ihren Gesichtskonturen entlang glitt und zielstrebig seine Fingerkuppen, die sehr zart waren, zu ihren Lippen wandern ließ.
Ein merkwürdiges Gefühl überkam Sisilia mit einem Male. Sie spürte den Wunsch, davon zu laufen, und dennoch war sie nicht fähig, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ihre Augen hingen immer noch an diesen schwarzen, wie tiefe unendliche Höhlen wirkenden Augen.
Die Finger des Mannes strichen zart über ihre vollen Lippen, zuerst über die Obere, der geschwungenen Kontur folgend, um dasselbe bei der Unterlippe zu wiederholen.
Als er dann mit seinem Finger zwischen den beiden Lippen entlang strich, öffnete sie wie auf einen unsichtbaren Befehl hin ihren Mund und ließ es zu, dass er seinen Finger hineingleiten ließ. Wie automatisch begann sie, daran zu saugen und ihre Zunge um ihn zu winden.
Was um alles in der Welt tat sie da?
Wieder überkam sie der Wunsch, ihn von sich zu stoßen und wegzulaufen, so schnell sie ihre Beine tragen konnten, doch stattdessen tat sie etwas ganz anderes. Es war paradox. Ihr Kopf gab etwas anderes vor, als das, was ihre Hände nun taten.
Langsam hob sie diese an und legte sie auf seine Schultern, ließ die Finger immer weiter zur Mitte wandern und unter seinen Umhang gleiten. Der feste Stoff unter ihren Fingern fühlte sich irgendwie … erotisch an.
Was um alles in der Welt hatte sie für Gedanken, schoss es ihr durch den Kopf. Doch unaufhörlich wanderten ihre Finger über den Stoff seiner Jacke und begannen, wie von ganz alleine, die Knöpfe zu öffnen und dann ihre Hand darunter zu schieben. Überdeutlich konnte sie nun die Hitze spüren, die von seiner Haut ausging und sich fast magisch auf ihre Finger übertrug und bis zu ihrem Leib zu wanderte.
Das Stöhnen, das in diesem Moment sehr leise aber überdeutlich über seine Lippen kam, elektrisierte sie förmlich.
Er zog seinen Finger wieder aus ihrem Mund und strich nun mit beiden Händen gleichzeitig über ihren Hals und weiter über ihre Schultern nach unten …
Seine Hände glitten nun ebenfalls unter ihren Umhang und legten sich zuerst zögerlich über ihre weichen Erhebungen. Diesmal keuchte sie auf und als sie spürte, wie er mit den Daumen über ihre sich unter dem Stoff aufrichtenden Knospen strich, öffnete sie ihren Mund und presste den Kopf gegen die Wand hinter sich. Sanft massierte er ihr Fleisch an dieser Stelle einige Zeit lang, was sie wiederum dazu animierte, die Wanderschaft ihrer Hände fortzusetzen. Inzwischen hatte sie aufgehört, sich zu fragen, was hier passierte und warum sie nicht einfach davon lief.
Seine wenigen Berührungen hatten ihren Körper in solch eine Verzückung versetzt, dass sie nicht mehr fähig war, klar zu denken, geschweige denn rational zu handeln. Sie hatte nur noch einen Wunsch, der ihren Körper in Flammen setzte: Sie wollte ihn haben!
Immer tiefer glitt ihre rechte Hand, streifte über den Hosebund und wanderte über den Stoff der Hose, die genau so erotisierend auf sie wirkte, wie schon der Stoff seiner Jacke zuvor. Ihre Finger glitten über die leichte Erhebung in seinem Schritt, woraufhin sie wieder dieses tiefe, männliche und sie fast verrückt machende Stöhnen von ihm zu hören bekam.
Nicht nur dieser Ton aus seiner Kehle steigerte ihre eigene Erregung, die sich wie heiße Lava in ihrem Körper auszubreiten schien, auch nicht seine fordernden Berührungen ihrer Brüste ließen sie heftig erschaudern, sondern vor allem die Tatsache, dass seine Fleisch gewordene Lust unter ihren Fingern immer weiter anwuchs und sich der knisternde Stoff seiner Hose immer mehr um ihn spannte.
Langsam wanderten seine Hände tiefer, strichen über ihren Bauch, unaufhaltsam zu ihrer Mitte, und leise keuchend presste er seine Finger auf die Stelle, die bei ihr im Moment am heftigsten pochte.
Sie konnte nicht anders, als mit ihren Hüften seinen Fingern entgegen zu kommen, während er fordernd, fast schon zu hart darüber rieb.
Keuchend schloss sie die Augen, massierte ihn aber immer noch weiter, bis sein heftiger Atem ihr verriet, dass er sich damit nicht mehr lange zufrieden geben würde.
Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gedacht, schob er ihren Rock auch schon nach oben und ließ seine inzwischen fast heiß glühenden Hände darunter wandern. Immer höher strichen die Finger an ihren Innenschenkeln nach oben, ihrer Lustquelle entgegen.
Mit einem etwas lauteren Seufzen wurde ihr mit einem Mal klar, dass sie gar keinen Slip trug, als seine Finger ungehindert zwischen ihre heißen Lippen gleiten konnten und sofort damit begannen, ihre Tiefen auszuloten.
Wie von Geisterhand öffnete sie ihre Beine etwas, sodass er sie ungehindert erreichen konnte, und für den Bruchteil einer Sekunde flammte in ihr ein letztes Mal der Wille auf, ihr Tun auf der Stelle zu beenden. Doch als seine Finger den Vorstoß in sie wagten, war es endgültig um ihre Abwehr geschehen.
Erneut stöhnte sie laut auf, doch in diesem Moment legte er wieder seine freie Hand über ihre Lippen, um zu verhindern, dass die andern sie hören würden.
Vor Erregung und Verlangen zitternd, versuchte sie jetzt seine Hose zu öffnen, immer wieder ihr Tun unterbrechend, wenn er begann, ihren Venushügel mit den Fingerspitzen zu bearbeiten.
Doch dann endlich, sie wusste nicht, wie lange sie dazu gebraucht hatte, konnte sie ihre Hand in seine Hose gleiten lassen und ergriff seinen harten, sich ihr entgegenrichtenden Schaft. Überrascht keuchte sie unter seiner Hand, die immer noch ihren Mund verschloss, auf, als ihr klar wurde, dass er noch besser ausgestattet war, als sie schon durch den Stoff seiner Hose hatte spüren können.
Hin und her gerissen von dem Verlangen, ihn in sich zu spüren und der Angst, er könnte ihr vielleicht wehtun, begann sie dennoch ihn fordernd zu massieren.
Der Atem unter seiner Maske ging merklich schneller und auch seine Finger begannen nun, sie verlangender zu reiben. Doch dann hielt er inne und musterte ihr Gesicht für einen Moment. Er nahm seine Hand von ihrem Mund, näherte sich ihrem Ohr und hauchte heiser mit heißem Atem hinein.
„Keinen Mucks jetzt“, forderte er sie auf, klemmte den Stoff ihres Rockes in dessen Bund und sank dann vor ihr auf die Knie.
Erstaunt verfolgte Sisilia das mit ihren Blicken und sah ihn fragend an.
Er schaffte es, sie wusste auch nicht wie, die Maske nach oben zu schieben, aber so, dass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte und presste seine Lippen gegen ihre bereits glühende Scham.
Verlangend begann er sie dort zu küssen und seine Zunge drängte sich zwischen sie. Anscheinend genügte ihm das noch nicht, denn zuerst drängte er ihre Beine etwas auseinander, und dann legt er eines davon über seine Schulter.
Da Sisilia sowieso mit dem Rücken an der Wand lehnte, war das kein Problem, denn sie hatte immer noch einen sicheren Stand dabei.
Seine Zunge drängte sich immer tiefer, glitt geschickt über ihren Lustpunkt, um gleich wieder in sie zu dringen, so tief, wie es ihm nur möglich war. Bevor sie nun wieder laut aufkeuchte, presste sie selber eine Hand auf den Mund und verschloss ihn dadurch.
Je mehr er so mit ihr spielte, sie reizte, desto mehr bekam sie das Gefühl, dass ihre Knie weich wurden und sie hatte Angst sich nicht mehr lange auf ihren Beinen halten zu können.
Ihr war so, als würde er sie trinken und je intensiver er dies tat, umso heftiger stieg das Feuer in ihrem Becken an und sie spürte, dass er nicht mehr viel würde tun müssen, um ihren Höhepunkt herbeizuführen. Das zeigte sie ihm auch, indem sie ihm immer wieder entgegen kam und ihre Hand in den Stoff seines Umhangs an seiner Schulter krallte.
Doch mit einem Male löste er sich von ihr, wischte sich mit dem Ärmel über die Lippen und noch bevor sie sein Gesicht erkennen konnte, schob er erneut die Maske davor.
Sisilia war inzwischen so sehr erregt, dass sie schon beinnahe wütend war, dass er gerade in dem Moment aufgehört hatte, so kurz davor.
Ihr Brustkorb hob und senkte sich, ihre Augen glühten förmlich und ihr Innerstes schrie nach mehr und auch nach Rache. Langsam glitten ihre Hände über seinen Umhang, strichen zart darüber, während sie ihn musterte, doch packte sie den Kragen seines Umhangs, riss ihn herum und warf ihn gegen die Wand, an der sie zuvor noch gelehnt hatte.
Selbst durch die Maske konnte sie seine Überraschung erkennen, doch zu ihrer Verwunderung tat er nichts, sondern sah sie einfach nur abwartend an.
Langsam kam sie jetzt näher, streckte ihre Hand aus und wollte nach dieser hässlichen Maske greifen, um sie ihm vom Gesicht zu reißen. Doch er hatte ihre Absicht sehr schnell erkannt und packte ihre Handgelenke, noch bevor sie sein Gesicht erreicht hatte. Nur kurz schüttelte er den Kopf und schob ihre Hände jetzt wieder unter seine offene Jacke.
Einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie es noch mal versuchen sollte. Doch sie war sich sicher, er würde es garantiert wieder verhindern. Aber dann hatte sie eine andere Idee, wie sie sich an ihm rächen konnte.
Kurz schenkte sie ihm ein viel versprechendes Lächeln und ließ ihr Hände über ihn gleiten, die wieder ihren Weg nach unten suchten. Die Hose schob sie ein Stück nach unten und ohne zu zögern strich sie mit den Fingern über seine Männlichkeit, die nichts von ihrer Härte verloren hatte und schloss ihre Hand darum. Mit auf und ab Bewegungen begann sie ihn nun zu reizen und beobachtete durch die Schlitze seine Augen, von denen sie aber nur hin und wieder ein Glitzern erkennen konnte.
Langsam, fast quälend langsam, ließ sie die Hand über ihn gleiten und dann sank sie in Zeitlupe auf die Knie. Mit einem kurzen Blick nach oben stellte sie fest, dass er ihr nachsah und sie beobachtete bei dem, was sie vorhatte. Mit einem Schmunzeln näherte sie sich jetzt der Spitze seines Schaftes.
Im schwachen Schein des Mondlichtes, das von draußen herein drang, konnte sie eine kleine glitzernde Perle auf der Spitze erkennen, die sie genussvoll mit der Zungenspitze ableckte.
Sie spürte, wie er kaum merklich zusammenzuckte und mit sich kämpfte, um nicht laut aufzustöhnen. Jetzt hatte sie den Spieß herumgedreht. Mal sehen, was er wohl dazu sagen würde, wenn sie es mit ihm jetzt genauso machte, wie er mit ihr.
Während sie ihn mit ihrer Hand weitermassierte, legte sie jetzt die Lippen um die Spitze seines Schaftes und begann an dieser sanft zu saugen. Abwechselnd kreiste immer wieder ihre Zunge um das empfindliche Ende und reizte ihn immer mehr.
Sie versuchte ihn so tief es ihr möglich war, in ihrem Mund aufzunehmen, doch bei der Größe konnte sie das nicht ganz schaffen.
Inzwischen hatte er seine Hände in ihre Haare gekrallt und versuchte ihr immer wieder seinen Rhythmus aufzudrängen, doch je mehr er das versuchte, um so mehr stemmte sich dagegen. Sehr deutlich spürte sie, wie sie ihn immer weiter auf das Ziel zu trieb, je verlangender sie ihn mit ihren Lippen, ihrer Zunge und ihrer Hand bearbeitete. Sie bewunderte seine Beherrschung und seine Fähigkeit, seine Erregung nur in der Heftigkeit seines Atems auszudrücken. Doch schon dies alleine reichte ihr, um zu erkennen, dass sie nicht mehr viel hätte tun müssen, um ihn auf den Gipfel der Lust zu treiben und auch darüber hinaus.
In dem Moment, als seine Hand erneut in ihr Haar greifen wollte, löste sie sich von ihm und stand auf, wobei sie ihn mit funkelnden Augen ansah. Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, doch dann schien ihm klar zu sein, warum sie einfach aufgehört hatte.
Er musterte sie einen Augenblick, so als würde er nachdenken - das vermutete sie wenigstens, denn mehr als einen Ausschnitt seiner Augen konnte sie ja nicht sehen. Doch dann packte er ihre Arme und schob sie nach hinten, auf einen großen Schreibtisch zu und drückte sie dagegen. Fast hätte Sisilia laut aufgekeucht, als er ohne zu zögern ihre Beine auseinander drückte und sich sogleich dazwischen drängte. Überdeutlich spürte sie seine mächtige Erregung, die er gegen ihre Scham presste und sie damit zu stimulieren begann. Zuerst ging ihr Blick nach unten, doch dann sah sie wieder in seine Augen, teils ängstlich, teils erwartungsvoll.
Aber dann hatte sie nur noch den einen Wunsch, dass er sich endlich mit ihr vereinigen, sie ausfüllen und sie in den Wahnsinn treiben würde. Sie gierte danach, ihn endlich in sich zu spüren.
„Bitte!“ keuchte sie kaum hörbar auf.
Dies ließ sich ihr Gegenüber nicht zweimal sagen und, die Hände an ihrer Hüfte, hob er sie auf die Tischplatte und drängte seinen harten, pochenden Schaft in ihre feuchte Enge hinein. Er tat es nicht roh, sondern langsam, die ganze Zeit ihr Gesicht beobachtend.
Im ersten Augenblick überkam sie etwas Angst, doch dann merkte sie, dass er ohne Probleme in sie dringen konnte, bis er ganz in ihr war und sie vollkommen ausfüllte.
Einen Moment wartete er noch, genoss es ihre Enge um sich zu spüren, doch dann begann er, sich zu ihr nach vorn beugend, sich in ihr zu bewegen. Immer wieder stieß er in sie, zuerst vorsichtig und zaghaft, doch schon sehr schnell änderte sich das und seine Stöße wurden kurz und hart, sodass er ihren ganzen Körper dabei zum Erbeben brachte.
Je heftiger er das tat, umso schwerer fiel es ihr, nicht laut aufzustöhnen, und als ihr dann doch einmal ein Keuchen entfuhr, presste er wieder seine Hand auf ihren Mund, während seine andere Hand sich immer noch fast schmerzhaft in ihre Hüfte bohrte.
Langsam aber stetig steigerte er sein Tempo und Sisilia konnte nun nicht mehr umhin, als sich heftig unter ihm zu winden. Überdeutlich erkannte sie den herannahenden Höhepunkt, der das Gefühl in ihrem jetzt schon bebenden Körper zur Explosion bringen würde. Immer wieder spürte sie den harten, pochenden Schaft in sie gleiten, und jetzt konnte sie nicht mehr anders, als ihre Augen zu schließen und sich dem vollkommen hinzugeben.
Mit einem Male bäumte sich ihr Körper zitternd unter ihm auf, und während sie sich für ein paar Sekunden verkrampfte und sich ihre Muskeln um ihn heftig zusammenzuziehen begannen, schloss sie, heftig gegen seine Hand keuchend, die Augen.
Er drosselte sein Tempo nicht, änderte auch nichts an seinem Rhythmus, als sie den Gipfel der Lust erreicht hatte. Was dazu führte, dass dieses heftige und herrliche Gefühl in ihr nicht gleich wieder abklang. Im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, es würde noch weiter ansteigen, was aber doch gar nicht möglich war.
Mit einem kaum hörbaren tiefen Knurren begann nun auch sein Körper heftig zu zucken, und mit ein paar weiteren aber weniger heftigen und unkontrollierten Stößen, ergoss er sich heiß und feurig in ihr. Sie konnte es sehr genau spüren, wie sich sein, wir ihr schien, kochender Beweis seiner Liebe in ihr ausbreitete.
Mit einem Mal hatte sie den unsäglichen Wunsch, zu sehen, wer der Mann war, der sie auf diese unorthodoxe Art und Weise verführt, ja sogar regelrecht genommen hatte. Ihre Hand schoss nach oben zu seinem Gesicht und ergriff den Rand, dieser widerlichen Maske, um sie ihm vom Gesicht zu reißen.
Doch im selben Moment, als sie das harte Material zwischen ihren Fingern spürte, krachte eine Tür auf …
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:06 pm

Sisilia saß mit einem Male im Bett und blickte sich keuchend um. Es was dunkel um sie herum, und es kostete sie ein paar Sekunden, bis sie begriff, wo sie war und dass das alles gerade nur ein Traum gewesen war. Doch was für ein Traum.
Wieder polterte etwas an ihrem Fenster und erschrocken fuhr sie herum.
„Nur der Fensterladen“, sagte sie erleichtert und ließ sich total aufgewühlt wieder ihr Kissen fallen.
Ihre Gedanken wanderten wieder zurück zu dem Traum, während der Wind draußen den Fensterladen immer wieder leise quietschend hin und her schwang.
„Verdammt“, murmelte sie leise. Dieser Traum war so verdammt echt gewesen, sie konnte das leise Vibrieren ihres Körpers immer noch überdeutlich spüren, und doch war es vollkommen unmöglich, dass es echt gewesen war.
Sie lag hier in ihrem Haus, in ihrem Zimmer, in ihrem Bett. Und es kam keiner rein, den sie nicht hier haben wollte, denn schließlich lagen die Schutzzauber jetzt auf dem Haus.
Nach wenigen Minuten stand Sisilia auf und ging hinunter in die Küche. Sie hatte einen total trockenen Mund und musste unbedingt etwas trinken. Sie nahm sich einen Saft, und ohne ein Glas zu benutzen, setzte sie den Tetrapack an die Lippen und trank einen großen Schluck.
Kurz zuckte sie zusammen, als etwas Weiches, Haariges um ihre Beine strich und sich mit einem leisen Miauen bemerkbar machte.
„Du meine Güte, Pidi (das war die Abkürzung von Prinz Devil, die sie gewählt hatte)“, sagte sie und starrte auf den schwarzen Kater, der sich nun vor sie hinsetzte und fragend zu ihr nach oben starrte.
„Hast du auch Durst?“, fragte sie ihn, während sie ihn eingehend musterte und er gab ihr sogar eine knappe miauende Antwort.
„Bei der Hitze auch kein Wunder“, sagte sie leise, nahm noch einen Schluck und stellte den Saft wieder weg, aber nur, um die Milch zu holen und es dem Kater in ein Schüsselchen zu leeren.
„Ich geh wieder schlafen“, sagte sie mehr zu sich selber als zu dem Tier und stieg die Stufen erneut nach oben.
Ein Blick auf das Bild über ihrem Bett zeigte ihr, dass ihre Eltern auch die Augen geschlossen hatten und Albus und Abe waren gar nicht da.
Gähnend schlüpfte sie wieder unter die Decke und rollte sich seitlich ein, während sie ihr Kissen in die Arme nahm. Es dauerte nicht lange und sie schlief wieder ein. Sie merkte nicht einmal, dass der Kater ihr gefolgt war, sich am Fußende des Bettes hingelegt hatte und sie noch eine ganze Zeit beim Schlafen beobachtete.
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Kapitel 9
Taran und der Zauberkessel




Nach der überaus unerfreulichen Zeit, in der die Welt unwiederbringlich vom Nebel verschluckt zu sein schien, kam eine Hitzeperiode nach der andern in diesem Sommer über das Land und alle Menschen stöhnten nur noch auf, wenn der Mann von der Wettervorhersage jeden Abend aufs Neue mitteilte, dass kein Regen in Sicht war.
Sisilia saß an diesem Nachmittag in ihrem Wohnzimmer, in dem es ein wenig kühler war als draußen, aber dennoch klebte ihre Kleidung förmlich an ihrem Körper. Schon seit ein paar Tagen war sie dabei, die alten Fotos von ihren Eltern und Großeltern und die Bilder aus ihrer eigenen Kindheit, welche sie in einer der großen Kisten gefunden hatte, zu sortieren und in Alben einzukleben. Doch obwohl sie Magie einsetzte, schien der Berg kaum kleiner zu werden und allmählich sah sie sich noch bis Weihnachten hier sitzen.
Vielleicht sollte sie sich diese Arbeit doch besser für die Winterzeit aufheben, dann konnte sie es sich vor dem Kamin gemütlich machen und in aller Ruhe Ordnung in die Bildersammlung bringen.
Mit diesem Gedanken und mit einem Blick auf ihr leeres Glas, erhob sie sich und ging in die Küche, um sich etwas Neues zu Trinken zu holen.
Obwohl sie alle Fenster aufgerissen hatte, wehte kein Lüftchen zu ihr herein. Irgendwie schien die Hitze sogar in dem sonst recht angenehm kühlen Haus zu stehen.
Da half nur noch eines.
Eine schöne erfrischende Dusche. Ja, das war genau das, was sie jetzt brauchte.
Noch während sie die Stufen nach oben ging, streifte sie ihr Shirt ab, welches sie gleich in den Wäschekorb warf. Dann befreite sie sich auch vom Rest und stieg in die glasklare Duschkabine. Sofort drehte sie das Wasser auf und ließ das erfrischende Nass über sich rieseln. Die Augen schließend, genoss sie den Wasserstrahl, der über ihr Gesicht und dann über ihren ganzen restlichen Körper floss. Einige Zeit bewegte sie sich gar nicht und ließ die Kühle des Wassers auf ihren Körper wirken. Doch dann griff sie nach dem Haarwaschmittel, mit dem sie sich die Haare wusch und anschließend mit einem gut riechenden Duschmittel den Rest des Körpers. Erst nach einer guten Viertelstunde verließ sie so erfrischt die Duschkabine und starrte überrascht zu dem kleinen Kater, der in der Türe stand und sie von oben bis unten betrachtete.
Reflexartig griff sie nach einem Badetuch und hielt es sich vor ihren Körper.
„Was treibst du denn hier?“, fuhr sie den kleinen Kerl an, der erschrocken zurückwich und sich leise ein Stück rückwärts gehend auf und davon machte.
Doch dann schüttelte Sil den Kopf. Was tat sie eigentlich hier? Das war nur ein Kater, ein Tier. Über sich selber amüsiert, trocknete sie sich ab und kämmte sie sich die Haare. So wie sie war, ging sie über den Flur zu ihrem Zimmer, warf einen Blick zu Pidi, der am Treppenabsatz saß und sie überrascht anblickte, dann verschwand sie in ihrem Schlafzimmer und zog sich ein leichtes Sommerkleid an. Ihr Blick ging zum Fenster und gleich danach beschloss sie, draußen spazieren zu gehen, in der Hoffnung, dass dort vielleicht doch noch ein Lüftchen aufkam, das Kühlung versprechen würde. Sie verließ das Haus durch den Hinterausgang in der Küche und spazierte langsam zwischen den Büschen und Bäumen hindurch. Dabei kamen Erinnerungen in ihr hoch, wie sie als Kind hier gespielt hatte.
Ihr Blick ging zu dem Baum, an dem eine Schaukel befestigt gewesen war, mit der sie nie hoch genug schaukeln konnte. Ihr Vater hatte sie immer angestoßen …

„Mehr, mehr! Höher … ich will viel höher hinauf!“
„Du wirst runterfallen, mein Wirbelwind“, mahnte der Vater sie.
„Ach was, wenn ich hoch genug bin, werd ich die Arme ausbreiten und einfach losfliegen“, rief das kleine Mädchen mit den blonden Zöpfen und versuchte tatsächlich ihre Arme auszubreiten. Sie hatte Glück, dass ihr Vater jedes Mal schnell genug reagierte und mit einem Zauber verhinderte, dass sie mit voller Wucht auf den Boden knallte, wenn sie einfach mitten in der Luft von der Schaukel sprang. Doch dem kleinen Mädchen war durchaus bewusst, dass ihr Vater sie beschützen würde, sonst hätte sie so etwas Waghalsiges nie getan … oder doch?

Sisilia lächelte, als diese Erinnerungen durch ihren Kopf schossen. Es war eine wundervolle Zeit gewesen, als ihre Eltern noch gelebt hatten.
Langsam ging sie weiter, ließ ihre Finger an einem Busch entlang gleiten, dessen Blätter sich wie Samt anfühlten. Schließlich wanderte ihr Blick zu einem kleinen Platz, der von niedrigen Hecken umgeben war. Das war das Fleckchen, an dem sie sonntags, wenn die Sonne schien, oft ein Picknick gemacht hatten, mit einer großen Decke und vielen guten Sachen, die ihre Mutter zubereitet hatte. Ihr lief jetzt noch das Wasser im Mund zusammen, wenn sie an den herrlichen Schokoladenkuchen dachte, den es oft zum Nachtisch gegeben hatte. Wieder war ihr so, als könnte sie ihr eigenes vergnügtes Lachen hören, sah sich, wie ihr Vater sie hochhob und im Kreis herumwirbelte, bis ihm so schwindelig wurde, dass sie beide laut lachend auf den Boden fielen und übereinander purzelten.
Dann sah sie sich mit ihrer Mutter, Blumen pflückend und daraus Kränze flechtend, die sie sich gegenseitig auf die Haare legten. Es war die schönste Zeit ihres Lebens gewesen und keiner von ihnen hatte damals damit gerechnet, dass sie so kurz sein würde.
Leicht betrübt schüttelte sie den Kopf und wandte den Blick von der Stelle wieder ab, als sie plötzlich jemanden ihren Namen rufen hörte.
Einen Moment brauchte sie, um gedanklich wieder in die Gegenwart zu finden und sich an die Stimme zu erinnern, die soeben hinter ihr aufgeklungen war. Erst als sie Harry zum zweiten Mal hörte, wurde ihr bewusst, dass er es war und sie drehte sich in die Richtung, aus der sein Rufen aufgeklungen war.
„Hallo, Sisilia. Ich war grad bei dir drüben“, begann er und lächelte sie gut gelaunt an.
„Mir war zu warm im Haus, ich musste einfach etwas rausgehen“, erklärte Sisilia ihm. „Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mit mir reden wolltest?“
„Ähm, ja. Ich hab von Ron eine Eule bekommen, dass er, Hermine und seine Schwester morgen nach London gehen wollen. Anscheinend veranstalten die Muggel dort ein gewaltiges Fest im Hyde Park. Mit Musik, Theater, Akrobaten, Fahrgeschäften und was weiß ich alles. Ich wollte fragen, ob du vielleicht auch Lust hättest mitzukommen, das wird bestimmt lustig werden. Wir wollten uns gegen zwei Uhr am Speakers Corner treffen“, erklärte er und musterte sie hoffnungsvoll.
Einen Moment lang überlegte sie, ob sie zusagen sollte, denn sie war schon lange nicht mehr weg gewesen, doch dann kam sie zu dem Schluss, dass es wohl besser wäre, die Teenager zu viert gehen zu lassen. Sie wollte zum einen nicht das fünfte Rad am Wagen spielen und zum andern wusste sie, dass Ginny nicht begeistert sein würde.
„Harry, tut mir Leid. Morgen kann ich nicht, ich hab leider schon etwas anderes vor. Aber ich bin sicher, ihr werdet Euch bestimmt sehr gut amüsieren“, sagte sie bedauernd.
Harry blickte sie etwas geknickt an, doch darauf nickte er.
„Ist schon in Ordnung. Schade“, antwortet er und Sisilia konnte sich denken, warum er noch gern jemanden dabei gehabt hätte. Er hatte Angst zuviel mit Ginny alleine zu sein. Ron und Hermine klebten ja inzwischen wie die Kletten zusammen und da würde es nicht ausbleiben, dass er und Ginny sich miteinander unterhalten und beschäftigen mussten. Doch vielleicht war es ganz gut, wenn die beiden die Chance bekommen würden, mal in Ruhe zu reden.
„Vielleicht in anderes Mal, Harry. Wir könnten ja mal mit deinen Freunden ins Kino gehen? Oder du lädst sie doch mal zu dir ein. Wenn du das willst, sag es mir und ich werde ihnen Zutritt zum Haus und zum Gelände verschaffen“, erklärte sie augenzwinkernd.
„Danke Sil, das ist nett. Aber ich weiß nicht …“, stotterte Harry leise.
„Hey, es ist freiwillig. Wenn du dich dafür entscheidest, dann gib mir Bescheid, in Ordnung?“, sagte Sisilia zu ihm und legte kurz ihre Hand auf seine Schulter. Er sah zu ihr auf und musste wieder schmunzeln.
„Ich kann nicht umhin, immer wieder festzustellen, dass du doch einiges von deinem Großonkel hast“, erklärte er nun schmunzelnd und nickt dann, „Danke.“
„Hey, das ist schon ok, Harry. Mach dir keinen Kopf, das tue ich doch gern.“
„Ok, dann geh ich jetzt mal Rons Brief beantworten, er hat sich die Eule von Fleur geliehen, und ich soll sie gleich wieder mit einer Antwort zurückschicken, anscheinend braucht sie sie noch“, erklärte Harry, nickte noch einmal und ging dann wieder zurück zu seinem Häuschen.
„Alles klar. Wenn was ist, dann weißt du, wo du mich findest“, rief sie ihm noch hinterher und er hob kurz die Hand, als Zeichen, dass er verstanden hatte.

Langsam ging sie weiter durch den Garten, doch nun wanderten ihre Gedanken zu dem Treffen der vier Freunde. Sie würde trotz ihrer Absage in den Hyde Park gehen und die Teenager unauffällig im Auge behalten … sicher war sicher in diesen Zeiten. Außerdem konnte sie auch das eine oder andere mitbekommen, was die Vier ausheckten, vor allem im Bezug auf die Horcruxe, die Harry noch finden musste.
Auch wenn sie ihn und seine Freunde im Grunde gern hatte, wusste sie, dass sie in die Runde nicht wirklich passte, sie war immerhin gut zehn Jahre älter als sie.
Obgleich sie Harry einen Korb gegeben hatte, ließ sie der Gedanke an dieses Treffen nicht los. Nicht einmal ein sehr spannendes Buch, welches von der Geschichte des Wahrsagens handelte, konnte sie ablenken und so begann sie nach einiger Zeit zu grübeln. Doch über dem Grübeln selber schlief sie dann ein.

Im Gegensatz zu dem, was sie zu Harry gesagt hatte, beschloss sie aber dennoch den Vieren zu folgen und ein Auge auf sie zu haben. Irgendein Gefühl sagte ihr, dass dies notwendig sein würde.
Vielleicht war es aber auch der Traum, den sie in derselben Nacht gehabt hatte, der mehr als makaber war und in dem sich ein Dementor in einen Todesser verwandelt hatte. Jedenfalls war ihr klar, dass sie keine ruhige Minute haben würde, wenn sie daheim blieb.
So war sie kurz nach ein Uhr fertig und wartete, bis Harry das Haus verließ, bevor sie ihm dann in einem sicheren Abstand folgte.
Damit er sie nicht unbedingt gleich erkennen konnte, falls er sich zufällig umdrehte, trug sie eine dunkle Sonnenbrille und einen schicken Sonnenhut, ein Teil, das sie normalerweise nie im Leben anziehen würde, außer eben zur Tarnung. Ihr Zauberstab fand seinen Platz in ihrer Handtasche, die ebenfalls, wie der Sonnenhut, aus Stroh geflochten war. Beides zusammen harmonierte gut miteinander und kombiniert mit dem mit dem weißen, mit großen roten Blumen bedruckten Kleid ließ es sie aussehen wie eine Filmdiva aus den 60er Jahren.
Erst als Harry um die Straßenecke gebogen war, folgte Sisilia ihm. Noch bevor sie die Kreuzung erreicht hatte, hörte sie ein leises Plopp, und nachdem sie in die menschenleere Straße blicken konnte, war von dem Jungen keine Spur mehr zu sehen. Diese Tatsache ließ nur einen Schluss zu: Er war disappariert.
Nur gut, dass Sisilia genau wusste, wohin er vorhatte zu gehen und wo ihn seine Freunde treffen wollten. So verschwand sie, sich kurz umsehend, mit schnellen Schritten hinter einem dichten, hohen Gebüsch und apparierte in das Herz von London.
Da sie dies schon öfters getan hatte, kannte sie zwei - drei Stellen, an denen sie ohne Probleme wieder auftauchen konnte, ohne von neugierigen Blicken der Muggel bemerkt zu werden.
So trat sie keine Minute später hinter einer großen Figur hervor, welche Achilles mit einem Schwert und Schild in der Hand darstellte, der auf einem hohen Sockel stand. Der Platz war ideal, denn sie stand im Hyde Park, direkt vor einer mächtigen Hecke, die vor neugierigen Blicken schützte.
Sisilia zog ihr Kleid glatt ging über die kleine Wiese zu dem Weg, als wäre nichts auf der Welt selbstverständlicher und machte sich auf zur Speakers Corner, die nur wenige Minuten von ihr entfernt war.
Schon aus der Ferne konnte sie Stimmen hören. Stimmen von Menschen, die von der Ungerechtigkeit in der Welt sprachen, von der Tatsache, dass Gott immer unter uns sei und wir nur die Augen aufmachen sollten, um ihn zu sehen.
Ein Mann, er war ein Farbiger, referierte über die Zustände in seinem Land und forderte, dass alle auf der Welt mithelfen sollten, um dagegen anzugehen.
Das laute Rufen der Leute nur mit halbem Ohr wahrnehmend, schritt sie sich umsehend auf dem nicht gerade kleinen Platz herum und hielt unauffällig Ausschau nach Harry Potter.
Es dauerte einige Zeit, bis sie ihn fand, doch die Stimme von Ron, als er seine Freund entdeckt hatte, schallte direkt über ihren Kopf hinweg und war unverkennbar.
„Harry! Harry! Hier sind wir!“, rief er und zwei kichernde Mädchen folgten dem rothaarigen Jungen, der Sisilia inzwischen um mehr als einen Kopf überragte.
„Ron, Hermine!“, antwortete er und winkte ihnen. Sisilia brauchte nicht mal einen Schritt zu gehen, denn keine drei Meter hinter ihr trafen die Vier aufeinander.
Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie die Jungs sich auf die Schulter klopften, Hermine Harry kurz an sich drückte und als Ginny zu ihm trat, er ihr nur unsicher die Hand reichte. Doch Rons Schwester ließ es sich nicht nehmen, ihm zumindest einen Kuss auf die Wange zu geben.
Auch wenn Harry versuchte sich nichts anmerken zu lassen, spürte Sisilia doch, dass es ihm schwer fiel und er nicht recht wusste, wie er darauf reagieren sollte.
Aber zum Glück unterbrach Ron das kurze Schweigen, indem er aufzählte, was alles hier geboten wurde und was er am liebsten alles auf einmal tun würde.
Nach einer kurzen Diskussion beschlossen die Mädchen, erst einmal in den Park hinein zu gehen und sich umzusehen.
Immer auf einen gewissen Abstand achtend, folgte Sisilia ihnen, und da die kleine Gruppe immer wieder irgendwo stehen blieb, weil Ron und Ginny sich von Hermine und Harry eine der muggeltypischen Attraktionen erklären ließen, hatte sie auch Zeit, sich genauer umzusehen.
Ihr erster Weg führte sie durch eine Art Gasse, in der rechts und links viele Buden aufgebaut worden waren. Das Angebot reichte von Würstchen, Fish & Chips bis hin zum Dosenwerfen, Losverkauf und kleineren Fahrgeschäften und anderen Attraktionen.
Plötzlich zog Harry seine Freunde in ein Spiegelkabinett mit Irrgarten und grinste sich einen Ast, als Ron schon fast am Verzweifeln war, weil er den Weg nach draußen nicht wieder fand. Doch dann nahmen die Mädchen es in die Hand und führten einen fix und fertigen Ron in die ersehnte Freiheit.
Sisilia hatte das Ganze von draußen beobachtet, hatte in der Bude nebenan, wo man mit Luftgewehren kleine Blumen von einer Wand schießen konnte, vergeblich ihr Glück versucht und sich dann an einem Stand ein Eis gekauft.
Es war inzwischen ziemlich voll und eine menge Menschen waren gekommen, um an dem Spektakel teilzunehmen. So musste Sisilia sehr gut aufpassen, dass sie ihre Schützlinge nicht gänzlich aus den Augen verlor.
Nachdem sie sich eine gute Dreiviertelstunde alles ganz genau angesehen und dies und jenes ausprobiert hatten, zerrte Ginny ihre Freunde zu einem Platz, an dem eine kleine Bühne aufgebaut worden war. Davor hatte man Bänke und Stühle hingestellt, die auch schon fast alle besetzt waren.
Auf einem kleinen Plakat konnte man lesen, dass eine Studentengruppe hier ein Theaterstück aufzuführen gedachte, mit dem Titel: ‚Taran und der Zauberkessel’
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:16 pm

In gut 10 Minuten sollte es anfangen. Die Freunde konnten sich gerade noch Plätze nebeneinander sichern, direkt mitten unter den anderen Zuschauern.
Sisilia setzte sich auf den erhöhten Sockel einer Laterne an der linken Seite und sah durch ihre dunkle Sonnenbrille unauffällig von der Bühne immer wieder zu der Gruppe.
Ginny hatte sich rechts neben Harry gesetzt, doch dieser gab sich sehr viel Mühe, sich mit Ron zu unterhalten, auch wenn er über Hermine, die links neben ihm saß, hinweg sprechen musste.
Dies ließ sich das rothaarige Mädchen nicht sehr lange gefallen und begann einfach, sich über Harry hinweg lauthals mit Hermine zu unterhalten.
Einen Bruchteil einer Sekunde sah dieser Ginny mit einem verdatterten Blick an, doch bevor er noch hatte reagieren können, begannen die Menschen um sie herum erwartungsvoll zu applaudieren, da der Vorhang sich geöffnet hatte.
Es offenbarte sich ihnen ein Bühnenbild, welches mit viel Liebe zum Detail gemacht worden war und dem Zuschauer das Gefühl vermittelte, sich mitten in einem Wald zu befinden. Doch noch bevor ein Schauspieler auf die Bühne trat, hörten sie nur eine tiefe männliche Stimme aus den Lautsprechern widerhallen, welche sie in die Geschichte einführte und alle Zuschauer auf fast magische Weise verstummen und lauschen ließen.

‚So erzählte sie von einem mächtigen König, der so böse und so grausam war, dass sich selbst die Götter vor ihm fürchteten.
Weil man ihn in keinem Gefängnis halten konnte, wurde er bei lebendigem Leibe in einen Schmelztiegel mit flüssigen Eisen geworfen. Darin wurde sein dämonischer Geist gefangen gehalten und nahm die Form eines großen schwarzen Zauberkessels an.
Unzählige Jahre blieb der schwarze Zauberkessel verborgen. Immer wieder suchten böse gottlose Menschen nach ihm, denn es wurde gesagt, wer ihn besäße, könne eine Armee unverwundbarer Krieger aufstellen … um damit die Welt zu regieren.’

Dann begann die Geschichte in einer kleinen Hütte im Wald und erzählte von dem Jungen Taran, der bei einem alten Mann mit Namen Dalben lebte und sich dort um das Hausschwein Hen Wen zu kümmern hatte.
Taran träumte davon, ein Held zu sein, und als Dalben ihm auftrug, auf das Schwein, das hellsehen konnte, Acht zu geben, versprach er es feierlich.
Doch kurz darauf, als Taran mit dem kleinen Schwein im Freien war, wurde es von zwei schrecklichen drachenähnlichen Geschöpfen entführt. Taran verfolgte diese Wesen und gelangte so in das Schloss eines dunklen Königs, wo er aber von diesem sofort erwischt wurde.
Nachdem sich Taran weigerte, dem König behilflich zu sein, um mit Hilfe von Hen Wen und dessen hellseherischen Fähigkeiten mehr über den schwarzen Kessel zu erfahren, ließ ihn dieser in den Kerker werfen und ordnete an, das Schwein zu schlachten.
Jedoch gelang es Taran mit Hilfe einer kleinen Prinzessin und Dalben, der als Barde verkleidet ins Schloss gekommen war, zu fliehen und das Schwein zu retten. Auf der Flucht fand er dann das Schwert Excalibur, welches er mühelos aus dem berühmten Stein herausziehen konnte. Etwas, das etliche Ritter vor ihm nicht geschafft hatten.
Anschließend machten sie sich dann gemeinsam auf die Suche nach dem Kessel, um ihn zu vernichten.
Nach einiger Zeit der Nachforschung und des Suchens landeten sie in einem Wald, in dem drei Hexen lebten, welche den Kessel bewachten.
Im Tausch gegen das Schwert Excalibur erklärten sich die drei „Ladies“ bereit, ihnen den Kessel zu überlassen. Doch zu ihrer tiefen Enttäuschung fanden die drei Helden heraus, dass der Kessel nur dadurch zerstört werden konnte, dass ein unschuldiges Wesen freiwillig dort hineinsteigen und sein Leben geben müsste.
Während sie noch beratschlagten, was sie tun sollten, wurden sie von den Männern des dunklen Königs überrascht. Diese nahmen sie gefangen und überbrachten den Kessel dem grausamen Herrscher.
Begeistert erklärte dieser jetzt seinen Gefangenen (was der junge Schauspieler so überzeugend darstellte, dass es Sisilia bei seinen Worten eiskalt den Rücken hinunter lief), er würde jetzt seinen Traum wahr werden lassen und seine Armee der Toten zurück rufen.
Es sah mehr als makaber aus, als der in einen dunklen Umhang gehüllte König, dessen Gesicht blass und eingefallen wirkte mit der Schminke und in dem Licht, das auf ihn fiel, ein Skelett packte, welches eine lederne Uniform trug wie einst die Römer und es hoch über seinem Kopf hielt. Kurz war es mucksmäuschenstill, sogar die Zuschauer schienen die Luft anzuhalten und dann begann der König zu sprechen.
„Aus dem Zauberkessel wiedergeboren“, sagte er flüsternd, doch seine Worte drangen dennoch bis in die letzte Reihe und noch ehe sie verhallt waren, warf er das Skelett in den großen schwarzen Kessel, der vor ihm stand.
„Steht auf meine Botschafter des Todes, unsere Zeit ist nun gekommen!“
In dem Moment erzitterte der Kessel und wie es schien, floss eine knallrote Flüssigkeit am Rande des Kessels hinunter. Doch dann zuckten die Zuschauer auf ihren Stühlen zusammen, als es einen lauten Donnerknall gab. Mit einem Male war die ganze Bühne mit Rauch erfüllt und einem blitzenden Licht, welches langsam die Farbe wechselte, zuerst war es blutrot und nahm dann ein unheimliches Grün an. Erneut rann Sisilia ein Schauer über den Rücken und als sie in die Gesichter der Menschen um sich blickte, sah sie, dass es diesen genauso erging.
Immer wieder zuckten grelle Blitze über die Bühne, doch dann wurde es einen Moment lang dunkel und totenstill.
Als dann langsam ein Licht nach dem andern wieder anging, jedoch immer noch grün gehalten, tauchten Gestalten auf, die alle in dunkle Umhänge gehüllt waren und durch das Licht sehr bedrohlich wirkten. Es waren sieben oder acht von ihnen, welche jetzt langsam von hinten nach vorn durch den Nebel auf die Bühne traten und sich ganz vorn aufstellten, ihre Gesichter unter den Kapuzen verborgen. Es wirkte alles sehr beeindruckend, doch irgendetwas irritierte Sisilia an den gespielten Untoten, welche sie sofort an Inferi erinnerten. Im ersten Moment wusste sie nicht, was es war, doch dann fiel ihr Blick in die Gesichter der anderen Schauspieler, die sich fragend ansahen, so als wüssten sie selber nicht, was hier vor sich ging. Da wurde ihr mit einem Mal klar, dass diese Leute nicht zu den Schaustellern gehörten, und in dem Moment sah sie auch schon, wie einer der Kuttenträger einen Stab unter seinen Umhang hervorzog.
Eine Sekunde erstarrte sie vor Schreck, doch dann fuhr sie wie von der Tarantel gestochen von ihrem Platz hoch und riss noch während des Aufspringens ihren Zauberstab aus der Tasche.
„Harry, Ron … Das ist eine Falle, passt auf“, rief sie laut und zielte mit ihrem Zauberstab auf denjenigen, der seinen Stab schon in der Hand hatte. Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie Harry und seine Freunde auch nach ihren Zauberstäben griffen und sich gleichzeitig in Deckung warfen. Harry hatte sich über Ginny geworfen um sie zu schützen, das konnte Sisilia noch erkennen, bevor sie ihren Lähmzauber auf den ersten Kerl jagte. Doch dieser ging daneben, da nicht nur Harry von ihrem Ruf gewarnt worden war, sondern auch die Diener Voldemorts. Der Fluch schoss am linken Ohr des Mannes vorbei und riss ein großes Loch in den Vorhang auf der Bühne. Doch Sisilia setzte sofort nach:
„Stupor“, rief sie laut und der rote Lichtstrahl traf den Kerl, dessen Todessermaske sie jetzt deutlich sehen konnte, mitten in die Brust.
Vor lauter Sorge um Harry und seine Freunde vergaß Sisilia für einen Moment ihre eigene Deckung und noch bevor sie einen weiteren Fluch ausstoßen oder einen Schutz aufbauen konnte, traf ein roter Lichtstrahl ihre Brust, riss sie gewaltsam von den Beinen, und im nächsten Augenblick wurde es auch schon dunkel um sie. So spürte sie nicht einmal mehr, wie sie hart rücklings in die Hecke flog, wobei sie sich einige Kratzer an den Armen und am Rücken zuzog, bevor sie auf den Rasen rutschte und bewegungslos liegen blieb.

Leise drang eine ihr vertraute männliche Stimme an ihr Ohr und sie fühlte, wie eine Hand sanft gegen ihre Wange schlug.
„Sisilia? Komm zu dir. Hörst du?“, hörte sie die besorgte Stimme sagen.
Kurz flackerten ihre Augen, doch dann schlug sie diese auf. Verschwommen nahm sie im ersten Moment eine Gestalt vor sich wahr und hob eine Hand, um sich über die Augen zu reiben. Noch einmal blinzelte sie und sah dann in das Gesicht von …
„Charlie? Was … was machst du hier? Was ist passiert?“, fragte sie, doch dann fiel ihr wieder alles ein und sie setzte sich abrupt auf. „Harry! Was ist mit Harry Potter?“, fragte sie von Sorge erfüllt.
„Beruhig dich wieder, Sis. Es geht allen gut, keiner ist verletzt. Ok, außer dem einen Todesser, den Harry schlafen geschickt hat“, erklärte er ihr mit einem Schmunzeln.
Sisilia blickte sich jetzt genauer um und sah einige Männer, es mussten Vergissmichs sein, denn sie richteten ihre Zauberstäbe immer wieder auf die Muggel, die dann mit leicht verklärtem Gesichtsausdruck davon gingen. Manche pfiffen ein lustiges Liedchen vor sich hin und andere begannen in ihren Taschen zu stöbern, so als würden sie nach etwas Wichtigem suchen und wieder andere grinsten in sich hinein, so als hätten sie einen wundervollen Tag gehabt und nicht gerade miterlebt, wie hässliche Gestalten versucht hatten, Menschen zu töten.
„Gibt es unter den Muggeln Verletzte oder …“, fragte sie nach.
„Nichts Schlimmes. Nichts, was unsere Leute nicht wieder hinbekommen hätten. Zum Glück waren Tonks, Kingsley und ich in der Nähe. Durch dein Rufen konnten wir schnell zu Hilfe kommen und als die Todesser uns gesehen hatten, ergriffen sie die Flucht.
„Tonks und Kingsley?“
„Ja, sie sind mit meinen Geschwistern, Harry und Hermine ins Ministerium gegangen, weil sie noch eine Aussage machen müssen. Kannst du aufstehen?“, fragte er sie, woraufhin sie nickte und Charlie sie auf die Beine zog.
Kurz wurde ihr schwindlig und sie schwankte, doch er legt sofort einen Arm um ihre Mitte und hielt sie fest. Sisilia klammerte sich an seiner Schulter fest, aus Angst, dass sie wieder stürzen würde. Überrascht spürte sie seine kräftigen Muskeln unter seinem Hemd, welche stahlhart wirkten, als ihre Finger sich an ihn klammerten.
„Langsam, langsam. So ein Schockzauber ist nicht ganz ohne“, seine Worte wirkten besorgt und so sah Sisilia ihn überrascht an.
„Es geht schon, ich hätte vielleicht nur nicht so schnell aufstehen sollen. Außerdem hab ich nicht viel gegessen heut, was das Ganze wohl verschlimmert.“
Charlie blickte sie einen Moment nachdenklich an und deutete dann den schmalen Weg hinunter.
„Dort hinten gibt es ein kleines Café, neben dem See. Wie wäre es, ich lade dich auf einen Kaffee ein und da könntest du auch etwas essen“, schlug er ihr vor.
Da sie zugeben musste, dass sie im Moment nicht gerne alleine gewesen wäre und Harry sowie seine Freunde gut aufgehoben waren, gab sie dem flauen hungrigen Gefühl in ihrem Magen und Charlies fragenden Blick nach.
„In Ordnung, gehen wir einen Kaffee trinken“, gab sie zurück, woraufhin sich das Gesicht ihres Gegenübers aufzuhellen schien. Doch dann wurde ihr etwas anderes bewusst.
„Sag mal, müsstest du nicht in Rumänien sein?“
„Im Grunde ja. Aber ich habe mich beurlauben lassen. Ich denke, dass ich im Moment in England dringender gebraucht werde. Und ich lag nicht mal so falsch“, erklärte er augenzwinkernd.
Sie sagte daraufhin nichts, sondern ließ Charlie los, an dem sie sich noch immer festgehalten hatte, und ging den Weg entlang, auf den er gedeutet hatte.
„Warte kurz, ich muss mich eben bei den andern abmelden“, erklärte er und trat zu einem Mann, der sehr gewichtig tat und überprüfte, ob ihnen auch kein Muggel entgangen war, dem er das Gedächtnis modifizieren musste. Er hob nur kurz den Kopf, als Charlie ihn ansprach und nickte, während er Sisilia einen knappen Blick zuwarf.
„Darf ich bitten, Mylady?“, mit diesen Worten reichte Charlie Sisilia dann seinen Arm. Zuerst zögerte sie etwas irritiert, doch dann hakte sie sich bei ihm ein.
„Vielen Dank, Mylord“, gab sie zurück, woraufhin beide zu lachen begannen. Einen Moment blickte sie noch in seine Augen und dachte sich, was diese für eine wunderschöne interessante braune Farbe hatten, doch dann wandte sie den Kopf weg und suchte in der Ferne das Café, von dem er gesprochen hatte.
„Wie macht Harry sich so als Untermieter?“, wollte er dann wissen, während sie langsam auf den See zugingen, der jetzt zwischen den Bäumen zu erkennen war.
„Ich kann mich nicht beklagen.“
„Wirklich? Keine Partys bis zum anderen Morgen, keine wechselnden Mädchenbesuche?“, wollte er schmunzelnd wissen.
„Nein, weder noch. Er hat bis jetzt noch nicht mal seine Freunde zu sich eingeladen, was mich sehr verwundert“, erklärte sie nachdenklich.
„Das ist allerdings seltsam.“ In seiner Stimme klang nun wirklich leichte Besorgnis mit.
„Scheinbar macht ihm das Ganze doch mehr zu schaffen, als er nach Außen hin zeigt. Ich hoffe nur, er zieht sich nicht ganz in sich zurück.“
„Das hoffe ich auch. Ich kann zwar verstehen, dass er Angst hat. Er verliert einen Menschen nach dem andern. Zuerst seine Eltern, als er noch ein Baby war. Dann seinen Paten und jetzt auch noch Professor Dumbledore. Ich glaube fast, er fürchtet, dass noch jemand aus seinem Freundes- oder Bekanntenkreis etwas zustoßen könnte. Ich weiß nicht, ob du das gesehen hast, aber als ich ihn gewarnt hatte, war das Erste, was er getan hat, sich über Ginny zu werfen und sie zu schützen.“
„Das hab ich nicht gesehen, es ging einfach alles zu schnell drunter und drüber. Aber du könntest durchaus Recht haben. Ich denke ich werd mal mit Ron reden. Wenn einer einen Zugang zu dem Jungen hat, dann er.“
„Oder Miss Granger“, fügte Sisilia noch an.
Charlie nickte und führte sie jetzt zu dem Café, das wirklich sehr gut besucht war. Doch sie hatten Glück. In dem Moment, als sie auf die Terrasse traten, die zum See hin zeigte, standen zwei Frauen von einem der kleinen schmiedeeisernen Tischchen direkt an der kleinen Mauer zum Wasser hin auf und gingen. Sofort schob er sie dort hin und rückte ihr einen Stuhl zurecht.
„Danke“, sagte sie überrascht, so viel Aufmerksamkeit von einem Mann nicht gewohnt.
„Ist mir ein Vergnügen.“ Schmunzelnd setzte er sich neben sie und reichte ihr die Karte.
„Such dir etwas aus, du bist eingeladen.“
„Ich denke, ich werde nur einen Kaffee nehmen“, erklärte sie und legte die Karte neben sich auf den Tisch zurück.
„Unsinn, du sagtest vorhin, dass du Hunger hast, also wirst du auch etwas essen“, protestierte er und schob ihr die Karte wieder hin. Kurz überlegte sie und nickte dann.
„Gut, aber nur, wenn du auch etwas isst.“
„Sicher, warum nicht“, gab er zurück und öffnete die Karte, die nun zwischen ihnen lag.
„Hmm, hier gibt es französischen Flammkuchen, wäre das nicht etwas?“, schlug er nach kurzem Studieren der Karte vor.
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BeitragThema: Re: The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10)   The unbrakeable Truth (Kapitel 1 - 10) Icon_minitimeMo Jan 14, 2008 5:17 pm

„Gute Idee, warum nicht.“
Gesagt, getan. Als die junge blonde Kellnerin zu ihnen kam, bestellten sie und Sisilias Blick fiel auf den See, auf dem ein paar Paare und auch Familien mit Kindern in Ruderbooten über das Wasser glitten. Der sanfte Wind, der vom Wasser her zu ihnen wehte, tat in der Nachmittagshitze gut und so schloss sie einen Moment lang die Augen.
„Es ist verwunderlich, dass diese Menschen hier nichts von dem ganzen Drama vorhin mitbekommen haben.“ Ihre Worten klangen nachdenklich und sie wandte Charlie wieder den Blick zu.
„Nein, ich würd eher sagen, es war Glück, dass wir in der Nähe waren und schnell Hilfe vom Ministerium erhalten haben. Sie haben einen Schutzbann um die Stelle aufgerichtet, sodass die Muggel, die daran vorbei gingen, nichts mitbekommen haben. Und bei den andern haben sie, wie du gesehen hast, gleich wieder ihr Gedächtnis verändert.“
Sisilia hörte ihm aufmerksam zu und nickte dann.
„Ich verstehe. Das scheint ja wirklich gut zu funktionieren.“ Charlies Gesichtsausdruck wurde ernster.
„Das ist kein Wunder. In letzter Zeit passieren häufiger solche Dinge. Immer wieder treten die Todesser irgendwo auf, ob jetzt unter Muggeln oder auch in der Zauberwelt, stiften Verwirrung, verletzten oder töten Menschen und sind mir nichts dir nichts wieder verschwunden. Es scheint alles planlos zu sein. Nichts, was darauf hindeutet, dass ihr Tun ein bestimmtes Ziel haben würde“, erklärte er jetzt sehr leise.
„Doch, es hat ein bestimmtes Ziel. Nämlich Angst und Schrecken zu verbreiten“, gab Sisilia ebenfalls leise zurück und starrte auf ihre Hände.
„Ja. Ja, da hast du Recht und das gelingt ihnen bestens“, erwiderte Charlie zerknirscht, dann legte er seine Hand auf die von Sisilia, die ihn nun verwundert anblickte.
„Das ganze Grübeln hilft nichts, wir können bloß versuchen das Schlimmste zu verhindern“, erklärte er in einem sanften Ton und sie nickte nur stumm. Irgendwie tat es ihr gut, seine Berührung zu spüren, auch wenn sie befürchtete, dass er es vielleicht falsch interpretieren könnte, wenn sie ihre Hand nicht zurückzog.
Doch sie brauchte sich nicht groß Gedanken darüber zu machen, denn in diesem Moment wurden ihre Getränke gebracht und sie mussten ihre Hände sowieso herunternehmen.
So saßen sie noch einige Zeit zusammen, aßen und tranken etwas und unterhielten sich über Gott und die Welt. Sie kamen vom Hundertsten ins Tausendste und merkten gar nicht, wie es schon langsam dunkel wurde. Interessiert musterte sie ihn, als er ihr von seinem Job erzählte, wie er und seine Kollegen zwei streitende Drachen trennen mussten, die drauf und dran waren, ihr Lager in Schutt und Asche zu legen.
„Du glaubst gar nicht, wie wir alle geschwitzt haben. Und als wir den Zweiten endlich auch schlafen geschickt hatten, musste dieser Bursche doch glatt anstatt nach links nach rechts fallen, und voll auf mich drauf“, erklärte er und begann dann seine Hosenbein hochzurollen.
„Diese Narbe stammt von seinem Horn“, mit diesen Worten deutet er auf seine Wade, die eine große Narbe zierte. „Nicht mal den Heilern gelang es, sie ganz verschwinden zu lassen. Drei Wochen lang konnte ich nicht laufen. Dafür kam ich aber endlich mal dazu ein paar Bücher zu lesen“, erzählte er schmunzelnd. Während er weiter lächelte, fiel ihr sein süßes Grübchen am an seinem Kinn auf, welches sich aber nur bildete, wenn er lachte, wie eben.
„Das hört sich alles ganz schön gefährlich an.“
„Ist es aber im Grunde gar nicht, wenn man weiß, was man tun darf oder nicht. Man sollte seine Aufmerksamkeit nur immer den Drachen schenken und nichts anderem, wenn man mit ihnen arbeitet.“
„Das glaub ich gern. Für mich wäre das nichts“, sie schüttelte sich leicht, bei dem Gedanken einem ausgewachsenen Drachen gegenüberzustehen, und bewunderte umso mehr Charlies Arbeit.
Die Kellnerin trat an ihren Tisch und wollte abkassieren, da sie in wenigen Minuten schließen würden, und Charlie ließ es sich nicht nehmen, für sie beide zu bezahlen, obwohl Sisilia ihren Geldbeutel schon gezückt hatte.
„Danke, ich werde mich aber irgendwann revanchieren“, betonte sie.
„Ich freue mich darauf“, gab er schmunzelnd zurück. „Darf ich dich nach Hause bringen?“, fragte er, als sie sich erhoben.
„Das ist wirklich sehr nett gemeint, doch ich habe mein Haus unter einem Schutzzauber versteckt und da wäre das wohl nicht gut möglich.“
„Ich verstehe. Aber ich halte das wirklich für sehr vernünftig, glaub mir. Ich versuche meine Eltern auch schon die ganze Zeit dazu zu überreden, doch sie wollen einfach nicht. Kann ich dich dann wenigstens zu dem Platz bringen, von dem aus du die Heimreise antreten wirst?“, hakte er nach und dazu nickte Sisilia schmunzelnd.
Gemütlich spazierend schlenderten sie zurück zu der Statue von Achilles, vorbei an Peter Pan mit seiner Flöte, und blieben dann vor dem Krieger aus Stein stehen.
Charlie nahm ihre Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf.
„Es war ein wunderschöner Nachmittag und Abend, für den ich mich bei dir bedanken will, auch wenn der Grund unseres Zusammentreffens weniger schön war. Ich würde mich freuen, wenn wir das vielleicht bald mal wiederholen könnten“, schmeichelte er und sah sie fragend an.
„Es war wirklich sehr nett“, musste sie zugeben. „Ich denke es lässt sich bestimmt einrichten, dass wir nochmal einen Kaffee zusammen trinken können“, antwortete sie ihm nun lächelnd, was auch in sein Gesicht ein freudiges Lächeln zauberte.
„Ich hoffe, Ihr lasst mich nicht zu lange darauf warten, schöne Frau“, flüsterte er noch leise und deutete eine leichte Verbeugung an. Nun konnte Sisilia nicht anders als zu schmunzeln. Sich kurz umblickend, ob sie beobachtet wurden, ging sie ein paar Schritte zurück, sodass nur noch Charlie sie sehen konnte, und als sie hinter der Achilles-Statue stand, verschwand sie mit einem knappen Winken und einem leisen Plopp.

Kaum war sie hinter dem Baum hervorgetreten, spürte sie, wie jemand eine Hand auf ihre Schulter legte. Erschrocken drehte sie sich um und starrt in das Gesicht von Snape.
„Bei allen Kobolden, haben Sie mich erschreckt“, sagte sie nun leise.
„Tut mir Leid, das war nicht meine Absicht. Ich hab schon seit Stunden auf Sie gewartet. Ich muss unbedingt mit Ihnen reden“, sagte er ernst.
„Ja sicher“, gab sie mit einem fragenden Gesichtsausdruck zurück und sah sich kurz um. Inzwischen war es zwar dunkel geworden, doch die Straßenlaternen brannten und man konnte sie überdeutlich erkennen. Sie überlegte kurz, doch dann nahm sie einfach seine Hand.
„Kommen Sie mit. Hier können wir nicht reden. Ich nehm Sie mit zu mir“, doch zu ihrer Überraschung hielt Snape sie zurück.
„Nein. Es ehrt mich, dass Sie mir erlauben wollen, in Ihr Haus gehen zu dürfen, doch Sie sollten vorsichtig sein. Auch bei mir.“
Überrascht musterte sie ihn. Sie hätte nicht erwartet, dass er ihren Vorschlag ausschlagen würde.
„Zumindest, bis Sie vielleicht mehr Gewissheit haben, auf welcher Seite ich stehe. Ich meine, es geht schließlich nicht nur um Ihre eigene Sicherheit“, fügte er noch an.
„Gut, wie Sie meinen. Dann lassen Sie uns in den Park dort hinten gehen, da ist um diese Zeit selten noch jemand unterwegs“, schlug sie vor und er nickte. Sie gingen über die Straße und betraten den kleinen Park, an den auch ein Spielplatz grenzte, der aber inzwischen verwaist war.
Erst als sie ein Stück gegangen waren, bog Snape in einen Weg ab, der zu einem kleinen Pavillon führte, in dem Bänke standen.
„Setzen Sie sich doch“, bot er ihr an und deutete auf die freie Sitzfläche.
Als sie beide saßen, blickte er sich noch einmal sorgfältig um und begann dann zu sprechen.
„Ich habe von dem Vorfall im Hyde Park gehört. Harry Potter und seine Freunde sollen auch daran beteiligt gewesen sein, stimmt das?“, fragte er gleich direkt heraus.
„Ja, das ist richtig“, antwortete sie und musterte ihn genau. „Haben Sie nur davon gehört oder waren Sie auch dabei?“
„Ich war nicht dabei“, antwortete er ruhig. „Sonst hätte ich nicht auf Sie gewartet. Ich wollte wissen, ob jemand verletzt wurde?“
„Nein, es geht allen gut. Weder Harry, noch den andern ist etwas passiert“, antwortete sie ihm ehrlich und erzählte ihm dann, was sie wusste. Seine Haltung schien sich merklich zu entspannen.
„Gut. Sehr gut.“
„Sie haben sich wirklich Sorgen gemacht“, stellte sie jetzt verwundert fest.
„Ja, das hab ich. Denn ich weiß, wer die Männer waren, die dort auf Harry gelauert haben. Sie sind genauso dämlich wie brutal. Und wenn ich wirklich gewusst hätte, was passiert ist, hätte ich nicht fünf Stunden auf Sie gewartet“, erklärte er nun.
„Es tut mir Leid“, sagte sie leise.
„Es gibt nichts, was Ihnen Leid tun müsste. Im Gegenteil, so wie Sie mir das erzählt haben, haben Sie die Teenager sogar gerettet.“
„Das war eher Glück“, erklärt sie zerknirscht, als sie daran dachte, dass sie nicht viel mitbekommen hatte, weil einer der Kerle sie gleich ausgeschaltet hatte. Ihr Blick ging zu ihren Schuhen und als Snape plötzlich ihre Hand nahm, sah sie ihn überrascht an.
„Das denke ich nicht. Es gehört eine ganze Portion Mut dazu, sich sieben Todessern in den Weg zu stellen.“
„Oder Dummheit“, erwiderte sie leise und sah zu ihm auf, in seine Augen, die in der Dunkelheit noch schwärzer waren, als sie es sonst zu sein schienen. Auch er blickte sie einen Moment lang an und keiner von beiden sprach ein Wort. In der Ferne fuhr ein Wagen vorbei, dessen Scheinwerfer für einen Moment die Büsche am Rand des Parks streifte und gleich wieder verschwunden waren. Dann wurde es wieder ruhig, nur die Grillen zirpten ihr vergnügtes leises Lied.
Unmerklich hob er seine Hand und stricht eine Haarsträhne, welche der Wind immer wieder vor ihre Augen wehte, hinter ihr Ohr, wobei seine Finger zart ihre Wange berührten.
Ein sanfter Schauer rann über ihre Haut und sie holte Luft um etwas zu sagen, das sie im selben Moment schon wieder vergessen hatte.
Plötzlich, mit einer jähen Bewegung, hatte Snape seinen Zauberstab gezogen und richtete ihn in die Dunkelheit hinein. Doch keine zwei Sekunden später rannten nur zwei Katzen an ihnen vorbei, welche sich gegenseitig jagten.
„Dummes Getier“, murmelt er.
Seinen Zauberstab wieder einsteckend sah er zu Sisilia.
„Danke, dass Sie mir das erzählt haben. Es wird Zeit, dass ich wieder gehe. Geben Sie auf sich Acht“, sagt er leise und erhob sich. Auch Sisilia stand auf und ließ ihn nicht aus den Augen. Ihr Blick glitt über seine Gesicht, während der Wind immer wieder seine langsam länger werdenden Haare in sein Gesicht wehte.
Er war immer auf der Hut, immer angespannt. Kein Wunder, dass er so mitgenommen aussah. Irgendwie tat er ihr Leid, doch da war noch etwas, was sie sich nicht erklären konnte. Ein Gefühl, so als würde sie sich zu ihm … nein, das war nicht möglich. Was dachte sie da. Sie war übermüdet. Der Schock von heute Mittag saß noch ihn ihren Gliedern. Sie wendete den Blick ab und sah zum Weg hinüber.
“Ich werde schon aufpassen. Geben Sie auch auf sich Acht, ja?“
„Sie machen sich doch nicht etwa Sorgen um mich?“
„Doch das tue ich“, sagte sie nun leise und sie glaubte, ein kurzes Auffunkeln in seinen Augen zu erkennen. Doch es war so schnell wieder verloschen, wie es aufgeflackert war.
„Wir hören von einander“, sagte er nur noch, trat einen Schritt zurück und disapparierte.
„Dass Männer immer so schnell kommen und gehen müssen“, sagte sie leise zu sich selber und ging dann nachdenklich nach Hause.
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